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FORSCHEN & HEILEN
die stationäre Behandlung,
auch wenn er nach jeder Bestrahlung eigentlich wieder
sofort ins heimatliche Kamen hätte fahren können.
Kurzerhand richtete der
Steuerberater sein Büro im
Krankenzimmer ein und
blieb in Münster. Fünf Bestrahlungen in zwei Wochen
zur Behandlung der Lungenabsiedelungen. Später noch
einmal 37 Bestrahlungen in
sechseinhalb Wochen wegen
Lymphknotenabsiedelungen
am Hals. „Das ist ein Verfahren, das wirklich nicht
schlimm ist“, versichert der
Patient. „Für mich wurde
eiine Gesiich
htsmaske angefer»Nebenwirkungeen
tigt, die allergibt es bei dieseer
dings
wenig
Art der Bestrahlun- kleidsam war.“
Aber das war
gen nur wenige..«
auch schon fast
Dr. Jan Kriz
das
Einzige,
das ihm nicht
gefiel. Vielleicht noch die
Lautsttärke, mit der das Gerät
arbeite
et, doch auch dieser
Spuk sei nach sechs bis sieben Minuten vorbei gewesen
und Döthlaff konnte sich im
Krankenzimmer wieder seiner Bü
üroarbeit widmen.
„Neb
benwirkungen gibt
es bei dieser Art der Bestrahlu
ungen nur wenige“, sa
agt auch Kriz. In
einigen Fällen sei die
Haut durch die Bestrahlu
ung
gereizt,
das se
ei aber schnell
wiederr in den Griff
zu bek
kommen. Das
Tomottherapiegerät treffe punktgenau die Tumorzellen.. Diese werden vo
orher durch
ein sogenanntes
PET-CT
T-Verfahren
sichtbar gemacht.
Dafür werde ein
radioa
aktiv
markierterr Zucker gespritztt, der die betroffen
nen Zellen zum
Leuchten bringt. Da-
Professor Dr. Hans Eich
Dr. Jan Kriz
durch kann zwischen Tumor- und gesundem Gewebe
unttersch
heiiden werd
den. „W
Wir
bestrahlen die leuchtenden
Stellen“, erklärt Kriz.
Werner Döthlaff ist froh,
diesen Weg gegangen zu
sein. Körperlich fühlt er sich
fit und kann sich wieder
seinen Hobbys Garten und Reisen
widmen.
Im Garten liegen ihm vor allem Kamelien, Rhododendren und
d der Hibisk
kus am
Herzen. Im Urlaub ist sein
Lieblingsziel unter anderem
die Toskana. „Mir geht es
wieder richtig gut“, sagt der
Steuerberater. „Ich bin wirklich froh darüber, an die Experten im UKM geraten zu
sein. Hier bin ich immer gut
behandelt worden und fühlte mich als Mensch gut aufgehoben.“
„Es ist wichtig, solche Behandlungen gemeinsam mit
dem Patienten zu entscheiden“, erklärt Kriz ergänzend.
Auch das sei letztlich ein
Beitrag zum Erfolg. Alle drei
Monate muss Döthlaff zur
Kontrolle in die Uniklinik,
Dann wird ihm wieder der
Zucker gespritzt und geschaut, ob weitere Bestrahlungen nottwend
dig siind
d. Mit
einem Augenzwinkern sagt
er: „Am schönsten ist es,
wenn nichts leuchtet und
ich sagen kann: Bei mir
sind alle Lampen aus.“
SCHON GEWUSST?
7000
Menschen in Deutschland erkranken
nach Schätzungen des Robert-KochInstituts jedes Jahr an Schilddrüsenkrebs. Zum Vergleich: An Brustkrebs
erkranken allein in Deutschland
jährlich etwa 71 660 Frauen.
Werner Döthlaff hat während der Bestrahlungen sein Büro im UKM eingerichtet. Er sagt: „Das ist ein Verfahren,
das wirklich nicht schlimm ist“.
Foto: Gunnar A. Pier