Insurance Reporting: Alleskönner vs. Spezialisten | KPMG Klardenker

Insurance Reporting: Alleskönner vs. Spezialisten
Keyfacts
- berücksichtigt die Standards Solvency II, IFRS 9 und IFRS 4 Phase II
- deckt unterschiedliche Aspekte der Reporting-Anforderungen ab
- Der Reifegrad der eigenen Systemarchitektur ist wichtiges Kriterium
21. November 2016
Die meisten Versicherer gehören mittlerweile zu den Routiniers der Regulierung. Ausruhen
sollten sie sich deswegen nicht. Insurance Reporting Software könnte ihnen mit
datengetriebenen Ansätzen neue Möglichkeiten eröffnen. Im Fokus der Branche stehen vor
allem die Vorgaben für die Solvency II-Risiko-Berichterstattung sowie die neuen IFRS 4 Phase
II und IFRS 9. Denn gerade im komplexen Bereich des interne und externe Finanz- und RisikoReporting geht die Entwicklung unvermindert weiter.
Diverse Insurance Reporting Softwareanbieter haben sich deshalb auf dem Markt für die
Versicherungsbranche positioniert. Im Whitepaper KPMG Solution Comparison „A closer
look at Reporting Systems“ zeigt sich, dass die Lösungen zum Teil sehr unterschiedliche
Schwerpunkte haben. In dem Vergleich von 15 Anbietern wurden mehr als 100 fachliche und
funktionelle Fragestellungen für den Einsatz speziell in den Finanz- und Risk-Abteilungen der
Versicherungswirtschaft untersucht.
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Klar ist, die digitalen Helfer werden immer intelligenter. Die Programme sind heute mehr als
reine Rechenknechte, sondern in der Lage, Datensätze im Hinblick auf komplexe
Berichtserstattungsprozesse zu verarbeiten.
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verschiedene Insurance Reporting-Anbieter haben an einer
Befragung durch KPMG-Experten bezüglich fachlicher und
funktioneller Fähigkeiten ihrer Lösungen teilgenommen.
Die Anbieter decken mit ihren Lösungen teilweise ganz unterschiedliche Aspekte der
Reporting-Anforderungen ab. Für den einen Versicherer kann es deshalb durchaus die beste
Lösung sein, alles aus einer Hand zu nehmen, denn so kann man eine möglichst große
Bandbreite der Anforderungen technisch einheitlich abdecken. Für den anderer Versicherer ist
dagegen eine Kombination mehrerer Programme die erfolgsversprechendste Lösung, weil der
Detaillierungsgrad der Lösung entsprechend höher sein kann. Es gibt also viele Wege und
entsprechend unterschiedliche Implementierungsszenarien. Also müssen die Verantwortlichen
insbesondere prüfen, wie flexibel die einzelnen Lösungen sind und wie gut die jeweiligen
Softwareanbieter zusammenarbeiten können.
Einsatzszenario und IT-Systemarchichtektur
Vorbereitung ist alles, auch bei der Einführung neuer Software, denn Plug&Play ist meistens
keine gute Idee. Sie sollten zunächst die eigenen IT-Systemarchitektur und ihrer Erfordernisse
genau kennen, denn auch die beste Insurance Reporting-Software kann nur so gut arbeiten,
wie die Implementierung des Systems es später erlaubt. Was in ihrer hauseigenen
Systemarchitektur überhaupt möglich und effizient ist, bestimmt, wie durchschlagskräftig die
Software arbeiten kann und wie hoch die Qualität ihrer Berichterstattungergebnisse ausfällt.
Der nächste Schritt heißt: Einsatz-Szenario. Das ist für viele schwieriger als erwartet. Aber nur
wer weiß, was er eigentlich braucht, kann während der Entscheidungsfindung richtig
Priorisieren. Die Versicherungsunternehmen müssen im Vorfeld des Einsatzes einer Insurance
Reporting-Software also genau definieren, was erreicht werden soll. Denkbar sind dann beide
Wege: übergreifende Lösungen, die das komplette Reporting-Portfolio adressieren – oder aber
ein Baukasten separat arbeitender Spezial-Programme, die zielgenau die jeweilige
Fragestellung analysieren.
Insurance Reporting: Weiterentwicklung inklusive
Wer langfristig erfolgreich mit einem Softwareprodukt arbeiten muss, sollte schon vor dem Kauf
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die Innovationkraft der Lösung kritisch hinterfragen. Man wird schließlich einige Zeit
miteinander verbringen und da die Arbeiten am zukünftigen IFRS für Versicherungsverträge
(IFRS 4 Phase II) noch nicht abgeschlossen sind, sollten Unternehmen auch darauf achten, ob
die Anbieter entsprechende Updates für ihre Programme zur Verfügung stellen können – und
werden.
Zusammengefasst
»Die Betrachtung einer Software-Lösung allein reicht nicht. Es kommt auf die Flexibilität an. Nur
so kann man die Software in die eigene Systemarchitektur optimal integrieren.«
Insurance Reporting Software kann mit datengetriebenen Ansätzen neue Möglichkeiten für die
Versicherungsbranche eröffnen. KPMG hat 15 Anbieter nach rund 100 Kriterien verglichen.
Vaike Metzger
Partner, Advisory
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