Veggieday RLP

3/2013
Rundbrief
Fleischkonsum . . . . . . . . . . . . . 2-3
Fleisch – keine Privatsache!
Veggieday Rheinland-Pfalz
Entwicklungspolitik . . . . . . . . . 4
Oekumenische Versammlung 2014 in Mainz,
Demokratie-Tag Rheinland Pfalz
Neu bei ELAN/Globales Lernen . . 5
Fachforum Globales Lernen 2013,
Studienreisen in Entwicklungsländer
Fairer Handel und öko-soziale
Beschaffung . . . . . . . . . . . . . . 6-7
Regionaltreffen der Weltläden 2013,
Der Partnerschaftsverein Eine Welt Rodalben,
40 Jahre Indígena-Kaffee, Kompaktkurs „ÖkoSoziale Beschaffung“, Rheinland-pfälzische
Fairtrade-Städte tauschen sich aus
Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . 8
News und Impressum
Mitgliederversammlung 2013:
Neue Programme und Aufgaben im Netzwerk
Von Barbara Mittler, ELAN e.V.
„2013 – Ein Jahr mit vielen neuen Themen
und Aufgaben“, resümierte der alte und
neue Vorstandsvorsitzende des Landesnetzwerkes, Werner Bühler. Auf der Versammlung am 29. November 2013 im Mainzer Erbacher Hof wählten die ELAN-Mitglieder
einen neuen Vorstand und ließen das vergangene Jahr Revue passieren.
Die wahlberechtigten
TeilnehmerInnen der
MV wählten den neuen
ELAN-Vorstand
(Foto: Julia Valentin)
Zum Stellvertreter von Werner Bühler, Bolivien-Partnerschaft im Bistum Trier, wählten
die Mitglieder Dr. Florian Pfeil, Fridtjof-Nansen-Akademie, Ingelheim. Achim Dührkoop,
Evangelische Kirche im Rheinland, wurde in
seinen Ämtern als Vorstand und Schatzmeister bestätigt. Luzeyi Kuelusukina, Lisungi
e.V., Alois Bauer, Referat Weltkirche des Bistums Mainz, und Christoph Fuhrbach, Referat Weltkirche des Bistums Speyer, wurden
erneut in den Vorstand gewählt. Neu in den
Vorstand berufen wurden Stefanie Bartlett,
die Geschäftsführerin des Weltladens Unterwegs in Mainz, sowie Dr. Hartmut Heidenreich,
Vorsitzender des Vereins Panal e.V..
Ein herzliches Dankeschön richteten Geschäftsstelle und Vorstand an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Almendra Garcia
und Karsten Levsen, die nicht mehr kandidierten, sich aber weiter im Netzwerk engagieren möchten.
Im Geschäftsbericht wurde deutlich, wie sehr
das Landesnetzwerk weiter wächst. Neun MitarbeiterInnen (Stand
November 2013), größtenteils in Teilzeit, organisierten Veranstaltungen, Fachgespräche,
Fortbildungen und Bildungstage. Neue Programme wurden gestartet und die Zahl der Kooperationspartner
wuchs. Das Geschäftsstellenteam beriet entwicklungspolitisch interessierte Gruppen im
Land zu inhaltlichen, administrativen oder finanziellen Fragen rund um die Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit. Dabei wurde es
insbesondere von den Mitgliedern unterstützt
und konnte auf deren umfangreiche Expertise zurückgreifen.
Zum ersten Juli konnte in Rheinland-Pfalz das
Eine-Welt-Promotorenprogramm mit zwei neuen Mitarbeiterinnen starten. Das Programm
wird u.a. in Kooperation mit der Arbeitsge-
Editorial
Alle Jahre wieder…
Das Jahresende naht und wieder einmal ist
Bilanz zu ziehen. Das ist eine der wichtigen
Aufgaben unserer jährlichen Mitgliederversammlung. Zu sehen, wo wir als Netzwerk stehen,
was im vergangenen Jahr von Vorstand und
Geschäftsstelle, aber auch von den einzelnen
Mitgliedern geleistet wurde und welche Wünsche
und Vorhaben offen geblieben sind.
Einige der Akzente, die ELAN setzen konnte,
werden in diesem Rundbrief näher beleuchtet.
Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit zwei
67%-Stellen am bundesweiten Promotorenprogramm teilzuhaben. Ein Erfolg, der ELAN und
seinen Mitgliedsgruppen neue Impulse geben
kann.
Unsere Mitarbeit beim Projekt Veggieday Rheinland-Pfalz setzt ebenfalls neue Impulse – gerade
auch durch die Zusammenarbeit mit dem NABU
Rheinland-Pfalz.
meinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke
agl umgesetzt und von Bund und Land finanziert und inhaltlich begleitet. Ziel des
bundesweiten Programmes ist es, entwicklungspolitische Themen und Anliegen in die
Fläche zu tragen und so Akteure vor Ort zu
stärken und neue Engagierte zu gewinnen.
Neu gestartet wurde gemeinsam mit dem NABU
Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur und
Umwelt auch die Kampagne Veggieday Rheinland-Pfalz. Im Rahmen dieser hat ELAN die
Bildungsarbeit übernommen und informiert
über die Auswirkungen, die ein überhöhter
Fleischkonsum auf
...weiter auf Seite 2 >
Auch auch das Alltagsgeschäft musste bewältigt
werden. Das ist einen Dank an die Mitarbeiterinnen (und neuerdings ja auch Mitarbeiter) wert!
Im kommenden Jahr wird ein Schwerpunkt auf
der Vernetzung der Mitglieder untereinander und
mit Vorstand und Geschäftsstelle liegen. Dazu
wurden bereits erste Überlegungen angestellt,
die der neue Vorstand in nächster Zeit weiter entwickeln und umsetzen wird.
Am Miteinander aller wird die Qualität unseres
Netzwerks zu messen sein. Tragen Sie dazu bei.
Werner Bühler
2
ELAN-Rundbrief
3/2013
... Fortsetzung von Seite 1 > Natur, Umwelt
und Leben der Menschen in Entwicklungsländern hat.
Neu strukturiert wurde die Fairhandelsberatung Rheinland-Pfalz. Nina Labode, die neue
Fairhandelsberaterin, steht für Anfragen und
Beratung aus ganz RLP zur Verfügung. Sie
erarbeitet Angebote für die Weltläden und
Aktionsgruppen, die dann von regionalen
Referenten umgesetzt werden können. Die
Regionaltreffen der Weltläden sollen auch
weiter von ELAN begleitet werden.
Bewährte Beratungs-, Fortbildungs- und Bildungsprogramme wie das Capacity Building
Programm, ELAN mobil oder das Projekt zur
öko-sozialen Beschaffung wurden auch 2013
weiter erfolgreich umgesetzt. Die Seminarreihe
Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit der
Staatskanzlei und der Fridtjof-Nansen-Akademie zu Digitalen Medien erhielt viel Lob.
Fleischkonsum
Umfassende Berichte gab es auch seitens der
ELAN-Mitglieder. Hierbei wurde deutlich, wie
wichtig es ist, sich zu vernetzen. So wurden
viele neue Kontakte geknüpft und Kooperationen vereinbart. Im nächsten Jahr möchten Vorstand und Geschäftsstelle die Mitgliederversammlung und die sich anschließende
Jahrestagung nutzen, um gemeinsam mit den
Mitgliedern Schwerpunkte für die ELAN-Arbeit
der kommenden Jahre herauszukristallisieren.
Umfassende Beratung, ein vielfältiges Informations-, Vernetzungs-, Bildungs-und Qualifizierungsangebot sowie verschiedenste Veranstaltungen sind auch in Zukunft nur durch
vielfältige ideelle und finanzielle Kooperationen möglich. Allen denjenigen, die in 2013
die Arbeit von ELAN möglich gemacht haben,
an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!
•
Neuer Vorstand, von links: Werner Bühler, Vorsitzender ELAN, Diözesanstelle Weltkirche Trier, Bolivienpartnerschaft; Dr. Florian Pfeil, Zweiter Vorsitzender ELAN, Fridtjof-Nansen-Akademie; Achim Dührkoop, Vorstandsmitglied und Schatzmeister ELAN, GMÖ Mittelrhein-Lahn; Alois Bauer, Referat Weltkirche,
Bistum Mainz; Christoph Fuhrbach, Referat Weltkirche, Bistum Speyer; Luzeyi Kuelusukina, Lisungi
e.V.; Stefanie Bartlett, Weltladen Unterwegs Mainz; Dr. Hartmut Heidenreich, PANAL e.V.
Fleisch: Keine Privatsache! – Ein Tagungsrückblick
Von Julia Valentin, ELAN e.V.
Über 70 Personen besuchten am 30.11.2013
die Jahrestagung „Fleisch: Keine Privatsache! Unser Konsum, die Folgen und alternatives Handeln“, die ELAN in Kooperation mit
der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz
sowie den Diözesanstellen der Bistümer Trier und Mainz organisiert hatte. Neben einer
Einführung zu den entwicklungspolitischen
Dimensionen unseres hohen Fleischkonsums
zeigten die ReferentInnen konkrete Handlungsalternativen auf.
Durch die negative Berichterstattung im Sommerloch 2013 konnte der Veggieday zwar
keine Pluspunkte sammeln, aber das Anliegen Veggieday wurde zum Inhalt einer sich
anschließenden wochenlangen Debatte, so
ELAN-Geschäftsführerin Barbara Mittler. Zu
Beginn standen nur ernährungsphysiologische
und gesundheitliche Aspekte im Vordergrund.
Mit der Tagung setzten die Veranstalter nun
den Schwerpunkt auf die entwicklungspolitischen Dimensionen unseres hohen Fleischkonsums – und da erfuhren die ZuhörerInnen
Erstaunliches und Neues zugleich.
Thomas Fritz, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika in Berlin,
informiert darüber, dass ein Großteil der Futtermittel für die Tiere in Entwicklungsländern
produziert wird. Wertvolle Flächen für den
Anbau von Grundnahrungsmitteln der Menschen dort gehen verloren. Infolgedessen sind
die Länder auf den Import von Nahrungsmitteln angewiesen und so den starken Schwankungen des Weltmarktes ausgesetzt.
Die erste Handlungsalternative erläuterte Caroline Mockenhaupt, Bioland Verband Rheinland-Pfalz. Sie erklärte das Prinzip der Kreis-
Viele Interessierte besuchten die Tagung im Mainzer Rathaus. Thomas Fritz
(rechtes Bild) erläuterte anhand von acht Thesen die entwicklungspolitischen
Dimensionen unseres Fleischkonsums
(Fotos: Julia Valentin)
laufwirtschaft: das Verhältnis zwischen der
Anzahl der gehaltenen Tiere und der Menge
des angebauten Futters muss stimmen. Futtermittelimporte aus Entwicklungsländern werden somit unnötig.
Julian Schröder und Julia Burkei stellten die
Veggieday-Kampagne Rheinland-Pfalz vor, die
zu einem bewussteren Fleischkonsum anregen soll. Die Kampagnenbetreiber leisten Öffentlichkeitsarbeit, bieten Bildungsbausteine
an und unterstützen Kantinen darin, vegetarische Alternativen anzubieten.
Die Schüler Philipp Faust und Johannes Klepper vom Sebastian Münster-Gymnasium in Ingelheim stellten das Projekt „fair dish“ vor.
Angeregt durch ihren Sozialkundelehrer hat
eine Gruppe ElftklässlerInnen eine Aktiengesellschaft gegründet, die ein Kochbuch mit
Gerichten aus bio/regional/fairen Zutaten
veröffentlichen und vertreiben wird.Die SchülerInnen setzen sich so mit dem Thema Ernährung und Fairness auseinander. In der anschließenden Diskussion stellte Tanja Girke
aus dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten vor,
welche Akzente die Landespolitik in Rheinland-Pfalz beim Thema Ernährung setzt. Mit
der Kampagne „Rheinland-Pfalz isst besser“
will das Ministerium den Wert von Essen erhöhen und sich gemeinsam mit VerbraucherInnen mit einer nachhaltigen Ernährung
beschäftigen.
Der Bioladen „natürlich Mainz“ ließ die TeilnehmerInnen beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen schmecken, wie lecker
vegetarische Alternativen sein können.
•
Fleischkonsum
ELAN-Rundbrief
3/2013
3
Veggieday Rheinland-Pfalz hat die
Bildungsarbeit aufgenommen
Von Julian Schröder, Referent Veggieday,
ELAN e.V.
Ein Konzept für einen nachhaltigen Gastronomiebetrieb, das alle Sinne der Gäste ansprechen soll und dadurch Bewusstseinsbildung
betreibt; erstellt beim Workshop im DPSG
Bundeszentrum. (Foto: Julian Schroeder)
Die erste Schulung im Rahmen der Veggieday Kampagne Rheinland-Pfalz fand am
20. Oktober 2013 im Bundeszentrum der
Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg,
kurz DPSG, in Westernohe statt. Der bei
ELAN angestellte Veggieday-Referent Julian
Schroeder vermittelte den Mitarbeitenden
des DPSG in einem Vortrag Hintergrundinformationen zum Fleischkonsum und sensibilisierte sie für einen bewussten Umgang
mit Fleisch.
Im anschließenden Workshop erstellten die
TeilnehmerInnen in Kleingruppen Konzepte
für einen nachhaltigen Gastronomiebetrieb.
Ziel der Veranstaltung war es, den Mitarbeitenden die Motivation sowie die entsprechende Wissensgrundlage mitzugeben, damit diese den Gästen des Bundeszentrums
zukünftig ein gezieltes Fleischangebot präsentieren können. Die Teilnehmenden hatten sich bereits im Vorfeld der Fortbildung
damit beschäftigt, was sie ihren Gästen anbieten können und wollen und wie das Angebot präsentiert und nach außen dargestellt werden kann.
Die PfadfinderInnen erfuhren, dass Essen
nicht nur lebensnotwendig ist, sondern auch
eine politische und ethische Dimension besitzt: Viele Entscheidungen, die Menschen
im Alltag treffen, haben weltweite Auswirkungen. Schröder zeigte dies am Beispiel
Brasiliens. Aufgrund der großen Nachfrage
nach billigem Fleisch besteht ein immenser Flächenbedarf für Futtermittel. Aus
diesem Grund werden in Brasilien, das zu
den weltweit größten Sojaexporteuren gehört, natürliche Lebensräume und wertvolle Agrarflächen zerstört. Während vor
Ort Millionen von Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren und das Land Getreide einführen muss, landet ein Großteil der
Sojabohnen zur Nahrungsveredlung in den
Futtertrögen europäischer Mastbetriebe.
Die Konzepte für einen nachhaltigen Gas-
tronomiebetrieb, welche die Teilnehmenden
im anschließenden Workshop entwickelten,
wurden ausgiebig diskutiert und bieten
gute Anknüpfungspunkte für eine zukünftige Zusammenarbeit des DPSG Bundeszentrums mit dem Veggieday RLP in Bezug auf
die Gemeinschaftsverpflegung.
Die Bandbreite der Gäste des DPSG-Bundeszentrums reicht von Schulklassen, Seminarund Freizeitgruppen in Vollverpflegung bis
zu Großveranstaltungen, wie das jährliche
Pfingsttreffen der DPSG.
Veggieday Rheinland-Pfalz ist eine Kampagne, in deren Rahmen sich ELAN e.V. und
der Naturschutzbund (NABU) RheinlandPfalz e.V. in Kooperation mit der Stiftung
Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz für einen
fleischfreien Tag in der Woche einsetzen.
•
Informationen erhalten Sie unter
[email protected]
oder [email protected].
Erste Kantine der Landesregierung führt vegetarischen Tag ein
Die Kantine des Finanzministeriums Rheinland-Pfalz kocht seit August 2013 donnerstags fleischfrei. Unterstützung erhält die
Kantinenbetreiberin Katja Beralli-Tempel
dabei von den MitarbeiterInnen der Kampagne Veggieday Rheinland-Pfalz. Diese
unterstützen im Rahmen der Kampagne
KantinenbetreiberInnen und weitere Interessierte, indem sie ausgesuchte vegetarische Rezepte weitergeben, über die
umfangreichen Zusammenhänge der Kampagne aufklären und anbieten, eine Schulung für das Personal zu vermitteln. Die
Betreiber der Kampagne sind auf der Suche nach interessierten Einrichtungen
für weitere Aktionen und laden MitarbeiterInnen der Außer-Haus-Verpflegung zu
einer geplanten Kochschulung im Frühjahr 2014 ein.
Ministerinnen Irene Alt und Ulrike Höfken begleitet von Kantinenbetreiberin Katja
Beralli-Tempel sowie den Veggieday-ReferentInnen Julia Burkei und Julian Schröder
bringen am 24. Oktober in der Kantine des Finanzministeriums ihre Unterstützung
eines vegetarischen Tages in der Woche zum Ausdruck.
4
ELAN-Rundbrief
3/2013
Entwicklungspolitik
Entwicklungspolitische Gesprächsrunde beim
Demokratie-Tag Rheinland Pfalz
Von Andrea Rühmann, ELAN e.V.
„Einmischen und Mitgestalten“ lautete das
Motto des diesjährigen Demokratietages
Rheinland-Pfalz, der am 31. Oktober 2013
im ZDF-Konferenzzentrum in Mainz stattfand. ELAN bot den teilnehmenden SchülerInnen auf der Messe für Kinder- und
Jugendbeteiligung die Gelegenheit, ihre Fragen und Bedenken direkt an PolitikerInnen
heranzutragen.
Das Thema der offenen Gesprächsrunde lautete: „Entwicklungspolitische Verantwortung – SchülerInnen im Gespräch mit PolitikerInnen“. Neben Dr. Heike Kaster-Meurer,
Oberbürgermeisterin der Fairtrade-Stadt Bad
Kreuznach, stellten sich die beiden Landtagsabgeordneten Nils Wiechmann (B’90/Die
Grünen) und Ralf Seekatz (CDU) den Fragen
der SchülerInnen. Wiechmann und Seekatz
sind beide Mitglieder im Ausschuss für Europafragen und Eine Welt des Landtages in
Rheinland-Pfalz.
Im Anschluss an einen Filmbeitrag zum Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch stellten die SchülerInnen ihre Fragen direkt an
die anwesenden PolitikerInnen. Sie wollten
wissen, welchen Einfluss die deutsche Politik auf die prekären Arbeitsbedingungen in
der Textilbranche hat. Sie fragten, welche
Regelungen es auf Kommunal- und Landesebene in Rheinland-Pfalz gibt und ob diese
eingehalten werden.
Wissen wollten die Jugendlichen zudem, ob
Auf dem Demokratietag stellten sich PolitikerInnen den Fragen der SchülerInnen.
Von links: Katja Voss, Nils Wiechmann,MdL, Dr. Heike Kaster-Meurer, Ralf Seekatz,
MdL (Foto: Andreas Kreiner-Wolf)
die PolitikerInnen sich auch für eine internationale Verankerung von Sozial- und Umweltstandards einsetzen. Dies erachteten die
Anwesenden als schwierig, da damit ihrer Meinung nach ein Eingreifen in die Gesetzgebung
anderer Staaten verbunden wäre. Deshalb wollen sie den Fairen Handel in Deutschland stärken und sich für eine öko-soziale Beschaffung
sowie Fairtrade-Städte einsetzen.
Die SchülerInnen kamen zu dem Schluss,
dass auch sie einen Teil der Verantwortung
tragen. Welche Kleidung sie kaufen, ist im-
mer, wenn auch manchmal unbewusst, eine
entwicklungspolitische Entscheidung.
Die Veranstaltung wurde von über 50 SchülerInnen und Interessierten besucht. Unter den
Teilnehmenden waren SchülerInnen der LandesschülerInnenvertretung, der IGS Ingelheim,
IGS Nieder-Olm, IGS Anna Seghers Mainz, der
Realschule plus Bingen-Büdesheim sowie des
Frauenlobgymnasiums Mainz. Fast alle hatten
sich zuvor im Unterricht mit entwicklungspolitischen Themen befasst.
•
Oekumenische Versammlung 2014 in Mainz
Von Ulrich Schmitthenner, Stiftung Oekumene
Die Stiftung Oekumene hat, angeregt durch
VertreterInnen Oekumenischer Netze in
Deutschland, für den 30. April bis 4. Mai
2014 eine Oekumenische Versammlung nach
Mainz einberufen.
Der Schwerpunkt der Versammlung liegt auf
wirtschaftlichen Fragen und auf Denkweisen,
die vor allem materielles Wachstum von bereits wohlhabenden Gesellschaften fördern.
Denn der Wohlstand geht zu Lasten des Lebens und Überlebens von Gesellschaften in
verschiedenen Teilen der Welt. Zudem werden die Themen Gerechter Frieden und Klimagerechtigkeit aufgegriffen.
Die VeranstalterInnen nehmen Bezug auf
die Ergebnisse der Zehnten Vollversammlung
des Oekumenischen Rates der Kirchen 2013.
Die Teilnehmenden können Anstöße für ei-
nen siebenjährigen Pilgerweg für gerechten Frieden und Klimagerechtigkeit geben und
Verabredungen bis 2020 treffen.
Als ReferentInnen haben bereits zugesagt:
Ulrich Duchrow, deutscher Befreiungstheologe, Geiko Müller-Fahrenholz, Friedenstheologe, der Journalist Andreas Zumach aus
Genf, Konrad Raiser, früherer Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, die Bischöfin
em. Bärbel Wartenberg-Potter. Die feministische Theologin und diesjährige MargaBührig-Preisträgerin Meehyun Chung aus
Südkorea hat ebenfalls zugesagt. Von Befreiungstheologe Leonardo Boff aus Brasilien werden Beiträge erwartet.
Die Versammlung ist Teil des Konziliaren
Prozesses und soll dazu dienen, den gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen
zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung
der Schöpfung weiterzugehen. In den ver-
gangenen 30 Jahren haben Oekumenische
Versammlungen auf verschiedenen nationalen, europäischen und internationalen
Ebenen stattgefunden. In Mainz trafen bereits 1982 Christen zusammen, um ein Zeichen zu setzen für die gemeinsamen Anliegen der Menschheitsfamilie auf dem ganzen
bewohnten Erdkreis („oikoumene“).
Oekumenische Versammlungen bieten Raum
für gegenseitige Verständigung und Ermutigung. Die TeilnehmerInnen beziehen die
Sichtweisen der Anderen, insbesondere der
armen Kirchen und Länder des Südens ein.
Sie orientieren sich an den Leitlinien der biblischen Überlieferung und erarbeiten Handlungsoptionen mit Selbstverpflichtungen sowie Anforderungen an Kirche und Politik.
Weitere Informationen zur oekumenischen
Versammlung finden Sie unter
www.oev2014.de
•
Neu bei ELAN / Globales Lernen
ELAN-Rundbrief
3/2013
Fachforum Globales Lernen 2013:
Entwicklungspolitik im Schulalltag?
Von Andrea Rühmann, ELAN e.V.
Am 28. Oktober 2013 hat ELAN zum 4. Fachforum Globales Lernen nach Mainz eingeladen. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung
in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur statt. Schwerpunkt des Treffens war Globales Lernen in der Schule – in diesem
Bereich arbeiten das Landesnetzwerk und das
Bildungsministerium seit Beginn des PromotorInnenprogramms 2013 eng zusammen.
LehrerInnen, VertreterInnen der Ministerien
sowie außerschulische Anbieter tauschten
sich aus und überlegten gemeinsam, wie EineWelt-Themen besser in das rheinland-pfälzische Schulsystem integriert werden können.
Zu Beginn erläuterten Carola Nolten-Heinrichs, Referatsleiterin im Bildungsministerium, sowie Dr. Annegret Schwarz, Schuldirektorin in Bad Kreuznach, wie Globales
Lernen in den aktuellen Lehrplänen verankert ist. Im Anschluss schilderten zwei Leh-
Neu bei ELAN:
Nina Labode
Ich bin seit Oktober die
neue Fair-Handels-Beraterin für Rheinland-Pfalz.
Die letzten Jahre habe ich
in Göttingen Ethnologie,
Soziologie und Geschlechterforschung studiert. Dort
sammelte ich durch meine Arbeit im Weltladen
Erfahrungen, die für meine Aufgabe bei ELAN
hilfreich sind. Ich freue mich darauf, die Aktiven in Weltläden und Aktionsgruppen in ihrer Arbeit zu unterstützen, indem ich sie vernetze, berate und mit ihnen gemeinsam neue
Themenfelder erarbeite.
Andreas Kreiner-Wolf
Seit Dezember unterstütze
ich die Veranstaltungsplanung bei ELAN und vertrete
vorübergehend Annalena
Kolloch bei ELAN mobil. Im
Rahmen des Projektes betreue ich u.a. die entwicklungspolitische Arbeit an Schulen, Kitas und
in Vereinen. So soll frühzeitig Wissen und Verständnis für die globalen Zusammenhänge unseres Handelns gefördert werden. Dies ist für
mich Aufgabe und Motivation zugleich.
Bereits im vergangenen Jahr war ich als Multiplikator für ELAN in Rheinland-Pfalz unterwegs. An der Johannes Gutenberg-Universität
in Mainz bin ich außerdem als Lehrbeauftragter in den Bildungswissenschaften beschäftigt.
rer, wie die Umsetzung in der Praxis aus ihrer Sicht erfolgt. Veit Strassner berichtete
von Schwierigkeiten, Globales Lernen in den
Ganztagsunterricht einzubinden. Jens Feith,
neben seiner Unterrichtstätigkeit auch Berater für Bildung für nachhaltige Entwicklung
für Schulen in Rheinland-Pfalz, stellte zudem das Konzept der Fair Trade Schools vor.
Michael Borger von der Evangelischen Jugend der Pfalz betonte, dass nichtstaatliche und kirchliche Organisationen mit ihrem Bildungsangebot einen großen Beitrag
an Schulen leisten können.
Exemplarisch für die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen stellte Anna Schick die
Arbeit von Ebasa vor. Der Verein bietet Bildungsveranstaltungen zu den Themen Globales
Lernen, Rassismus und Entwicklungszusammenarbeit an und setzt sich kritisch mit Kulturkonzepten und Afrikabildern auseinander.
Magdalena Fröhlich präsentierte den konsumkritischen Stadtrundgang „meenzglobal“, bei dem eigene Konsumgewohnheiten
und globale Zusammenhänge unter die Lupe
genommen werden. Zuletzt stellte Katja Voss
den Millenniumscup Rheinland-Pfalz vor. Das
Kooperationsprojekt von Innenministerium
und ELAN richtet sich an Grundschulklassen,
die sich neben einem sportlichen Beitrag
auch mit den Millenniumsentwicklungszielen beschäftigen.
In der abschließenden Diskussion thematisierten die TeilnehmerInnen vor allem den
engen schulischen Zeitplan und mangelnden Freiraum für Exkursionen sowie die dadurch gesetzten Rahmenbedingungen für
nichtstaatliche Anbieter. Gemeinsam beschlossen sie, die Zusammenarbeit zwischen
schulischen und außerschulischen Partnern
in Zukunft zu intensivieren.
Die Veranstaltung wurde von den rund 40
TeilnehmerInnen sehr positiv bewertet und
als Auftakt für eine fruchtbare weitere Zusammenarbeit betrachtet. Das Fachforum soll
auch im kommenden Jahr wieder in dieser
Konstellation angeboten werden.
•
Lernen vor Ort:
Studienreisen in Entwicklungsländer
Der Mercado in Addis
Abbeba: größter Freiluftmarkt Afrikas (Foto:
Florian Pfeil)
Die Fridtjof-NansenAkademie (FNA) bietet im Jahr 2014 Studienreisen in zehn
verschiedene Länder.
Die Teilnehmenden werden auf den Reisen
sowohl kulturgeschichtlich bedeutende Sehenswürdigkeiten als auch soziale Einrichtungen, lokale Wirtschaftsunternehmen und
landwirtschaftliche Betriebe besuchen.
„Wir bieten Studienreisen mit dem gewissen
Extra: Bei uns gewinnen die Reisenden einen wirklichen Eindruck vom Leben in den
Zielländern“, sagt FNA-Direktor Dr. Florian
Pfeil. Zwei der Reisen wird der Politikwissenschaftler und Entwicklungsexperte selbst
leiten. Im Sommer begleitet er eine Gruppe
durch Uruguay, Argentinien, Paraguay und
Brasilien (2.-17. August), im Herbst geht
es für ihn – bereits zum wiederholten Male
– nach Äthiopien. „Nirgendwo habe ich das
Nebeneinander von sozioökonomischer Armut und kulturellem sowie landschaftlichem
Reichtum bisher als so verstörend und faszinierend zugleich empfunden wie in Äthiopien“, so Pfeil. Die Ursachen der Armut
und konkrete Lösungsansätze werden während der Reise aber auch im Rahmen der
gemeinsamen Vor- und Nachbereitungsseminare thematisiert, die bei der FNA obligatorisch sind.
Weitere Reiseziele der Akademie 2014 werden
Ladakh/Indien, die Mongolei, Myanmar/Burma
sowie die „unbekannte Seidenstraße“ durch
Kirgisistan und Westchina sein.
Nähere Informationen unter
www.fna-ingelheim.de/studienreisen
•
5
6
ELAN-Rundbrief
3/2013
Fairer Handel und öko-soziale Beschaffung
Regionaltreffen der Weltläden 2013:
Von Fairtrade-Towns bis zu ethischem
finanziellem Engagement
Von Nina Labode, ELAN e.V.
Die Trommelgruppe Lani Fan aus Clausen unterstützte das Altstadfest des Vereins Partnerschaft
Eine Welt Rodalben. (Foto: Franz-Josef Majer)
Global ausgerichtet –
lokal verankert: der
Partnerschaftsverein
Eine Welt Rodalben
Von Annerose Majer,
Partnerschaft Eine Welt Rodalben
Ein Stück Eine Welt, aber auch ein Stück
der kleinen Stadt Rodalben, die am Rande
des Pfälzerwaldes liegt – das will der Verein Partnerschaft Eine Welt Rodalben sein.
Der Verein gehört mit seinem Weltladen seit
seiner Gründung vor 28 Jahren zum festen
Stadtbild Rodalbens. Die ausschließlich ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützen Hilfsinitiativen in aller Welt und fördern den Fairen Handel. Überschüsse aus der
Weltladenarbeit, Mitgliedsbeiträge und weitere Spenden der 140 Mitglieder und Freunde
des Vereins wandern in den Spendentopf.
Mit Festen und Veranstaltungen setzen die
Vereinsmitglieder kulturelle Akzente in der
Stadt. Neben dem Weltladenfrühstück im
Mai, dem musikalischen oder literarischen
Sommerabend und der Teilnahme am Weihnachtsmarkt richten sie auch das bekannte
Altstadtfest in Rodalben aus. Dort gibt es kulinarische Angebote, musikalische Unterhaltung und einen Flohmarkt, der sich großer
Beliebtheit erfreut. Der Erlös des Altstadtfestes kommt zur Hälfte den „Ärzten ohne
Grenzen“ zu Gute.
www.eine-weltladen-rodalben.de.
•
ELAN gratuliert zum Jubiläum!
Der Weltladen Andernach feiert dieses Jahr
20-jähriges Bestehen, der Weltladen in Bad
Dürkheim wird 30 und der Weltladen Unterwegs in Mainz 25. Der Weltladen in Armsheim wird 10, der Weltladen in Idar-Oberstein
ebenfalls und der Weltladen in Kastellaun
besteht nun seit 25 Jahren.
Wir freuen uns über die Beständigkeit der
Bewegung und wünschen alles Gute für eine
faire Zukunft. Herzlichen Glückwunsch an
alle Aktiven!
•
Zwischen dem 19.10. und dem 09.11.2013
fanden an vier Orten in Rheinland-Pfalz
zum zweiten Mal in diesem Jahr Regional­
treffen der Weltläden statt. Insgesamt trafen
sich 81 Aktive der Weltläden und tauschten sich aus über ihre Arbeit, deren Ziele
und Herausforderungen. Dies bot der neuen
ELAN-Fair-Handels-Beraterin, Nina Labode,
die Gelegenheit, sich vorzustellen und VertreterInnen von Weltläden aus ganz Rheinland-Pfalz kennenzulernen.
Beim Regionaltreffen in Rheinhessen stellte
Getrud Weißgerber den Grundkurs Weltladen
vor. Diese Seminareinheit vermittelt Wissen
über die Arbeit im Weltladen und kann als Bildungsangebot bei ELAN gebucht werden. Zudem tauschten sich die TeilnehmerInnen zur
Rolle der Weltläden im Fairtrade-Town-Prozess
der Städte und Kommunen aus. Am Ende des
Treffens verabschiedete sich Gertrude Weißgerber aus ihrer Funktion als Mentorin der Region und übergab die Zuständigkeit für die Regionaltreffen in dieser Region an Nina Labode.
Im Nördlichen Rheinland-Pfalz stellte Gisela
Menden von Oikocredit in einem Vortrag Möglichkeiten von ethischem Investment im Kon-
Die Teilnehmenden des Regionaltreffens Nördliches Rheinland-Pfalz (Foto: Andreas Kossmann)
text des Fairen Handels vor. Im Mittelpunkt
stand dabei das Beispiel der Zucker produzierenden KleinbäuerInnen-Kooperative Manduvirá aus Paraguay.
In der Region West wurde nach einem inhaltlichen Austausch das Fair-Handels-Zentrum
Südwest in Saarbrücken besucht. Diese Genossenschaft der Weltläden und Aktionsgruppen
ist regionale Vertriebsstelle für Produkte der
„GEPA - The Fair Trade Company“, „El Puente“,
„dwp Mensch und Zukunft“ und von weiteren
Importeuren des Fairen Handels.
Die regelmäßigen Regionaltreffen der Weltläden finden zweimal im Jahr statt und sind zentraler Bestandteil ihrer Vernetzung in Rheinland-Pfalz.
•
Indígena-Kaffee:
40 Jahre Freundschaft und gerechter Handel
Von Heinrich Krug, action 365,
Team Mainz/Ginsheim
Im Jahr 2013 feiern die ökumenische Laienbewegung action 365 und die Fedecocagua,
Dachverband indigener Kaffee-Kleinbauern in
Guatemala, das 40-jährige Jubiläum einer einzigartigen Partnerschaft und Freundschaft.
Aus diesem Anlass hat der Verlag der action
365 eine Broschüre herausgegeben, in der die
LeserInnen die beiden Organisationen auf einer Reise vom Beginn der Partnerschaft bis
heute begleiten können.
Der Weg der Kaffeebauern zu mehr Selbstbestimmung und besseren, gerechteren Lebensbedingungen begann Ende der 1960er Jahre.
Damals schlossen sich KaffeebäuerInnen in
Guatemala zu Kooperativen zusammen und
gründeten den Dachverband Fedecocagua, um
die benachteiligte indigene Bevölkerung zu
stärken. Da diese in abgelegenen traditionellen
Dorfgemeinschaften im Hochland Guatemalas
lebte, fehlte ihr oft der Zugang zu Bildungseinrichtungen. Zudem wurde sie von großen
Kaffeeproduzenten als billige Arbeitskraft
Die Kooperation ermöglicht vielen KaffebäuerInnen in Guatemala
ein besseres Leben
(Foto: Ernst Herb)
ausgebeutet. Fedecocagua stärkt die KleinbäuerInnen und sorgt
gemeinsam mit seinen PartnerInnen im Inund Ausland dafür, dass ihr Kaffee im Ausland zu fairen Preisen verkauft wird.
Bis 1973 wurde der Fedecocagua-Kaffee nur in
den Niederlanden verkauft. Misereor suchte
einen Vertriebspartner für Deutschland. Die
action 365 bot sich an, da die einzelnen
Gruppen der Bewegung in ganz Deutschland
verteilt sind. Die Mitglieder der christlichen
Organisation waren motiviert, die indigene
Bevölkerung in Guatemala zu unterstützen.
Ausdauer und Engagement führten zum heutigen Erfolg der Bewegung. Die action 365
verkauft den Kaffee unter dem Markennamen indígena.
www.action365.de/verlag/kaffee.asp
•
Fairer Handel und öko-soziale Beschaffung
ELAN-Rundbrief
3/2013
Kompaktkurs „Öko-Soziale Beschaffung“
Von Katja Voss, ELAN e.V.
Die Beachtung von Sozial- und Umweltstandards beim Einkauf nimmt zu. Alle gesellschaftlichen Gruppen, aber auch Kommunen
und Städte, haben ein Interesse daran, informiert und beraten zu werden. ELAN unterbreitet seit 2009 unterschiedliche Angebote der Fortbildung.
Eines davon ist der Kompaktkurs „öko-soziale Beschaffung“, der 2013 erfolgreich zum
zweiten Mal stattfand. In fünf Veranstaltungen wurden rechtliche Grundlagen thematisiert sowie Anforderungen an soziale und
ökologische Kriterien bei der Ausschreibung
von Produkten erläutert. PraktikerInnen aus
Verwaltung und Organisationen referierten
zu den Produktbereichen Bürogeräte/-materialien und Textilien. Gleichzeitig dienten
die Veranstaltungen dem Austausch und der
individuellen Strategieentwicklung der Teilnehmenden vor Ort. Praxisbeispiele wurden
besprochen sowie Argumentationshilfen mit
auf den Weg gegeben.
Ziel des Kompaktkurses ist es, zivilgesell-
Im Kompaktkurs werden zivilgesellschaftliche AkteurInnen als
MultiplikatorInnen ausgebildet. (Foto: Frank
Spiller)
schaftliche AkteurInnen,
darunter Weltläden,
Kirchengemeinden und
Nichtregierungsorganisationen, als MultiplikatorInnen für die Beratungsarbeit zu öko-sozialer Beschaffung in
ihren Kommunen und Städten auszubilden.
Alle Seminare des Kompaktkurses fanden
in Kooperationen mit lokalen AkteurInnen
wie den Weltläden statt. So bildeten sich
die Teilnehmenden im September im Weltladen Traben-Trarbach, im Oktober im Don
Bosco Haus Mainz, im November im Rathaus
Andernach, im Rathaus Speyer sowie in der
Fachhochschule Worms und im Dezember in
der evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen fort.
Vermissen Sie eine solche Veranstaltung in
Ihrer Kommune oder Stadt? Gerne planen wir
im kommenden Jahr gemeinsam mit Ihnen
eine Veranstaltung vor Ort.
Bei Interesse wenden Sie sich an Katja Voss
per E-Mail unter [email protected] oder
telefonisch unter 06131/9720867.
•
Rheinland-pfälzische Fairtrade-Städte tauschen sich aus
Von Katja Voss, ELAN e.V.
Ein erstes Resümee zogen 25 VertreterInnen
von Fairtrade-Städten am 30.10.2013 aus
ihren Erfahrungen in Rheinland-Pfalz. Die
Fairtrade-Stadt Mainz und ELAN hatten gemeinsam zur Veranstaltung „Rheinland-pfälzische Fairtrade-Städte tauschen sich aus“
im Don Bosco Haus in Mainz eingeladen. RepräsentantInnen aus fünf der insgesamt
neun rheinland-pfälzischen Fairtrade-Städte sowie aus fünf Städten, die sich noch im
Prozess befinden, nutzten den Raum, um
sich kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
Den Titel Fairtrade-Town erhalten Städte und
Kommunen, die nachweislich bestimmte Kriterien erfüllen, welche das Engagement für
den Fairen Handel auf allen Ebenen einer
Kommune widerspiegeln. Bei dem Treffen
zeigte sich, dass trotz zahlreicher Erfolge
viele Lenkungskreise der Fairtrade-Städte
vor ähnlichen Herausforderungen stehen
und sich wünschen, gemeinsame Lösungen
zu entwickeln.
Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass
das Thema nachhaltige Beschaffung in Zukunft ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der
Lenkungskreise sein sollte. Am Beispiel des
Produktbereichs Textilien zeigte Katja Voss
von ELAN in ihrem Vortrag, dass gesetzliche
Rahmenbedingungen eine öko-soziale Be-
Teilnehmende verabreden, sich weiter auszutauschen (Foto: Katja Voss)
schaffung in Rheinland-Pfalz ermöglichen.
Die Städte und Kommunen im Land sind
jedoch gefordert, diese auch umzusetzen.
Fairtrade-Städte haben dabei den Vorteil,
Ausstellung „Öko-Soziale
Beschaffung“ zum Verleih
Für Veranstaltungen zum Thema öko-soziale Beschaffung verleiht ELAN ab sofort
eine mobile Ausstellung. Sechs einzelne
Roll-Ups (Ausstellungstafeln) informieren über rechtliche Rahmenbedingungen
sowie die Produktgruppen Lebensmittel,
Natursteine und IT-Geräte. Zudem wird
gezeigt, wie sich jeder Einzelne vor Ort
engagieren kann.
Weitere Informationen bei Katja Voss,
ELAN-Geschäftsstelle Tel: 06131/972 08 67
oder [email protected].
dass sie bereits im Bereich des Fairen Handels Erfahrung gesammelt haben und eine
inhaltliche Nähe zur öko-sozialen Beschaffung aufweisen. Durch die Vernetzung von
staatlichen und nicht-staatliche Akteuren,
die sich auf dem Gebiet engagieren, werden
in den Lenkungskreisen der Städte wichtige
Synergieeffekte genutzt.
In Zukunft sollen zweimal jährlich ähnliche
Treffen stattfinden, um die inhaltliche Arbeit und Vernetzung auszubauen.
•
Leitfaden Nachhaltige Beschaffung für lokale Initiativen in
Rheinland-Pfalz
Die ELAN-Broschüre gibt Einblick in die
rechtlichen Rahmenbedingungen der nachhaltigen Beschaffung auf Bundes- und
Landesebene. Sie informiert über die Produktbereiche Berufskleidung, Informationstechnologie, Pflastersteine sowie Nahrungsmittel. Sie liefert Argumente und
unterstützt somit lokale Initiativen vor Ort.
Download: www.elan-rlp.de
Bestellen: [email protected]
7
8
ELAN-Rundbrief
Kurz notiert
Krieg
im Irak verhindern
3/2013
3/2013
Kurz notiert
Broschüre zu den ersten
150 Fairtrade-Towns
Im Januar startete die Kampagne Fair­tradeTowns in Deutschland. Was seitdem passiert
ist, zeigt schlaglichtartig die Broschüre „Von 0
auf 150“, die TransFair herausgegeben hat.
www.fairtrade-deutschland.de
•
Jahrestreffen Solidaritätskreis
Westafrika e.V.
Studie zum Zusammenhang von
Katastrophen und Verarmung
Am Freitag, den 14. März 2014, findet ab 19
Uhr im Pfarrheim Hillesheim das Jahrestreffen
des Solidaritätskreises Westafrika e.V. statt.
Interessierte sind herzlich eingeladen.
Wer sich im Vorfeld informieren will, kann sich
den Jahresbericht 2013 im Internet unter www.
solidaritaetskreis.de herunterladen.
Der Klimawandel wird Millionen von Menschen in die Armut stürzen. Zu diesem Ergebnis kommt das in London ansässige Overseas Development Institute (ODI) in einer
aktuellen Studie. Danach werden in den 49
am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Entwicklungsländern im Jahr 2030 bis
zu 325 Millionen Menschen in extremer Armut leben.
www.odi.org.uk
•
Bewerbungsphase für das
ASA-Programm
Kurzfilmwettbewerb
Rec A Fair 2013
Bewegen, wachrütteln und zum Nachdenken
anregen! Unter dem Motto „Can you change
people‘s minds?” werden erfahrene AmateurfilmerInnen, FilmstudentInnen und professionelle FilmemacherInnen aufgerufen, Kurzfilme zu kreieren, die über Ungerechtigkeiten
im Welthandel aufklären, das Konzept des
Fairen Handels überzeugend darstellen und
zum Aktivwerden motivieren.
Einsendeschluss 20.01.2014
www.recafair.de
•
Die Bewerbungsphase für das Lern- und Qualifizierungsprogramm ASA für das Jahr 2013
ist gestartet. Berufstätige mit einer abgeschlossenen nichtakademischen Ausbildung
sowie Studierende im Alter zwischen 21 und
30 Jahren, die Interesse an einem dreimonatigen Praktikum in einem Land Afrikas,
Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas
haben, können sich bis zum 10. Januar 2014
auf eines der rund 250 Stipendien des ASAProgramms bewerben.
www.asa-programm.de
•
ILO-Bericht zur Kinderarbeit
Die Kinderarbeit geht weltweit zurück, aber
noch immer gibt es etwa 168 Millionen Kinder, die in Bergwerken, Fabriken, auf Reisfeldern oder auf Müllhalden arbeiten müssen.
Das geht aus dem aktuellen Bericht „Marking
progress against child labour“ der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor.
Der Bericht kann unter www.ilo.org heruntergeladen werden.
•
Faires Spielzeug – Neue
Bildungseinheit für Kitas
Der neue ELAN Bildungsbaustein für Kitas
thematisiert Arbeitsrechtsverletzungen in
der chinesischen Spielzeugindustrie, bietet
eigene Handlungsmöglichkeiten beim Einkauf und kann ab März 2014 gebucht werden. Die Kinder erhalten Einblicke in die
Herstellungsbedingungen von Spielzeug.
Daneben informieren sich MitarbeiterInnen
der Kindertagesstätte, Eltern und Mitglieder
des Fördervereins in einer gesonderten Veranstaltung über die Grundlagen der Spielzeugindustrie und diskutieren mögliche
Wege hin zu einer nachhaltigen Beschaffung in der Kita.
Weitere Informationen erhalten Sie unter
[email protected]
•
Interessierte gesucht:
Bildungsprojekt Smartphones
ELAN arbeitet derzeit an einem neuen Bildungsprojekt zum Thema „Mein Smartphone
und der Krieg im Kongo“. Wer interessiert
ist, daran mitzuwirken, meldet sich bitte
bis zum 15. Januar bei Andrea Rühmann.
[email protected]
•
Flächenkonkurrenz an den
Beispielen Baumwolle, Kakao
und Fleisch
Im Rahmen einer Reihe von Veröffentlichungen zum Thema „Flächenkonkurrenz“
hat der Verein SÜDWIND e.V. – Institut für
Ökonomie und Ökumene drei jeweils vierseitige Fallbeispiele veröffentlicht. Diese beschäftigten sich mit der Migration von Beschäftigten im Baumwollsektor Chinas, der
Nutzung großer früherer Regenwaldgebiete
für den Anbau von Kakao sowie dem zunehmenden Flächenbedarf zu Deckung der Nachfrage nach Fleisch.
Bezug: SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie
und Ökumene, [email protected],
www.suedwind-institut.de
•
Bildungsangebote Veggieday
Rheinland-Pfalz
ELAN erstellt im Rahmen der Kampagne
Veg­gieday Rheinland-Pfalz Bildungsangebote, die sich an Schulen, Kitas, Vereine,
Gemeinden und die Erwachsenenbildung
richten. Der Veggieday Rheinland-Pfalz ist
ein Kooperationsprojekt von ELAN mit dem
NABU Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. In Vorträgen, Workshops oder Mitmach-Aktionen
wird über die weltweiten Auswirkungen unseres hohen Fleischkonsums informiert und
diskutiert. Gleichermaßen bieten wir Alternativen an.
Wenn Sie Interesse an einer Veranstaltung
haben und weitere Informationen wünschen,
melden Sie sich bei Julian Schroeder:
[email protected]
•
IMPRESSUM
Herausgeber: Entwicklungspolitisches
Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V.
Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz
Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69
[email protected], www.elan-rlp.de
Redaktion: Barbara Mittler, Julia Valentin
Layout: studiofuergestaltung.net
Gefördert von der Landesregierung
Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land