WOLNZACHER WOCHE Nr. 47/16 Montag, 21. 11. 2016 herausgegeben vom WOLNZACHER ANZEIGER Speed-Dating für Wolnzach Vorletzte Woche hielten KUS, Wirtschaftsbeirat und Agentur für Arbeit im neuen BRK-Haus, Pfaffenhofen, das alljährliche Speed-Dating ab: Frauen, die nach der/den Entbindung(en) wieder in den Beruf zurückkehren wollen, werden mit den Angeboten an Stellen am heimischen Markt verbunden. Die Unternehmen stellen ihre Arbeitsplätze vor. Meist ist es der Chef selbst, der vor den 40 Bewerberinnen spricht. So kann schnell die Atmosphäre im Betrieb gefühlt werden. Tatsächlich sind es die progressiveren Unternehmen, die teilnehmen, die sich selbst schon hinterfragt haben nach Stärken und Visionen. Für die Frauen erleichtern „Best-Practice-Beispiele“ den Mut, wieder in die Berufswelt zurückzukehren: Eine Kollegin schilderte wie sie nach dem Speed-Dating in einen interessanten neuen Job fand. Dies schafft besonders viel Vertrauen: Solche Unternehmen brauchen sich über Zulauf nicht zu sorgen. Der Fachkräftemangel behindert mittlerweile die meisten Unternehmen. Sich die Fachkräfte abzuwerben, schafft den teuersten Arbeitsmarkt. Also sollen die Sondertalente ermittelt und gezielt angesprochen werden. Das Speed-Dating schafft den direkten Kontakt ohne Vergleich. Hier soll frei gesprungen werden. Andererseits bewegt diese Initiative sehr viel. Frauen werden motiviert, vorbeizusehen. Unternehmen müssen mitmachen und sich profilieren. In den folgenden Einzelgesprächen wir sehr wohl zur Sache gegangen. In Pfaffenhofen waren drei Runden der Kontaktaufnahme vorbereitet. Also drei Jobangebote darf sich jede Bewerberin aussuchen, die sie dann hintereinander wahrnimmt. Darin liegt schon eine gewisse Trefferquote. Aber hier erfolgt bereits eine Auswahl von insgesamt 10 Angeboten. Auf jeden Fall ist ein Speed-Dating pro Jahr zu wenig in Anbetracht der starken Nachfrage nach Fachkräften. Der Aufwand hält sich sehr in Grenzen, gerade wenn schon Erfahrungen beim Mitmachen gesammelt wurden. Live ist immer besser als ein formuliertes Angebot im Internet oder als gedruckte Anzeige: Es entsteht ein viel intensiveres und umfassenderes Bild der Realität. Warum nicht öfter und regionaler? So könnte ein SpeedDating von Wolnzach halbjährlich organisiert werden. Damit würden die örtlichen Unternehmen noch viel direkter aufgefordert werden, mitzumachen. Evtl. konnte dies der Gewerbeverband übernehmen, was seine Attraktivität für Nichtmitglieder stark erhöhen würde. Damit steigt auch die Ausbeute. Einmal könnten mehr Frauen teilnehmen. Andererseits sinkt das Problem der Erreichbarkeit. Auch wird die Kinderbetreuung vor Ort noch mehr problematisiert. Denn das Modell funktioniert nur, wenn die Aufsicht den Arbeitszeiten entspricht. Hier spielen Tagesmütter herein, die vor Ort leichter organisiert werden können. Auch entfiele womöglich das Zweitauto als Verbindungsvoraussetzung. E. Kastner Die Termine der Woche -> -> -> -> hier klicken! Preisgekrönte Hühner: Wenn es in Hochspannung bei den Meisterschützen: In der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Süd sind die Wettkampfschüsse der neuen Saison 2016/2017 an diesem Wochenende in Niederlauterbach gefallen. Spannender als ein Krimi war das Finale, an dessen Ende die Gastgeber den Sieg mit einem 3 : 2 gegen den SSVG Brigachtal für sich entschieden. mehr . . . Wolnzach gurrt und gackert, dann laden die Wolnzacher Kleintierzüchter zur Jahresausstellung. Anders als aber in den vergangenen Jahren präsentierten die 27 Züchter ihre Tiere nicht in der Siegelhalle, sondern direkt im Zentrum – in der Volksfesthalle. mehr . . . Für die dritte Startbahn Zur letzten Sitzung des Wirtschaftsbeirats Pfaffenhofen kam als Referent Dr. Michael Kerkloh höchstpersönlich, Geschäftsführer des Münchner Flughafens und Herr über 23.000 Mitarbeiter. Man braucht keine Phantasie, um das Anliegen und Thema seines Vortrags zu ahnen: ein Plädoyer für den Bau der 3. Startbahn. Das Interessante: Zur Diskussion war er auf alle Meinungen, auch die negativsten, eingestellt. Als „cool“ wird so eine Haltung heute bezeichnet. Andererseits war an diesem Mann keinerlei Arroganz und Selbstverliebtheit festzustellen, wie sie bei Vorstandsvorsitzenden häufig zu beobachten sind. Dr. Kerkloh ging es um die Sache und nicht um sich. Zu Beginn erklärte der Flughafenchef, was ein Slot ist: die Möglichkeit zu landen oder zu starten. München schaffe auch bei bester Optimierung derzeit nur 60 pro Stunde. Das hängt mit den Luftverwirbelungen auf einer Bahn durch das Flugzeug zusammen. Die Luft muss sich also wieder fangen, bevor das nächste Flugzeug sie nutzt. Dabei sind 60 Slots in Europa Rekord. München hat aber für neue zusätzliche Fluglinien oder gar weitere Fluggesellschaften keine Slots mehr frei. Dabei muss immer die Hauptreisezeit und der Flugbedarf der Passagiere in den Mittelpunkt gestellt werden. Der Abflug muss mit der Landung zusammenpassen. Wenn also in New York eine Maschine für München losfliegt, braucht sie das Landeslot just in time, also nach 6 Stunden. Das muss vorgehalten werden. Dr. Kerkloh bekennt sich zum Nachflugverbot. Das heißt von 23 Uhr abends bis 5 Uhr früh sind prinzipiell keine Slots vergebbar, in der Stunde davor und danach, also von 5-6 Uhr und von 22-23 Uhr sind nur wenige Slots erlaubt, meist für Verspätungen oder zu früh eintreffende Maschinen bei Fernflügen, also Servicefenster für die Sicherheit, die ja immer an oberster Stelle zu stehen hat. Wenn eine Startbahn durch irgendwelche Umstände ausfällt, z.B. für Enteisung im Winter, ist dies in München nicht mehr kompensierbar. Maschinen müssen gestrichen werden, sehr zum Ärger der Passagiere. Noch ärgerlicher: Wenn sich die Flugzeiten verschieben, müssen viele Maschinen vor der Landung in die Warteschleife, d.h. sie kreisen über unseren Raum, verbrauchen viel Kerosin, lärmen stärker als Maschinen auf Normalroute. Die dritte Startbahn verhindert also Lärm und CO2-Ausstoss. Natürlich würden auch prinzipiell mehr Slots einplanbar sein, aber das liegt in der Hoheit des Flughafens. München ist das zweite Drehkreuz der Lufthansa. Wenn sich die Kerosin-Kosten senken, dann steigt die Wirtschaftlichkeit der Lufthansa. Die zusätzlichen Slots kommen vor allem deutschen Fluggesellschaften zu Gute. Das Drehkreuz München ist nötig, da die übrigen deutschen Flughäfen keine zusätzlichen Landebahnen bauen können, vor allem aus räumlichen Gründen. Im Münchner Nordosten besteht eine geringe Bebauung. Es sind in Deutschland die wenigsten Anlieger betroffen. Übrigens war die 3. Startbahn schon beim Bau des Flughafens eingeplant, sogar eine vierte, aber da meinte Dr. Kerkloh, dass sie nicht wirklich nötig sei. Mit der 3. Startbahn geht es um die Zukunftsfähigkeit Bayerns. Wenn sie nicht durchsetzbar ist, bedeutet das das Ende aller großen Zukunftsprojekte im Freistaat und zerstört damit den Glauben der Wirtschaft in den Standort Bayern, in seine Dynamik. Dabei stellte Dr. Kerkloh klar, dass Baurecht erteilt wurde. Nur aus politischen Erwägungen komme es nicht zur Realisierung, obwohl die Finanzierung ohne Zuschuss, also nur über den Flughafen von den Passagieren erfolgte. So etwas gibt es heute nirgendwo. Welches Großunternehmen, z.B. im Vergleich zu Audi, werde so gegängelt in seinen Erweiterungsmöglichkeiten mit weiteren Arbeitsplätzen und der Zusicherung, nur heimische Lieferanten/Baufirmen zu nehmen, also ein Konjunkturprogramm für eine Region. Wenn jetzt losgelegt werden könnte, dann wäre 2022 der Betrieb der 3. Startbahn erst möglich. MdL Karl Straub schildert dazu die Volten der Bayerischen Staatsregierung. Derzeit stehen die Vorzeichen auf Bau, allerdings über eine Volksbefragung, die die alte aufhebt, ähnlich beim Brexit. Das Wachstum der Region um den Flughafen sei einfach eine Realität. Da müsse der Flughafen doch auch mitwachsen können. Dr. Kerkloh schilderte die München-spezifische Flugweise: eine Art Segelflug, um möglichst lärmminimierend einzufliegen. In Vorbereitung stehen zwei neue Flugzeugtypen, die wesentlich leiser und kerosinsparender arbeiten. Fazit: Mit diesen Maschinen würde die 3. Startbahn nicht mehr Lärm verursachen als wir heute schon haben. E. Kastner Einstimmung auf den Advent: Unter dem Motto Zukunftswerkstatt lud die Kolping Familie Wolnzach zum alljährlichen Projekttag. Gemeinsam basteln, sich auf die „staade Zeit“ einstimmen, einfach einen Tag gemeinsam verbringen, das ist die Idee, die hinter dem Begriff steckt. mehr . . . Ein lieblicher Hauch aus dem Mittelalter: Mittlerweile stand Ulrike Steinbach mit der Formation Aura Dulcis zum achten Mal in der Auferstehungskirche und verzauberte das Publikum mit Klängen aus der Renaissance. „Seit vielen Jahren spielen sie am Ewigkeitssonntag in Wolnzach. Dass es auch in diesem Jahr wieder geklappt hat, das freut mich besonders“, so Pfarrer Michael Baldeweg. mehr . . . Zehn Jahre und kein bisschen leise: Sie haben sich ihre Jugend und ihre Dynamik aber eben auch ihre Wurzeln bewahrt. Gemeinsam mit Zwaostao und Oansno rockten Bernie, Reinhold, Peter, Axel und Trixi anlässlich deszehnjährigen Bestehens der IRXN das Theaterzelt in München und wurden dafür von Fans aus ganz Bayern gefeiert. mehr . . . Diese Seite ist ausdruckbar aus dem Internet: www.hallertau.info als pdf zum Download
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