Walverwandtschaften Zweite Chance für eine

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Stadtteil-Kurier
DONNERSTAG
1. DEZEMBER 2016
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DONNERSTAG
1. DEZEMBER 2016
Zweite Chance für eine Schmuddelecke
Walverwandtschaften
Bremer Filmemacherin porträtiert weltbekannte Meeresbiologin nan Hauser
dern. „Was hast du heute getan, um die Welt
etwas besser zu machen?“ Diesen Spruch
hat Nan Hauser verinnerlicht. Es zu ihrer
Mission geworden, das Leben der Buckelwale zu erforschen und die Tiere zu schützen. Sie versucht nachzuvollziehen, wie sie
ihre Wanderrouten zu sicheren Orten für
Paarung und Kinder-Aufzucht finden. Feldforschung und Bestandsaufnahme sollen es
möglich machen, diese Regionen als Schutzzonen auszuweisen.
Als Kind habe Nan Hauser einen Film über
Walfang und das Abschlachten der Tiere gesehen, berichtet sie. Tagelang habe sie sich
danach krank und sprachlos gefühlt. „Sie
haben keine Stimme“, war ihr Gedanke.
Seitdem ist bei ihr eine tiefe Liebe zu Walen entstanden, Nan Hauser wurde promovierte Meeresbiologin.
Mit Wissenschaft und Leidenschaft erhebt
nun sie ihre Stimme für die Geschöpfe der
Meere. Aus den USA ist Hauser nach Rarotonga geschickt worden – und sie ist geblieben. Seit 19 Jahren widmet sie sich der Erforschung der Buckelwale und außerdem
auch dem Wal-Schutz.
Aufgrund von intensiver Jagd ist der Bestand bedrohlich zurückgegangen. Durch
illegalen Walfang in den 50er- und 60er-
von CH RISTInE G R Ä FInG
Horn-Lehe. Forscherinnen oder gar Walforscherinnen kamen in den WissenschaftsKinderbüchern von Alexandra Sorgenicht
als Vorbilder nicht vor. Irgendwann aber hat
sich die Bremerin aufgemacht, um filmische
Porträts von Wissenschaftlerinnen zu drehen, die Meeresforschung betreiben. „Frauen und Ozeane“ heißt ihre beeindruckende
fünfteilige Serie, die schon auf Arte gezeigt
worden ist.
Den Film „Wege der Wale“ über die weltbekannte Walforscherin Nan Hauser hat
Alexandra Sorgenicht im Universum Science
Center präsentiert. An ihrer Seite Nan Hauser selbst, die extra aus dem Südpazifik nach
Deutschland gereist war, um von ihrer Arbeit
und ihrem Einsatz für den Schutz der Buckelwale zu berichten. Die Regisseurin aus
Schwachhausen hat die Meeresbiologin und
Walforscherin und ihr Team in Rarotonga
auf den Cook-Inseln nahe Neuseeland besucht, sie wochenlang begleitet und gefilmt.
Nan Hausers enthusiastische Art wird im
Film spürbar. Und die Chemie hat gestimmt.
„She is like my sister“, sagt Nan Hauser über
die Filmemacherin. Entstanden ist ein einfühlsames Porträt mit beeindruckenden Bil-
Walforscherin Nan
Hauser (rechts) und
die Bremer Filmemacherin Alexandra Sorgenicht im Universum
Bremen.
FOTO: GRÄFING
Jahren wurde ererbtes überliefertes Wissen
über die Wanderrouten der Wale vernichtet. In nur zwei Jahren wurden 13 000 Buckelwale abgeschlachtet. Möglicherweise
habe überhaupt nur ein Viertel der Walpopulation überlebt, schätzt Hauser. Die zwölf
bis 15 Meter langen Tiere, die zu den kleineren Bartenwalen zählen, und die ausgewachsen 25 bis 30 Tonnen wiegen, werden
beobachtet, die Daten dokumentiert und
ausgewertet.
Die 62-jährige Nan Hauser, die mit ihrem
jugendlichen Elan und ihrer Begeisterungsfähigkeit alle mitreißt, setzt sich unermüdlich für ihr spendenfinanziertes Schutzprojekt der Buckelwale ein. Sie spricht vor dem
Parlament, arbeitet mit Juristen, geht in
Schulen. „Wenn du die Kinder erreichst, er-
Gröpelinger ortspolitiker wollen neuen Platz herrichten und Koschnick-Haus retten
reichst du die nächsten Generationen“, sagt
sie. Deswegen vermittelt sie Kindern Liebe
und Respekt für die Tiere. „Warum soll ich
lernen, wenn ich es nicht teile?“, ist ihr Credo.
Die mehrfache Mutter und Großmutter redet mit Fischern und klärt sie auf, wie wichtig Walschutz ist: Eisenhaltiger Walkot düngt
die Algen, die von Krillkrebsen abgeweidet
werden, und Krill wiederum dient als Futter
für die Wale. Die gedüngten Algen sorgen
dafür, dass Kohlendioxid aus der Luft in die
Tiefe mitgenommen und die globale Erwärmung ein wenig gedrosselt wird.
„Die Wale sind da!“ Groß ist die Aufregung, wenn die ersten Tiere der Saison gesichtet werden. Das Team unterwirft sich
dann dem Rhythmus der Buckelwale und
fährt raus aufs Meer. Über Unterwasser-Mikrofone sind sie zu hören. Alle Bartenwale
geben Töne von sich, aber der Gesang der
Buckelwale ist charakteristisch. Die Männchen singen Einzelstrophen, und jeder Wal
hat seine eigene Persönlichkeit. Mit einem
Wal tauchen geht die Forscherin nur, wenn
ein Tier dies zulässt, sie quasi einlädt. Aber
dann, sagt Nan Hauser, gebe es eine spezielle Energie, eine tiefe Verbundenheit von
Lebewesen zu Lebewesen.
von A n n E G E R L I nG
Lindenhof. Wer von der Straßenbahnhaltestelle an der Werftstraße in die Goosestraße
hineinspaziert, dem präsentiert sich Gröpelingen nicht gerade von seiner schönsten
Seite. Schon nach wenigen Metern drückt
auf der linken Straßenseite ein verwahrlostes Reihenhaus ohne Fenster auf die Stimmung; vis-à-vis davon stechen an der Geeststraße gleich zwei Ruinen ins Auge: Nur
mit viel Fantasie ist dem Haus Nummer 132
noch etwas zuzutrauen. Und das Gebäude
Nummer 134, das offenbar um zwei Etagen
aufgestockt werden sollte, gammelt halbfertig vor sich hin.
Das Eckgrundstück Goose- und Geeststraße links vom Umspannwerk sieht auch nicht
einladender aus, trotz der wunderschönen
Rotbuche. Am Fuße des Baumes ist just eine
Brachfläche entstanden. Hier wurden Häuser abgerissen, in denen früher SWB-Mitarbeiter wohnten.
Die Grünen-Fraktion im Gröpelinger Beirat hat die Ecke schon länger im Blick und
bereits vor zwei Jahren angeregt, hier einen
öffentlichen Platz anzulegen. Angesichts der
aktuellen Abrissarbeiten haben die Grünen
diesen Gedanken nun erneut ins Spiel ge-
bracht und am Mittwochabend einen entsprechenden Antrag im Bauausschuss zur
Diskussion gestellt.
Dieser zielt darauf ab, mit Hilfe des Integrierten Entwicklungskonzeptes (IEK) die
SWB-Fläche herzurichten und gleichzeitig
die Eigentümer der drei Schrottimmobilien
in die Pflicht zu nehmen. „Mit dem Rückbau der SWB-Häuser entsteht an dieser Ecke
eine neue Freifläche, die die Chance bietet,
das Eckgebiet insgesamt aufzuwerten und
einladender zu gestalten. Zwingendermaßen muss bei solch einer Chance auch die
gegenüberliegende Schrottimmobilie an der
Geeststraße 134 angegangen werden. Es
handelt sich dabei um ein Haus, in dem zu
seiner Jugendzeit der ehemalige Bürgermeister Koschnick gewohnt hat. Die freiwerdende SWB-Fläche könnte auf diesen historischen Fakt Bezug nehmen“, regt Christina Vogelsang, Sachkundige Bürgerin der
Grünen, an.
Günter Reichert von der Geschichtswerkstatt Gröpelingen erklärt, was es mit dem
sogenannten Koschnick-Haus auf sich hat.
Demnach waren die Eltern des späteren Bürgermeisters in dessen Geburtsjahr an der
Geeststraße 134 gemeldet und Anfang der
1950er Jahre lebte Koschnick mit seiner Mut-
ter in dem Haus, in dem von 1928 bis 1937
die Familie Boehme eine Bäckerei betrieb,
die später von Familie Wennhold übernommen wurde. „Sie hatten ganz gut zu tun und
schon einen Pkw, was damals noch eine seltene Sache war“, sagt Reichert. Vor einigen
Jahren sei Hans Koschnick auf seine Kindheitserinnerungen an die Geeststraße angesprochen worden und soll daraufhin von
dem herrlichen Duft der Backwaren geschwärmt haben, der dort damals in der Luft
lag.
Eine alte Aufnahme aus der Sammlung
der Geschichtswerkstatt zeigt den Chauffeur der Bäckerei Boehme vor dem Betrieb:
„Darauf erkennt man noch, wie schön das
Haus einmal war. Rechts war eine große Toreinfahrt, durch die Lieferfahrzeuge und auch
Pferdekutschen hineinfahren konnten.“ Wer
die Aufnahme von damals mit der Immobilie von heute vergleicht, dem blutet durchaus das Herz. Vogelsang sieht es pragmatisch: „Das Gebäude ist seit mehr als 20 Jahren nun in einem desolaten Zustand. Es gibt
durchaus Möglichkeiten der Stadt, einzugreifen, wie zum Beispiel ein Instandsetzungsgebot zu erlassen. Das sind oft langwierige Prozesse, aber irgendwann muss
man ja einmal anfangen.“
FINDORFF » EXTRA «
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Die alte Bäckerei Boehme. (Geschätzt auf 1930). In den Fünfzigerjahren lebte der ehemalige Bremer
Bürgermeister Hans Koschnick in dem Haus an der Geeststraße 134.
FOTO: GÜNTER REICHERT
VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Alle Jahre wieder
Weihnachtsgeschenk zum Entspannen und Wohlfühlen
Evening Shopping
Am 6. Dezember wird seit Jahrhunderten das Fest des heiligen
Nikolaus gefeiert. Dieses denkwürdige Datum haben sich Hunderte kleine und große Findorffer natürlich schon längst dick
im Kalender angestrichen. Denn
im Stadtteil ist der Nikolaustag
alle Jahre wieder eine Attraktion. Selbstverständlich soll er
auch in diesem Jahr wieder so
zelebriert werden, wie es die Anwohner kennen und lieben.
Den Nachmittag lang belohnen die Geschäftseigentümer
alle Kinder großzügig, die sich
passend zum Anlass mit einem
Kostüm und einem kleinen Vortrag vorbereitet haben. Auf dem
Platz vor der Martin-LutherKirche lädt der Verein der Findorffer Geschäftsleute zum traditionellen Nikolausmarkt ein.
Dort ist für vorweihnachtliche
Atmosphäre und Geselligkeit
gesorgt. An den Ständen gibt es
mit Bratwurst, Schmalzkuchen,
Crêpes und reichlich gutem Winzerglühwein süße sowie deftige
Stärkungen. Die Hauptperson
für die jungen Gäste ist der Nikolaus, der in einer stimmungsvollen Kulisse Hof halten wird.
Nur für Erwachsene ist hingegen
der Hinweis, dass in diesem Jahr
ein echter Weltmeister im Kostüm des heiligen Mannes steckt:
Luftballon-Künstler Tom Bola,
alias Thomas Hinte, der schon
bei diversen Findorffer Festen
für beste Unterhaltung sorgte.
Zurzeit sind ja allenthalben gute
Ideen für Weihnachten gefragt. Da
hätten wir einen guten Tipp parat:
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vorzubeugen und das Wohlbefinden zu verbessern.
Am morgigen Freitag, 2. Dezember, verschieben viele Geschäfte
im Quartier ihren Ladenschluss
auf 21 Uhr und schenken den
Kunden damit Zeit – und davon
kann in der Vorweihnachtszeit
jeder etwas mehr gebrauchen.
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sagt die Fachfrau.
Hilfe für den Nachwuchs
Nielsen gründete im Juni 2008
ihre Findorffer Podopraxis. Von
Anfang an Teil ihres Teams war
Fußpfleger Wilfried Rabe. Die
staatlich geprüfte Kosmetikerin
und medizinische Fachangestellte Ivonne Auer ist seit Juni
2010 für die Podopraxis tätig und
zurzeit mitten in der Ausbildung
zur staatlich geprüften Podologin.
Der jüngste Zuwachs des Praxisteams ist Petra Nielsens Tochter
Stephanie.
Da Petra Nielsen aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es ist, gut
ausgebildete Podologen zu finden,
engagiert sie sich für die Nachwuchsförderung in ihrem Metier.
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