Konzert und Vortrag zum Holocaust

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Konzert und Vortrag zum Holocaust-Gedenktag 2017
am Freitag, 27. Januar 2017
Bartholomäuskirche in Lütgendortmund
17 Uhr VORTRAG Kantorin Hannelore Heinsen
Kirchenmusik in dunkler Zeit
im Gemeindehaus, Westricherstraße
IMBISS und BEGEGNUNG
19 Uhr KONZERT Musik der Zeitgenossen Anne Franks
Verfolgte niederländische Komponisten
Eleonore Pameijer - Querflöte und Marcel Worms - Klavier
in der Bartholomäus-Kirche, Theresenstraße
Musik der Zeitgenossen Anne Franks ist ein Programm, in dem einige großartige Künstler der Zeit
vor dem zweiten Weltkrieg aus Amsterdam vorgestellt werden. Die Werke, in ihren jeweiligen
historischen Kontext gestellt, verschaffen einen lebendigen Eindruck von einer verhängnisvollen
Zeit der niederländisch-jüdischen Geschichte.
PROGRAMM
1. Dick Kattenburg (1919-1944) - Sonate für Querflöte und Klavier (1937)
2. Rosy Wertheim (1888-1949) - Trois Morceaux für Querflöte und Klavier (1939)
3. Daniel Belinfante (1893-1945) - Sonatine für Klavier (Datum unbekannt)
4. Leo Smit (1900-1943) - Sonate für Querflöte und Klavier (1943)
PAUSE
5. Bob Hanf (1894-1944) - Suite für Querflöte und Klavier (1938/1939)
6. Geza Fried (1904 – 1989) - Caprice Concertante (1930)
7. Nico Richter (1915-1945) - Zwei Stücke für Querflöte und Klavier (1942)
8. Dick Kattenburg (1919-1944) - Pièce für Querflöte und Klavier (1937)
Der Eintritt ist frei.
Vor dem zweiten Weltkrieg kannte Amsterdam eine lebendige kulturelle Szene, die vor allem von
jüdischen Künstlern geprägt war. Manche Künstler waren in Amsterdam geboren, andere
emigrierten in die Hauptstadt der Niederlande, um dem anwachsenden Judenhass in Deutschland zu
entfliehen. Die Nazis bereiteten diesem kulturellen Leben jedoch ein Ende.
Während der Besetzung verweigerten die Nazis den jüdischen Künstlern jegliche Teilnahme am
kulturellen Leben; Juden wurden aus ihren Positionen entlassen, gedemütigt und ermordet, und die
Aufführung ihrer Werke war verboten. Nach dem Krieg war die Kunst der ermordeten Künstler
unauffindbar. Die als "entartet" bezeichneten Werke waren entweder vernichtet oder verschollen.
Zudem gab nach dem Krieg gab es nur wenige Überlebende, die sich hätten einsetzen können für
eine Rehabilitierung der Werke der ermordeten Künstler.
1995 begann Eleonore Pameijer Werke der im Krieg verfolgten Komponisten zu sammeln. Sie
forschte, wurde fündig und hatte in relativ kurzer Zeit so viel Material zusammen, dass sie ein Jahr
später die "Leo-Smit-Stiftung" errichtete. Seitdem organisiert sie jeden Monat Konzerte in der
Amsterdamer Uilenburger Synagoge oder in dem Bethaniën Kloster. Die Leo-Smit-Stiftung
produziert außerdem CDs und veröffentlicht regelmäßig Neuerscheinungen. Siehe auch:
www.leosmit.org
BIOGRAPHIEN
ELEONORE PAMEIJER studierte am Konservatorium von Amsterdam Querflöte bei Koos
Verheul. Dort erhielt sie ihr Diplom mit Auszeichnung. Sie setzte ihr Studium bei Sue Ann Kahn am
Bennington College in Vermont (USA) fort und besuchte Meisterklassen bei Julius Baker, Samuel
Baron und dem legendären französischen Flötisten Marcel Moyse. Wieder nach Europa zurück
gekehrt, studierte sie bei Severino Gazzeloni in der Academia Chigiana (Italien).
Sie debütierte im Concertgebouw Amsterdam und gewann den ersten Preis des Frank MartinWettbewerbs. Auch erschien sie im holländischen Fernsehen als eine der "Junge Solisten und
Solistinnen des Jahres". Zwischen 1985 und 2000 war sie die erste Flötistin im ASKO/Schönberg
Ensemble.
Eleonore Pameijer konzertierte als Solistin mit verschiedenen Orchestern und Ensembles unter der
Leitung von Dirigenten wie David Porcelijn, Arthuro Tamayo, Richard Dufallo, Ton Koopman,
Oliver Knussen, Hans Zender, Ingo Metzmacher, Peter Eötvös, Philippe Entremont, Kenneth
Montgomery oder Alexander Vedernikov. Sie bewies ihre solistischen Fähigkeiten außerdem in
vielen holländischen Festivals und spielte in nahezu allen europäischen Ländern sowie in SüdAmerika, Israel, Kanada und den USA. Für sie wurden viele Kompositionen geschrieben. Der
holländische Verlag für zeitgenössische Musik Donemus veröffentlichte das für Eleonore Pameijer
komponierte Repertoire für Flöte solo in zwei Bänden. Pameijer wirkte in Radio und
Fernsehaufnahmen mit und ist außerdem auf CD-Einspielungen zu hören für Composer’s Voice,
FutureClassics, Philips, Olympia, Attacca und Channel Classics.
www.eleonorepameijer.com
MARCEL WORMS studierte am Konservatorium von Amsterdam Klavier bei Hans Dercksen und
belegte Kurse von Youri Egorov. Nachdem er 1987 sein Diplom absolviert hatte, spezialisierte er
sich auf die Musik des 20 sten Jahrhunderts. Er führte die frühen Klavierwerke von Arnold
Schönberg im "Ijsbreker", dem (damaligen) Zentrum für neue Musik zum ersten Mal in den
Niederlanden auf. Dort stellte er auch die gesamten Klavierwerke Leos Janáceks vor. Marcel
Worms gestaltete viele besondere Programme und Projekte, wie zum Beispiel "Jazz im
Klavierrepertoire des zwanzigsten Jahrhunderts", "Mondrian und die Musik seiner Zeit", "Blues für
Klavier", "Vincent von Gogh, Pablo Picasso und ihre Beziehung zur Musik", so wie auch das sehr
erfolgreiche Mompou-Programm. Alle Programme sind auf CD erschienen.
Marcel Worms veröffentlichte auch Blues-CDs: Komponisten 45 verschiedener Nationalitäten
haben insgesamt mehr als 160 neue Blues-Stücke für ihn komponiert.
Marcel Worms reist durch die Welt; von Beijing bis Moskau, von Argentinien bis Indonesien, von
New York bis Kairo. Außerdem spielt er regelmäßig in den Niederlanden, wo er auch ein gern
gesehener Gast in Radio und Fernsehen ist.
www.marcelworms.com