Bürgermeisterbefragung bestätigt Position der Österreichischen

Ärztekammer für Vorarlberg
Bürgermeisterbefragung bestätigt Position der Österreichischen
Ärztekammer
ÖÄK-Wechselberger: Breite Mehrheit ist mit Gesundheitssystem zufrieden –
Zukunftssicherheit der Versorgung statt aufoktroyierter Strukturreform
Für die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) ist die heute, Montag, vom Hauptverband
präsentierte Studie zur Zufriedenheit im Gesundheitswesen kein Argument für eine komplette
Neustrukturierung der medizinischen Versorgung. Im Gegenteil: „Wenn 87 Prozent der
befragten Bürgermeister angeben, die Bevölkerung sei zufrieden mit dem Ist-Zustand des
Gesundheitssystems, dann lässt das auf punktuellen Reformbedarf schließen, der durch
eine gezielte Weiterentwicklung des bestehenden Systems behoben werden muss“, sagte
ÖÄK-Präsident Artur Wechselberger in einer Aussendung. Die Basis für eine grundlegende
Systemänderung, wie sie in der Art. 15a-Vereinbarung vorgesehen ist, sei aus seiner Sicht
nicht gegeben.
Wechselberger: „Anstatt das sprichwörtliche Kind mit dem Bade auszuschütten, sollte man
das System vorsichtig weiterentwickeln und zukunftssicher gestalten.“ Die hohe Zufriedenheit
belege die gute Arbeit der Ärztinnen und Ärzte. Um diese im Land zu behalten, müsse man
motivieren und deregulieren anstatt „zentrale staatsdirigistische Maßnahmen“ zu planen,
betonte der ÖÄK-Präsident. „Was wir brauchen, sind freiwillige Vernetzungsangebote mit
verbesserter Infrastruktur, wir brauchen mehr Unterstützung für Ärztinnen und Ärzte in
Bereitschaftsdiensten, wir brauchen Praxisvertretungen, wir brauchen situationsgerechte und
den Regionen angepasste liberale Kooperationsformen einschließlich der Möglichkeit, als
Kassenarzt auch andere Ärzte anstellen zu können“, führte Wechselberger aus.
Solche Maßnahmen, die auch auf lokale Gegebenheiten sowie auf eine Verbesserung des
nichtärztlichen Behandlungsangebotes im niedergelassenen Bereich Rücksicht nähmen,
seien viel eher dazu geeignet, strukturelle Probleme zu beseitigen als eine von oben
oktroyierte Strukturreform. Diese werde lediglich den Effekt haben, Ärzte zu verscheuchen,
Interessierte zu demotivieren und Investitionslust zu bremsen, warnte Wechselberger
abschließend.
Dokument erstellt: Montag, 28.11.2016 12:09:13 Uhr
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