Page 1 IG Metall unterstotzt OZ KOVO bei VW in Bratislava ,,Mit

•
�
�
Bezlrk
IBayem
IG Metall unterstotzt OZ KOVO bei VW in Bratislava
,,Mit Betriebsgewerkschaften verlieren am Ende die Arbeitnehmer"
Die
IG
Metall
unterstotzt
die
slowakische
Metallgewerkschaft
OZ
KOVO
bei
ihrer
Auseinandersetzung mit einer Betriebsgewerkschaft um die Vertretung der Beschaftigten im
Wi/-Werk in Bratislava. ,,Betriebsgewerkschaften entfachen einen Konkurrenzkampf zwischen
Gewerkschaften und Beschaftigten. Verlierer sind am Ende immer die Arbeitnehmer", sagt
Jurgen Wechsler, Bezirksleiter der IG Metall in Bayern.
Im Wi/-Werk in Bratislava wird die Macht der Gewerkschaft gesplittert, weil ein Teil der
Beschaftigten in eine andere Betriebsgewerkschaft ubertritt. Die IG Metall sieht dadurch die
lnteressenvertretung der Beschaftigten geschwacht und die internationale Zusammenarbeit
der Gewerkschaften gefahrdet. Wechsler sagt: ,,Betriebsgewerkschaften schauen nur auf den
eigenen Betrieb. Sie kummern sich nicht um wirtschaftliche, sozialpolitische und tarifpolitische
Entwicklungen in der gesamten Branche oder im ganzen Land. Beschaftigte sind aber nur
dann stark, wenn sie sich mit anderen Beschaftigten zusammenschlief1en, Ober die Grenzen
van einzelnen Werken und auch Konzernen hinweg. Deshalb gibt es in Deutschland
Branchengewerkschaften, welche die lnteressen aller Beschaftigten vertreten."
Die IG Metall hat in Deutschland 2,2 Millionen Mitglieder. In Bayern hat die IG Metall einen
Flachentarifvertrag abgeschlossen, der tor rund 500.000 Beschaftigte in 550 Betrieben gilt.
Dazu gehoren Autobauer, Zulieferer van Autobauern, Maschinenbauer, die Stahlindustrie, die
Elektroindustrie und viele mehr. ,,Nur die geballte Kraft all dieser Beschaftigten ermoglicht uns,
einen hervorragenden Tarifvertrag mit sehr guten Lehnen und Arbeitsbedingungen tor alle
abzuschlief!ien", so Wechsler.
In Zeiten zunehmender Globalisierung ist zudem eine Zusammenarbeit der Gewerkschaften
Ober Landergrenzen hinweg unverzichtbar. Nur so konnen die Gewerkschaften verhindern,
dass die Beschaftigten eines Konzerns in verschiedenen Landern gegeneinander ausgespielt
werden.
Deshalb
haben
die
Metallgewerkschaften
aus
Deutschland,
der
Slowakei,
Tschechien, Osterreich, Ungarn und Slowenien 1999 eine internationale Kooperation mit dem
Namen ,,Wiener Memorandum" gegrundet. Seitdem verfolgen die beteiligten Gewerkschaften
gemeinsame
Grundsatze,
tauschen
lnformationen
aus
und
entwickeln
gemeinsame
Absprachen und Strategien. ,,Durch die Zusammenarbeit im ,Wiener Memorandum' gelingt es
uns gemeinsam, die Arbeitsbedingungen der Metallbeschaftigten in allen beteiligten Landern
zu verbessern", sagt Wechsler.
Die Zusammenarbeit im ,,Wiener Memorandum" ist eng mit dem langjahrigen Vorsitzenden der
OZ KOVO verbunden, Emil Machyna. Machyna hatte bereits 1999 das ,,Wiener Memorandum"
personlich unterschrieben. ,, Ohne Emil Machyna wurde es das ,Wiener Memorandum'
wahrscheinlich nicht geben.
Er hat viele Verbesserungen tor die slowakischen Metall­
Arbeitnehmer erreicht. lch habe hochsten Respekt var diesem Vollblut- Gewerkschafter'', sagt
Wechsler.
1
Durch die Obernahme vieler VW-Beschaftigter in Bratislava durch die Betriebsgewerkschaft
ist diese Zusammenarbeit nun gefahrdet. Denn die Betriebsgewerkschaft beteiligt sich auch
nicht
an
der
internationalen
Zusammenarbeit
in
den
europaischen
und
weltweiten
Dachverbanden der Metallgewerkschaften. Wechsler: ,, Gewerkschaftskonkurrenz nutzt nur
den Arbeitgebern und nicht den Beschaftigten. Unsere Solidaritat und Unterstotzung gilt der
OZ KOVO. Wir fordern die Beschaftigten bei VW Bratislava auf, gemeinsam ihren Beitrag fi.ir
eine starke OZ KOVO zu leisten."
L_
Bratislava, 2. Dezember, 2016
�
.......... :�
....... �.�· ···················· ········
Emil Machyna
Vorsitzende OZ KOVO
J ·
en Wee sler
Bezirksleiter der IG Metall in Bayern
2