Einladung Geschichte im KWZ

EINLADUNG ZU
zwei Buchvorstellungen:
Philip Knäble
„Eine tanzende Kirche.
Initiation, Ritual und Liturgie im
spätmittelalterlichen Frankreich“
Kulturwissenschaftliches Zentrum
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen
Maik Tändler:
„Das therapeutische Jahrzehnt.
Der Psychoboom in den siebziger Jahren“
Montag, 28. November 2016
Kontakt
Dr. Tobias Weidner / Dr. Philip Knäble
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
Kulturwissenschaftliches Zentrum
Heinrich-Düker-Weg 14
37073 Göttingen
[email protected]
[email protected]
19.15 Uhr
Kulturwissenschaftliches Zentrum
Raum 0.602
Buchvorstellungen
Philip Knäble
„Eine tanzende Kirche.
Initiation, Ritual und Liturgie im
spätmittelalterlichen Frankreich“
Die mittelalterliche Kirche gilt nicht als tanzfreundlich, sondern
wird als Institution wahrgenommen, die den Tanz reguliert und
verbietet. Philip Knäble legt nun dar, dass auch Tänze in die
Religiosität eingebunden waren und sogar im Kirchenraum
praktiziert wurden. Am Beispiel der französischen Kanonikergemeinschaften von Sens und Auxerre zeigt er die theologische Legitimation der Tänze und ihre Anbindung an die Liturgie
auf. Die kulturhistorische Herangehensweise lässt die Tänze
nicht mehr als bizarre Ausnahmen erscheinen, sondern deutet
sie als Teil komplexer Initiationsrituale.
Philip Knäble ist Postdoktorand im Graduiertenkolleg
„Expertenkulturen des 12. bis 18. Jahrhunderts.“ der Universität
Göttingen.
Maik Tändler:
„Das therapeutische Jahrzehnt.
Der Psychoboom in den siebziger Jahren“
Um 1970 setzte in der Bundesrepublik eine Welle der Popularisierung von psychologischem Wissen und psychotherapeutischen Praktiken ein. Wissenschaftliche wie populäre Sachbücher zu den Themen Psychologie, Psychoanalyse und
Psychotherapie kamen in immer größerer Zahl und Auflage auf
den Markt, Hunderttausende nahmen an Therapie- und
Selbsterfahrungsgruppen teil. Maik Tändler rekonstruiert die
komplexen wissenschaftlichen, kulturellen und politischen
Entstehungsbedingungen und die gesellschaftliche Dynamik
dieses „Psychobooms“. Dabei zeigt sich, dass dieser weder auf
randständige Psychosekten noch auf eine entpolitisierte „neue
Innerlichkeit“ reduziert werden kann. Es handelte sich vielmehr
um eine übergreifende gesellschaftliche Entwicklung, die
entscheidend von den gesellschaftspolitischen Verheißungen
der 68er-Jahre vorangetrieben wurde.
Maik Tändler ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neuere und
Neueste Geschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die
Arbeit ist am Göttinger Seminar für Mittlere und Neuere
Geschichte entstanden.
Einführungen:
Prof. Dr. Dirk Schumann
Seminar für Mittlere und Neuere Geschichte
PD Dr. Gregor Rohmann
Goethe Universität Frankfurt a.M.
Zurzeit Lehrstuhlvertreter am Seminar für Mittlere
und Neuere Geschichte