Königlich

Anzeigen-Sonderveröffentlichung
Weihnachtliches Münster
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Ab vor den
Fernseher
A
Pfarrer Alejandro Serrano Palacios zeigt auf einer Weltkarte, aus welchen Ländern die
Menschen stammen, die zur Spanischsprachigen Gemeinde Münster gehören: Spanien
und Lateinamerika.
Fotos: awi/Spanischsprachige Gemeinde Münster
m 22. Dezember sitzen vormittags nahezu alle Spanier vor
dem Fernseher. Der Grund:
Die Ziehung der Weihnachtslotterie – der Sorteo
de Navidad – wird übertragen. Das ist eine Form der
staatlichen Lotterie, die es
seit 1812 gibt. Gemessen an
der ausgespielten Gesamtsumme gilt die Sorteo de Navidad als die größte Lotterie
der Welt. „Viele Familien bekommen dann Geld“, weiß
der Pfarrer der Spanischsprachigen Gemeinde
in
Münster, Alejandro Serrano
Palacios. Damit würden die
Eltern oft Geschenke für den
6. Januar, den Tag der Heiligen Drei Könige, kaufen. (awi)
Königlich
A
Größter Weihnachtsfeiertag in Spanien und Lateinamerika ist der 6. Januar
uch wenn die Spanischsprachige
Gemeinde Münster am
24. Dezember eine Messe in
Alt St. Clemens in Hiltrup
und am 25. Dezember in der
St.-Antonius-Kirche feiert:
Das entspricht nicht der ursprünglichen Tradition. In
Spanien und Lateinamerika
steht für den 24. Dezember
hauptsächlich ein lautes,
fröhliches Straßenfest an, bei
dem die jungen Männer von
Haus zu Haus ziehen. Das sei
immer eine „laute Nacht“,
sagt Alejandro Serrano Palacios, Pfarrer der Spanischsprachigen Gemeinde Münster, und lacht. Der große
Weihnachtsfeiertag sei derweil der 6. Januar.
Am Abend vor dem Tag
der Drei Heilligen Könige –
auf Spanisch: Reyes Magos –
stellen die Kinder ihre Schuhe auf den Balkon oder vor
die Tür. Morgens sind diese
dann mit Süßigkeiten und
Geschenken gefüllt. „Ähnlich wie hier an Nikolaus“,
sagt Alejandro Serrano Pala-
cios. Nur, dass die Heiligen
Drei Könige die Präsente
bringen.
Außerdem gibt es am
Abend des 5. Januar in vielen Städten Umzüge, bei
denen Männer die Heiligen
Drei Könige spielen und auf
Kamelen durch die Straßen
reiten. Wobei: So war es mal.
Die Filmindustrie hat Santa
Claus, Tannenbäume und
Co. nach Spanien und Lateinamerika gebracht. „Das
ist schade“, findet Alejandro
Serrano Palacios. Er mag die
alten Traditionen rund um
den 6. Januar – vor allem
„unsere lustigen, fröhlichen
Lieder“, Villancios genannt.
Aber es gebe in seiner Heimat, in Spanien, immer
mehr Weihnachts-Kritiker.
Deshalb hält er die Brauchtümer in Münster lebendig.
Am Reyes Magos verkleidet
sich der Pfarrer als König (kl.
Foto) – und feiert mit den
Gemeindemitgliedern, die es
aus 21 spanischsprachigen
Ländern nach Münster verschlagen hat.
(awi)
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