24 Gedanken auf dem Weg durch den Advent 5 Wer nicht zurückschaut, wer sich um das Woher seiner Existenz nicht kümmert, wird im tiefsten Sinn des Wortes „rücksichts-los“. 1 Nur die Ohren des Herzens vermögen wirklich zu hören und den Klang der Seele zu vernehmen. . 2 Jeder Mensch trägt die tiefe Sehnsucht in sich, beachtet, gesehen, bemerkt und nicht übergangen zu werden. 3 Jeder wächst daran, anderen etwas zu sagen zu haben und zeigen zu können, mit einem Wort, in dieser Welt für etwas und jemanden „gut“ zu sein. 4 10 Beten heißt, das Leben vor Gott und den Menschen zur Sprache zu bringen. 11 6 Weil Gedanken wirkende Kräfte sind, können sie auch bewirken, was sie bedeuten. 7 Tröstende müssen „Boten“ sein und wissen, dass ihr wesentlichster Liebesdienst darin besteht, erreichbar und in der Nähe zu sein. 8 Nie ist der Mensch weniger vom Größenwahn bedroht und in Gefahr, sich mit Gott zu verwechseln, als im Moment des Staunens. 9 In Familie, Schule, Kirche, Beruf und Krankenhaus, mit einem Wort: In den Häusern unseres Lebens kommt es darauf an, dass das, was ist und in uns vor sich geht, so zur Sprache gebracht werden kann, dass der Sprechende sich darin wiederfindet und mitteilen kann. 15 Was wir brauchen sind kleine, aber ermutigende Beispiele täglicher Begeisterung, an denen deutlich wird, wie Leben gelingt und wie es anders gemacht werden muss, damit es gelingen kann. 16 Wir leben, weil wir uns begeistern, und der Himmel, von dem wir träumen, ist so kostbar, dass er nicht als billiger Trost ans Ende des Lebens geschoben werden darf. 12 Beten ist auch Zwiesprache mit sich selbst und eine Übung, das, was ist, so ins Wort zu bringen, dass der Betende nachher besser versteht, was in seinem Leben vor sich geht und wie sein Weg weitergehen könnte. 13 Zwischen Verklärung und Realität liegt ein weites Feld. Mensch sein heißt auch, Fehler zu machen und aus Fehlern zu lernen. 14 Wunder sind täglich möglich - und wo eines auftritt, gerät die Welt in Erstaunen. 17 Himmel beginnt hier und jetzt, überall dort wo es Menschen gelingt, Begeisterung mit anderen zu teilen 18 19 Wenn das Herz im Menschen erwacht, regiert in ihm die Liebe. Er erkennt dann, dass Gott auch seine Wohnung, seinen Lebensraum voller Freude erschuf. 23 Gelebte Vergebung schafft den gesunden Raum für den Neubeginn einer Beziehung durch bedingungsloses, unabhängig vom anderen Menschen gesetztes Handeln, das sich von nichts, nicht einmal vom Undank, aufhalten lässt. 24 20 Was einen Menschen ermutigt, sich zu öffnen, ist in erster Linie die Präsenz, die wir ausstrahlen, wenn wir mit ihm ein Gespräch beginnen. Deutlicher spricht der Himmel nie zu den Menschen als durch die Geburt eines Kindes 21 Wer einen Menschen einladen will, eine neue, andere Erfahrung zu machen, der muss zumindest irgendetwas an diesem Menschen „mögen“. 22 Das Suchen, das unermüdliche Nachgehen, das Rufen nach dem Verlorenen ist das „therapeutische Programm“ des Jesus von Nazareth. Gedanken aus „Klang der Seele“ und „Was ich glaube“ (Arnold Mettnitzer) Zusammenstellung und Fotos: Gerda Trappl, 2016
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