Experimente mit Pantoffeltierchen auf der Glasplatte 21.11.2016 Von NICOLE JOST Gespannt schaut die kleine Katharina in das Mikroskop im Biologieraum der Dreieichschule Langen. Die Viertklässlerin beobachtet fasziniert zwei Flitzertierchen aus einem Heuaufguss, die sich rasend schnell auf der winzigen Glasplatte bewegen. Am benachbarten Arbeitsplatz können die kleinen Gäste des Langener Gymnasiums sehen, dass die Kristalle von Zucker anders aussehen als die von Salz. Denn während die Zuckerstruktur quadratisch ist, zeigt sich das Salz rechteckig. Davon wollen sich so manche Eltern auch mit den eigenen Augen überzeugen. Der Tag der offenen Tür der Langener Schule war überaus gut frequentiert. Neben den naturwissenschaftlichen Räumen, die sich für Gäste-Experimente erfahrungsgemäß besonders gut eignen, konnten die potenziellen Schüler und ihre Eltern auch einen Einblick in den Fremdsprachenunterricht, in das vielseitige Instrumenten- und Gesangangebot der Schule mit musikalischem Schwerpunkt sowie in das Konzept des Gymnasiums einen Einblick gewinnen. Heidi Höreth-Müller, Schulleiterin des Gymnasiums, die im Foyer an einem Infopunkt die Gäste begrüßte, hatte vor allem eine Frage zu beantworten: „Nehmen Sie in diesem Jahr alle Schüler auf?“ Das Losverfahren vor zwei Jahren, bei dem es mehr Anmeldungen als Plätze an der Dreieichschule gab, sitzt den Langener und Egelsbacher Eltern noch tief in den Knochen. „In der Geschichte unserer Schule gab es genau zwei Mal ein Losverfahren. Vor zwei Jahren und vor etlichen Jahren mehr, ein Jahrgang, dessen Kinder längst das Abitur in der Tasche haben“, sagte Höreth-Müller beinahe gebetsmühlenartig. Eine Garantie konnte die Pädagogin dennoch nicht geben. „Wir können dazu erst nach dem Anmeldeschluss eine konkrete Aussage treffen, ob wir alle Schüler unterbringen. Die Zahlen sind ja klar definiert: Wir sind sechszügig und können nicht mehr als dreißig Schüler pro Klasse aufnehmen. Aber was wir jetzt schon wissen, ist, dass der Jahrgang der vierten Klassen nicht stärker ist als im vergangenen Jahr, in dem wir ja alle Schüler aufnehmen konnten“, erläuterte Heidi Höreth-Müller ausführlich. Dennoch sieht die Direktorin langfristig ein Problem in Langen und Egelsbach, auf das der Kreis als Schulträger und das Staatliche Schulamt in Offenbach eine Antwort finden müsse. „Wir wissen ja schon lange, dass Eltern ihre Kinder am liebsten ans Gymnasium und an die gymnasialen Zweige geben. Wir sind am Ende der Kapazität, auch die Adolf-Reichwein-Schule hatte im vergangenen Jahr drei volle Gymnasialklassen.“ Mittelfristig müsse der Schulträger auf die wachsenden Städte reagieren und die Infrastruktur für Schulen zur Verfügung stellen. Denn es sei nicht so, dass Eltern wahllos die Kinder an die Gymnasien schicken. „Bei uns lag die Quote der Kinder ohne Gymnasialempfehlung bei unter zehn Prozent“, so Höreth-Müller. Die Schule investiere viel Energie, damit möglichst alle Kinder das Dreieichgymnasium mit dem Abitur verlassen. „Wir haben in den vergangenen Jahren den Förderunterricht sehr ausgebaut. Wenn Kinder Unterstützung brauchen, bekommen sie diese bei uns“,betonte Heidi Höreth-Müller. Drei bis vier Mal in der Woche stehen zwei bis drei Lehrer für eine Doppelstunde nach der regulären Schulzeit zur Verfügung, um Lücken einzelner Schüler aufzuarbeiten. Frankfurter Neue Presse, 21.11.2016
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