Schluckspecht eingeladen zu Ferrari nach Maranello

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Das Schluckspecht-Team der Hochschule Offenburg ist das einzige deutsche Hochschulteam,
das beim Wettbewerb von Shell und der Scuderia Ferrari auf der offiziellen Teststrecke in
Maranello am Mittwoch teilnehmen darf.
05 Dez 2016
Von: am
© Möller
Insgesamt sind nur fünf Teams, eines aus Asien und vier aus Europa eingeladen, um auf dem
Fiorano Circuit den "World Champion Efficiency", den Effizienz-Weltmeister, zu ermitteln.
Montagabend vor der Hochschule Offenburg: Die acht nominierten Studierenden und ihr
Projektleiter, Prof. Dipl.-Ing. Claus Fleig, starten mit ihrem Schluckspecht-Fahrzeug im Gepäck
nach Italien. Ihr Reiseziel: ein Wettbewerb auf der Teststrecke von Ferrari in Maranello. Nur
noch drei weitere ausgewählte europäische Teams haben eine Einladung erhalten. Sie kommen
aus der Schweiz, Frankreich und Italien. Außerdem treten die Gewinner des 2016 Drivers' World
Championship (DWC) aus Indonesien an. Es ist das erste Mal, dass Shell und die Scuderia Ferrari,
die Motorsportabteilung des Sportwagenherstellers, dieses exklusive, mehrtägige Event
ausrichten.
"Die fünf besten Fahrzeuge der Shell Eco-marathons 2016 aus Europa, Asien und Amerika sind
eingeladen, um den Besten der Besten zu ermitteln, also das sparsamste Fahrzeug", berichtet
Cornelia Wolber, Pressesprecherin von Shell. Insgesamt sind 2016 bei den drei Wettbewerben
um das effizienteste Auto rund 500 Teams aus der ganzen Welt angetreten.
Doch bevor beim "Most efficient Lap of Fiorano Circuit" die Hochschulteams mit ihren Piloten
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06 Dez 2016 12:27:48
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beziehungsweise Pilotinnen in den innovativen Fahrzeugen gegeneinander antreten, steht
zunächst am Dienstag der Besuch des Museo Ferrari in Maranello auf dem Programm. Die
Ausstellung des Schluckspechts und der Fahrzeuge der anderen Hochschulteams ist dort geplant.
Der Prototyp aus Offenburg steht dann in den Reihen der Motorsportlegenden. Auch eine
Interviewrunde auf Englisch ist mit den teilnehmenden Studierenden am Abend geplant.
"Wir sind das einzige deutsche Team", sagt Projektleiter Claus Fleig stolz. Die langjährige
Schluckspecht-Pilotin Isabelle Mau bestätigt, wie sehr sich alle über diese exklusive Einladung
gefreut. Damit Schluckspecht und Team möglichst optimal vorbereitet sind, haben die
Offenburger Studierenden vergangene Woche mit dem Prototyp noch zwei ExtraTrainingsfahrten auf dem hochschuleigenen Test-Kreisel angesetzt. Zuerst beschlug die Scheibe
bei der Fahrt wegen der winterlichen Witterung. Dank eines Sprays kann dieses Problem nun
abgestellt werden.
Doch auch für die Fahrerinnen Vanessa Feißt und Isabelle Mau war es gut, vorab nochmal mit
dem Schluckspecht trainieren zu können, denn durch die wärmere Bekleidung hat das Fahrzeug
mehr Gewicht und auch die Technik kann sich bei Kälte anders verhalten. Immerhin trocken,
teils wolkig und zwischen 1 und 7 Grad Celsius Temperatur,- so lautet die Vorhersage für
Maranello in den nächsten Tagen.
"Es werden wohl noch nie Fahrzeuge auf dieser Teststrecke gefahren sein, die so effizient sind
wie die teilnehmenden Prototypen", schätzt Projektleiter Claus Fleig im Vergleich zu den Formel1-Wagen, die sonst dort ihre Runden drehen. Der Schluckspecht ist ein reines Elektrofahrzeug
der Klasse Prototype und hat beim diesjährigen Shell Eco-marathon den sechsten Platz erlangt.
Generell ist diese Klasse im Design freier als sein dieselbetriebener Bruder der Klasse Urban
Concept, der in diesem Jahr den ersten Platz in London erlangt hat.
Doch was in dem Kontext energieeffizient heißt, wird erst mit einem Vergleich klar: Der
Schluckspecht-Prototype aus Offenburg verbraucht auf rund 600 Kilometer eine Kilowattstunde
elektrischen Strom. "Eine Kilowattstunde kostet etwa so viel wie das Pfand für eine PET-Flasche:
mit 25 Cent komme ich also fast bis Hamburg", vergleicht Claus Fleig, der über die Funktionen
des klassischen Automobils weiß: "Wenn ich einmal blinke, brauche ich mehr Leistung als der
Schluckspecht."
Wie schätzen die Offenburger Studierenden ihre Chancen auf einen Sieg in Maranello ein? "Wir
haben das Ziel, unseren eigenen Rekord zu schlagen und zu sehen, wie wir gegen die anderen
Teams abschneiden", berichtet Isabelle Mau. Der Schluckspecht sei ein robustes Fahrzeug und
relativ schwer verglichen mit anderen Prototypen - dafür erziele er aber sehr gute Werte.
24 beziehungsweise 34 Minuten lang soll das Rennen je nach Energietyp des Fahrzeugs am
Mittwoch dauern. Außerdem werden an diesem Tag die Piloten der Hochschulteams die
Gelegenheit haben, vom Testfahrer der Scuderia Ferrari, Marc Gené, Fahrtipps zu bekommen.
Wo Sebastian Vettel und Co. mit heulenden Formel-1-Motoren durch die Kurven rasen, werden
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die beiden Offenburger Studentinnen dann fast lautlos surrend mit dem Schluckspecht über die
Strecke gleiten - Maximalgeschwindigkeit sind gut 40 Kilometer pro Stunde. Doch um
Geschwindigkeit geht es für das gesamte Schluckspecht-Team der Hochschule Offenburg auch
nicht - so weit und sparsam wie möglich sollen die Fahrzeuge fahren.
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