Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Handwerker aus Westmecklenburg-Süd tagen in Spornitz Rudolph: Handwerk hat als Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Ausbilder eine herausragende Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern Schwerin, 21.11.2016 Nummer: 495/16 Am Montag fand die Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Westmecklenburg-Süd in Spornitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) statt. „Das Handwerk spielt auch in der neuen Legislaturperiode eine herausragende Rolle im Bereich des Wirtschaftsministeriums. Es genießt als Arbeitgeber, Ausbilder und auch als Wirtschaftsfaktor eine hohe Bedeutung für Mecklenburg-Vorpommern. Die Kreishandwerkerschaft Westmecklenburg-Süd trägt mit ihrer engagierten Arbeit dazu bei, das Handwerk insgesamt und insbesondere die Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe fachübergreifend zu vertreten“, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Dr. Stefan Rudolph vor Ort. Handwerkspolitische Zielsetzungen stärken den Mittelstand Das zentrale Thema der Versammlung waren die handwerkspolitischen Zielsetzungen des neuen Koalitionsvertrages in Mecklenburg-Vorpommern. „Das Handwerk ist ein unverzichtbarer wirtschaftlicher Stabilitätsfaktor im Land. Wir werden deshalb weiter mit zielorientierten Maßnahmen dafür sorgen, dass die Branche sich erfolgreich entwickeln kann“, sagte Rudolph. Unterstützungsmöglichkeiten des Wirtschaftsministeriums – Meister-Extra wird aufgestockt Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern Johannes-Stelling-Straße 14 19053 Schwerin Rudolph machte vor Ort auf die vielfältigen Unterstützungsmöglichkeiten im Wirtschaftsministerium aufmerksam. Als ein Beispiel nannte er das „Meister-Extra“. Jeder erfolgreiche Absolvent der beruflichen Weiterbildung zum Handwerks- oder Industriemeister erhält das „Meister-Extra“. Damit wird das persönliche Engagement für die Qualifikation anerkannt und der Meister-Titel als Gütesiegel für die Qualität im Handwerk und in Telefon: 0385 / 588-5065 Telefax: 0385 / 588-5067 E-Mail: [email protected] Internet: www.wm.mv-regierung.de V. i. S. d. P.: Gunnar Bauer 2 der Industrie in Mecklenburg-Vorpommern gestärkt. Gleichzeitig soll die Prämie einen Anreiz bieten, sich beruflich fortzubilden. „Das Meister-Extra wird aufgestockt. Im Koalitionsvertrag ist vorgesehen, dass die Prämie zukünftig 2.000 Euro beträgt; die besten 50 Absolventen erhalten 5.000 Euro“, so Rudolph. Beratung und Hilfen für Existenzgründer und Unternehmensnachfolger Um Existenzgründer im Handwerk bei der Unternehmensnachfolge zu unterstützen, wird die „Meisterprämie“ weiter geführt. Handwerks- und Industriemeister können einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 7.500 Euro als Unterstützung zum Lebensunterhalt erhalten, wenn sie erstmalig eine Existenz durch Übernahme eines Unternehmens gründen. „Wir haben im Land viele gut eingeführte Unternehmen mit festem Kundenstamm und vielen Aufträgen, bei denen der Inhaber sich langsam zurückziehen will. Da werden Nachfolger dringend gesucht“, hob Rudolph hervor. Die Industrie- und Handelskammern des Landes schätzen, dass bis zum Jahr 2025 etwa 10.000 Unternehmen aus Altersgründen zur Übergabe anstehen. Um potentielle Unternehmensnachfolger zu unterstützen, wird das Projekt „Unternehmensnachfolge MV“ unter Trägerschaft der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern weitergeführt. Dort werden unter anderen abgebenden Unternehmern Hilfen bei der Suche nach einem Nachfolger und bei der Erstellung eines Übergabefahrplanes gegeben. Das Projekt wird aus Mitteln des „Europäischen Sozialfonds“ (ESF) im Rahmen der Richtlinie „Förderung von Entrepreneurship“ in Höhe von rund 240.000 Euro unterstützt. Ergänzend zu dieser Maßnahme wird gemeinsam mit den Handwerkskammern des Landes die Kampagne „Besser ein Meister“ fortgeführt. Der Fokus soll von der Nachwuchsgewinnung auf die Thematik der Unternehmensnachfolge erweitert werden. Dies soll vor allem durch Kommunikation im Rahmen einer Projektleitung und der Digitalisierung durch eine entsprechende IT-Beratung ausgestaltet werden. Handwerk und gewerblicher Mittelstand sind die tragenden Säulen der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern In Mecklenburg-Vorpommern gibt es insgesamt 20.200 Handwerksbetriebe mit 112.000 Beschäftigten und 4.958 Lehrlinge, die einen Umsatz in Höhe von neun Milliarden Euro erwirtschaften. Gemessen an den gesamtwirtschaftlichen Eckdaten können dem Handwerk in Mecklenburg-Vorpommern etwa 10 Prozent der Bruttowertschöpfung, rund 14 Prozent der Erwerbstä- 3 tigen und etwa 25 Prozent des Ausbildungsmarktes zugerechnet werden. Mit 12,4 Handwerksbetrieben je 1.000 Einwohner wird der deutsche Durchschnitt von 11,8 Betrieben pro 1.000 Einwohnern deutlich übertroffen. „Das Handwerk und der gewerbliche Mittelstand stellen mehr als 90 Prozent aller Betriebe unseres Landes dar. Das sind die tragenden Säulen unserer Wirtschaft. Um weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein, muss es gelingen, die kommenden Herausforderungen anzupacken. Dabei geht es unter anderem um die Fachkräftesicherung, die Erhöhung der industriellen Wertschöpfung im Land und die Stärkung der Innovationsfähigkeit der Unternehmen, um mehr wissensbasierte Arbeitsplätze zu schaffen“, betonte Rudolph. Erstmals wurde in diesem Jahr die Auszeichnungen „MeisterDank“ in den Kategorien „Traditionshandwerk“, „Familienfreundlichkeit“, „Innovation“ sowie „Sonderpreis Ausbildung und Nachwuchsförderung“ verliehen. Preisträger waren der Korbmachermeister Ralf Eggert aus Woserin (Gemeinde Borkow, Landkreis Ludwigslust-Parchim), der Bäckermeister Jörg Reichau aus Grambin (Landkreis Vorpommern-Greifswald), Bäckermeister Klaus Tilsen aus Wismar und der Industriemeister Elektrotechnik Mirko Gaitzsch von der EGGER Holzwerkstoffe Wismar GmbH & Co. KG. Um das Engagement von Unternehmern und Einzelpersonen weiter zu stärken, wird diese Auszeichnung auch weiterhin vergeben. Informationen zur Kreishandwerkerschaft Westmecklenburg-Süd Die Kreishandwerkerschaft vertritt die Interessen von 533 Mitgliedsbetrieben, die in 18 Mitgliedsinnungen organisiert sind. Im Jahr 2016 sind 228 Lehrverträge neu abgeschlossen worden; insgesamt sind jetzt in allen drei Lehrjahren 673 Auszubildende im Einzugsgebiet der Kreishandwerkerschaft verzeichnet.
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