5. HÖR AUF LÄRM – Prävention in Neuen Mittelschulen Projektant: Forum Besser Hören – Schwerhörigenzentrum Kärnten Mag. Brigitte Slamanig Das Projekt: Zielgruppe Als vorgegebene Zielgruppe gelten Schulklassen Heranwachsender/Jugendlicher an Mittelschulen zwischen 10 – 14 Jahren. Diese Gruppe ist besonders schwer zu fassen, da sie sich trotz Gleichaltrigkeit in Klassen, sehr stark als Individuen unterscheidet – heterogene Gruppe. Ständig neue und wechselnde Trends wirken auf diese Altersgruppe ein. Auch die Pubertät setzt bei Mädchen grundlegend mit 10 Jahren ein, bei Jungen erst zwei Jahre später. In diesem Alter haben sie mit beginnenden Veränderungen und Kennenlernen/ Bewusstsein des Körpers zu tun. Das ist die Basis bzw. eine Gelegenheit, die Jugendlichen in dieser Entwicklungsphase zu erreichen, um sie neben anderen Interessen, auch für Wissen zu begeistern und sie zu lehren, auf ihr Gehör zu achten. Dies soll auch gewährleisten, dass sich diese jungen Menschen sich mit der Thematik Hörminderung und Lärm auseinandersetzen. Hintergrund Lärmschwerhörigkeit ist UNHEILBAR und IRREVERSIBEL (nicht umkehrbar) und ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Die Folgen einer Lärmschädigung sind einschneidend. Doch wird das Gehör immer noch als selbstverständlich gesehen, und wie bei vielen Dingen im Leben wird erst darauf geachtet, wenn es „Probleme macht“ oder nicht mehr wie gewohnt funktioniert. Das Gehör dient nicht nur als Mittler zur Kommunikation, sondern nimmt die akustischen Eindrücke war und warnt uns auch vor Bedrohungen oder Hindernissen. Zusätzlich können längere Lärmeinwirkungen unter anderem zu Tinnitus, Hörminderungen oder Hörstürzen führen. Betroffene in Österreich: Für Österreich mit einer Einwohnerzahl von 8,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ergibt dies bei der Annahme von einer Betroffenenzahl von 19,7% der Bevölkerung ab 14 Jahren eine Zahl von 1,6 Millionen Schwerhörigen (Quelle: http://www.oesbdachverband.at/schwerhoerigkeit/statistik/ ). In Kärnten leben 120 000 Betroffene. Nach wie vor wird dieser Thematik zu wenig Beachtung geschenkt. Ziel Ein Bewusstsein für die gravierenden Auswirkungen von längerer Lärmeinwirkung zu schaffen, hat oberste Priorität. Dass nicht nur teilnehmende Kinder lernen, mit Lärm umzugehen, ihn besser einzuschätzen und ihre Ohren zu schützen, sondern dass sie auch Geschwistern, Eltern, Verwandten und Bekannten ihr Wissen weitergeben und sie auf etwaige Verhaltensänderungen aufmerksam zu machen (z.B.: nicht ständig laute Musik mit Kopfhörern hören). Das Ziel ist erreicht, wenn die Jugendlichen verstehen, was „HÖREN“ bedeutet und zur Achtsamkeit im Umgang mit lauten Geräuschen angeregt werden. Durchführung: Workshops in Klassen der Neuen Mittelschulen in Klagenfurt (1.-4. Klasse) Gemeinsames Erarbeiten des Themas mit Begriffserklärungen (Schall, Frequenz, Dezibel, Lautstärke etc.) sowie Erklärungen zum Hörvorgang. Gemeinsam werden interaktive Übungen zu den Themen Schwerhörigkeit, Lärm, Lärmprävention, Gehörschutz etc. gemacht.
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