g e m e i n d e b r i e f1 E va n g e l i s c h e K i rc h e n g e m e i n d e a lt - p a n k o w dez 2016 jan feb 2017 O chs u nd E s e l Maria 2 1. Vom Himmel hoch, da komm ich her. Ich bring’ euch gute neue Mär, Der guten Mär bring ich so viel, »Geburt Christi«, Geertgen tot Sint Jans , um 1490 Davon ich singn und sagen will. 2. Euch ist ein Kindlein heut’ geborn 9. Ach, Herr, du Schöpfer aller Ding, Von einer Jungfrau auserkorn, Wie bist du worden so gering, Ein Kindelein, so zart und fein, Daß du da liegst auf dürrem Gras, Das soll eu’r Freud und Wonne sein Davon ein Rind und Esel aß! . 3. Es ist der Herr Christ, unser Gott, 10.Und wär’ die Welt vielmal so weit, Der will euch führn aus aller Not, Er will eu’r Heiland selber sein, So wär sie doch dir viel zu klein, Von allen Sünden machen rein. 4. Er bringt euch alle Seligkeit, 11.Der Sammet und die Seide dein, Die Gott der Vater hat bereit, Das ist grob Heu und Windelein, Daß ihr mit uns im Himmelreich Darauf du König groß und reich Sollt leben nun und ewiglich. Herprangst, als wär’s dein Himmelreich. 5.So merket nun das Zeichen recht: 12.Das hat also gefallen dir, Die Krippe, Windelein so schlecht, Die Wahrheit anzuzeigen mir: Da findet ihr das Kind gelegt, Wie aller Welt Macht, Ehr und Gut Das alle Welt erhält und trägt. Vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut. 6.Des laßt uns alle fröhlich sein 13.Ach, mein herzliebes Jesulein, Und mit den Hirten gehn hinein, Mach dir ein rein, sanft Bettelein, Zu sehn, was Gott uns hat beschert, Zu ruhen in meins Herzens Schrein, Mit seinem lieben Sohn verehrt. Daß ich nimmer vergesse dein. 7. Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin! 14.Davon ich allzeit fröhlich sei, Was liegt dort in dem Krippelein? Wes ist das schöne Kindelein? Das rechte Susaninne schon, Es ist das liebe Jesulein. 8.Sei mir willkommen, edler Gast! 15.Lob, Ehr sei Gott im höchsten Thron, Den Sünder nicht verschmähet hast Der uns schenkt seinen ein’gen Sohn. Und kommst ins Elend her zu mir, Des freuen sich der Engel Schar Und singen uns solch neues Jahr. Wie soll ich immer danken dir? Von Edelstein und Gold bereit’, Zu sein ein enges Wiegelein. Zu springen, singen immer frei Mit Herzenslust den süßen Ton. Martin Luther, 1535 Liebe Leserinnen und Leser, wenige Texte haben das protestantische Weihnachtsfest so stark geprägt wie Martin Luthers strophenreiches Lied »Vom Himmel hoch, da komm ich her«. Die Verse erzählen die Weihnachtsgeschichte nach Lukas in Form eines Krippenspiels, Bach hat die Melodie in seinem Weihnachtsoratorium verwendet. Viele stellen eine Krippe unter den Weihnachtsbaum. Die Aufstellung der Figuren geht auf das Lukasevangelium zurück, darin heißt es über Josef und sein schwangeres Weib Maria: »Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.« Hartnäckig präsent geblieben sind in den Krippenbildern (u.a. gestützt auf Luthers Liedtext Strophe 9) zwei ungesicherte Teilnehmer: Ochse und Esel. Wie kommen die beiden in diese Szenerie, wo sie doch in keinem Evangelium erwähnt werden? Wir gestehen, dass die Mehrheit der Redaktion keine Ahnung hatte. Neben Grübeleien über dieses und jenes Tier fiel uns bei der Gestaltung dieses Gemeindebriefs einmal mehr auf, wie viel es in unserer Kirche und Gemeinde zu erleben gibt, auch in der dunklen Jahreszeit. Neben den Gottesdiensten und regelmäßigen Kreisen ist es die Kirchenmusik, die Alt-Pankow zum Klingen bringt. Verpassen Sie nicht das Weihnachtsoratorium am 17. Dezember, das endlich wieder in unserer Kirche aufgeführt wird! Schauen Sie beim Filmnachmittag im Gemeindehaus vorbei, einer äußerst lustigen und leckeren Angelegenheit. Oder seien Sie Teil der Pankower Lichterkette im Januar. Wir wünschen Ihnen eine gesegnete und strahlende Weihnachtszeit, ob mit oder ohne Vierbeiner! Ihre Gemeindebrief-Redaktion Thema: Ochs und Esel Wie kommen Ochs und Esel an die Krippe? Von Pfarrerin Ruth Misselwitz Als wir das Thema für diese Weihnachtsausgabe diskutierten, einigten wir uns auf: Tiere an der Krippe. Wir kennen die Bilder von Ochs und Esel und noch vielen anderen Tieren im Stall, wir kennen unzählige Geschichten über große und winzig kleine Tiere, die sich am Jesuskind erfreuen. Wir wollten aufmerksam machen auf die Verbundenheit und Erlösungsbedürftigkeit der gesamten Schöpfung, die auch die Tiere mit einschließt und die mit der Geburt des Messias zur Erfüllung kommen sollte. Beim näheren Recherchieren aber entdeckten wir so einige Tretminen, die uns bislang unbekannt waren. Von einem Stall und von Tieren an der Krippe liest man in der Bibel gar nichts. Lediglich eine Krippe ist erwähnt, in die das Kind hineingelegt wurde, weil sonst kein Raum in der Herberge war. Bei den örtlichen Begebenheiten um Bethlehem herum kann man davon ausgehen, dass eine Höhle in den Bergen gemeint war, die den Hirten mit ihren Tieren Schutz vor Kälte und Angriffen bot. Woher aber kamen die Tiere in die Weihnachtsszene – insbesondere Ochs und Esel? Die Überlieferungen erzählen, dass Franz von Assisi im 13. Jahrhundert das Bild mit dem Stall und den Tieren entworfen hat. Von ihm wird erzählt, dass er mit der gesamten Schöpfung verbunden war, mit den Tieren reden konnte und Sonne, Mond und Sterne als seine Geschwister liebte. Wir bewundern diese Ehrfurcht 5 6 vor dem Leben und der gesamten Schöpfung, haben allerdings längst nicht mehr den antijudaistischen Hintergrund von Ochs und Esel im Gedächtnis, der über Jahrhunderte die christliche Auslegung der Geburt Jesu prägte. Im Buch des Propheten Jesaja werden ausgerechnet diese beiden Tiere ins Verhältnis mit dem Volk Israel gebracht. »Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk vernimmt’s nicht.« (Jesaja 1,3). Was im Jesajabuch als eine innerjüdische Auseinandersetzung galt, wurde nun von der Kirche missbraucht, um mit diesen beiden Tieren, die an der Krippe stehen, den Juden ihre Verstocktheit gegenüber dem Messias vorzuhalten. Das ist eine böse Polemik, die schreckliche Folgen hatte und die uns darüber nachdenken lassen sollte, ob Ochs und Esel noch an die Krippe gehören. Nehmen wir aber den positiven Ansatz von Franz von Assisi gegenüber der Schöpfung wieder auf und lassen uns ein auf diese Ehrfurcht vor dem Universum und seinen BewohnerInnen. Die uralte Sehnsucht nach Erlösung von Leid und Schmerz verkörpert sich für uns Christen in der Geburt Jesu. In dem kleinen hilflosen Baby hat sich Gott den Menschen gleich gemacht und sich neben sie gestellt. Dem Menschen ist seine schöpfungsgemäße göttliche Würde wieder zugesprochen worden in diesem elenden Stall. Nicht in einem prachtvollen Schloss ist Gott auf die Welt gekommen, sondern in einer ärmlichen Behausung. So ist die Solidarität Gottes mit den Menschen sichtbar geworden, die sich nach menschlicher Würde und Erlösung von ihrem Elend sehnen. Aber auch die übrige Kreatur erhält ihre verletzte Würde wieder zurück. Die Feindschaft zwischen Mensch und Tier ist aufgehoben, der paradiesische Zustand der Harmonie wieder hergestellt. Wolf und Lamm, Schlange und Baby sind friedlich miteinander vereint, niemand trachtet dem anderen nach dem Leben. Erinnern wir uns an den Schöpfungsbericht, in dem Gott am 6. Tag den Menschen schafft und ihm und den Tieren als Nahrung nur Früchte, Samen und grünes Kraut zur Verfügung stellt (1. Mose 1,29f ). Im Paradies wird kein Blut vergossen, weder von Menschen noch von Tieren. Doch der Mensch muss das Paradies verlassen und die Harmonie ist aufgehoben, Gewalt und Krieg überziehen die Erde und eine furchtbare Sintflut zerstört alles. Nur einer bleibt mit seinen Kindern übrig, der von allen Tieren und Pflanzen ein Exemplar auf seiner Arche retten soll. Und dann schließt Gott einen erneuten Bund mit den Menschen. Nie wieder will er die Erde zerstören, und er erlässt ein neues, den weltlichen Gegebenheiten entsprechendes Essgebot. Von nun an gibt Gott seine Zustimmung zum Verzehr von Fleisch, aber nur unter einer Bedingung: Das Blut sowohl von Menschen als auch von Tieren darf weder vergossen noch gegessen werden, es ist der Wohnsitz der Seele und die gehört Gott allein (1. Mose 9,3f ). Seit dieser Zeit gibt es das koschere Schlachten, bei dem das Tier ausblutet und das Blut der Erde zurückgegeben wird. In besonderen Zeiten des Kirchenjahres – den Fastenzeiten – erinnern wir an diesen gewaltlosen harmonischen Zustand der Welt und verzichten auf den Fleischkonsum. Auch die Adventszeit gehörte in der alten Kirche zur Fastenzeit, erkennbar an der liturgischen Farbe Lila. Heute weiß das kaum noch jemand, aber was spricht dagegen, diese Tradition wieder neu zu entdecken? Die friedliche Welt von Mensch und Tier, vereint um die Krippe, symbolisiert die Welt, wie Gott sie geschaffen hat und wieder herstellen will. Diese Vision des zukünftigen Reiches Gottes strahlt in unsere dunkle Welt und weist uns die Richtung, wohin Gott uns führen will. 7 8 Thema: Ochs und Esel Trennungen, Verletzungen ... ... und warum Ochs und Esel nicht an meiner Weihnachtskrippe stehen Von Renate Kersten Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der H ERR redet! Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen! Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt’s nicht, und mein Volk versteht’s nicht. Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HE R R N verlassen, den Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind! (Jesaja 1, 2-4) Dass sich religiöse Gruppen gelegentlich trennen, kommt vor, wie Scheidungen vorkommen. Nicht beabsichtigt und doch unvermeidbar, nicht selten mit öffentlicher Schlammschlacht. Wenn es schlecht läuft, verfestigen sich mit der Zeit die selbst gemalten Schreckensbilder der Gegenseite. Hier Juden, da Christen, hier Evangelische, da Katholische, hier Orthodoxe, da alle anderen... Die biblischen Schriften des Neuen Testaments reflektieren eine Trennung, die teilweise noch im Gange ist. Der Schmerz ist noch frisch. Religiöses Erkennen lässt sich nicht diskutieren. Was für die einen die Offenbarung, ist für die anderen Spinnerei. Es gibt eine Fassungslosigkeit, dass nicht alle das eigene Erkennen teilen. Diese Fassungslosigkeit ist besonders ausgeprägt, wenn sich Vielfalt als positiv nicht denken lässt. Man könnte auch anders auseinander ge- hen. Wir müssen dem ins Auge sehen, dass es nicht anders auseinander gegangen ist zwischen Juden und Christen. Als das Neue Testament gerade geschrieben wurde, hatten beide dieselben Heiligen Schriften. Für die junge Christenheit war das Jesajabuch eine einzige Bestätigung ihrer Offenbarung, dass Jesus von Nazareth der Messias sei. Deutungsoffene Prophezeiungen, als Gedichte verfasst, allerdings mit der Autorität des Höchsten. Die allerersten Christen waren selbst Juden. Da lässt sich von Antijudaismus nicht gut reden, das ist auch noch kein verfestigter »-ismus«. Allerdings ist die Schlammschlacht voll im Gange, der Schmerz noch frisch und akut. Mit Bibelzitaten wird bewiesen, dass Jesus der Messias ist. Und mit der Zeit wird die Bibel zur Keule, in Schrift und Bild. Ochs und Esel, die soviel klüger sind als das Volk Israel, tauchen in Krippendarstellungen eher auf als Maria. Später werden die Tiere als Volk Israel und Heidenvölker gedeutet: Zwar stehen sie an der Krippe, verstehen aber das Wunder nicht. Antijudaismus, Selbstrechtfertigung für die Trennung vom Judentum – und später Vergessen. Ist das nicht schön, die ganzen Tiere an der Krippe? »Ochse und Esel beten das Jesuskind an«, um 385, Basilika Sant’Ambrogio (Mailand) 9 Auf der anderen Seite wird gegenüber dem Judentum ängstlich überkompensiert. Sind das nicht alles unsere Brüder und Schwestern? Sind sie nicht wie wir? Statt zu schauen: Wer sind das überhaupt? Einzelnes aus gegenwärtiger jüdischer Praxis wird angeeignet in der Illusion, das Judentum heute sei das Judentum zur Zeit Jesu. Manche Gemeinden feiern Gründonnerstag als eine Art Passa, nach Gebräuchen, die erst für das mittelalterliche Judentum belegt sind. Ein echter Dialog ist selten. Uns mit den heiligen Schriften der ersten Christen, unserem Alten Testament, gut vertraut zu machen, wäre ein Schritt zur Dialogfähigkeit. Und Vielfalt zu buchstabieren. Dass wir dasselbe verschieden lesen. Dass wir eine Geschichte des Antijudaismus hinter uns haben – hoffentlich: hinter uns – und noch auf der Suche sind, unsere Tradition als Teil der Vielfalt zu leben. Das Schreckliche liegt noch kaum zurück. Friedrich von Bodelschwingh (1831 – 1910), der Gründer von Lobetal und Bethel, Adolf Stoecker (1831 – 1909), Dom- und Hofprediger in Berlin: beide glühende Antisemiten und damit frühe Wegbereiter der Shoa. Liebe zu den Armen, Hass auf das damals schon jahrhundertealte Bild des bösartigen, verstockten, zurückgebliebenen Juden. Ich bin gerne Christin, und ich liebe meine Tradition. Nicht alles, aber sehr vieles darin. Und ich habe meine Grenzen, Verse, die ich nicht ausspreche, Lieder, die ich nicht singe und Tiere, die ich nicht an die Krippe stelle: Ochs und Esel. Aus dem Begleitschreiben zu dem Text: »Ich habe nichts gegen Tiere an der Krippe, auch Dinos gerne, und ich halte nichts von christlicher Selbstbeschimpfung – aber die Tradition einfach so zu nehmen, finde ich schwierig... Das Thema regt mich wirklich auf... Liebe Grüße, Renate 11 Die Tiere malte Runa (7 Jahre), die als Redaktionskind dieses Heft mit Bildern begleitet. 10 Thema: Ochs und Esel Franziskus und die Tiere Von Bruder Thomas Abrell OFM, Franziskanerkloster Zwei Legenden bringen mit am besten zum Ausdruck, in welcher Beziehung Franz von Assisi zu den Tieren steht. Die erste Legende ist die Erzählung der Vogelpredigt. Franz sieht eine große Schar Vögel, läuft auf sie zu und spricht zu ihnen. In seiner Predigt heißt es: Meine Brüder Vögel! Gar sehr müsst ihr euren Schöpfer loben und ihn stets lieben; er hat euch Gefieder zum Gewand, Fittiche zum Fluge und was immer ihr nötig habt, gegeben. Die zweite Legende ist die Geschichte vom Wolf von Gubbio. Franz versöhnt die Stadt Gubbio mit einem Wolf, der immer wieder räubert. Auf Vermittlung des Franziskus hört der Wolf auf zu plündern. Die Stadt verspricht, für den Unterhalt des Wolfes zu sorgen. Die Beziehung des Franz von Assisi zu den Tieren hat einen wichtigen Grund: Franziskus sieht die Welt um sich herum ganz als Schöpfung Gottes. Als solche sieht er in den Vögeln und im Wolf wie in allen Tieren, Pflanzen und in der gesamten Welt Gott als ihren Urheber. Mit diesem Gedanken kann er nicht anders auf die Geschöpfe zugehen, mit dem Wissen um die Verbundenheit mit allem Geschaffenen. Für Franziskus hat alles seinen Ursprung in Gott und steht so miteinander in Beziehung. Der Mensch ist Geschöpf Gottes – mitten unter den anderen Geschöpfen. So freut sich Franziskus an allem, was er um sich herum sieht und fließt vor Liebe Franziskus predigt zu den Vögeln (Darstellung einer Legende aus den Fioretti von Giotto di Bondone, um 1295) 12 über. Die Tierliebe des Franziskus darf nicht ohne diesen tieferen Grund gesehen werden. Für ihn sind die Tiere als Geschöpfe Gottes Hinweis auf den himmlischen Vater, der auch ihn selbst gemacht hat. Deshalb fühlt Franz sich zutiefst mit ihnen verbunden. Franz versteht sich als Mitglied der Familie der Geschöpfe Gottes. Ihm sind alle Geschöpfe Geschwister und entsprechend freut er sich und leidet er mit ihnen. Er ist allem ein Bruder und müht sich um ein entsprechendes Klima zwischen Mensch und Mensch, Mensch und Tier, Mensch und Natur. Der Mensch kann nicht ohne Beziehung zur Umwelt leben. Gerade in der Geschichte vom Wolf von Gubbio erinnert Franziskus an die Verantwortung des Menschen für die Natur und damit für die Tiere. Franz von Assisi wirbt für eine gute Beziehung zwischen Mensch und Tier, damit beide gut miteinander leben können. Daraufhin schließt die Stadt Frieden mit dem Wolf, indem sie ihn mit seiner Not sieht und die Sorge für ihn übernimmt. Wenn sich die Menschen auf die Natur einlassen und sie als Partner verstehen, lernen Mensch und Tier miteinander zu leben. Der Mensch muss sich um seine Umwelt sorgen, dann wird sie ihm nicht zum Feind, sondern bleibt ihm als Schwester oder Bruder verbunden. Franziskus wird schnell als Patron der Umwelt und besonders der Tiere bemüht. Wir tun dies dann zu Recht, wenn wir uns von ihm zeigen lassen, dass der Mensch sich nur als Teil der Schöpfung Gottes richtig verstehen kann. Als solcher kann er ein Gespür für die Welt um sich herum entwickeln, das ihn mit und nicht auf Kosten aller Geschöpfe leben lässt. 13 14 Them a : Oc hs un d E se l Therapiehunde im Seniorenheim Tierbesuch weckt Lebensfreude im Altenheim Von Wolfgang Wendt Tiere können Menschen verändern. Apathische ältere Leute entdecken die Lebensfreude neu, wenn ihnen ein Hund um die Beine wedelt. Was vielen wie eine Binsenweisheit klingt, haben Altersforscher bestätigt: Die Tiertherapie hat eine hohe Bedeutung für betagte Menschen. Wie z.B. für die 87-jährige Anneliese S. (Name geändert), die schwer an Alzheimer leidet und zudem aggressiv und unzugänglich ist. Ein Hund bewirkt hier ein kleines Wunder. Anneliese S., die eben noch apathisch auf dem Sofa lag, wendet sich sofort dem Tier zu: »Ja, was bist du denn für ein Hübscher, jetzt hab’ ich ja gar kein Leckerchen, und gekämmt hab’ ich mich auch nicht, wie ich aussehe...«. Der Hund reagiert mit freundlichem Schwanzwedeln und legt die Vorderpfoten auf ihren Schoß. In diesem Moment hat es auch die Betreuungsperson wesentlich leichter, Zugang zu Anneliese S. zu bekommen. Der Hund dient hier als Vermittler. Wenn in Deutschland ein Senior ins Alten- und Pflegeheim will, muss er in der Regel seine Haustiere abgeben. Für manchen ist das schlimmer, als wenn ein lieber Mensch stirbt. Die Tiere erfüllen einen ganz wesentlichen Aspekt im Leben älterer Besitzer. Diese reden z.B. mit ihren Hunden und gehen eine starke emotionale Bindung mit ihnen ein. Treffen sich Hundebe- sitzer, liefern die Hunde immer ein Gesprächsthema, das beide, Herrchen bzw. Frauchen, interessiert. Es ergeben sich also – und das ist vor allem für ältere Menschen wichtig – zwischenmenschliche Kontakte, unerwartete Beziehungen. Der Hund vermittelt überdies das Gefühl der Sicherheit. All das muss in Deutschland normalerweise aufgegeben werden, um einen Alten- oder Pflegeheimplatz zu bekommen. Wenn der Umzug vollzogen ist und man sich von dem liebsten Tier getrennt hat, sind vielfach Depressionen vorprogrammiert. Ersatzweise nehmen manche Bewohner ihre Plüschtiere, schmusen und sprechen mit ihnen. Die Hygiene des Heimes scheint wichtiger als die Psychohygiene der Bewohner. Ein Therapiehund könnte eine Alternative sein. Der Therapiehund in Alten- und Pflegeheimen ist ein recht neuer Ansatz, der sich erst Raum schaffen muss. Was in Deutschland und Europa fehlt, ist die Vernetzung der auf diesem Gebiet verantwortlichen Menschen und Organisationen. Es mangelt an Erfahrungsaustausch, der Organisation von Ausbildungen und an einer Zentrale, die Material und Ratschläge vermitteln könnte. Es fehlt ebenfalls eine genormte, einheitliche Standardausbildung von Tier und Mensch. Das würde dem Therapiehundeteam helfen, auch verschlossene Türen zu öffnen. Heimleiter oder Krankenhausleitungen hätten dann eine Art Garantie, dass die Tiere für Therapieeinsätze geeignet sind und die Sozialpartner hinten an der Leine über ein solides Basiswissen über den Umgang mit Kranken und Behinderten verfügen. 15 16 17 K o n z e r t e u n d M u s i k a l i s c h e Ve s p e r n Dezember Sonnabend, 3. Dezember | 19:30 Uhr Alte Pfarrkirche Pankow Der groSSe Dinge tu t Das Vocalensemble Acanto singt geistliche Chormusik des deutschen und italienischen Barocks. Es erklingen sowohl die Motette »Jesu meine Freude« von Johann Sebastian Bach und das »Credo« von Antonio Vivaldi als auch weniger bekannte Werke wie das »Magnificat« von Alessandro Scarlatti, die uns langsam in die Vorweihnachtszeit hineinführen. Das Vocalensemble Acanto wird geleitet von Nataliya Chaplygina. Sonnabend, 17. Dezember | 19:30 Uhr Alte Pfarrkirche Pankow W ei h nac h ts oratori u m BW V 2 4 8 Kantaten 1-3 von Johann Sebastian Bach Bachs Weihnachtsoratorium, der Weihnachtsklassiker schlechthin, hat in Alt-Pankow einige Jahre geruht. Sowohl bei den Musikanten unseres Chores und Orchesters als auch in der Gemeinde wuchs mit dem zeitlichen Abstand der Wunsch, es wieder in ihrer Kirche vor Ort zu musizieren und zu hören. Barbara Buntemeyer Sopran / Vizma Zvaigzne Alt / Heie Erchinger Tenor / Michael Timm Bass / Kirchenchor und collegium instrumentale Alt-Pankow / Rudite Livmane-Lindenbeck Leitung 18 Januar 19 K o n z e r t e u n d M u s i k a l i s c h e Ve s p e r n Sonntag, 1. Januar 2017 | 17:00 Uhr Alte Pfarrkirche Pankow Ne u ja hrsko nzert Brandenburgische Konzerte Nr. 3 und 5 von Johann Sebastian Bach Christiane Bach Violine / Gerrit Fröhlich Flöte / Anna Lusikov Cembalo / collegium instrumentale Alt-Pankow / Rudite Livmane-Lindenbeck Leitung Nach dem Konzert sind die Besucher eingeladen, im Kreis der Kirchengemeinde und bei einem Glas Sekt das Neue Jahr 2017 zu begrüßen. Irina Berenstein ist durch mehrere Konzerte in unserer Kammermusikreihe bestens eingeführt. Um so mehr sind wir gespannt auf Mark Kagan, der mit fünf Jahren das Violinspiel in Sankt Petersburg begann, mit der Familie mit acht Jahren nach Kalifornien/USA übersiedelte und an den besten Universitäten in Houston und Chicago bei herausragenden Lehrern studierte. Sein weiterer Weg liest sich wie das Who is who des Violinspiels in den USA und Europa: Kammermusikkurse am Mozarteum Salzburg, Kammermusik mit Yo-Yo Ma … Wir freuen uns auf die Begegnung mit Mark Kagan! Sonnabend, 21. Januar | 19:30 Uhr Gemeindehaus K ammerm u s ikabend Sonnabend, 7. Januar | 19:30 Uhr Gemeindehaus Wo d ie Sprache au fhört … Kammermusikkonzert für Violine und Klavier Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Erwin Schulhoff und Gabriel Fauré Mark Kagan Violine / Irina Berenstein Klavier Das MTO-Quartett mit seiner internationalen Besetzung hat sich über den Musik- und Theaterverein Oberhavel (MTO) mit Sitz in Schwante bei Berlin kennen gelernt. Dort wird in intimen, aber erlesenen monatlichen Konzerten das Verständnis und die Liebe zur Kammermusik bei den Zuhörern geweckt. So ist auch diesmal der Austausch über Eindrücke vom Konzert mit den Musikern ausdrücklich erwünscht. Im Programm stehen Werke von Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Wil Offermans (mit Bassflöte) u.a. M TO -Quartett: Monta Wermann (Lettland) Violine / Zydrune Stonyte (Litauen) Viola / Kathrin Plümer (Deutschland) Flöte / Aidos Abdullin (Kasachstan) Violoncello 20 Februar K o n z e r t e u n d M u s i k a l i s c h e Ve s p e r n Sonnabend, 4. Februar | 19:30 Uhr Gemeindehaus Verborgenheit Lieder und Klavierwerke der Spät-Romantik von Hugo Wolf, Alban Berg und Richard Strauss Freud und Leid Tau fe n Felix Jäkel / Carl Osthus / Anna Henrike Morgenstern / Marleen Wintjes / Elli Wintjes B eer digu nge n Michael Geisler Bariton / Steven Desroches Klavier Edith Boche geb. Jonas . . . . . . . . im Alter von 78 Jahren Jürgen Gamrotek . . . . . . . . . . . . im Alter von 55 Jahren Sonnabend, 18. Februar | 19:30 Uhr Gemeindehaus Zwi s chen Orient un d O kzid e n t Eine musikalische Reise durch die landschaftliche Schönheit Israels: Solo 2017 Der israelische Komponist und Multiinstrumentalist Shaun Bustan spielt auf der Mandoline und dem Oud (orientalische Kurzhalslaute) israelische und jiddische Lieder, Musik aus dem Iran, Werke von Johann Sebastian Bach und Ernest Bloch sowie eigene Kompositionen. Shaun Bustans musikalische Wurzeln gehen zurück auf seine beiden Urgroßväter, die zu ihrer Zeit bedeutende Musiker ihrer Herkunftsländer Persien (Iran) und Rumänien waren: der eine mit traditionellen Instrumenten und Gesang am Hofe des persischen Königs, der andere trug jiddische Lieder auf der Gitarre vor. Von dieser Familiengeschichte sind auch Shaun Bustans Kompositionen und Arrangements inspiriert. Der Zusatz im Programmtitel »Solo 2017« weist darauf hin, dass es ein gleiches Programm noch mit seinem Roten Ensemble gibt, welches besser geeignet ist für ein Konzert in der Kirche und das wir in der wärmeren Jahreszeit hoffentlich noch kennenlernen werden. 21 22 Gottesdienste 23 Jahreslosung 2016: Jahreslosung 2017: Gott spricht: Ich will euch trösten, Gott spricht: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. wie einen seine Mutter tröstet. Jesaja 66,13 Ezechiel 36,26 Dezember Januar Meine Seele wartet auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen. Psalm 130,6 Auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. Lukas 5,5 4.12. 10.00 11.12. 10.00 18.12. 10.00 16:00 24.12.14:30 16:00 1. 1. 17:00 Neujahrskonzert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz / . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rudite Livmane-L. 8. 1. 10:00 1. Sonntag nach Epiphanias . . . . mit K / C . . . . Michael Hufen 15. 1. 10:00 2. Sonntag nach Epiphanias . . . . . mit A / K . . . . Heike Richter 22. 1. 10:00 3. Sonntag nach Epiphaniass . . . . mit K / C . . . Ruth Misselwitz 16:00 Ökumenischer Gottesdienst Siehe Seite 29 29. 1. 10:00 4. Sonntag nach Epiphaniass . . . . mit K . . . . . . . Ruth Misselwitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mit C Siehe Seite 26 2. Advent . . . . . . mit A / K . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Advent . . . . . . mit K / C . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Advent . . . . . . Adventssingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krippenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiligabend . . . . Krippenspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christvesper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mit Chor Alt-Pankow Michael Hufen Ruth Misselwitz Ruth Misselwitz / Rudite Livmane-L. . uth Misselwitz / R Petra Handtrag-Ristow Ruth Misselwitz / Petra Handtrag-Ristow Ruth Misselwitz 17:30 . . . . . . . . . . . . . . Christvesper . . . . . . . . . . . . . . Heike Richter Februar . . . . . . . . . . . . . . mit Instrumentalmusik Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus ! Lukas 10,5 22:30 . . . . . . . . . . . . . . Christnacht . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz . . . . . . . . . . . . . . Musik mit Familie Forck 25.12.10:00 Christfest . . . . . . mit Posaunenchor »Nordblech« Michael Hufen 26.12.10:00 2. Christfesttag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz 31.12.17:00 Altjahresabend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruth Misselwitz 5. 2. 10:00 12. 2. 10:00 19. 2. 10:00 26. 2. 10:00 letzter Sonntag nach Epiphanias . . mit A . . . . . . Septuagesimae . . . . . . . . . . . . . . mit K / C . . . . Gottesdienst zum Kirchentag Siehe Seite 31 Michael Hufen Ruth Misselwitz Ruth Misselwitz Estomihi . . . . . . . . . . . . . . . . mit K / C . . . . Silvia Bellack Sexagesimae . . . . . . . . . . . . . . . mit A / K . . . . A CH T UN G – Ne u e Z eite n am Hei l ige n A be n d ! Auf vielfachen Wunsch wurden die Christvespern am Nachmittag um eine halbe Stunde vorverlegt! We i t e r e G o t t e s d i e n s t e Domicil Seniorenpflegeheim, Pestalozzistraße 30 . . . . . . Termine tel 700 93-0 Seniorenheim Leonhard-Frank-Straße 10 . . . . . . . . . . . . sonntags 10 Uhr Elisabeth-Diakoniewerk, Pfarrer-Lenzel-Straße 1-5 . . . . . freitags 10 Uhr K omp l et – d a s G ebet z u r Na c h t A = Abendmahl / K = Kindergottesdienst / C = Kirchencafé in der Tradition christlicher Klöster dienstags um 20 Uhr in der Alten Pfarrkirche Pankow. Zur Ruhe kommen, Psalmen singen und um Frieden beten. 24 25 Regelm ä ß ig e Ver a n st a lt u n ge n i m Ge m e i n d e h a u s, Brei t e St raß e 38 K i rch en mäu se K re ise 1. Gruppe . . . . . do . . . . 13:45 – 14:30 2. Gruppe . . . . . do . . . . 15:00 – 15:45 Bibelkreis mi 14. 12. / 11. 1. / 8. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19:30 Friedenskreis do 1. 12. / Siehe Aushänge . . . . . . . . . . . . . 19:00 C h r i st en leh re Gesprächskreis do 1. 12. / 5. 1. / 2. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18:00 1. Klasse . . . . . . . do . . . . 16:15 2. Klasse . . . . . . mi . . . . 15:30 3./4. Klasse . . . . mi . . . . 16:30 5./6. Klasse . . . . mi . . . . 17:30 Gruppe 60 plus di 20. 12. / 17.1. / 28.2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche Christenlehre im Doppelpack für alle, die sonst nicht können: Krippenspielproben . . . 2. / 9. / 16. Dezember . . . . . . . . . . . . . . 17:30 – 18:20 freitags, 14-tägig . . . . . . 6. / 20. Januar | 10. / 24. Februar . . . 16:00 – 18:00 Mal montags mo mit Jörg Schultz-Liebisch . . . . . . . . . . . 19:00 tel 485 52 77 Ko n firm an d en unter r i cht Seniorenfrühstück mi 18. 1. / 15. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche bitte anmelden, tel 47 53 42 53 Vorkonfirmanden 7. Klasse di . . . . 17:00 – 18:00 Konfirmanden 8. Klasse di . . . . 16:00 – 17:00 Tanz und Besinnung mi 7. + 21. 12. / 4. + 18. 1. / 1. + 15. 2. . . . . . 19:30 mit Christel Heidenreich, tel 43 43 254 Ju n g e Gem ein d e mit Jugendwart Markus Maaß di . . . . 18:00 – 21:00 Trauercafé di 13. 12. / 10. 1. / 14. 2. . . . . . . . . . . . . . . . . 17:00 im Bonhoeffer-Saal / Alte Pfarrkirche K i rch en mu sik Mieterberatung des Berliner Mietervereins mi . . . . . . . . . . . 17:00 – 19:00 Kirchenchor collegium instrumentale Kinderchor von 4 – 6 Jahren Kinderchor ab 2. Schuljahr mo . . . 19:30 – 21:30 do . . . 19:30 – 21:30 mo . . . 16:00 – 16:30 do . . . 16:00 – 16:45 Eva n g e l i s c h e r K i n d e r g a r t e n A l t - Pa n k ow Wir bieten interessierten Eltern am 16. 1. / 13. 2. 2017 von 10 - 12 Uhr eine Besuchszeit an. Bei einem Rundgang können Sie unser Konzept und die Räume kennenlernen sowie Fragen zu Vormerkung und Aufnahme stellen. Beratung erhalten Sie unter tel 47 53 49 63. Regine Holz, Leiterin 26 Der G KR in f o r m ier t Zur Besetzung der Pfarrstelle Am 1. September 2017 bin ich im Ruhestand. Davor wird die Neubesetzung der Pfarrstelle zu regeln sein. Diesmal ist es eine Konsistorialbesetzung, das heißt, dass das Konsistorium in Absprache mit dem Superintendenten einen Kandidaten oder eine Kandidatin dem GKR und der Gemeinde präsentiert. Zum genauen Prozedere lesen Sie bitte das Interview mit dem Superintendenten Martin Kirchner in der letzten Ausgabe unseres Gemeindebriefes (September, Oktober, November 2016). Um über die Nachfolge zu beraten, hat sich der GKR schon im Herbst 2015 mit Sup. Kirchner getroffen und ein intensives Gespräch geführt. Als Ergebnis wurde festgehalten, dass der Superintendent die Arbeit und die Besonderheiten in der Gemeinde würdigt und sich dafür einsetzen wird, eine/n geeignete/n Nachfolger/in zu finden. In der Ausgabe des kirchlichen Amtsblattes vom 23. November 2016 soll der Ausschreibungstext, den der GKR verfasst hat, veröffentlicht werden. Dieser Text wird dann auch der Gemeinde bekanntgegeben. Die Bewerbungen gehen an das Konsistorium und werden mit dem Superintendenten geprüft. Er stellt dann die vorgeschlagenen KandidatInnen im GKR vor, und sie werden intensiv diskutiert. Wenn es nach der Vorstellung des Kandidaten im GKR und danach in der Gemeinde keine Einsprüche und Vorbehalte gibt, tritt der oder die neue Pfarrer/in zum 1. September 2017 die Pfarrstelle an. Davor aber feiern wir einen Gottesdienst, in dem ich mich von der Gemeinde und die Gemeinde sich von mir verabschieden werden. Dieser Gottesdienst wird voraussichtlich am 16. Juli 2017 sein. Bis dahin aber dürfen wir noch so einige Herausforderungen und Höhepunkte miteinander erleben: wie Weihnachten, Ostern, den Kirchentag, Pfingsten mit Konfirmation und einiges andere mehr. Ich freue mich darauf und bin ganz zuversichtlich, dass eine gute Nachfolge für mich gefunden wird. Ihre Pfarrerin Ruth Misselwitz Austausch der Gemeinde mit dem GKR über die Besetzung der Pfarrstelle in Alt-Pankow: Kirchen-Café am Sonntag, den 29. Januar 2017, nach dem Gottesdienst. Antrag zur Ächtung von ABC-Waffen verschoben Auf Initiative der Gemeinde Alt-Pankow hat die Kreissynode Berlin-Nordost einen Antrag an die Landessynode gestellt, darauf hinzuwirken, dass die EKD die Bundesregierung bittet, durch Beschluss des Deutschen Bundestages folgenden Artikel ins Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland einzufügen: »Atomare, biologische und chemische Waffen sind geächtet. Die Herstellung, Lagerung, Androhung und Anwendung dieser Waffen sind im Wirkungsbereich des Grundgesetzes verboten«. Die Landessynode hat den Antrag der Kreissynode vertagt auf die Frühjahrssynode. Der Landessynodenausschuss »Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung« hatte den Vorschlag gemacht, den Antrag zu vertagen, denn auf der nächsten Synode ist das Thema »Frieden« angesetzt. Der Wunsch ist, unseren Antrag im größeren Zusammenhang mit anderen Dingen zu beraten und zur Beschlussfassung vorzulegen. Landessynodaler Pfarrer Karsten Minkner, Friedenskirche Niederschönhausen, hält das für sinnvoll und hat dem Antrag daher zugestimmt. Für den GKR: Wolfgang Wendt 27 28 29 Ankündigungen Donnerstag, 8. Dezember | 16 – 17 Uhr Gemeindehaus Polizeiberatung zum Thema »Sicherheit« Das Präventionsteam des Polizeiabschnitts 13 berät Sie rund um das Thema Sicherheit. Es beantwortet alle Fragen und gibt weiterführende Tipps. Die Sprechstunde dient vorrangig der Beratung und nicht der Anzeigenaufnahme. Freitag, 9. Dezember | 17 Uhr | Gemeindehaus HeimatFilme und Kochen Filme für Alt und Jung aus Nah und Fern sind inzwischen eine feste Instanz in unserem Gemeindehaus. Kinder, Eltern und Großeltern aus der Notunterkunft Wackenbergstraße und unserer Gemeinde schauen gemeinsam Filme für die ganze Familie, während in der Küche stundenlang für das anschließende Essen gekocht wird, zumeist kurdische Küche. Jedes Mal ein Festschmaus! In der kalten Jahreszeit findet die Veranstaltung im großen Gemeinderaum statt. Diesmal hat sich der Kinderchor ein Überraschungsprogramm überlegt. Herzlich Willkommen! Nächste Termine: 13. 1. / 17. 2. 2017 Information zur Notunterkunft Wackenbergstraße: Der Umzug aus der Notunterkunft in das Containerdorf in der Elisabeth-Aue ist derzeit für den Dezember anberaumt. Der Unterstützer*innenkreis sucht weiterhin Paten für die Bewohner (vor allem für die jungen Männer), die ihre Schützlinge vor, während und nach dem Umzug begleiten. E-Mail: wackenbergstrasse@ pankow-hilft.de Eine schöne und zwanglose Möglichkeit zum Kennenlernen ist weiterhin das Begegnungscafé der Friedenskirche. Termine: 4. + 18. 12. | 1., 15. + 29. 1. | 12. + 26. 2. jeweils 15 Uhr Sonntag, 22. Januar | 16 Uhr Friedenskirche Niederschönhausen Ökumenischer Gottesdienst Zum Abschluss der Gebetswoche für die Einheit der Christen laden wir in die Friedenskirche in Niederschönhausen ein. Zusammen mit der katholischen Gemeinde St. Georg, den Gemeinden Hoffnung, Martin Luther-Nordend, Niederschönhausen, Alt-Pankow, der baptistischen Gemeinde, der Stadtmission und der freien evang. Gemeinde Pankow feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst. Anschließend wird zu einem Kaffeetrinken eingeladen, bei dem Informationen aus den Nachbargemeinden ausgetauscht werden. 30 Ankündigungen Sonntag, 12. Februar Kirchentagssonntag Ab 23. Januar | 19.30 Uhr bei Pfarrerin Misselwitz in der Kavalierstraße 13 Tauf- und Religionskurs für Erwachsene Wer schon getauft ist oder noch nicht die Absicht hat, sich taufen zu lassen, sich aber mit der christlichen Religion vertraut machen möchte, die Bibel kennen lernen will und im Gespräch den geheimnisvollen Wegen des Glaubens auf die Spur kommen will, ist ebenfalls herzlich eingeladen. Der Taufunterricht dauert ein halbes Jahr und endet vor den Sommerferien mit dem Abschlussgottesdienst. Freitag, 27. Januar 18.00 Uhr | Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus 18.45 Uhr | Alte Pfarrkirche Pankow Lichterkette mit Andacht Für ein tolerantes und gewaltfreies Miteinander sowie gegen Antisemitismus und Rassismus werden wir einen Lichterzug vom Waisenhaus zur Kirche bilden. In der anschließenden Andacht singen der HardCHORella und der Erich-Fried-Chor unter der Leitung von Bettina Kurella und Andreas Bunckenburg. Pfarrerin Ruth Misselwitz liest Texte. An diesem Sonntag wollen wir uns auf den Kirchentag vom 24. bis 28. Mai 2017 einstimmen. Er soll eine Station sein auf dem Vorbereitungsweg, soll informieren, Lust machen auf die Bibeltexte und Themen und auf den neuesten Stand der Vorbereitungen bringen. Kirchgeld Wir danken allen Gemeindegliedern, die uns durch ihr Kirchgeld finanziell unterstützt haben. Sie helfen damit, unsere Gemeinde am Leben zu erhalten. Die Stelle für die Jugendarbeit wird davon finanziert. Wir sind deshalb angewiesen auf Ihre finanzielle Mithilfe und danken herzlich für Ihre Unterstützung. Von der Kirche wird die Höhe des Kirchgeldes wie folgt empfohlen: 5 Prozent einer Monatsrente als Jahresbeitrag. Wenn Sie in der Lage und bereit sind, dieses Geld zu zahlen, dann können Sie das in unserem Gemeindebüro einzahlen oder auf folgendes Konto: Empfänger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow IBAN: DE72 5206 0410 7003 9955 50 BIC:GENODEF1EK1 Kreditinstitut: Evangelische Bank eG Verwendungszweck: Kirchgeld Alt-Pankow Bitte geben Sie auf dem Überweisungsträger Ihren Namen und Ihre Adresse an. Herzlichen Dank! 31 32 Nach r ic hten »Warum wir immer noch zusammen sind« 35 Jahre Friedenskreis Pankow Von Uta Brux Soll man ein 35jähriges Jubiläum feiern? Ja, man soll! Nicht in erster Linie wegen des Jubels und der guten alten Zeiten, sondern wegen der Gegenwart und Zukunft. Wir entschieden uns aus Anlass des 35jährigen Gründungstages des Friedenskreises für einen Thementag »Unsere Empörung – unsere Hoffnung«. Militarisierung, gesellschaftliche Entwicklungen im Zuge der Flüchtlingsbewegungen und andere aktuelle Nachrichten halten uns in Atem. In dieser Situation stärkt es, sich auszutauschen und sich einer tragfähigen Gemeinschaft zu vergewissern. Dazu luden wir am 5. November 2016 Friedenskreismitglieder, frühere MitstreiterInnen und Interessierte aus der Gemeinde und ihrem Umfeld ein. Am 24. Oktober 1981 waren über 500 Menschen zu einem Fest »Gegen Todsicherheit – für den Frieden« in der Kirche zusammengekommen und hatten auf Wandzeitungen aus Packpapier geschrieben, was sie beschäftigte: »Keinen Krieg – auch nicht gegen den Krieg«, »Wir brauchen Friedensunterricht (Strategien für den Frieden)«, »Wir brauchen mehr Verständnis und Liebe unter den Menschen«… 35 Jahre danach beschrifteten wir mit Hilfe aktueller Zeitungsmeldungen neue Packpapiere: »Zivile Friedenspolitik statt Aufrüstung«, »Ich hoffe auf den Kollaps des Systems«, »Mitmenschlichkeit und Willkommenskultur«… Ganz im Selbstverständnis des Friedenkreises, eine Sprachschule der Demokratie zu sein und auf persönliche Geschichten zu hören, luden Arbeitsgruppen dazu ein, die eigene Empörung über die gegenwärtige Weltlage, über Militarisierungstendenzen und unsere Hoffnung, auf die wir bauen, zu formulieren und zu diskutieren. Damit Veränderung möglich ist, kann es bei der Empörung nicht bleiben. Deshalb erarbeiteten wir Schritte, die nötig sind, um unseren Empörungen und Hoffnungen öffentlich mehr Gehör zu verschaffen: Alternativlosigkeit nicht akzeptieren, regelmäßiger Austausch über Aktuelles, sich gegenseitig Kraft zur Veränderung geben, Vernetzung mit anderen Akteuren, unsere demokratischen Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten nutzen… Viele verabredeten, miteinander im Gespräch zu bleiben. Interessierte laden wir gern zu den Veranstaltungen des Friedenskreises ein. Mehr Info: www.friedenskreis-pankow.de Der Friedenskreis ist seit 35 Jahren lebendig durch die Menschen, die ihn gegründet haben, die sich bis heute treffen und die im Laufe der Jahre hinzugekommen sind. Stellvertretend für viele andere berichtete Martin Hoffmann, Gründungsmitglied, von der Angst vor einem Atomkrieg zu Beginn der 80er Jahre, die den Anstoß gab, sich zusammenzuschließen, weil das eigene Schweigen nicht mehr auszuhalten war. Marina Grasse erzählte von den gemeinsamen Aktivitäten von Christen und Atheisten unter dem Dach der Kirchengemeinde und den Herausforderungen, die mit der Arbeit des Friedenskreises für die Gemeinde verbunden waren. Vor 2 ½ Jahren kam ich selbst als jüngstes Mitglied zum Friedenskreis, weil friedenspolitisches Engagement heute aktuell ist wie vor 35 Jahren. 33 34 35 Nach r ic hten Eine neue Orgel für Alt-Pankow? Von Ulrike Queißner für die AG Orgel Im Sommer-Gemeindebrief berichteten wir über die anstehende Begutachtung unserer Alt-Pankower Jehmlich-Orgel durch den Orgelsachverständigen Frank Rossow. Das Gutachten nennt, wie ähnlich zu erwarten war, Attribute wie: spielbar aber schwergängig, gekoppelt nur schwer spielbar, anfällig, minderwertiges Material von Pfeifen und Gehäuse, aufwendige Stimmung und optisch unbefriedigend. Der Orgelexperte Prof. Klaus Eichhorn, der die Orgel am 7. Juni 2016 besuchte, ergänzt weiter: Die Orgel passe nicht in unseren Kirchenraum, vor allem genüge sie klanglich nicht den musikalischen und liturgischen Ansprüchen. Er empfiehlt den Nachbau einer Buchholz-Orgel, schließlich baute Carl August Buchholz 1859 die ursprüngliche Orgel für unsere Kirche (Foto um 1955). Vergleichbare originale Orgeln stehen beispielsweise in der Nikolaikirche in Stralsund, Barth und Osterburg (Sachsen-Anhalt). Unsere Kirche hat ihre baulichen Besonderheiten. Der lang gestreckte, zweiteilige Kirchenbau erschwert die Klangübertragung durch das gesamte Kirchenschiff. Außerdem schränkt der begrenzte Platz auf der Orgelempore das gemeinsame Musizieren von Chor, Orchester und Orgel stark ein. Nur wenige Musiker finden hier sehr beengt Platz, der Chor singt im akustischen Abseits. Möglicherweise könnte ein Orgelneubau mit der Erweiterung der Empore verbunden werden. Eine kleine »Arbeitsgruppe Orgel« hat sich um unsere Kantorin Dr. Rudite Livmane-Lindenbeck und unsere Pfarrerin Ruth Misselwitz gebildet, dazu gehören unter anderem Stella Merkel und Bernhard Forck aus dem GKR, Petra Deckert, Robert Dietrich und Ulrike Queißner. Die Arbeitsgruppe berät über das weitere Vorgehen und den Anstoß des großen Projektes einer neuen Orgel. Viele Gespräche müssen im Vorfeld geführt werden, beispielsweise mit der Denkmalpflege und dem Konsistorium, da müssen Kontakte geknüpft werden mit Experten für Orgeln und Finanzierungen solcher Orgelprojekte, da muss um Unterstützung geworben werden bei möglichen Partnern. Der aktuelle Etappenschritt ist die Ausschreibung. Es gibt einige Orgelbaufirmen, die solch einen Bau stemmen könnten und teilweise vertraut mit Buchholz-Orgeln sind. Solch ein Orgel-Projekt dauert seine Zeit. Es braucht Geld, viel Geld. Es braucht Helfer und Unterstützer. Eine gute Planung. Und jede Menge Enthusiasmus. 36 Mitwirkende gesucht Von der Kirchentagsbeauftragten unserer Gemeinde: Uta Brux Bei der Gemeindeversammlung im September haben wir darüber beraten, mit welchen Aktivitäten wir den Kirchentag in Berlin (24. – 28. 5. 2017) mitgestalten wollen. Einiges erwarten die Organisatoren auch von uns als Gemeinde im Quartierbereich. Nun geht es an die konkreten Planungen. Mitwirkende sind gesucht, denn umsetzen können wir nur Projekte, für die es genügend Unterstützer/innen gibt. Wir suchen Hilfe in folgenden Bereichen: Gemeinschaftsquartiere Unsere Gemeinde wird Gemeinschaftsquartiere in der Evangelischen Schule Pankow und in der Mendel-Grundschule betreuen. Dafür brauchen wir Frühstückshelfer/innen, Quartierbetreuer/innen (Empfang der Gäste und Nachtwachen) und für jede Schule zwei Quartiermeister/innen mit koordinierenden Aufgaben. Privatquartiere Für den Kirchentag werden in Berlin insgesamt 15.000 Privatquartiere gesucht, ein Teil davon in unserer Gemeinde. Privatquartiere sind einfache Übernachtungsplätze – Gästebetten, Liegen, Schlafsofas… (es muss kein extra Gästezimmer sein), verbunden mit einem einfachen Frühstück. Privatquartiere werden Kirchentagsbesuchern angeboten, die über 35 Jahre alt sind und nicht mehr mit Isomatte und Schlafsack in einer Schule übernachten möchten oder können, Familien mit Kindern, Menschen mit Behinderung oder Gästen aus dem Ausland. In unserer Gemeinde ist Thomas Sommermann der Privatquartierbeauftragte, der ab Januar 2017 alle Quartierangebote sammelt und an den Kirchentag weiterleitet: tel: 0173 36 05 779 E-Mail: [email protected] Tagzeitengebete Von Donnerstag bis Sonnabend (25. – 27. 5. 2017) werden wir in unserer Gemeinde Morgengebete (vor 9 Uhr) und Nachtgebete (ab 22 Uhr) anbieten. Die 15-minütigen Gebetszeiten bieten Rückzug und Besinnung im großen Trubel des Kirchentags. Wir suchen ein Team, das die Gebetszeiten vorbereitet und durchführt. Gute-Nacht-Café Ebenfalls von Donnerstag bis Sonnabend, jeweils von 21 bis 24 Uhr, wollen wir in der Kirche ein GuteNacht-Café anbieten. Bei Getränken und kleinen Speisen haben Kirchentagsbesucher/innen und Gemeindemitglieder die Gelegenheit, den Tag Revue passieren und ausklingen zu lassen. Wir suchen ein Team, das dafür einen gastlichen Rahmen gestaltet und die Gäste bewirtet. Nun die Bitte an Sie: Wenn Sie eines dieser Projekte anspricht und Sie Zeit, Ideen und Arbeitskraft für unser Kirchentagsprojekt zur Verfügung stellen wollen oder wenn Sie zunächst weitere Informationen benötigen, melden Sie sich bitte im Gemeindebüro, am besten per E-Mail an: [email protected]. Oder sie sprechen mich, Uta Brux, direkt an. Fragen Sie gern auch im Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis, ob jemand Lust und Zeit hat mitzumachen. Der Kirchentag ist eine Aktivität für die ganze Stadt – über die Gemeindegrenzen hinaus. Wir brauchen jede mögliche Unterstützung! Das komplette Kirchentagsprogramm unserer Gemeinde finden Sie im nächsten Gemeindebrief. 37 38 39 Hallo Kin der Wie Ochs und Esel zur Krippe im Stall von Bethlehem kamen Renate Wagner-Schill nach einer Geschichte von Eckhard Leyser »Das wird wohl nicht einfach werden«, sagte sich Erzengel Michael und strich sich sorgenvoll über seine wallenden Locken. Er war eigens vom Erzengel Gabriel beauftragt worden, passende Tiere für den Stall zu bestimmen. Die Zeit drängte, denn die Geburt des kleinen Jesuskindes im Stall von Bethlehem stand kurz bevor. Die Hirten wie auch die drei Weisen aus dem Morgenland waren bereits unterwegs, um dem Stern von Bethlehem zu folgen, der sie zu dem Kind in der Krippe führen würde. Erzengel Michael rief sogleich alle Tiere aus dem Umkreis zu sich, um eine Entscheidung zu treffen. Als erster drängte sich der Löwe vor. »Ich bin der König aller Tiere und habe vor nichts Angst!« Zum Beweis brüllte er kräftig wie es nur ein richtiger Löwe kann, so dass Engel Michael zusammenzuckte. »Ich zerreiße jeden, der dem Jesuskind zu nahe kommt!«, bekräftigte der Löwe zusätzlich. Aber Erzengel Michael schüttelte den Kopf, denn das war ihm doch zu gefährlich. Niemand sollte schließlich Angst haben oder sein Leben verlieren, wenn er die Krippe aufsu- chen wollte. Er lobte den Löwen für seine Kraft und seinen Mut, betonte aber, dass alle Besucher beim Jesuskind willkommen seien und keine Angst bekommen dürften. Er wandte sich dem Affen zu, der gleich seine Gewandtheit und Schnelligkeit vor Augen führte und flink herumturnte. Erzengel Michael zeigte sich beeindruckt, doch das war ihm viel zu unruhig. »Nehmt doch mich«, sagte der Fuchs. »Ich bin ein raffinierter Dieb und kann für das Jesuskind alles stehlen, was es braucht!« Doch ein solch sündhaftes Verhalten kam für Erzengel Michael überhaupt nicht in Frage. Er wies den Fuchs energisch in die Schranken und forderte ihn auf, künftig auf ehrliche Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nun trat der Hofhund des Stallbesitzers nach vorne. »Ich bin ein guter Wachhund und habe schon einige Diebe verjagt«, sagte er voller Stolz. »Das zählt hier nicht«, gab Erzengel Michael zurück. »Hier müssen keine Diebe verjagt werden! Aber mach du nur weiterhin deine gute Arbeit.« 40 41 Leise schlich sich nun die Hauskatze nach vorne. Sie sagte in ihrem miauenden Singsang »Ich habe ein sanftes Gemüt und würde das Jesuskind abschlecken, bis es ganz sauber ist!« Erzengel Michael schüttelte sich. »Das ist sicher gut gemeint, liebe Katze, aber das Jesuskind abschlecken, das geht nun wirklich nicht!« In der Folge stellten sich noch viele andere Tiere vor, darunter auch eine Schlange, ein Mäuslein, eine Giraffe und ein Elefant. Die beiden letztgenannten waren eindeutig zu groß für den kleinen Stall. Sie hätten nicht einmal durch die Tür gepasst. Die Schlange hätte wohl zu große Angst ausgelöst und ein Mäuslein wäre wohl auch nicht passend gewesen. Die Schafe wollten lieber bei ihrer Herde bleiben, und der Ziegenbock roch einfach zu streng. Aber Erzengel Michael fand für alle aufmunternde Worte, denn jedes Tier ist ein Geschöpf Gottes. Schließlich wandte sich der Engel Michael dem Ochsen und dem Esel zu, die ganz hinten standen und sich gar nicht nach vorne getraut hatten. »Kommt doch einmal her«, forderte sie Erzengel Michael freundlich auf. »Warum habt ihr euch nicht vorgestellt?«, fragte er. »Ach Erzengel Michael,« antwortete der Esel. »Wir haben nichts gelernt und können nur Lasten tragen und Karren ziehen. Wir jagen auch niemandem Angst ein, denn wir sind friedvolle bescheidene Geschöpfe.« Der Esel ließ traurig seine Ohren hängen und auch der Ochse sah ganz betrübt aus. »Ihr seid doch genau richtig«, rief Erzengel Michael freudestrahlend und klatschte in die Hände. »Das Jesuskind liebt ganz besonders die Sanftmut, die Demut und die Bescheidenheit und es hat ein Herz für alle Leidenden! Kommt nach vorne zur Krippe und leistet dem Jesuskind Gesellschaft! Gleich wird der Heiland geboren und in der Krippe liegen!« Erzengel Michael segnete zum Abschluss Menschen und Tiere und kehrte mit rauschendem Flügelschlag wieder in den Himmel zurück. Und so kam es, dass auch heute noch, über 2000 Jahre später, weltweit Ochs und Esel an der Krippe stehen und in harmonischer Eintracht mit den Hirten, den drei Weisen aus dem Morgenland sowie Maria und Joseph dem neu geborenen Jesuskind huldigen. 42 Ankü n dig un g Freitag, 3. März Landeskirchliche Gemeinschaft in der Beuthstraße 9 18.30 Uhr Ansingen der Lieder 19.00 Uhr Gottesdienst Weltgebetstag Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst Christliche Frauen aus den Philippinen haben die Liturgie für den Gottesdienst verfasst, der ökumenisch rund um den Globus gefeiert wird. Die Philippinen sind mit mehr als 7.000 Inseln ein Land voller Schönheiten und Gegensätze in Südostasien: Auf der einen Seite tiefgrüne Urwälder, tropische Riffe und die berühmten Reisterrassen, auf der anderen Seite zerstörerische Naturgewalten wie Vulkane und Taifune. Über 80 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch. »Was ist denn fair?« So fragen die Frauen aus dem ökumenischen Weltgebetstagskomitee der Philippinen und erzählen von den Folgen nationaler und globaler Ungerechtigkeiten. Lassen Sie sich einladen zum ökumenischen Gottesdienst hier in Niederschönhausen. Das Titelbild zum Weltgebetstag 2017 mit Bildtitel »A Glimpse of the Philippine Situation« von der philippinischen Künstlerin Rowena Apol Laxamana Sta Rosa, © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. 43 Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow • Breite Str. 38 • 13187 Berlin www.alt-pankow.de amt und ehrenamt Bürozeit mit Christiane Steinmetz di 10-14 Uhr / do 14-18 Uhr tel 47 53 42 53 fax 47 47 16 32 Pfarrerin Ruth Misselwitz tel 47 55 21 90 / [email protected] Katechetin Petra Handtrag-Ristow tel 033 056-43 68 34 Kirchwarte Christine Iwen / Jörg Stahlberg tel 47 53 42 53 Kirchenmusikerin Dr. Rudite Livmane-Lindenbeck tel 0157-38 78 09 26 / [email protected] Evangelischer Kindergarten Regine Holz Leiterin tel 47 53 49 63 fax 49 40 06 27 Jugendwart Markus Maaß tel 0172-397 28 56 Gemeindekirchenrat Uta Armbruster-Held [email protected] Förderverein Alte Pfarrkirche Pankow e.V. tel 47 48 17 17 / [email protected] Kirchgeld und Spenden Empfänger: Ev. Kirchengemeinde Alt-Pankow IBAN: DE72520604107003995550 BIC: GENODEF1EK1 Kreditinstitut: Evangelische Bank eG impre s s um re d a kti o n: [email protected] / Ulrike Queißner / Ruth Misselwitz / Helga Dietrich / Christina Schönau / Renate Wagner-Schill / Margrit Neumann / Wolfgang Wendt / Sophie Alex ko r rek to rat Margrit Neumann / Annette Therese Jäger / Robert Dietrich g esta lt u ng Sophie Alex bi ld n ac h we i s Titel, S. 2 National Gallery London / S. 6-7, 10-11, 14-15, 38-41 Zeichnungen: Runa Queißner / S. 8 Picasso Madrid Museum / S. 9 Basilika Sant’Ambrogio (Mailand) Foto: G.dallorto / S. 12-13 Basilika Assisi / S. 16-20 Fotos: Gemeindearchiv / S. 21/30-31 Fotos: Sophie Alex / S. 32/33 Foto: Regine Schulz / S. 34/35 Gemeindearchiv / S. 43 Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V. au f l ag e 1.000 Exemplare druc k www.gemeindebriefdruckerei.de
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