Das angehängte Programm

9. Bonner Woche der Kulturen
Lesung
Dialog
Begegnung
Literatur über Grenzen
1.-10. Dezember 2016
Die Bonner Woche der Kulturen schafft seit dem Jahr 2000, alternierend zur Bonner Buchmesse Migration, alle zwei Jahre im Dezember
ein Forum für interkulturelle Begegnungen in der Bundesstadt Bonn. Sie bietet mit ihrem Programm aus feierlicher Eröffnung im Haus
der Geschichte, Lesungen, Diskussionsforen, Vorträgen und Ausstellungen erprobte Anlässe zum Dialog und zur Begegnung über das
Medium der Kultur. Besonders die literarischen Veranstaltungen setzen sich mit unseren Kulturräumen in ihrer ganzen Vielfalt auseinander. Literatur steht hier im Mittelpunkt - als Spiegel unserer Gesellschaft, der zum Nachdenken bewegt und den Dialog fördert.
Ziele der Bonner Woche der Kulturen sind:
t&JO'PSVNGàSJOUFSLVMUVSFMMF#FHFHOVOHFOJO#POO
t4DIBòVOHOFVFS,VMUVSSÊVNF
t-JUFSBSJTDIF"VTFJOBOEFSTFU[VOHNJUVOTFSFO,VMUVSSÊVNFO
t%VSDI-JUFSBUVS7PSVSUFJMFHFHFOàCFSBOEFSFOBCCBVFO
t%B[VBVòPSEFSOTJDIBOEFSFOHFHFOàCFS[VÚòOFO
t'ÚSEFSVOHFJOFT.JUFJOBOEFSTPIOF7PSCFIBMUF
t,FOOFOMFSOFOVOE&SMFCFOLVMUVSFMMFS7JFMGBMU
Mit der Bonner Woche der Kulturen möchten wir Bürgerinnen und Bürger aus Bonn und der Region, die ein Interesse an interkultureller
Begegnung und dialogischer Auseinandersetzung zu migrations- und integrationspolitischen Themen haben.
Donnerstag, 01.12.2016, 18.30 Uhr
Feierliche Eröffnung der 9. Bonner Woche der Kulturen
im Haus der Geschichte durch Oberbürgermeister der Stadt
Bonn, Ashok-Alexander Sridharan (angefragt), Pfarrer Eckhart Wüster, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bonn, Prof. Dr. Hans Walter Hütter, Präsident der Stiftung
Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Dr.
Hıdır Çelik, Bonner Institut für Migrationsforschung (BIM)
e.V. und Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn
(EMFA) / Integrationsagentur.
Mit musikalischem Rahmenprogramm durch Mustafa Seyhans »Anatolische Klänge« und einer Lesung von Monika
Seyhan. Sie liest aus ihrem Roman »Morgenland – Abendrot«. Das Buch erzählt die Geschichte einer der wohl ältesten
deutsch-türkischen Familien in Köln. Über einen Zeitraum
von 46 bewegenden Jahren beschreibt Monika Seyhan das
Leben an der Seite ihres türkischen Ehemanns, eine damals
wie heute spannende und außergewöhnliche Lebenssituation von unverminderter Aktualität. Dazu liest sie einen Prosatext, in dem sie von einem Jungen erzählt, der ein Minarett
stehlen will, von der Kölner Silvesternacht 2015 und anderen
Themen. Anschließend: Empfang im Foyer
Ort: Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland,
Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn
Freitag, 02.12.2016, 19.00 Uhr
Eine Reise durch Menorca
Essay zur Geschichte des Islam auf Menorca, Lesung und Gespräch mit Jürgen August Alt (Schriftstellerverband NRW)
Menorca ist eine Insel der Kulturkämpfe,
die häufig in den Strudel überregionaler
Konflikte geriet. Engländer und Franzosen
kämpften um die Insel, um damit die Herrschaft über das Mittelmeer auszubauen
und zu stabilisieren. Aber auch die islamische Kultur hinterließ ihre Spuren; im
Jahre 903 eroberten die Mauren das strategisch so wichtige
Eiland mit dem großen Naturhafen. Beinahe 4 Jahrhunderte
lang prägten wechselnde Herrscher aus der islamischen Welt
die menorquinische Kultur. In einem Essay für einen Bildband
über Menorca schildert Jürgen August Alt die wechselvolle
Geschichte der islamischen Regentschaft.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Samstag, 03.12.2016, 18.00 Uhr
Autorenlesung mit Chilelo Okparanta
Lesung aus dem Buch »America«: Die Erzählerin der Geschichte ist Oberschullehrerin in Nigeria und schon bei ihrer
ersten Begegnung von der selbstbewussten Gloria fasziniert.
Aus einem kollegialen Austausch entwickelt sich eine intensive Freundschaft, dann eine “verbotene” Liebe. Da erhält Gloria einen Job in Amerika . . .
Chinelo Okparanta, 1981 in Port Harcourt/Nigeria geboren, gilt als eine
der talentiertesten Nachwuchsschriftstellerinnen. Sie lebt in New York und
unterrichtet an der Universität of Southern Hampshire Englisch & Kreatives
Schreiben.
Eine Veranstaltung des DAZ –
Deutsch-Afrikanisches Zentrum e.V.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Dienstag, 06.12.2016, 19.30 Uhr
»Flüchtlingsrevolution«
Lesung und Gespräch mit Phillip Hedemann, dem Autor des
Buches, Moderation und Einführung durch die Evangelische
Akademie im Rheinland. »Die Flüchtlingsrevolution« ist ein
mehr als 350-seitiges Gemeinschaftswerk, verfasst von 26
Weltreportern aus allen Ecken der Welt. Ein Jahr lang haben
sie und Marc Engelhardt, Weltreporter in Genf, der das Buch
herausgegeben hat, daran recherchiert und gearbeitet. Das
Ergebnis ist im Pantheon Verlag erschienen. Jedes im Buch
beschriebene Schicksal steht für eine Facette von Flucht, gemeinsam ergeben die Kapitel ein umfassendes Bild einer Entwicklung, die die Welt auf Dauer verändert.
Veranstaltet in Kooperation mit der Evangelischen Akademie
im Rheinland
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Mittwoch, 07.12.16, 19.00 Uhr
Zwei Autorenportraits aus der Türkei
Eine Solidarit ät s ver an staltung für
Asli Erdogan
und andere
verhaftete
Schriftstellerinnen
Im Anschluss Filmvorführung „Menschenlandschaften – Autorenporträt des kurdisch-türkischen
Schriftstellers Yasar Kemal und der türkischen Schriftstellerin
Asli Erdogan von Osman Okkan“, Einführung und Gespräch
mit Osman Okkan und Dr. Hıdır Celik.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Donnerstag, 08.12.2016, 19.00 Uhr
Literatur über Grenzen – Niederlande und Deutschland
Lesung und Gespräch mit 4 Autoren, Moderation und Einführung durch Jürgen August Alt (Schriftstellerverband NRW)
»Früher gab es in der Literatur Strömungen und Richtungen:
Autoren und Dichter vertraten ein Programm ...«, meinen die
Literaturwissenschaftler Lut Missinne und Heinz Eickmanns.
In der bunten und globalen Bücherwelt unserer Tage sind Tendenzen
schwer auszumachen. Gibt es unter
diesen Bedingungen noch eine nationale, eine niederländische und eine
deutsche LiSabine Trinkaus teratur? Eine
abschließende Antwort auf diese
Frage werden die 5 Akteure dieser
Lesung wohl nicht finden. Im Vordergrund stehen ohnehin die Texte.
Marion Gay ist eine Autorin, die über
Ineke Holzhaus
persönliche Erfahrungen in den Niederlanden zu berichten weiß. Sabine Trinkaus
dagegen lässt ihre Helden häufig in einer
Region agieren, die dem Bonner Publikum
vertraut sein dürfte. Ineke Holzhaus erzählt von alltäglichen Verstrickungen, den
Freuden und den Nöten, in die Menschen
hineingeraten. Jac. Toes gehört zu den
Jac. Toes niederländisch-deutschen Autoren, die
auf beiden Seiten der Grenze ihr Publikum finden.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Freitag, 09.12.2016, 19.00 Uhr
Familienstruktur und Erziehungsmethoden
bei ausländischen Familien in Deutschland und interkulturelle Missverständnisse - "Probleme und Schwierigkeiten bei
der Zusammenarbeit von Institutionen und ausländischen
Familien".Inhalt: Herr Arif Ünal ist Leiter des Gesundheitszentrums für Migrantinnen und Migranten in Köln und Leiter des
sozialpsychologischen Kompetenzzentrum des Rheinischen
Landesverband. Er ist Landtagsabgeordneter von NRW, seine
Schwerpunkte sind Integrationspolitik, interreligiöser Dialog
und Gesundheitspolitik.
Ort: VHS Bad Godesberg
Freitag, 09.12.2016, 19.30 Uhr
Flucht und Geflüchtete in der Gegenwartsliteratur
Lesung und anschließendes Gespräch mit Geflüchteten.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Samstag, 10.12.2016, 17.30 Uhr
Rückkehr nach Amazonien & Götterspiel
Autorenlesung mit Uta Harst mit anschließendem Gespräch
Zum Roman »Rückkehr nach Amazonien«: Shakespeare starb vor 400 Jahren.
Aber sein Geist treibt immer noch reiche
Früchte, wenn er trotz heftigen Schneetreibens an einem Nikolaustag in einem
Trödelladen den Zauber eines Sommernachtstraums beschwört und alles in einem Wintermärchen enden lässt.
Zu »Götterspiel«: Einst sprach Bundespräsident Heuss
von der Akropolis als einem der
drei Hügel, auf dem das Abendland
geistig begründet sei. Welche Rolle
aber spielt der von ihm beschworene griechische Mythos heute? Dem
spürt Uta Harst in »Götterspiel«
nach – mit Prosatexten und Gedichten, unterstützt von den Bildern
Ruth Taucherts. Sie lässt sich ein auf das Spiel mit den alten
Gottheiten, riskiert den Blitzstrahl ihres Zorns genauso wie
ihr olympisches Gelächter, indem sie die antiken Erzählfäden
aufknüpft und zu etwas gänzlich Neuem verbindet.
Ort: MIGRApolis-Haus der Vielfalt, Brüdergasse 16-18,
53111 Bonn
Begleitend zur den Veranstaltungen wird die
Ausstellung „Hineingeboren“ von Klaus Gebauer im MIGRApolis-Haus der Vielfalt gezeigt.
Mit „Hineingeboren“ ins Deutschland der Verbrechen zeigt der Künstler seine Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus.
Um Anmeldung wird gebeten unter [email protected].
Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn / Integrationsagentur | Brüdergasse 16-18 | 53111 Bonn