Am Mittwochmorgen gegen fünf Uhr dringt eine größere Zahl von

Am Mittwochmorgen gegen fünf Uhr dringt eine größere Zahl von
Polizeibeamten, teils in Uniform, teils in Zivil, in die
"Marabu—Bar" in SO 36 ein und holt drei Männer und zwei Frauen
aus dem Lokal. Angeblich hat eine Zivilstreife die fünf beobach¬
tet, wie sie in der Nähe einer Baustelle zwei Taschen abstellten,
in denen sich Benzinkanister befanden. Die fünf werden über die
GefangenensammelateIle zum Staatsschutz am Tempelhofer Damm
gebraStSt' and dort - eingehend befrag^ Qhne Ergebnis. Währenddesen
macht sich die Polizei daran, die ermittelten Wohnungen der fünf
zu durchwühlen und beschlagnahmt das Auto von einem der Festgenomraenen und zwei Einweg-Feuerzeuge eines anderen. Der Hinweis
auf einen angeblich auch beim Anschlag auf das Möbelhaus Hübner
verwendeten Typ von Einwegfeuerzeug ist grotesk. Zehntausende
Berliner Raucher und Gasherd-Besitzer kaufen solche im Zweier¬
pack für 1,4-9 DM bei Aldi. Offensichtlich verlaufen auch die
Wohnungsdurchsuchungen und sonstigen Eilermittlungen der poli¬
tischen Abteilung ohne wünschenswerte Ergebnisse. Denn obwohl
man die fünf inzwischen in die fürjVorführungen beim Richter zu¬
ständige Kripo-Zentrale in der Gothaerstraße geschafft hat, wer¬
den sie nach 20 Stunden entlassen,]ohne auch nur einen Haftrichta*
gesehen zu haben. Flucht- und Verdunkelungsgefahr scheint von
ihnen also nicht auszugehen.
Mit einer beispiellosen Hetzkampagne in den Medien der HerrschenBild,• Tagesspiage 1, Morgenpost und Abendschau wird die
Bevölkerung zu Menschenjagd und gegenseitiger Bespitzelung aufc
g$rufen.
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Die fünf Leute werden stellvertretend für den Widerstand gegen
die Zerstörung von Wohnraum und Lebensbedingungen hier und an¬
derswo in der Öffentlichkeit als Feuerteufel hingestellt. Ob¬
wohl keinerlei Anhaltspunkte für irgendwelche Straftaten gefun¬
den wurden und sie aus diesem Grunde längst freigelassen wurden,
versucht der Staatsschutz sie als Täter für die Brandanschläge
in der letzten Zeit aufzubauen. Dazu bedient er sich der Boule¬
vardpresse, die lange nach der Freilassung Bilder und Namen der
fünf Leute veröffentlicht. Die Auswirkungen dieser Rufmordkam¬
pagne auf jeden der fünf sind kaum abzusehen.
Wir dürfen uns solche Praktiken nicht gefallen lassen, weil
jeder, der sich wehrt, an ihrer Stelle stehen könnte.
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Widerstand gegen _ anerkannte Mißstande wird auf Sachbesrhädi<?un£?
reduziert, Daß sich dieser Widerstand eigentlich gegen ihre Sachbeschädigung (die Zerstörung billigen Wohnraums) richtet ver¬
suchen die Bonzen dadurch zu verschleiern.
Denn wer ist eigentlich "der Sachbeschädiger"?
Ganze Viertel werden systematisch von Spekulanten und Hausbesitzern zerstört - durch Brandstiftung, Zerstörung von Dächern
und Fenstern, um die schnelle Verottung der Häuser zu erreichen
Für diese Sachbeschädigungen werden keine Anklagen erhoben
sondern sie werden mit Millionen von Steuergeldern belohnt’in
Form von Leerstandsgeldern, Abrißgeldern.
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gegen Sachen, sondern auch
^chsn, die teilweise jahrzehntelang in einem Kiez wohnen,
sich kennen und immer beim selben Kaufmann treffen, werden in
Betonsiios an die Ränder der St,it verjagt. Dabei sind die
Methoden gegen Mieter, die sich gegen ihre Vertreibung wehren
recht rüde. In^die Wohnung eines widerspenstigen Mieters schicken
sie auch schon"mal ein Rollkomando, das da mal ein bißchen aufraumt, um dann millionenfachen Modernisierungsprofit zu machen.
Kf^hesetzer haben auf diese Mißstände aufmerksam gemacht
und sich dagegen gewehrt. Nun sollen durch die Kriminalisierung
016 Schweinereien der Spekulanten verschleiert
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\ S?heinverhandlungen mit Hausbesetzern geführt
um diese hinzuhalten und zu spalten, um dann doch kurz vor
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und jetzt
zuletzt die Fidicmstr. 43. Häuser, die sich garnicht erst auf
5j®?®.g°d®inj®rh^dlungen eingelassen haben, werden als
kriminelle Fluchtburgen" diskriminiert.
DENN
Uli, Wf*'
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★
AMNESTIE EßR ALLE IM ZUSAMMENHANG
WT HAUSiJESETZUNG FESTGENOMMENEN)
.S.d.P.:
Peter Kauert
u.Günther Noack
Kurfürstendamm 219
1000 Berlin 15