Ich packe schnell, aber schlecht

P R E S S E M I T T E I L U N G vom 20. November 2016
Dirk Steffens bei HIT RADIO FFH:
„Ich packe schnell, aber schlecht“
Wissenschafts-Journalist, Dokumentar-Filmer und TV-Moderator Dirk Steffens
(48, „Terra X“) war am heutigen Sonntag (20. November, 9 bis 12 Uhr) in der
HIT RADIO FFH-Talkshow „Silvia am Sonntag“ zu Gast. Steffens, der für seine Tier- und Naturdokumentationen mehr als 120 Länder bereist hat, erzählte
bei FFH, dass er auf Reisen deutsches Brot vermisst („fast überall auf der
Welt wird pappiges Weißbrot hergestellt“), dass er „auch nach 25 Jahren“ Dinge einpackt, „die ich überhaupt nicht brauche“, warum Artensterben so
schlimm sei, er Angst vor Ratten hat, er unbedingt US-Schauspieler Leonardo
DiCaprio treffen möchte und vieles mehr.
Dirk Steffens wuchs in Stade (Niedersachsen) auf, studierte Geschichte und
Politik. Nach seinem Volontariat arbeitete er als freier TV-Autor, Moderator,
Dokumentarfilmer und Produzent für verschiedene Radio- und TV-Sender.
Seit 2005 ist der Deutschland-Botschafter der Umwelt-Organisation WWF
auch vor der Kamera präsent. Steffens wurde für seine Arbeit unter anderem
mit der „Goldenen Kamera“ und dem „Walter-Scheel-Preis“ ausgezeichnet. Im
FFH-Gespräch erzählte Dirk Steffens: „Koffer packe ich eine Stunde, bevor es
losgeht. Ich packe schnell, aber immer noch sehr schlecht. Auch nach 25 Jahren packe ich Dinge ein, die ich überhaupt nicht brauche. Und was da alles
fehlt.“ Steffens weiter: „Reisen macht am meisten Spaß, wenn man eine Heimat hat, weil das Reisen dann einen Bezugspunkt hat. Es ist ja deshalb so
interessant, weil man etwas lernt und etwas Neues sieht. Und das gleicht man
mit dem ab, was man zuhause hat. Das befruchtet sich gegenseitig. Deutsches Brot vermisse ich wirklich sehr. Fast überall auf der Welt wird pappiges
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Weißbrot hergestellt. Ich freue mich total, wenn ich zurückkomme und mir der
Duft von frischen Brötchen in die Nase steigt.“
Naturfilmer Steffens erzählte bei FFH: „Ich mag fast alle Tiere gerne, besonders Elefanten. Ich fühle mich wohl, wenn sie in meiner Nähe sind und ich
kann Stunden des Glücks verbringen, in dem ich sie einfach nur beobachte.
Es gibt nur eine Tierart, mit der ich nicht so gut klarkomme: das sind Ratten.
Spinnen und Schlangen sind okay, aber wenn Ratten in meiner Nähe sind, bin
ich immer sehr angespannt. Ich war mal in Indien in einem Rattentempel. Dort,
so glaubt man, leben die Seelen in den Ratten weiter, sie sind dort heilig. Da
leben 20.000 Ratten und da haben wir den ganzen Tag gedreht. Da beißt eine
einem auch mal in den Zeh. Das war für mich einer der anstrengendsten
Drehtage, um es vorsichtig zu sagen.“ Auch mit Haien hat er gedreht, sagte
darüber bei FFH: „Die Wahrscheinlichkeit, von einer herabfallenden Kokosnuss erschlagen zu werden, ist größer, als durch einen Haiangriff zu sterben.
In einer Sendung habe ich mir Blut abnehmen lassen, bin getaucht und habe
einem Hai mein Blut vor die Nase gesprüht. Es hat ihn nicht interessiert. Es
war völlig ungefährlich für mich. Die meisten Arten sind nicht darauf spezialisiert, Säugetierblut zu riechen, was ja im Meer auch keinen Sinn ergibt.“
Steffens, der von sich selbst sagt „ich bin kein besonders mutiger Mensch“,
erzählte bei FFH: „Einem Gorilla in die Augen zu schauen, ist schon etwas
Besonderes. Wir sind genetisch einfach so nah beieinander, teilen uns 99
Prozent unserer DNA. Da gibt es gemeinsame Kommunikationsmerkmale,
zum Beispiel ist das Anstarren blöd. Auch Gorillas mögen das nicht. Da muss
man daran denken, wenn man so einem in der Wildnis begegnet. Sonst steht
so ein Silberrücken mal auf und gibt einem eine Ohrfeige.“
Im FFH-Gespräch sagte Dirk Steffens: „Wir verbrauchen im Moment die Ressourcen von 1,6 Erden. Noch können wir umsteuern, aber wir müssen das
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bald tun. Sehr viele Astronauten wurden zu Umweltschützern, wegen dieses
sinnlichen Erlebnisses, den eigenen Planeten im großen Weltall als so winzig
und verletzlich zu sehen.“ Und weiter: „Wir reden immer über den Klimawandel – der ist aber nur ein Mosaikstein in einem größeren Katastrophengemälde. Das Artensterben ist möglicherweise das schlimmste aller Probleme. In
zehn bis zwanzig Jahren könnte es keine Elefanten mehr auf unserem Planeten mehr geben. Wenn eine einzelne Art ausstirbt, ist es nur sehr bedauerlich,
aber das Bedrohliche ist das massenhafte Aussterben. Irgendwann sterben
wir mit aus. Aber alles kann sich noch zum Guten gewendet werden. Wir sind
nicht die Titanic, wir werden nicht untergehen.“
Dirk Steffens sagte bei FFH: „Das ganze Leben dreht sich um zwei Fragen:
Sex und Fressen. Die beiden Grundkomponenten, die unser Leben sichern.
Natürlich machen Affen keine romantische Musik an, bevor sie zum Sex
schreiten. Aber das ist dann auch schon der einzige Unterschied. Der Geruch
entscheidet über die Partnerwahl. Frauen riechen tatsächlich, wie gut das genetische Paket des Mannes zu ihrem eigenen passt. Das spiegelt sich ja sogar in unserer Sprache: ‚Ich kann sie gut riechen‘. Wenn man jemanden gut
riechen kann, dann ist das keine schlechte Partnerauswahl.“
Dass er romantisch sei, erzählte Dirk Steffens bei FFH: „Ja. Ich bin seit 1993
mit meiner Frau zusammen. Wir haben zwei Katzen. Ich bin genauso lächerlich verliebt in unsere Haustiere, wie jeder andere auch. Unsere beiden Katzen
sind vollständige Familienmitglieder. Viele meiner Freunde sagen, in der Hierarchie komme ich auf Platz Vier.“ Steffens weiter: „Selbstverständlich spreche
ich mit unseren Katzen und sie verstehen mich auch.“ Und lachend: „Sie stehen kurz davor, ihr erstes Wort zu sprechen.“ Steffens weiter: „Allerdings
muss ich dann ein ernstes Wort mit ihnen sprechen, dass sie nicht alle unsere
Geheimnisse von zu Hause ausplaudern.“
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Auf die Frage von FFH-Moderatorin Silvia Stenger, ob er Leonardo DiCaprio
schon getroffen hätte, sagte Dirk Steffens: „Nein, aber ich habe das auf meine
To-Do-Liste gesetzt, weil er ein großer Förderer des Naturfilms ist und viel von
seinem persönlichen Geld dafür einsetzt, dass Filme entstehen, die über den
Zustand der Welt aufklären.“
„Silvia am Sonntag – der Talk“: Sonntags spricht FFH-Moderatorin Silvia
Stenger zwischen 9 und 12 Uhr mit Promis. Infos auch auf www.FFH.de.
Rückfragen:
Dominik Kuhn T.: 06101-988330, 0171-47 26 393, [email protected]
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