Erklärung von Kommissionsmitglied Marianne Thyssen

Europäische Kommission - Erklärung
Erklärung von Kommissionsmitglied Marianne Thyssen anlässlich des
Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung
Brüssel, 2. Dezember 2016
Beim Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung geht es um Menschen und ihre Rechte. Aus
diesem Anlass wird daran erinnert, wie Menschen mit Behinderung und ihre Vertreter weltweit für
einen politischen Wandel eingetreten sind und noch immer eintreten.
Vor 10 Jahren wurde das UN-Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
verabschiedet. Dieses auf Menschenrechte gestützte Konzept zum Umgang mit Behinderung wurde
zum weltweiten Referenzwert.
Das geschah nicht über Nacht, sondern ist das Ergebnis jahrelanger Kampagnen und
Sensibilisierungsbemühungen, insbesondere von der Behindertenbewegung. Diese Arbeit ist auch
heute noch wichtig, weil Barrieren aller Art weiterhin bestehen.
Die Europäische Kommission setzt sich für den Abbau dieser Barrieren ein und engagiert sich im
Rahmen ihrer Kompetenzen für die Umsetzung des UN-Übereinkommens in der Europäischen Union.
Konkrete Schritte wurden im Rahmen der Europäischen Strategie zugunsten von Menschen mit
Behinderungen 2010-2020 unternommen; ein Fortschrittsbericht wird erarbeitet. Zu den jüngsten
Vorstößen
zählt der Rechtsakt zur Barrierefreiheit, den die Kommission vor einem Jahr vorgeschlagen hat und der
das volle Potenzial des Binnenmarkts nutzt, um wichtige Produkte und Dienstleistungen für Menschen
mit Behinderung zugänglich zu machen. Ich hoffe, dass dieser Vorschlag der Kommission rasch vom
Europäischen Parlament und vom Rat angenommen werden kann. Auch begrüße ich die kürzlich
erfolgte Annahme der Richtlinie über die Barrierefreiheit im Internet : Neue digitale Dienstleistungen
und Produkte bieten Menschen mit Behinderung neue Möglichkeiten zur Teilhabe an der Gesellschaft
und am Arbeitsmarkt.
Die Herausforderungen sind weiterhin riesengroß. Die uns vorliegenden Daten zeigen, dass Menschen
mit Behinderung deutlich stärker von sozialer Ausgrenzung bedroht sind als die Bevölkerung allgemein.
Außerdem wird erwartet, dass im Jahr 2020 eine von fünf Personen in Europa mit einer Behinderung
konfrontiert sein wird.
Die Kommission hat inklusives Wachstum und soziale Gerechtigkeit ganz oben auf ihre Agenda gesetzt
und arbeitet hart dafür, dass niemand abgehängt wird. Das Engagement nationaler, regionaler und
lokaler Behörden, Unternehmen und zivilgesellschaftlicher Organisationen ist für das Gelingen dieses
wichtigen Prozesses unverzichtbar. Nur wenn wir unsere Anstrengungen bündeln, können wir die
umfassende und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung verwirklichen.
STATEMENT/16/4181
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