www.assekuranz-info-portal.de 24.11.2016 PostleitzahlbeeinflusstArtderPflegeinDeutschland „PflegezuHausebrauc htindividuelleUnterstützung." ©dpapic tureallianc e WieMenscheninDeutschlandgepflegtwerden,hängtvomWohnortderPflegebedürftigenab.Dasgehtausdem neuenPflegereportderBARMERGEKhervor,derheuteinBerlinvorgestelltwurde.Demnachsinddiemassiven regionalenUnterschiedeinderPflegedieKonsequenzdesAngebotsvorOrt.JemehrPflegediensteoder Pflegeheimeesgibt,destomehrBetroffenewerdenvonihnenbetreut. „DieMenschenbekommenoffenbarnichtimmerdiePflege,diesiebrauchen,sonderndie,dievorOrtverfügbarist“, betonteDr.ChristophStraub,VorstandsvorsitzenderderBARMERGEK.DamitBetroffenediePflegeerhalten,diefürsie individuellamsinnvollstensei,forderteStraubeinMehrantransparenterundunkompliziertabrufbarer InformationsangebotesowieflächendeckendgreifendeUnterstützungsleistungeninsbesonderedurchdie Pflegekassen.DiesogenanntenPflegestützpunktekönntenoffenbardieseArtderHilfennichtbieten.Straub:„Das KonzeptderPflegestützpunkteistgescheitert.SiegehenklaramBedarfderBetroffenenvorbei.“Nötigseienstattdessen nochmehrniedrigschwelligemobileundhäuslicheAngeboteundUnterstützungsleistungenfüralleVersicherten.So hättensichinsbesondereFamiliengesundheitspflegerbewährt. SpitzenreiterSchleswig-HolsteinundBrandenburg DeraktuellePflegereportderBARMERGEKweistgroßeregionaleUnterschiedeinderPflegeaus.SospieltdiePflege inHeimendiegrößteRolleinSchleswig-Holstein.Hierwerden40,5ProzentderPflegebedürftigenstationärgepflegt. DementsprechendistdieKapazitätanPlätzeninPflegeheimenmit49,2pro100Pflegebedürftigendiehöchsteim Bundesgebiet.ZumVergleich:InBrandenburgsindlediglich26,9Plätzepro100Pflegebedürftigeverfügbar.Dagegen werdenindiesemBundeslanddiemeistenMenschendurchambulantePflegediensteoderalleindurchdieFamilie versorgt.BeidemAnteilderPflegedienstewirdBrandenburg(28,5Prozent)nurvonHamburg(29,2),Sachsen(29,0)und Bremen(28,7)geringfügigübertroffen.BeeinflusstwirddieFormderPflegeaußerdemvonderEinkommenshöheder Pflegebedürftigenunddavon,wiegutfamiliäreNetzwerkeeinePflegezuHausebewältigenkönnenoderüberhaupt wollen.BeigeringemEinkommenreduzierendieprivatenZuzahlungendieWahrscheinlichkeit,dassein PflegebedürftigerimHeimgepflegtwird. ZahlPflegebedürftigersteigtunterschiedlich WährendinBayern,Baden-WürttembergundHessensowieinBerlin,HamburgundBremenzwischendenJahren2050 und2060dieZahlderPflegebedürftigensteigenwird,sindindenostdeutschenBundesländernausnahmslosdeutliche Rückgängezuerwarten.ZugleichwirdsichderAnteilHochbetagterdeutlicherhöhen.BiszumJahr2060werdendrei vonvierpflegebedürftigenMännern80Jahreundältersein,vondenpflegebedürftigenFrauenknapp85Prozent. NiedrigschwelligeAngebotefüralleBetroffenen Straubkritisierte,dassPflegebedürftigenundderenAngehörigennichtgenügendniedrigschwelligeAngebotezur Verfügungstünden.DerBARMERGEKChefforderteLänderundKommunenauf,gemeinsammitdenPflegekassenin einenstrukturiertenAustauschzugehen.ZielmüsstedieregelmäßigeAnalysederkonkretenPflegebedarfeinden RegionenseinunddasErarbeitenpassgenauerAngebote,diePflegebedürftigeundderenFamilienunbürokratisch abrufenkönnten.EinForumfürdiesenAustauschseienregionalePflegekonferenzen.Siekönntenaufdenindividuellen PflegebedarfinderRegionvorOrteingehenundentsprechendnotwendigeAngebotederPflegekassenundanderer Trägererarbeiten.Straub:„PraxisnaheAngebotemüsstenauchdazuführen,dasssichBetroffenevorOrtbesser vernetzenkönnen,umgegenseitigvonErfahrungenzuprofitieren.“ GutePflegeunterstützungfüralleBetroffenensicherstellen DiePflegekassensindvorallemalsImpulsgeberfürguteIdeengefordert.“So bietedieBARMERGEKbislangalseinzigeKasseeineindividuelleBeratung durchFamiliengesundheitspfleger.VorallemKursefürpflegendeAngehörige seienbesonderssinnvoll,dadabeinichtnurwichtigesWissenvermittelt, sondernaucheinAustauschderBetroffenenuntereinanderermöglichtwerde. „EineeffizientePflegeunterstützungsollteabernichtnurvonderMitgliedschaftin einerbestimmtenKrankenkasseabhängigsein.Wirmüssendafürsorgen,dass alleBetroffeneninschwierigenLebenssituationenuneingeschränktdie Unterstützungerhalten,diesiebenötigen“,soStraub. PflegestärkungsgesetzIIkostet7,2MilliardenEuroimJahr2017 StudienautorProf.Dr.HeinzRothgangvonderUniversitätBremenbeziffertedie KostendesPflegestärkungsgesetzesIImitrund7,2MilliardenEuroalleinfürdas Jahr2017.DieseentstehenvorallemdurchMehrausgabenfürPflegegeld, PflegesachleistungenunddievollstationärePflege.„Auchwenndie volkswirtschaftlicheEntwicklungnurschwerabgeschätztwerdenkann,sodürfte sichinsgesamtinderPflegeversicherungimJahr2017einDefizitergeben,das ©Fotolia.c om/ derenMittelbestandummehralsdreiMilliardenEuroreduziert“,soRothgang. Lotharnahler_animaflora(Montage) WährenddiebeidenbereitseingeführtenPflegestärkungsgesetzedie Pflegeversicherungweiterentwickelthätten,werdedasaktuellim GesetzgebungsprozessbefindlichePflegestärkungsgesetzIIIvorallem„Nacharbeiten“beinhalten.Soisteslaut Rothgangnotwendig,denneuenPflegebedürftigkeitsbegriffinderSozialhilfeanzuwenden. AusdemBARMERGEKPflegereport2016 ·ÜbernahmevonPflegetätigkeiten:ImJahr2013kümmertensichrund3,5MillionenPersonenumdiehäusliche Pflegevonzirka1,87MillionenPflegebedürftigen.DerAnteilderpflegendenMänneranallenMännernimAltervon mindestens18JahrenbetruginWestdeutschland4,2ProzentundderderpflegendenFrauen6,6Prozent.In OstdeutschlandlagendieAnteilevonpflegendenMännernundFrauenmit5,6Prozentbzw.8,0Prozentgenau1,4 Prozentpunktehöher(S.16). ·Mehrkosten:DieMehrkostenvon7,2MilliardenEuro,diedurchdasPflegestärkungsgesetzIIalleinimJahr2017 entstehen,fallendurch13verschiedenePositionenan.AlleinbeimPflegegeldentstehenZusatzausgabenvon2,274 MilliardenEuro,gefolgtvondenPflegesachleistungenmit1,417MilliardenEuro.DiestationärePflegeschlägtmit zusätzlichen1,35MilliardenEurozuBuche(S.50). ·PflegebedürftigkeitnachLeistung:DieAnzahlderPflegebedürftigenwirdinjederLeistungsartimmergrößer. WährendimJahr1996nur944.000PersonenPflegegeldbezogen,warenesimJahr2015bereits1.33Millionen.Bei derPflegesachleistunggabesimselbenZeitraumeinenAnstiegvon106.000auf181.000Bezieherundbeider Kombinationsleistungvon135.000auf408.000Betroffene.DieZahlderer,dievollstationärePflegeerhielten,erhöhte sichvon355.000auf677.000Frauen,MännerundKinder(S.72). ·UnterschiedezwischendenBundesländern:DieZahlderPflegebedürftigenhatsichzwischendenJahren1999 und2013höchstunterschiedlichentwickelt.InSchleswig-Holsteinstiegsieum8,8Prozentvon76.000auf83.000 Betroffenean.InBrandenburgdagegenerhöhtesiesichum60,0Prozentvon64.000auf103.000(S.75u.76). ·VerlaufderPflege:JelängerdieBetroffenenpflegebedürftigsind,destowahrscheinlicheristdieInanspruchnahme professionellerHilfe.BeiEintrittderPflegebedürftigkeitmüssennurelfProzentallerBetroffenensofortindie vollstationärePflege.NachvierJahrenlebennurnoch38ProzentallerPflegebedürftigen.Vondiesenwiederum befindensichdann29ProzentinvollstationärerPflege(S.165). Pressekontakt: AthanasiosDrougias Telefon:080033206099-1421 E-Mail:[email protected] Unternehmen BarmerGEK Axel-Springer-Straße44 10969Berlin Internet:www.barmer-gek.de
© Copyright 2024 ExpyDoc