3/2013 Rundbrief Fleischkonsum . . . . . . . . . . . . . 2-3 Fleisch – keine Privatsache! Veggieday Rheinland-Pfalz Entwicklungspolitik . . . . . . . . . 4 Oekumenische Versammlung 2014 in Mainz, Demokratie-Tag Rheinland Pfalz Neu bei ELAN/Globales Lernen . . 5 Fachforum Globales Lernen 2013, Studienreisen in Entwicklungsländer Fairer Handel und öko-soziale Beschaffung . . . . . . . . . . . . . . 6-7 Regionaltreffen der Weltläden 2013, Der Partnerschaftsverein Eine Welt Rodalben, 40 Jahre Indígena-Kaffee, Kompaktkurs „ÖkoSoziale Beschaffung“, Rheinland-pfälzische Fairtrade-Städte tauschen sich aus Kurz notiert . . . . . . . . . . . . . . . 8 News und Impressum Mitgliederversammlung 2013: Neue Programme und Aufgaben im Netzwerk Von Barbara Mittler, ELAN e.V. „2013 – Ein Jahr mit vielen neuen Themen und Aufgaben“, resümierte der alte und neue Vorstandsvorsitzende des Landesnetzwerkes, Werner Bühler. Auf der Versammlung am 29. November 2013 im Mainzer Erbacher Hof wählten die ELAN-Mitglieder einen neuen Vorstand und ließen das vergangene Jahr Revue passieren. Die wahlberechtigten TeilnehmerInnen der MV wählten den neuen ELAN-Vorstand (Foto: Julia Valentin) Zum Stellvertreter von Werner Bühler, Bolivien-Partnerschaft im Bistum Trier, wählten die Mitglieder Dr. Florian Pfeil, Fridtjof-Nansen-Akademie, Ingelheim. Achim Dührkoop, Evangelische Kirche im Rheinland, wurde in seinen Ämtern als Vorstand und Schatzmeister bestätigt. Luzeyi Kuelusukina, Lisungi e.V., Alois Bauer, Referat Weltkirche des Bistums Mainz, und Christoph Fuhrbach, Referat Weltkirche des Bistums Speyer, wurden erneut in den Vorstand gewählt. Neu in den Vorstand berufen wurden Stefanie Bartlett, die Geschäftsführerin des Weltladens Unterwegs in Mainz, sowie Dr. Hartmut Heidenreich, Vorsitzender des Vereins Panal e.V.. Ein herzliches Dankeschön richteten Geschäftsstelle und Vorstand an die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Almendra Garcia und Karsten Levsen, die nicht mehr kandidierten, sich aber weiter im Netzwerk engagieren möchten. Im Geschäftsbericht wurde deutlich, wie sehr das Landesnetzwerk weiter wächst. Neun MitarbeiterInnen (Stand November 2013), größtenteils in Teilzeit, organisierten Veranstaltungen, Fachgespräche, Fortbildungen und Bildungstage. Neue Programme wurden gestartet und die Zahl der Kooperationspartner wuchs. Das Geschäftsstellenteam beriet entwicklungspolitisch interessierte Gruppen im Land zu inhaltlichen, administrativen oder finanziellen Fragen rund um die Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit. Dabei wurde es insbesondere von den Mitgliedern unterstützt und konnte auf deren umfangreiche Expertise zurückgreifen. Zum ersten Juli konnte in Rheinland-Pfalz das Eine-Welt-Promotorenprogramm mit zwei neuen Mitarbeiterinnen starten. Das Programm wird u.a. in Kooperation mit der Arbeitsge- Editorial Alle Jahre wieder… Das Jahresende naht und wieder einmal ist Bilanz zu ziehen. Das ist eine der wichtigen Aufgaben unserer jährlichen Mitgliederversammlung. Zu sehen, wo wir als Netzwerk stehen, was im vergangenen Jahr von Vorstand und Geschäftsstelle, aber auch von den einzelnen Mitgliedern geleistet wurde und welche Wünsche und Vorhaben offen geblieben sind. Einige der Akzente, die ELAN setzen konnte, werden in diesem Rundbrief näher beleuchtet. Wir freuen uns, dass es gelungen ist, mit zwei 67%-Stellen am bundesweiten Promotorenprogramm teilzuhaben. Ein Erfolg, der ELAN und seinen Mitgliedsgruppen neue Impulse geben kann. Unsere Mitarbeit beim Projekt Veggieday Rheinland-Pfalz setzt ebenfalls neue Impulse – gerade auch durch die Zusammenarbeit mit dem NABU Rheinland-Pfalz. meinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke agl umgesetzt und von Bund und Land finanziert und inhaltlich begleitet. Ziel des bundesweiten Programmes ist es, entwicklungspolitische Themen und Anliegen in die Fläche zu tragen und so Akteure vor Ort zu stärken und neue Engagierte zu gewinnen. Neu gestartet wurde gemeinsam mit dem NABU Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur und Umwelt auch die Kampagne Veggieday Rheinland-Pfalz. Im Rahmen dieser hat ELAN die Bildungsarbeit übernommen und informiert über die Auswirkungen, die ein überhöhter Fleischkonsum auf ...weiter auf Seite 2 > Auch auch das Alltagsgeschäft musste bewältigt werden. Das ist einen Dank an die Mitarbeiterinnen (und neuerdings ja auch Mitarbeiter) wert! Im kommenden Jahr wird ein Schwerpunkt auf der Vernetzung der Mitglieder untereinander und mit Vorstand und Geschäftsstelle liegen. Dazu wurden bereits erste Überlegungen angestellt, die der neue Vorstand in nächster Zeit weiter entwickeln und umsetzen wird. Am Miteinander aller wird die Qualität unseres Netzwerks zu messen sein. Tragen Sie dazu bei. Werner Bühler 2 ELAN-Rundbrief 3/2013 ... Fortsetzung von Seite 1 > Natur, Umwelt und Leben der Menschen in Entwicklungsländern hat. Neu strukturiert wurde die Fairhandelsberatung Rheinland-Pfalz. Nina Labode, die neue Fairhandelsberaterin, steht für Anfragen und Beratung aus ganz RLP zur Verfügung. Sie erarbeitet Angebote für die Weltläden und Aktionsgruppen, die dann von regionalen Referenten umgesetzt werden können. Die Regionaltreffen der Weltläden sollen auch weiter von ELAN begleitet werden. Bewährte Beratungs-, Fortbildungs- und Bildungsprogramme wie das Capacity Building Programm, ELAN mobil oder das Projekt zur öko-sozialen Beschaffung wurden auch 2013 weiter erfolgreich umgesetzt. Die Seminarreihe Öffentlichkeitsarbeit in Kooperation mit der Staatskanzlei und der Fridtjof-Nansen-Akademie zu Digitalen Medien erhielt viel Lob. Fleischkonsum Umfassende Berichte gab es auch seitens der ELAN-Mitglieder. Hierbei wurde deutlich, wie wichtig es ist, sich zu vernetzen. So wurden viele neue Kontakte geknüpft und Kooperationen vereinbart. Im nächsten Jahr möchten Vorstand und Geschäftsstelle die Mitgliederversammlung und die sich anschließende Jahrestagung nutzen, um gemeinsam mit den Mitgliedern Schwerpunkte für die ELAN-Arbeit der kommenden Jahre herauszukristallisieren. Umfassende Beratung, ein vielfältiges Informations-, Vernetzungs-, Bildungs-und Qualifizierungsangebot sowie verschiedenste Veranstaltungen sind auch in Zukunft nur durch vielfältige ideelle und finanzielle Kooperationen möglich. Allen denjenigen, die in 2013 die Arbeit von ELAN möglich gemacht haben, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! • Neuer Vorstand, von links: Werner Bühler, Vorsitzender ELAN, Diözesanstelle Weltkirche Trier, Bolivienpartnerschaft; Dr. Florian Pfeil, Zweiter Vorsitzender ELAN, Fridtjof-Nansen-Akademie; Achim Dührkoop, Vorstandsmitglied und Schatzmeister ELAN, GMÖ Mittelrhein-Lahn; Alois Bauer, Referat Weltkirche, Bistum Mainz; Christoph Fuhrbach, Referat Weltkirche, Bistum Speyer; Luzeyi Kuelusukina, Lisungi e.V.; Stefanie Bartlett, Weltladen Unterwegs Mainz; Dr. Hartmut Heidenreich, PANAL e.V. Fleisch: Keine Privatsache! – Ein Tagungsrückblick Von Julia Valentin, ELAN e.V. Über 70 Personen besuchten am 30.11.2013 die Jahrestagung „Fleisch: Keine Privatsache! Unser Konsum, die Folgen und alternatives Handeln“, die ELAN in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz sowie den Diözesanstellen der Bistümer Trier und Mainz organisiert hatte. Neben einer Einführung zu den entwicklungspolitischen Dimensionen unseres hohen Fleischkonsums zeigten die ReferentInnen konkrete Handlungsalternativen auf. Durch die negative Berichterstattung im Sommerloch 2013 konnte der Veggieday zwar keine Pluspunkte sammeln, aber das Anliegen Veggieday wurde zum Inhalt einer sich anschließenden wochenlangen Debatte, so ELAN-Geschäftsführerin Barbara Mittler. Zu Beginn standen nur ernährungsphysiologische und gesundheitliche Aspekte im Vordergrund. Mit der Tagung setzten die Veranstalter nun den Schwerpunkt auf die entwicklungspolitischen Dimensionen unseres hohen Fleischkonsums – und da erfuhren die ZuhörerInnen Erstaunliches und Neues zugleich. Thomas Fritz, Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika in Berlin, informiert darüber, dass ein Großteil der Futtermittel für die Tiere in Entwicklungsländern produziert wird. Wertvolle Flächen für den Anbau von Grundnahrungsmitteln der Menschen dort gehen verloren. Infolgedessen sind die Länder auf den Import von Nahrungsmitteln angewiesen und so den starken Schwankungen des Weltmarktes ausgesetzt. Die erste Handlungsalternative erläuterte Caroline Mockenhaupt, Bioland Verband Rheinland-Pfalz. Sie erklärte das Prinzip der Kreis- Viele Interessierte besuchten die Tagung im Mainzer Rathaus. Thomas Fritz (rechtes Bild) erläuterte anhand von acht Thesen die entwicklungspolitischen Dimensionen unseres Fleischkonsums (Fotos: Julia Valentin) laufwirtschaft: das Verhältnis zwischen der Anzahl der gehaltenen Tiere und der Menge des angebauten Futters muss stimmen. Futtermittelimporte aus Entwicklungsländern werden somit unnötig. Julian Schröder und Julia Burkei stellten die Veggieday-Kampagne Rheinland-Pfalz vor, die zu einem bewussteren Fleischkonsum anregen soll. Die Kampagnenbetreiber leisten Öffentlichkeitsarbeit, bieten Bildungsbausteine an und unterstützen Kantinen darin, vegetarische Alternativen anzubieten. Die Schüler Philipp Faust und Johannes Klepper vom Sebastian Münster-Gymnasium in Ingelheim stellten das Projekt „fair dish“ vor. Angeregt durch ihren Sozialkundelehrer hat eine Gruppe ElftklässlerInnen eine Aktiengesellschaft gegründet, die ein Kochbuch mit Gerichten aus bio/regional/fairen Zutaten veröffentlichen und vertreiben wird.Die SchülerInnen setzen sich so mit dem Thema Ernährung und Fairness auseinander. In der anschließenden Diskussion stellte Tanja Girke aus dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten vor, welche Akzente die Landespolitik in Rheinland-Pfalz beim Thema Ernährung setzt. Mit der Kampagne „Rheinland-Pfalz isst besser“ will das Ministerium den Wert von Essen erhöhen und sich gemeinsam mit VerbraucherInnen mit einer nachhaltigen Ernährung beschäftigen. Der Bioladen „natürlich Mainz“ ließ die TeilnehmerInnen beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen schmecken, wie lecker vegetarische Alternativen sein können. • Fleischkonsum ELAN-Rundbrief 3/2013 3 Veggieday Rheinland-Pfalz hat die Bildungsarbeit aufgenommen Von Julian Schröder, Referent Veggieday, ELAN e.V. Ein Konzept für einen nachhaltigen Gastronomiebetrieb, das alle Sinne der Gäste ansprechen soll und dadurch Bewusstseinsbildung betreibt; erstellt beim Workshop im DPSG Bundeszentrum. (Foto: Julian Schroeder) Die erste Schulung im Rahmen der Veggieday Kampagne Rheinland-Pfalz fand am 20. Oktober 2013 im Bundeszentrum der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg, kurz DPSG, in Westernohe statt. Der bei ELAN angestellte Veggieday-Referent Julian Schroeder vermittelte den Mitarbeitenden des DPSG in einem Vortrag Hintergrundinformationen zum Fleischkonsum und sensibilisierte sie für einen bewussten Umgang mit Fleisch. Im anschließenden Workshop erstellten die TeilnehmerInnen in Kleingruppen Konzepte für einen nachhaltigen Gastronomiebetrieb. Ziel der Veranstaltung war es, den Mitarbeitenden die Motivation sowie die entsprechende Wissensgrundlage mitzugeben, damit diese den Gästen des Bundeszentrums zukünftig ein gezieltes Fleischangebot präsentieren können. Die Teilnehmenden hatten sich bereits im Vorfeld der Fortbildung damit beschäftigt, was sie ihren Gästen anbieten können und wollen und wie das Angebot präsentiert und nach außen dargestellt werden kann. Die PfadfinderInnen erfuhren, dass Essen nicht nur lebensnotwendig ist, sondern auch eine politische und ethische Dimension besitzt: Viele Entscheidungen, die Menschen im Alltag treffen, haben weltweite Auswirkungen. Schröder zeigte dies am Beispiel Brasiliens. Aufgrund der großen Nachfrage nach billigem Fleisch besteht ein immenser Flächenbedarf für Futtermittel. Aus diesem Grund werden in Brasilien, das zu den weltweit größten Sojaexporteuren gehört, natürliche Lebensräume und wertvolle Agrarflächen zerstört. Während vor Ort Millionen von Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren und das Land Getreide einführen muss, landet ein Großteil der Sojabohnen zur Nahrungsveredlung in den Futtertrögen europäischer Mastbetriebe. Die Konzepte für einen nachhaltigen Gas- tronomiebetrieb, welche die Teilnehmenden im anschließenden Workshop entwickelten, wurden ausgiebig diskutiert und bieten gute Anknüpfungspunkte für eine zukünftige Zusammenarbeit des DPSG Bundeszentrums mit dem Veggieday RLP in Bezug auf die Gemeinschaftsverpflegung. Die Bandbreite der Gäste des DPSG-Bundeszentrums reicht von Schulklassen, Seminarund Freizeitgruppen in Vollverpflegung bis zu Großveranstaltungen, wie das jährliche Pfingsttreffen der DPSG. Veggieday Rheinland-Pfalz ist eine Kampagne, in deren Rahmen sich ELAN e.V. und der Naturschutzbund (NABU) RheinlandPfalz e.V. in Kooperation mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz für einen fleischfreien Tag in der Woche einsetzen. • Informationen erhalten Sie unter [email protected] oder [email protected]. Erste Kantine der Landesregierung führt vegetarischen Tag ein Die Kantine des Finanzministeriums Rheinland-Pfalz kocht seit August 2013 donnerstags fleischfrei. Unterstützung erhält die Kantinenbetreiberin Katja Beralli-Tempel dabei von den MitarbeiterInnen der Kampagne Veggieday Rheinland-Pfalz. Diese unterstützen im Rahmen der Kampagne KantinenbetreiberInnen und weitere Interessierte, indem sie ausgesuchte vegetarische Rezepte weitergeben, über die umfangreichen Zusammenhänge der Kampagne aufklären und anbieten, eine Schulung für das Personal zu vermitteln. Die Betreiber der Kampagne sind auf der Suche nach interessierten Einrichtungen für weitere Aktionen und laden MitarbeiterInnen der Außer-Haus-Verpflegung zu einer geplanten Kochschulung im Frühjahr 2014 ein. Ministerinnen Irene Alt und Ulrike Höfken begleitet von Kantinenbetreiberin Katja Beralli-Tempel sowie den Veggieday-ReferentInnen Julia Burkei und Julian Schröder bringen am 24. Oktober in der Kantine des Finanzministeriums ihre Unterstützung eines vegetarischen Tages in der Woche zum Ausdruck. 4 ELAN-Rundbrief 3/2013 Entwicklungspolitik Entwicklungspolitische Gesprächsrunde beim Demokratie-Tag Rheinland Pfalz Von Andrea Rühmann, ELAN e.V. „Einmischen und Mitgestalten“ lautete das Motto des diesjährigen Demokratietages Rheinland-Pfalz, der am 31. Oktober 2013 im ZDF-Konferenzzentrum in Mainz stattfand. ELAN bot den teilnehmenden SchülerInnen auf der Messe für Kinder- und Jugendbeteiligung die Gelegenheit, ihre Fragen und Bedenken direkt an PolitikerInnen heranzutragen. Das Thema der offenen Gesprächsrunde lautete: „Entwicklungspolitische Verantwortung – SchülerInnen im Gespräch mit PolitikerInnen“. Neben Dr. Heike Kaster-Meurer, Oberbürgermeisterin der Fairtrade-Stadt Bad Kreuznach, stellten sich die beiden Landtagsabgeordneten Nils Wiechmann (B’90/Die Grünen) und Ralf Seekatz (CDU) den Fragen der SchülerInnen. Wiechmann und Seekatz sind beide Mitglieder im Ausschuss für Europafragen und Eine Welt des Landtages in Rheinland-Pfalz. Im Anschluss an einen Filmbeitrag zum Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch stellten die SchülerInnen ihre Fragen direkt an die anwesenden PolitikerInnen. Sie wollten wissen, welchen Einfluss die deutsche Politik auf die prekären Arbeitsbedingungen in der Textilbranche hat. Sie fragten, welche Regelungen es auf Kommunal- und Landesebene in Rheinland-Pfalz gibt und ob diese eingehalten werden. Wissen wollten die Jugendlichen zudem, ob Auf dem Demokratietag stellten sich PolitikerInnen den Fragen der SchülerInnen. Von links: Katja Voss, Nils Wiechmann,MdL, Dr. Heike Kaster-Meurer, Ralf Seekatz, MdL (Foto: Andreas Kreiner-Wolf) die PolitikerInnen sich auch für eine internationale Verankerung von Sozial- und Umweltstandards einsetzen. Dies erachteten die Anwesenden als schwierig, da damit ihrer Meinung nach ein Eingreifen in die Gesetzgebung anderer Staaten verbunden wäre. Deshalb wollen sie den Fairen Handel in Deutschland stärken und sich für eine öko-soziale Beschaffung sowie Fairtrade-Städte einsetzen. Die SchülerInnen kamen zu dem Schluss, dass auch sie einen Teil der Verantwortung tragen. Welche Kleidung sie kaufen, ist im- mer, wenn auch manchmal unbewusst, eine entwicklungspolitische Entscheidung. Die Veranstaltung wurde von über 50 SchülerInnen und Interessierten besucht. Unter den Teilnehmenden waren SchülerInnen der LandesschülerInnenvertretung, der IGS Ingelheim, IGS Nieder-Olm, IGS Anna Seghers Mainz, der Realschule plus Bingen-Büdesheim sowie des Frauenlobgymnasiums Mainz. Fast alle hatten sich zuvor im Unterricht mit entwicklungspolitischen Themen befasst. • Oekumenische Versammlung 2014 in Mainz Von Ulrich Schmitthenner, Stiftung Oekumene Die Stiftung Oekumene hat, angeregt durch VertreterInnen Oekumenischer Netze in Deutschland, für den 30. April bis 4. Mai 2014 eine Oekumenische Versammlung nach Mainz einberufen. Der Schwerpunkt der Versammlung liegt auf wirtschaftlichen Fragen und auf Denkweisen, die vor allem materielles Wachstum von bereits wohlhabenden Gesellschaften fördern. Denn der Wohlstand geht zu Lasten des Lebens und Überlebens von Gesellschaften in verschiedenen Teilen der Welt. Zudem werden die Themen Gerechter Frieden und Klimagerechtigkeit aufgegriffen. Die VeranstalterInnen nehmen Bezug auf die Ergebnisse der Zehnten Vollversammlung des Oekumenischen Rates der Kirchen 2013. Die Teilnehmenden können Anstöße für ei- nen siebenjährigen Pilgerweg für gerechten Frieden und Klimagerechtigkeit geben und Verabredungen bis 2020 treffen. Als ReferentInnen haben bereits zugesagt: Ulrich Duchrow, deutscher Befreiungstheologe, Geiko Müller-Fahrenholz, Friedenstheologe, der Journalist Andreas Zumach aus Genf, Konrad Raiser, früherer Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, die Bischöfin em. Bärbel Wartenberg-Potter. Die feministische Theologin und diesjährige MargaBührig-Preisträgerin Meehyun Chung aus Südkorea hat ebenfalls zugesagt. Von Befreiungstheologe Leonardo Boff aus Brasilien werden Beiträge erwartet. Die Versammlung ist Teil des Konziliaren Prozesses und soll dazu dienen, den gemeinsamen Lernweg christlicher Kirchen zu Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung weiterzugehen. In den ver- gangenen 30 Jahren haben Oekumenische Versammlungen auf verschiedenen nationalen, europäischen und internationalen Ebenen stattgefunden. In Mainz trafen bereits 1982 Christen zusammen, um ein Zeichen zu setzen für die gemeinsamen Anliegen der Menschheitsfamilie auf dem ganzen bewohnten Erdkreis („oikoumene“). Oekumenische Versammlungen bieten Raum für gegenseitige Verständigung und Ermutigung. Die TeilnehmerInnen beziehen die Sichtweisen der Anderen, insbesondere der armen Kirchen und Länder des Südens ein. Sie orientieren sich an den Leitlinien der biblischen Überlieferung und erarbeiten Handlungsoptionen mit Selbstverpflichtungen sowie Anforderungen an Kirche und Politik. Weitere Informationen zur oekumenischen Versammlung finden Sie unter www.oev2014.de • Neu bei ELAN / Globales Lernen ELAN-Rundbrief 3/2013 Fachforum Globales Lernen 2013: Entwicklungspolitik im Schulalltag? Von Andrea Rühmann, ELAN e.V. Am 28. Oktober 2013 hat ELAN zum 4. Fachforum Globales Lernen nach Mainz eingeladen. Zum ersten Mal fand die Veranstaltung in Kooperation mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur statt. Schwerpunkt des Treffens war Globales Lernen in der Schule – in diesem Bereich arbeiten das Landesnetzwerk und das Bildungsministerium seit Beginn des PromotorInnenprogramms 2013 eng zusammen. LehrerInnen, VertreterInnen der Ministerien sowie außerschulische Anbieter tauschten sich aus und überlegten gemeinsam, wie EineWelt-Themen besser in das rheinland-pfälzische Schulsystem integriert werden können. Zu Beginn erläuterten Carola Nolten-Heinrichs, Referatsleiterin im Bildungsministerium, sowie Dr. Annegret Schwarz, Schuldirektorin in Bad Kreuznach, wie Globales Lernen in den aktuellen Lehrplänen verankert ist. Im Anschluss schilderten zwei Leh- Neu bei ELAN: Nina Labode Ich bin seit Oktober die neue Fair-Handels-Beraterin für Rheinland-Pfalz. Die letzten Jahre habe ich in Göttingen Ethnologie, Soziologie und Geschlechterforschung studiert. Dort sammelte ich durch meine Arbeit im Weltladen Erfahrungen, die für meine Aufgabe bei ELAN hilfreich sind. Ich freue mich darauf, die Aktiven in Weltläden und Aktionsgruppen in ihrer Arbeit zu unterstützen, indem ich sie vernetze, berate und mit ihnen gemeinsam neue Themenfelder erarbeite. Andreas Kreiner-Wolf Seit Dezember unterstütze ich die Veranstaltungsplanung bei ELAN und vertrete vorübergehend Annalena Kolloch bei ELAN mobil. Im Rahmen des Projektes betreue ich u.a. die entwicklungspolitische Arbeit an Schulen, Kitas und in Vereinen. So soll frühzeitig Wissen und Verständnis für die globalen Zusammenhänge unseres Handelns gefördert werden. Dies ist für mich Aufgabe und Motivation zugleich. Bereits im vergangenen Jahr war ich als Multiplikator für ELAN in Rheinland-Pfalz unterwegs. An der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz bin ich außerdem als Lehrbeauftragter in den Bildungswissenschaften beschäftigt. rer, wie die Umsetzung in der Praxis aus ihrer Sicht erfolgt. Veit Strassner berichtete von Schwierigkeiten, Globales Lernen in den Ganztagsunterricht einzubinden. Jens Feith, neben seiner Unterrichtstätigkeit auch Berater für Bildung für nachhaltige Entwicklung für Schulen in Rheinland-Pfalz, stellte zudem das Konzept der Fair Trade Schools vor. Michael Borger von der Evangelischen Jugend der Pfalz betonte, dass nichtstaatliche und kirchliche Organisationen mit ihrem Bildungsangebot einen großen Beitrag an Schulen leisten können. Exemplarisch für die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen stellte Anna Schick die Arbeit von Ebasa vor. Der Verein bietet Bildungsveranstaltungen zu den Themen Globales Lernen, Rassismus und Entwicklungszusammenarbeit an und setzt sich kritisch mit Kulturkonzepten und Afrikabildern auseinander. Magdalena Fröhlich präsentierte den konsumkritischen Stadtrundgang „meenzglobal“, bei dem eigene Konsumgewohnheiten und globale Zusammenhänge unter die Lupe genommen werden. Zuletzt stellte Katja Voss den Millenniumscup Rheinland-Pfalz vor. Das Kooperationsprojekt von Innenministerium und ELAN richtet sich an Grundschulklassen, die sich neben einem sportlichen Beitrag auch mit den Millenniumsentwicklungszielen beschäftigen. In der abschließenden Diskussion thematisierten die TeilnehmerInnen vor allem den engen schulischen Zeitplan und mangelnden Freiraum für Exkursionen sowie die dadurch gesetzten Rahmenbedingungen für nichtstaatliche Anbieter. Gemeinsam beschlossen sie, die Zusammenarbeit zwischen schulischen und außerschulischen Partnern in Zukunft zu intensivieren. Die Veranstaltung wurde von den rund 40 TeilnehmerInnen sehr positiv bewertet und als Auftakt für eine fruchtbare weitere Zusammenarbeit betrachtet. Das Fachforum soll auch im kommenden Jahr wieder in dieser Konstellation angeboten werden. • Lernen vor Ort: Studienreisen in Entwicklungsländer Der Mercado in Addis Abbeba: größter Freiluftmarkt Afrikas (Foto: Florian Pfeil) Die Fridtjof-NansenAkademie (FNA) bietet im Jahr 2014 Studienreisen in zehn verschiedene Länder. Die Teilnehmenden werden auf den Reisen sowohl kulturgeschichtlich bedeutende Sehenswürdigkeiten als auch soziale Einrichtungen, lokale Wirtschaftsunternehmen und landwirtschaftliche Betriebe besuchen. „Wir bieten Studienreisen mit dem gewissen Extra: Bei uns gewinnen die Reisenden einen wirklichen Eindruck vom Leben in den Zielländern“, sagt FNA-Direktor Dr. Florian Pfeil. Zwei der Reisen wird der Politikwissenschaftler und Entwicklungsexperte selbst leiten. Im Sommer begleitet er eine Gruppe durch Uruguay, Argentinien, Paraguay und Brasilien (2.-17. August), im Herbst geht es für ihn – bereits zum wiederholten Male – nach Äthiopien. „Nirgendwo habe ich das Nebeneinander von sozioökonomischer Armut und kulturellem sowie landschaftlichem Reichtum bisher als so verstörend und faszinierend zugleich empfunden wie in Äthiopien“, so Pfeil. Die Ursachen der Armut und konkrete Lösungsansätze werden während der Reise aber auch im Rahmen der gemeinsamen Vor- und Nachbereitungsseminare thematisiert, die bei der FNA obligatorisch sind. Weitere Reiseziele der Akademie 2014 werden Ladakh/Indien, die Mongolei, Myanmar/Burma sowie die „unbekannte Seidenstraße“ durch Kirgisistan und Westchina sein. Nähere Informationen unter www.fna-ingelheim.de/studienreisen • 5 6 ELAN-Rundbrief 3/2013 Fairer Handel und öko-soziale Beschaffung Regionaltreffen der Weltläden 2013: Von Fairtrade-Towns bis zu ethischem finanziellem Engagement Von Nina Labode, ELAN e.V. Die Trommelgruppe Lani Fan aus Clausen unterstützte das Altstadfest des Vereins Partnerschaft Eine Welt Rodalben. (Foto: Franz-Josef Majer) Global ausgerichtet – lokal verankert: der Partnerschaftsverein Eine Welt Rodalben Von Annerose Majer, Partnerschaft Eine Welt Rodalben Ein Stück Eine Welt, aber auch ein Stück der kleinen Stadt Rodalben, die am Rande des Pfälzerwaldes liegt – das will der Verein Partnerschaft Eine Welt Rodalben sein. Der Verein gehört mit seinem Weltladen seit seiner Gründung vor 28 Jahren zum festen Stadtbild Rodalbens. Die ausschließlich ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterstützen Hilfsinitiativen in aller Welt und fördern den Fairen Handel. Überschüsse aus der Weltladenarbeit, Mitgliedsbeiträge und weitere Spenden der 140 Mitglieder und Freunde des Vereins wandern in den Spendentopf. Mit Festen und Veranstaltungen setzen die Vereinsmitglieder kulturelle Akzente in der Stadt. Neben dem Weltladenfrühstück im Mai, dem musikalischen oder literarischen Sommerabend und der Teilnahme am Weihnachtsmarkt richten sie auch das bekannte Altstadtfest in Rodalben aus. Dort gibt es kulinarische Angebote, musikalische Unterhaltung und einen Flohmarkt, der sich großer Beliebtheit erfreut. Der Erlös des Altstadtfestes kommt zur Hälfte den „Ärzten ohne Grenzen“ zu Gute. www.eine-weltladen-rodalben.de. • ELAN gratuliert zum Jubiläum! Der Weltladen Andernach feiert dieses Jahr 20-jähriges Bestehen, der Weltladen in Bad Dürkheim wird 30 und der Weltladen Unterwegs in Mainz 25. Der Weltladen in Armsheim wird 10, der Weltladen in Idar-Oberstein ebenfalls und der Weltladen in Kastellaun besteht nun seit 25 Jahren. Wir freuen uns über die Beständigkeit der Bewegung und wünschen alles Gute für eine faire Zukunft. Herzlichen Glückwunsch an alle Aktiven! • Zwischen dem 19.10. und dem 09.11.2013 fanden an vier Orten in Rheinland-Pfalz zum zweiten Mal in diesem Jahr Regional treffen der Weltläden statt. Insgesamt trafen sich 81 Aktive der Weltläden und tauschten sich aus über ihre Arbeit, deren Ziele und Herausforderungen. Dies bot der neuen ELAN-Fair-Handels-Beraterin, Nina Labode, die Gelegenheit, sich vorzustellen und VertreterInnen von Weltläden aus ganz Rheinland-Pfalz kennenzulernen. Beim Regionaltreffen in Rheinhessen stellte Getrud Weißgerber den Grundkurs Weltladen vor. Diese Seminareinheit vermittelt Wissen über die Arbeit im Weltladen und kann als Bildungsangebot bei ELAN gebucht werden. Zudem tauschten sich die TeilnehmerInnen zur Rolle der Weltläden im Fairtrade-Town-Prozess der Städte und Kommunen aus. Am Ende des Treffens verabschiedete sich Gertrude Weißgerber aus ihrer Funktion als Mentorin der Region und übergab die Zuständigkeit für die Regionaltreffen in dieser Region an Nina Labode. Im Nördlichen Rheinland-Pfalz stellte Gisela Menden von Oikocredit in einem Vortrag Möglichkeiten von ethischem Investment im Kon- Die Teilnehmenden des Regionaltreffens Nördliches Rheinland-Pfalz (Foto: Andreas Kossmann) text des Fairen Handels vor. Im Mittelpunkt stand dabei das Beispiel der Zucker produzierenden KleinbäuerInnen-Kooperative Manduvirá aus Paraguay. In der Region West wurde nach einem inhaltlichen Austausch das Fair-Handels-Zentrum Südwest in Saarbrücken besucht. Diese Genossenschaft der Weltläden und Aktionsgruppen ist regionale Vertriebsstelle für Produkte der „GEPA - The Fair Trade Company“, „El Puente“, „dwp Mensch und Zukunft“ und von weiteren Importeuren des Fairen Handels. Die regelmäßigen Regionaltreffen der Weltläden finden zweimal im Jahr statt und sind zentraler Bestandteil ihrer Vernetzung in Rheinland-Pfalz. • Indígena-Kaffee: 40 Jahre Freundschaft und gerechter Handel Von Heinrich Krug, action 365, Team Mainz/Ginsheim Im Jahr 2013 feiern die ökumenische Laienbewegung action 365 und die Fedecocagua, Dachverband indigener Kaffee-Kleinbauern in Guatemala, das 40-jährige Jubiläum einer einzigartigen Partnerschaft und Freundschaft. Aus diesem Anlass hat der Verlag der action 365 eine Broschüre herausgegeben, in der die LeserInnen die beiden Organisationen auf einer Reise vom Beginn der Partnerschaft bis heute begleiten können. Der Weg der Kaffeebauern zu mehr Selbstbestimmung und besseren, gerechteren Lebensbedingungen begann Ende der 1960er Jahre. Damals schlossen sich KaffeebäuerInnen in Guatemala zu Kooperativen zusammen und gründeten den Dachverband Fedecocagua, um die benachteiligte indigene Bevölkerung zu stärken. Da diese in abgelegenen traditionellen Dorfgemeinschaften im Hochland Guatemalas lebte, fehlte ihr oft der Zugang zu Bildungseinrichtungen. Zudem wurde sie von großen Kaffeeproduzenten als billige Arbeitskraft Die Kooperation ermöglicht vielen KaffebäuerInnen in Guatemala ein besseres Leben (Foto: Ernst Herb) ausgebeutet. Fedecocagua stärkt die KleinbäuerInnen und sorgt gemeinsam mit seinen PartnerInnen im Inund Ausland dafür, dass ihr Kaffee im Ausland zu fairen Preisen verkauft wird. Bis 1973 wurde der Fedecocagua-Kaffee nur in den Niederlanden verkauft. Misereor suchte einen Vertriebspartner für Deutschland. Die action 365 bot sich an, da die einzelnen Gruppen der Bewegung in ganz Deutschland verteilt sind. Die Mitglieder der christlichen Organisation waren motiviert, die indigene Bevölkerung in Guatemala zu unterstützen. Ausdauer und Engagement führten zum heutigen Erfolg der Bewegung. Die action 365 verkauft den Kaffee unter dem Markennamen indígena. www.action365.de/verlag/kaffee.asp • Fairer Handel und öko-soziale Beschaffung ELAN-Rundbrief 3/2013 Kompaktkurs „Öko-Soziale Beschaffung“ Von Katja Voss, ELAN e.V. Die Beachtung von Sozial- und Umweltstandards beim Einkauf nimmt zu. Alle gesellschaftlichen Gruppen, aber auch Kommunen und Städte, haben ein Interesse daran, informiert und beraten zu werden. ELAN unterbreitet seit 2009 unterschiedliche Angebote der Fortbildung. Eines davon ist der Kompaktkurs „öko-soziale Beschaffung“, der 2013 erfolgreich zum zweiten Mal stattfand. In fünf Veranstaltungen wurden rechtliche Grundlagen thematisiert sowie Anforderungen an soziale und ökologische Kriterien bei der Ausschreibung von Produkten erläutert. PraktikerInnen aus Verwaltung und Organisationen referierten zu den Produktbereichen Bürogeräte/-materialien und Textilien. Gleichzeitig dienten die Veranstaltungen dem Austausch und der individuellen Strategieentwicklung der Teilnehmenden vor Ort. Praxisbeispiele wurden besprochen sowie Argumentationshilfen mit auf den Weg gegeben. Ziel des Kompaktkurses ist es, zivilgesell- Im Kompaktkurs werden zivilgesellschaftliche AkteurInnen als MultiplikatorInnen ausgebildet. (Foto: Frank Spiller) schaftliche AkteurInnen, darunter Weltläden, Kirchengemeinden und Nichtregierungsorganisationen, als MultiplikatorInnen für die Beratungsarbeit zu öko-sozialer Beschaffung in ihren Kommunen und Städten auszubilden. Alle Seminare des Kompaktkurses fanden in Kooperationen mit lokalen AkteurInnen wie den Weltläden statt. So bildeten sich die Teilnehmenden im September im Weltladen Traben-Trarbach, im Oktober im Don Bosco Haus Mainz, im November im Rathaus Andernach, im Rathaus Speyer sowie in der Fachhochschule Worms und im Dezember in der evangelischen Landjugendakademie Altenkirchen fort. Vermissen Sie eine solche Veranstaltung in Ihrer Kommune oder Stadt? Gerne planen wir im kommenden Jahr gemeinsam mit Ihnen eine Veranstaltung vor Ort. Bei Interesse wenden Sie sich an Katja Voss per E-Mail unter [email protected] oder telefonisch unter 06131/9720867. • Rheinland-pfälzische Fairtrade-Städte tauschen sich aus Von Katja Voss, ELAN e.V. Ein erstes Resümee zogen 25 VertreterInnen von Fairtrade-Städten am 30.10.2013 aus ihren Erfahrungen in Rheinland-Pfalz. Die Fairtrade-Stadt Mainz und ELAN hatten gemeinsam zur Veranstaltung „Rheinland-pfälzische Fairtrade-Städte tauschen sich aus“ im Don Bosco Haus in Mainz eingeladen. RepräsentantInnen aus fünf der insgesamt neun rheinland-pfälzischen Fairtrade-Städte sowie aus fünf Städten, die sich noch im Prozess befinden, nutzten den Raum, um sich kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Den Titel Fairtrade-Town erhalten Städte und Kommunen, die nachweislich bestimmte Kriterien erfüllen, welche das Engagement für den Fairen Handel auf allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln. Bei dem Treffen zeigte sich, dass trotz zahlreicher Erfolge viele Lenkungskreise der Fairtrade-Städte vor ähnlichen Herausforderungen stehen und sich wünschen, gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Die TeilnehmerInnen waren sich einig, dass das Thema nachhaltige Beschaffung in Zukunft ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der Lenkungskreise sein sollte. Am Beispiel des Produktbereichs Textilien zeigte Katja Voss von ELAN in ihrem Vortrag, dass gesetzliche Rahmenbedingungen eine öko-soziale Be- Teilnehmende verabreden, sich weiter auszutauschen (Foto: Katja Voss) schaffung in Rheinland-Pfalz ermöglichen. Die Städte und Kommunen im Land sind jedoch gefordert, diese auch umzusetzen. Fairtrade-Städte haben dabei den Vorteil, Ausstellung „Öko-Soziale Beschaffung“ zum Verleih Für Veranstaltungen zum Thema öko-soziale Beschaffung verleiht ELAN ab sofort eine mobile Ausstellung. Sechs einzelne Roll-Ups (Ausstellungstafeln) informieren über rechtliche Rahmenbedingungen sowie die Produktgruppen Lebensmittel, Natursteine und IT-Geräte. Zudem wird gezeigt, wie sich jeder Einzelne vor Ort engagieren kann. Weitere Informationen bei Katja Voss, ELAN-Geschäftsstelle Tel: 06131/972 08 67 oder [email protected]. dass sie bereits im Bereich des Fairen Handels Erfahrung gesammelt haben und eine inhaltliche Nähe zur öko-sozialen Beschaffung aufweisen. Durch die Vernetzung von staatlichen und nicht-staatliche Akteuren, die sich auf dem Gebiet engagieren, werden in den Lenkungskreisen der Städte wichtige Synergieeffekte genutzt. In Zukunft sollen zweimal jährlich ähnliche Treffen stattfinden, um die inhaltliche Arbeit und Vernetzung auszubauen. • Leitfaden Nachhaltige Beschaffung für lokale Initiativen in Rheinland-Pfalz Die ELAN-Broschüre gibt Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen der nachhaltigen Beschaffung auf Bundes- und Landesebene. Sie informiert über die Produktbereiche Berufskleidung, Informationstechnologie, Pflastersteine sowie Nahrungsmittel. Sie liefert Argumente und unterstützt somit lokale Initiativen vor Ort. Download: www.elan-rlp.de Bestellen: [email protected] 7 8 ELAN-Rundbrief Kurz notiert Krieg im Irak verhindern 3/2013 3/2013 Kurz notiert Broschüre zu den ersten 150 Fairtrade-Towns Im Januar startete die Kampagne FairtradeTowns in Deutschland. Was seitdem passiert ist, zeigt schlaglichtartig die Broschüre „Von 0 auf 150“, die TransFair herausgegeben hat. www.fairtrade-deutschland.de • Jahrestreffen Solidaritätskreis Westafrika e.V. Studie zum Zusammenhang von Katastrophen und Verarmung Am Freitag, den 14. März 2014, findet ab 19 Uhr im Pfarrheim Hillesheim das Jahrestreffen des Solidaritätskreises Westafrika e.V. statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Wer sich im Vorfeld informieren will, kann sich den Jahresbericht 2013 im Internet unter www. solidaritaetskreis.de herunterladen. Der Klimawandel wird Millionen von Menschen in die Armut stürzen. Zu diesem Ergebnis kommt das in London ansässige Overseas Development Institute (ODI) in einer aktuellen Studie. Danach werden in den 49 am stärksten von Naturkatastrophen betroffenen Entwicklungsländern im Jahr 2030 bis zu 325 Millionen Menschen in extremer Armut leben. www.odi.org.uk • Bewerbungsphase für das ASA-Programm Kurzfilmwettbewerb Rec A Fair 2013 Bewegen, wachrütteln und zum Nachdenken anregen! Unter dem Motto „Can you change people‘s minds?” werden erfahrene AmateurfilmerInnen, FilmstudentInnen und professionelle FilmemacherInnen aufgerufen, Kurzfilme zu kreieren, die über Ungerechtigkeiten im Welthandel aufklären, das Konzept des Fairen Handels überzeugend darstellen und zum Aktivwerden motivieren. Einsendeschluss 20.01.2014 www.recafair.de • Die Bewerbungsphase für das Lern- und Qualifizierungsprogramm ASA für das Jahr 2013 ist gestartet. Berufstätige mit einer abgeschlossenen nichtakademischen Ausbildung sowie Studierende im Alter zwischen 21 und 30 Jahren, die Interesse an einem dreimonatigen Praktikum in einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas haben, können sich bis zum 10. Januar 2014 auf eines der rund 250 Stipendien des ASAProgramms bewerben. www.asa-programm.de • ILO-Bericht zur Kinderarbeit Die Kinderarbeit geht weltweit zurück, aber noch immer gibt es etwa 168 Millionen Kinder, die in Bergwerken, Fabriken, auf Reisfeldern oder auf Müllhalden arbeiten müssen. Das geht aus dem aktuellen Bericht „Marking progress against child labour“ der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor. Der Bericht kann unter www.ilo.org heruntergeladen werden. • Faires Spielzeug – Neue Bildungseinheit für Kitas Der neue ELAN Bildungsbaustein für Kitas thematisiert Arbeitsrechtsverletzungen in der chinesischen Spielzeugindustrie, bietet eigene Handlungsmöglichkeiten beim Einkauf und kann ab März 2014 gebucht werden. Die Kinder erhalten Einblicke in die Herstellungsbedingungen von Spielzeug. Daneben informieren sich MitarbeiterInnen der Kindertagesstätte, Eltern und Mitglieder des Fördervereins in einer gesonderten Veranstaltung über die Grundlagen der Spielzeugindustrie und diskutieren mögliche Wege hin zu einer nachhaltigen Beschaffung in der Kita. Weitere Informationen erhalten Sie unter [email protected] • Interessierte gesucht: Bildungsprojekt Smartphones ELAN arbeitet derzeit an einem neuen Bildungsprojekt zum Thema „Mein Smartphone und der Krieg im Kongo“. Wer interessiert ist, daran mitzuwirken, meldet sich bitte bis zum 15. Januar bei Andrea Rühmann. [email protected] • Flächenkonkurrenz an den Beispielen Baumwolle, Kakao und Fleisch Im Rahmen einer Reihe von Veröffentlichungen zum Thema „Flächenkonkurrenz“ hat der Verein SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene drei jeweils vierseitige Fallbeispiele veröffentlicht. Diese beschäftigten sich mit der Migration von Beschäftigten im Baumwollsektor Chinas, der Nutzung großer früherer Regenwaldgebiete für den Anbau von Kakao sowie dem zunehmenden Flächenbedarf zu Deckung der Nachfrage nach Fleisch. Bezug: SÜDWIND e.V. – Institut für Ökonomie und Ökumene, [email protected], www.suedwind-institut.de • Bildungsangebote Veggieday Rheinland-Pfalz ELAN erstellt im Rahmen der Kampagne Veggieday Rheinland-Pfalz Bildungsangebote, die sich an Schulen, Kitas, Vereine, Gemeinden und die Erwachsenenbildung richten. Der Veggieday Rheinland-Pfalz ist ein Kooperationsprojekt von ELAN mit dem NABU Rheinland-Pfalz und der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz. In Vorträgen, Workshops oder Mitmach-Aktionen wird über die weltweiten Auswirkungen unseres hohen Fleischkonsums informiert und diskutiert. Gleichermaßen bieten wir Alternativen an. Wenn Sie Interesse an einer Veranstaltung haben und weitere Informationen wünschen, melden Sie sich bei Julian Schroeder: [email protected] • IMPRESSUM Herausgeber: Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz ELAN e.V. Frauenlobstr. 15–19, 55118 Mainz Telefon (0 61 31)972 08 -67 Fax - 69 [email protected], www.elan-rlp.de Redaktion: Barbara Mittler, Julia Valentin Layout: studiofuergestaltung.net Gefördert von der Landesregierung Rheinland-Pfalz und den Kirchen im Land
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