Warumsehnen wir unssonach Zugehörigkeit? Eva-Marla Hessearbeftet selnt5Jahren als Paar-und Famlllentherapeutlnmft elgener Praxls In N0rnberg amilientherapeuten sagen es ganz klar: Wir alle brauchen ein Gefühl von Zugehörigkeit. Als Kinder empfinden wir das Getrenntsein von unseren Eltem sogar wie einen körperlichen Schmerz. Doch die klassischeFamilie befindet sich im Umbruch, die Lebenspartnerschaft ebenso.Warum fehlt sie heute so vielen von uns?Undwie könnenwir diese Sehnsucht stillen? bella fragte Familientherapeutin Eva-Maria Hesse aus Ntirnberg (ww w.farnilientherapie -rurcrnherg.de). bella: Sechs von zehn Deutsclrcn glauben, dass man mlt Famllle glalddlder bt als ohne. tifarum wlinschen sldr heute tnotz hoher Sdeldungsraten so viele MenschenelneFamilie? Wir leben in einer Konsum-, Erlebnisund Spaßgesellschaft.Und das wird auch auf zr,rrischenmenschlicheBeziehungen übertragen. Damit sinkt die Bereitschaft, sich auseinanderzuseEen, Schwierigkeiten auszuhalten sowie Verändemngen an akzeptieren, die es in jeder Parmerschaft natär{icherweise gibt Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch das Eltemhaus, das uns mit all seinen Facetten geprägt hat. Es ist der Boden, auf demwirwachsen. Menschen, die keinen guten ersten BasisOrt hatten, fühlen sich heimat- und ruhelog sind ständig aufder Suche, ohne zu wissen,wonach. Aber nlchtallevon unsstammen aus zerrlltteten Famll ien? Nein, nattirlich nicht. Aberwer am Modell seiner Herkunftsfamilie gelernt hat, achtsam miteinander umzugehen und Konflikte zu bewäiltigen, findet auch später besserHalt in Krisen und besitzt mehr Kompetenz, um lange und respektvolle Beziehungen zu füLhren. Und wle ffndet jemand In unsicheren Zdten nun Sldrerhelt - atdt ohne Famllb? Freunde als,,soziale Konvois" vermitteln das Geftihl Gemeinsam geht es weiter. Besonders in Single-Haushalten fungieren sie zunehmend als Ersatzfamilie. Auch mit ihnen lässt sich Vertrauen und Verlässlichkeit erfahren, ohne die es kein Gefühl von Zuhause oder echter Geborgenheit gibt. ange:#;fff ffi;,Hl,n"n.,,Sich nommen zufühlen kannlederaktlv #i|:$:l:trffiffi*erleichtert Was selbsttun,umdleses dasLeben' Gefilhlzuerwerben? :f""#;,?fi:Yä1?n:nä Derhohe Leistungsdruck am Arbeitsplatz, die Konkurrenz, die Veränderungsgeschwindigkeit und die Ich muss in den Zustand Lebensstile und -ziele für Eva-MarlaHesse, kommen, mich zulieben Orientierungsprobleme. Famlllentherapeutln und zu akzeptieren, so wie Das sorgt fürVerunsicheich bin. Mit innerer Wertrung und verstärkt den Drang nach schätzung und Vertrauen auf die eigenen Geborgenheit. Und in welcher Situation Ressourcenoffen sein für das,was pasfindet man die? Beim Par0rer und in der siert. Aus dieser Haltung heraus bringe Familie. Wer sich hier angenommen und ich automatisch meinerUmweltWertaufgehoben fühlt, geht leichter und geschätzung entgegen. Das gilt für die klasstärkter durchs Leben. sische Familie wie für das Zusammenleben Warum tun skh dann aber heute vlele von Singles mit Menschen, die sie zu Merscfiensoschurcrdamit?Esgnbnle ihren Ersatzeltern,Wahlenkelnoder sovleleSlngleswleheute. Wunschgeschwisternerklärt haben. o 5 Tippsfurs Zusammenlebe So vielfältig die Familien-Formenheute sind - es gibt grundlegendeWerte,die für alleFamiliengelten,wenn es Elternund Kinderngleichermaßengut gehensoll. Der HamburgerPaar-und Familientherapeut Hartwig Hansen(www.hartwighan sende) nennt hier die fünf wichtigsten: l. Verlässllchkelt RegelmäßigeAbläufeund Ritualestärken ühl: das Zusammengehörigkeitsgef gemeinsameMahlzeiten,die Guteder Besuchbei den nachtgeschichte, Großeltern.FesteRegelnund Rituale lassengeradeKinderspüren:Mein Lebenist sicherund verlässlich! 2.Zeltfilr gemelnsame Erlebnlsseelnplanen Zuwendung,Interesse,Spielund Spaßdie miteinanderverbrachteZeit ist der Klebstofffür glücklicheFamilien.Dabei brauchenKinderbeideEltem,mal einzeln und immer mal wiedergemeinsam.Das verbessertdie Beziehungzueinander. 3. Respektlm Umgang Abwertung,Missachtung,Vorwürfe und Gehen Kritik sind,Gute-Laune-Killer'. Sierespektvollmit lhren Liebstenum! Und vor allem:RedenSiemiteinanderregelmäßig,ruhig, zugewandt,und haltenSieAugenkontakt.Geradehier sind Elterndie Vorbilderfür ihre Kinder. 4. Frclräumelassen KinderbrauchenWurzelnund Flügel! TrauenSie ihnen zu, dasssie ihre eigenen Lösungenund Wegefinden. Schenken Sie ihnen Vertrauen,und freuen Siesich gemeinsamüber ihre Erfolge! 5. Um Verzeihung bitten und Yenzelhen ,,Daskommt in den bestenFamilien vor...'MenschenmachenFehlerund tun sich mitunter gegenseitigweh. BittenSie um Entschuldigung,und seien Sie nachsichtig- auch das gehört zum EinmaleinsglücklicherFamilien.
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