Dysphagie im neurologischen Alltag: Differentialdiagnostik und kritische Entscheidungen Rainer Dziewas Klinik für Allgemeine Neurologie Department für Neurologie 1 Grundlagen Der Schluckakt 2 Grundlagen Das Schlucknetzwerk 3 Grundlagen Angriffspunkte 4 Presbyphagie Daten & Fakten • Altersbedingte Verschlechterung der Schluckfunktion – – – – – Verlangsamte Zungenbewegung Verzögerter oraler und pharyngealer Transit Verzögerte Schluckreflextriggerung Veränderte Öffnung des oberen Ösophagussphincters Verminderte pharyngeale und laryngeale Sensibilität • Verminderung von Kompensationsmechanismen im Falle einer zusätzlichen, krankheitsbedingten Störung des Schluckaktes 5 Presbyphagie Daten & Fakten Funktionelle Reserve Muhle et al.; Nervenarzt 2015 6 Presbyphagie Daten & Fakten Muhle et al.; Nervenarzt 2015 7 Diagnostik VFSS vs. FEES Courtesy of Joe Murray, Detroit 8 Videofluoroskopische Schluckuntersuchung • Vorteile: Erfassung aller Schluckphasen direkte Darstellung von Aspirationen Detektion stiller Aspirationen • Nachteile: Strahlenexposition Notwendigkeit des Transports Mitarbeit des Patienten Keine “native” Untersuchung möglich 9 Endoksopische Schluckuntersuchung • Vorteile: – am Patientenbett verfügbar – native Untersuchung möglich – auch bei eingeschränkter Mitarbeit durchführbar Velum Pharynx Epiglottis Zunge Larynx Trachea • Nachteile: – keine Abbildung aller Schluckphasen 10 FEES-Curriculum 11 FEES-Curriculum 12 FEES-Curriculum 13 FEES-Curriculum 14 FEES-Curriculum 15 Fallbeispiel Anamnese: • 68jähriger Patient • Morbus Parkinson vom akinetisch-rigiden Typ seit 14 Jahren • Hoehn und Yahr Stadium IV • notfallmäßige stationäre Aufnahme wegen Nahrungsbolusaspiration und respiratorischer Insuffizinz • Intubation, kontrollierte Beatmung für 3 Tage, dann Extubation Fragestellung: • Ist eine Oralisierung möglich? 16 Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! [email protected] [email protected] 17
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