Diese schwierigen Wanderungen in der Schweiz sind

Outdoor | 30.11.2016
Für gehobene Ansprüche: Bergtouren in der Schweiz
Diese schwierigen Wanderungen in der
Schweiz sind besonders schön
Bilderbuch-Kulisse zum Wandern: Schöne schwere Wege in der Schweiz
Bild: Thinkstock
Bergwanderweg und Alpinwanderweg – so heißen die Schweizer Zauberworte für konditionell
anspruchsvolle Wanderungen. Die rot-weißen und blau-weißen Markierungen führen durch
traumhafte Landschaften mit etlichen Highlights. Tipps für Wander-Profis.
Walliser Alpen
Wie wäre es zum Auftakt mit einem Spalier aus 11 Viertausendern? Dieses atemberaubende
Panorama bietet Saas-Fee in den Walliser Alpen gleich beim Start des spektakulären
Höhenweges nach Grächen. Nach dem vielfachen Auf und Ab kann man mit Fug und Recht
behaupten, ein Teilstück der berühmten Tour Monte Rosa bezwungen zu haben. Und: Der Weg
vom Saas-Tal führt ins Matter-Tal zum Berg aller Schweizer Berge, dem Matterhorn.
Höhenweg von Saas-Fee nach Grächen
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Lage: Saas-Fee, Wallis
Länge: 19 km
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Höhenmeter: 1.450 (Ausgangspunkt 1.792 m, höchster Punkt: Rote Biel 2.288 m)
Dauer: 8,5 h
Verlauf: Im autofreien Ort Saas-Fee die Dorfstraße in Richtung Wildi-Bärenfalle gehen, nach
den ersten 500 Höhenmetern stetig bergan ist der Höhenweg ausgeschildert. Hinter einem
Waldstück wird der Senggboden erreicht. Nach der Querung des Biderbachs und eines
überhängenden Gletschers geht es über die Stafelalp mit ihren vielen Steinböcken zum
Bockwang, wo der Balfrinalp-Talkessel erreicht wird. Dort hinabgestiegen, wird der
Schweibbach erreicht und es steht erneut ein Aufstieg bevor. Über die Balfrinalp gelangt man
zum höchsten Punkt, auf die Rote Biel (2.288 m), die sich für das mitgebrachte Picknick
anbietet. Immer mit grandioser Sicht auf die Berner Alpen oder ins schwindelerregende SaasTal geht es nun auf schmalen Wegen an abschüssigen Hängen weiter zur Hannigalp.
Angekommen im Matter-Tal lässt sich mit Blick auf das Matterhorn die Wanderung vorzeitig
abkürzen. Die Seilbahn nach Grächen erspart 500 Höhenmeter bzw. etwa zwei Stunden. Von
dort fährt ein Bus zurück nach Saas-Fee zurück.
Bündner Alpen
Von Pass zu Pass zu wandern, ist die besondere Leidenschaft vieler ambitionierter Bergfreunde.
Die beeindruckenden Übergänge in den Bündner und Walliser Alpen sind seit 2008 zu einer
Wanderroute zusammengefasst.
Der Schweizer Alpenpässeweg führt über eine Gesamtstrecke von 600 Kilometern von
Graubünden ins Tessin und weiter ins Wallis. Zwischen imposanten Landschaften wie der GreinaHochebene und dem Fuß der Dents du Midi liegen fast 40.000 Höhenmeter. Von Tal zu Tal
eröffnet sich eine neue Landschaft. Das hat den Vorteil, dass man die Teilstücke auch von fast
jedem der Talorte aus perfekt einzeln wandern kann.
Hier eine besonders lohnende der insgesamt 34 Tagesetappen, die Nr.6, aus Richtung Chur
kommend. Sie ist zugleich die letzte Etappe in Graubünden.
Vom Blenio-Tal über den Passo del Sole ins Piora-Tal
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Lage: Acquacalda, Graubünden
Länge: 25 km
Dauer: 5,5 h
Höhenmeter: 1.000
Verlauf: Ausgangspunkt ist der kleine Ort Acquacalda im Blenio-Tal, wo insgesamt 500
Kilometer als Wanderwege vor allem zu botanischen und geologischen Sehenswürdigkeiten
ausgeschildert sind. Am Centro Pro Natura Lucomagno auf 1.750 m Höhe startet der Weg auf
den Pass „Passo del Sole“, der auf 2.376 m liegt. In diesen Höhen kann selbst im Sommer
noch Schnee liegen. Der Weg dorthin ist ein einziger Biotop. Überall ist eine reiche Alpenflora
zu bewundern, mit Glück auch Murmeltiere und Steinböcke. Auf der anderen Seite des
Passes geht es auf eine der einsamsten und weitesten Hochebenen der Schweizer Alpen,
das Val Piora. Am Bergsee Lago Cadagno, vorbei an der Cadagnohütte, ist schließlich das
Ziel erreicht: der Ritom-See. Wer dieses traumhafte Panorama auskosten will, kann im
Berggasthof oberhalb der Bergstation übernachten. Ansonsten geht es mit einer der steilsten
Seilbahnen der Welt hinunter nach Ariola. Zu Fuß ins Tal wären es weitere 1.100
Höhenmeter.
Berner und Waadtländer Alpen
Auch in gemäßigteren Höhen lässt sich in der Schweiz wunderbar wandern, etwa im JuraMittelgebirge oder in den Voralpen. Wir empfehlen als Ziel den Rochers de Naye, den
phänomenalen Aussichtsberg von Montreux. Er ermöglicht einen phantastischen Blick auf den
Genfer See sowie auf die drei berühmtesten Gipfel der Berner Alpen, auf Eiger, Jungfrau und
Mönch.
Man kann von Montreux gemütlich mit der Bergbahn hinauffahren, aber auch sportlich wandern.
Mit unserer Route beschreitet man zugleich die legendäre Via Alpina, die quer durch die Alpen
und acht Länder.
Von L'Etivaz zum Rochers de Naye
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Lage: L´Etivaz, Waadt
Länge: 23 km
Dauer: 9 h
Höhenmeter: 1.800
Verlauf: Ausgangspunkt der Wanderung ist L'Etivaz. Der Ort in der Nähe des GruyereNationalparks ist für seinen AOC-Bergkäse berühmt, die Umgebung wiederum für ihre
artenreiche Alplandschaft. Vom Zentrum von L´Etivaz auf 1.140 m Höhe aus geht es zunächst
Richtung Col des Mosses über die Hochebene nach La Lécherette. Dort beginnt der sanft
gewellte aber stetig steigende Weg ins Tal des Hongrin zum stillen und einsam gelegenen
Hongrin-Stausee. Die erkämpften Höhenmeter gehen nun wieder vollständig verloren, bevor
der eigentliche Aufstieg zum Rochers de Naye in Angriff genommen wird. Ein luftiger Gratweg
führt über Col de Chaude auf 1.974 m Höhe auf den Rochers de Naye. Bei klarer Sicht zeigt
sich das Berner Oberland nun von seiner schönsten Seite, mit Blick auf Eiger, Jungfrau und
Mönch bis zum Mont Blanc und im Tal den Genfer See mit seiner subtropischen Vegetation
inmitten der Voralpen-Gipfel.
Anspruchsvolle Wanderrouten gibt es in ganz Europa. Finden Sie hier eine Auswahl der
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