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Nordbayerischer Kurier
Donnerstag, 24. November 2016
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Biografie: Angela Hager schreibt
über früheren Dekan
Bad Berneck: Armin Müller
dirigiert Jugendorchester
Speichersdorf: Gemeinde
versilbert Übersiedlerhäuser
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Jahreskonzert der
Nachwuchsmusiker
KULMBACH. Es ist der Höhepunkt
des Jahres für die Nachwuchsmusiker: Am Sonntag, 4. Dezember, 17
Uhr, gibt die Städtische Jugendkapelle zusammen mit dem Vororchester der Kulmbacher Musikschule in der Dr.-Stammberger-Halle ihr
Jahreskonzert. „Um das neue Programm in Ruhe einstudieren zu können, sind wir gerade erst drei Tage
im Jugendgästehaus in Wirsberg in
Klausur gewesen. Dort haben unsere Titel den letzten Schliff bekommen“, erklärt Musikschulleiter
Harald Streit und fügt hinzu: „Die
Vorfreude auf das Konzert steigt mit
jedem Tag.“ Bei den intensiven Probestunden in Wirsberg wurde Harald Streit von Gastdozenten wie Johannes Neuner (Klarinette), Aleksandra Zubielevicz-Schmidt (Flöte)
und Rainer Streit („tiefes Blech“)
unterstützt. Das musikalische Programm des Jahreskonzerts ist auch
dieses Jahr besonders vielfältig: Unter dem Motto „Bella Italia“ präsentiert das Orchester viele Werke
italienischer Komponisten, die an die
diesjährige Orchesterreise nach Lugo in Italien erinnern sollen. Mit bekannten Melodien aus Aida, Nabucco (Gefangenenchor) oder dem
traditionellen Lied der Region „Romagna Mia“ sowie traditioneller
Marschmusik und Filmmusiken wird
für jeden Geschmack etwas geboten.
Der Abend wird musikalisch durch
das „Vororchester“ unter der Leitung von Ilona Ramming ergänzt.
Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf in der Touristinfo in der Buchbindergasse und im Internet bei
red
Eventim.
Ämter bleiben
geschlossen
KULMBACH. Die Stadtverwaltung
hält am Freitag, 25. November, ihre
Personalversammlung ab. Deshalb
sind die Dienststellen nur bis 10.45
Uhr für die Bürger offen. Nicht betroffen von dieser Regelung sind die
Stadtwerke mit dem Hallenbad.
Auch die Städtebau GmbH, der Tourismus & Veranstaltungsservice, die
Bücherei am Stadtpark sowie die
Touristinformation in der Buchbindergasse sind zu den üblichen Geschäfts- und Öffnungszeiten erreichbar. Gleiches gilt auch für das
Landschaftsmuseum Obermain, das
Zinnfigurenmuseum und den Museumsshop auf der Plassenburg. red
Die Zuckerinsel aus
Sicht der Kubaner
KULMBACH. Die Thomas-DehlerStiftung und die Friedrich-Naumann-Stiftung zeigen ab heute, 24.
November, 18.30 Uhr, im Langheimer Amtshof Bilder aus Kuba.
Kuba ist geprägt durch seine intensive Vergangenheit und unsere Sicht
darauf. Mit der Ausstellung legt Lars
Hofmann den Fokus auf die Sicht der
red
Kubaner.
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Köche feiern Party im Posthotel
„Klar kann ich verlieren und die Entscheidung eines Gastjurors akzeptieren, wenn ich sie nachvollziehen kann“,
sagte Alexander Herrmann, der am
Mittwoch in der SAT1-Kochshow „The
Taste“ siegte. Denn bei der vorigen Folge ist der sonst so ausgeglichene Sternekoch kurz ausgerastet – und hat für
einige Minuten das Studio verlassen.
Die Entscheidung von Lucki Maurer
schlug ihm auf den Magen. „Für mich
wirkte das einfach hilflos. Ich war wahninnig sauer wegen der Überforderung
des Gastjurors.“ Aber jetzt ist alles gut:
Der Wirsberger ist der Gewinner der
vierten Staffel. Und das feierte er mit
zwölf von 16 möglichen Kandidaten
gestern Abend ausgiebig im Posthotel. „Ich bin berührt und ich bin stolz“,
sagte Herrmann im Kurier-Interview
über das 4:0 im Finale. Die Sendung sei
hoch emotional und lebe von dem Mut
der Teilnehmer. „Sie sind bereit, sich
kulinarisch zu entblößen und stellen
sich einem ultimativen Wettbewerb.“
Die fünfte Staffel ist bereits bestellt –
und nach Möglichkeit will Herrmann
wieder als Juror dabei sein. Unser Bild
zeigt (von links) Juror Roland Trettl, den
Zweiten Frank Pahlke, den Erstplatzierten Marco Zing mit Alexander Herrmann.
ue/Foto: Ronald Wittek
Hilfe mit Herz und Verstand
Vom Landratsamt geschulte Bildungsberater sollen anerkannte Asylbewerber in Arbeit und Ausbildung vermitteln
KULMBACH
Von Ute Eschenbacher
Professionelle Hilfe für Neuzugewanderte: Das wollen Peter Müller
und seine Kollegin Yvonne Bittermann über das Kulmbacher Landratsamt organisieren. Dafür suchen
sie nach ehrenamtlichen Bildungsberatern.
Was Müller und Bittermann im Auftrag der Kreisbehörde tun, heißt im
Amtsdeutsch: Koordination der kommunalen Bildungsangebote für Neuzugewanderte. Ihre Arbeit beginnt
dann erst richtig, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über
das Bleiberecht der Menschen entschieden hat. „Das Ziel ist, sie an unser Wertesystem anzubinden“, sagte
Müller beim Pressegespräch im Landratsamt. Und das heißt auch, die anerkannten Asylbewerber in eine Arbeit
oder eine Ausbildung zu vermitteln.
„Wir wollen die ehrenamtliche Hilfe
gezielt einsetzen“, sagte Landrat Klaus
Peter Söllner über das Kulmbacher Integrationsprojekt, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
gefördert wird. Der Kulmbacher Landkreis war einer der ersten, der sich um
die Aufnahme in das Programm beworben hatte. Mit Hilfe von sogenannten Coaches, also Betreuern, sollen die
Zugewanderten hier ihr Leben gestalten. Derzeit leben 184 Syrer, 17 Iraker, sechs Afghaner und ein Eritreer mit
Aufenthaltsrecht im Landkreis. Stand
Mitte Oktober waren 476 Asylbewerber und Flüchtlinge im Landkreis registriert. Unbegleitete Jugendliche
werden 48 betreut. Tendenziell gehen
die Zahlen nach Angaben des Landratsamts zurück. Eine Umfrage des Instituts für Arbeistmarkt- und Berufsforschung unter 4500 Geflüchteten
hatte ergeben, dass die meisten wegen
der Achtung der Menschenrechte, des
Wohlfahrtsstaats und der wirtschaftlichen Lage hierherkommen. Das Bildungssystem spiele eine untergeordnete Rolle, erläuterte Müller. „Die Kluft
zwischen Analphabeten und Menschen ohne Schulabschluss und Hochschulabsolventen ist sehr groß.“ Nur etwas mehr als die Hälfte habe ein Bildungsniveau, das dem europäischen
Mindeststandard entspricht. Auch
würden Hilfsangebote noch zu wenig
in Anspruch genommen.
Vor diesen Herausforderungen stehen die neuen Bildungsberater. Drei
Helfer fand Müller schon, die sich in ihrer Freizeit für Migranten einsetzen
wollen. Zum Beispiel das Ehepaar Edgar und Margit Schoberth, 77 und 73
Jahre alt. Seit einiger Zeit sind sie wieder in Kulmbach wohnhaft und im Ruhestand. Edgar Schoberth leitete viele
Jahre lang verschiedene mittelständische Unternehmen und war international unterwegs. „Ich möchte gerne
meine Erfahrungen zur Verfügung stel-
len“, sagte der 77-Jährige. „Denn wir
sollten die Menschen nicht ausgrenzen.“ Die Flüchtlinge hätten praktische Erfahrungen, die sie zum Beispiel
in der Industrie einsetzen könnten.
Seine Frau Margit betreute vor einigen Jahren libanesische Mitarbeiter
ihres Mannes und half ihnen, sich im
täglichen Leben zurechtzufinden. „Wir
sollten die Flüchtlinge mit Herz und
Verstand integrieren“, sagte die 73Jährige. „Dann klappt das auch.“ Das
eine sei die persönliche, das andere die
fachliche Seite. Über die aktuelle Fotoausstellung des jungen Flüchtlings
Rawand Darwish ist sie begeistert: „Das
ist genau das, was unsere Stadt braucht.
Wir müssen einen Blick für diese jungen Leute entwickeln.“ Und dafür, wo
es für sie beruflich hingehen könnte und
wie sie soziale Kontakte knüpfen.
Darin sieht auch Anton Steinl seine
Aufgabe. Der 63-jährige ehemalige
Bankkaufmann setzt sich seit zweieinhalb Jahren für Flüchtlinge ein. Im
Gegensatz zu den Schoberths knüpfte
Sie treten als ehrenamtliche Bildungsberater im Landkreis Kulmbach an:
Anton Steinl, Edgar und Margit Schoberth.
Foto: Ute Eschenbacher
er bereits Kontakte zu Kulmbacher
Neubürgern mit ausländischen Wurzeln. „Der Staat muss zwar einiges investieren, er bekommt aber auch als
Staat etwas zurück“, ist Steinl überzeugt. Dabei sieht er das größte Potenzial bei den Jüngeren. „Ich habe
schon vier oder fünf in einen Beruf gebracht“, sagte Steinl. Einer seiner
Schützlinge arbeitet jetzt als Friseur in
Melkendorf.
Ein Praktikum sei oftmals der erste
Schritt hin zu einem festen Arbeitsverhältnis. Das sei wichtig, um sich vom
Jobcenter zu lösen und Selbstbewusstsein zu gewinnen. „Ich schaue ständig,
ob es ein Stellenangebot gibt, das passen könnte.“ Für alle Fälle hat er die Lebensläufe der von ihm Betreuten auf
seinem Computer, um für sie aktiv zu
werden. „Ohne persönliche Kontakte ist
kein Job und keine Wohnung zu bekommen“, weiß er aus Erfahrung. Ein
Problem sei zudem die fehlende Mobilität der meisten Flüchtlinge. Wer
keinen gültigen Führerschein seines
Heimatlandes habe, müsse in Deutschland die Prüfung neu machen. Dafür
fehle vielen jedoch das Geld.
Dabei könnten einige Auffrischungsstunden genügen. „Hier ist einfach eine kreativere Denke gefragt“, sagte
Müller. Nach einem ersten Aufruf hatten sich bereits zehn Interessierte bei
Peter Müller gemeldet. Aber es sollen
noch mehr werden. „Auch ein Berufstätiger kann diese Arbeit leisten“, warb
Müller für das Coaching-Projekt.
INFO: Ab dem 9. Januar bieten
die Bildungskoordinatoren eine
Seminarreihe im Landratsamt an.
Weitere Termine sind am 16. und
23. Januar und am 13. und 20.
Februar. Wer sich anmelden will,
kann dies unter Telefon 09221/
707123 oder per E-Mail an
[email protected] tun.