WIE KÖNNEN SIE HIT IHREM ÄXTEN FAHRRAD GELD

WIE KÖNNEN SIE HIT IHREM ÄXTEN FAHRRAD GELD VERDIENEN?
oder:
DAS COMEBACK DER SPEKULANTEN HARZ, MEWES UND OLDENBURG
Neimen wir einmal an:
Sie besiteen ein altes Fahrrad, so kaputt, daß es nicht mehr
fährt (Sie haben es selbst kaputt gemacht).
Dieses Fahrrad verkaufen Sie für 500 DM an den Senat. Der Seaiat gibt Ihnen einen Erbpachtvertrag, das heißt, Sie zahlen
20 DM (4?0 im Jahr Pacht und dafür haben Sie Ihr Fahrrad wieder
aurück. Weil das Fahrrad aber kaputt ist, zahlt der Senat 200 DM
für die Reparatur und spendiert nach § 17 eine neue 10 - Gang Schaltung. Dieses nunmehr tolle Fahrrad können Sie nun für
120 DM im Jahr vermieten.
Sie halten das für unmöglich?
Irrtum!
Mit den Häusern Cuvrystraße 25, 26, 27 soll das so passieren.
Kurz vor Weinachten hieß es, der Senat kauft die Häuser Cuvrystrasse 25-27 von den Spekulanten Marx, Mewes und Oldenburg,
In den Hinterhöfen soll eine Kindertagesstätte gebaut werden,
dazu müssen die Grungetücke dem Senat gehören.
Diese Häuser sind kaputt, sie wurden von den Spekulanten mit
dem Ziel gekauft, an deren Stelle einen profitablen Neubau zu
errichten. Um das möglich zu machen, ließea sie die Häuser
mit den üblichen Methoden verotten:
- die Instandhaltung der Häuser wurde völlig unterlassen
- die Häuser wurden weitgehend entmietet
- ein Teil der dazugehörigen Remise wurde ohne Genehmigung
abgerissen
- die Häuser verkamen in kurzer Zeit, die Höfe wurden zu
Müllkippen..
Seit November 1979 wurden die bis dahin von den Spekulanten
in der Cuvrystrasse entmieteten Wohnungen von uns besetzt,
wodurch der Verfallsprozeß in diesen Häusern aufgehalten
werden konnte, so auch in der Cuvrystrasse 25.
Durch den Verkauf der Häuser an den Senat machen die Spekulanten
einen guten Schnitt. Der Senat zahlt ihnen für die Häuser
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einen überhöhten Kaufpreis, außerdem bekommen sie die Zusage,
beim Kauf von Neubaugrundstücken in der südlichen Friedrich¬
stadt bevorzugt zu werden.
Seit einer Woche wiesen wir, die Besetzer aus der Cuvrystr.,
daß eben diese Spekulanten - trotz Verkauf - durch einen Eorbpachtvertrag wieder die volle Verfügungsgewalt über die Häuser
erhalten sollen.
Sie gelangen durch Steuergelder nicht nur in den Besitz neuer
Grundstücke, auf denen sie profitabel neubauen können, sondern
erhalten gegen einen geringen Pachtzins die Häuser zurück und
damit die Möglichkeit, weiteren Profit zu machen: für die durch
ihre Schuld verrotteten Häuser gibt es Modernisierungszuschüsse
au*- Steuergeldern - und auf die Mieter kommt anschließend eine
gepfefferte Miete zu.
Wir foidern aufs allerschärfste, daß diese Herren Marx,Mewes
und Oldenburg hier nicht wieder als Sanierungsträger auftau¬
chen.
Keine Rückgabe der Häuser an die alten Besitzer!
Und überhaupt: Keine Steuergelder mehr an Spekulanten!
In der vergangenen^P 1/2 Jahren haben wir Marx, Mewes und Ol¬
denburg nicht gebraucht, auch in Zukunft brauchen wir sie nicht,
um unsere Häuser zu verwalten und instandzusetzenl
P.S.: Wenn sie auch mal Geld verdienen wollen, und zufällig
ein altes Fahrrad oder Haus haben, wenden sie sich doch
einfach an Stadtrat Krüger, Zimmer 1072 im Bezirksamt
Kreuzberg. Der macht sowas.!
V.i.S.d.P.: Trutchen Tretlager, Karlchen Klingel und
Hans Strampel aus der Cuvry 25