INSTITUT FÜR HUMANGEOGRAPHIE Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Stiftung Hessen Institut für Sozialforschung Institut für Humangeographie AK Kritische Geographie Frankfurt Vortrag und Buchvorstellung Mittwoch, 30. November 2016, 19 Uhr s.t. Institut für Sozialforschung, Senckenberganlage 26 Costis HADJIMICHALIS (Harokopio University Athens) Schuldenkrise und Landraub in Griechenland (Vortrag in englischer Sprache) Die aktuelle Kreditkrise in Griechenland fällt mit einer weltweiten Phase der Finanzialisierung und einem Trend zu Investitionen in Vermögenswerte zusammen. Verschiedene Arten von Rente versprechen höhere Profite als die Warenproduktion. Investoren sind überall auf der Suche nach Land, das profitabel genutzt werden kann. In Griechenland richtet sich das Interesse seit 2010 v.a. auf Land in öffentlichem Eigentum, das durch Privatisierungen in großem Maßstab für Extraktivismus und für Großprojekte in den Bereichen Energiegewinnung, Immobilienentwicklung und Tourismus erschlossen wird. Hierfür wurde mit der TAIPED nach dem Vorbild der deutschen Treuhand eine spezielle Behörde eingerichtet, in die alle öffentlichen Vermögenswerte eingingen, die zum Zweck der Schuldentilgung veräußert werden sollen. Aus historischen Gründen sind die wichtigsten Landeigentümer Griechenlands der Staat, Kirchen und Klöster sowie Banken, die zur ersten Zielscheibe von Landraub wurden. Um dies zu erleichtern wurden aus dem Planungsrecht das protektionistische und auf sozialen Ausgleich abzielende Elemente entfernt. Hinzu kommt der schleichende Landraub von kleinen Privateigentümer*innen, insbesondere von Wohnraum und landwirtschaftlichen Flächen, durch Steuererhöhungen. Eine erneute Beschäftigung mit der politischen Bedeutung der Rente und ihrer klassenspezifischen Auswirkungen ist dringend notwendig. Das Buch dokumentiert und analysiert diese Prozesse und fragt: „Was tun wir als Linke in Bezug auf die Landfrage?“ Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Costis Hadjimichalis: Schuldenkrise und Landraub in Griechenland mit einem Vorwort von Bernd Belina Übersetzung aus dem Neugriechischen: Céline Spieker Gefördert von der Rosa-Luxemburg-Stiftung mit Mitteln des Auswärtigen Amtes ISBN: 978-3-89691-855-0 | ca. 204 Seiten | Preis: 19,90 €
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