Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Collage Tiefenblick: Mythos, Muße und Geschäft, Musik: Jack Nitzsche “Medication Valse” (One Flew Over The Cuckoo’s Nest) Musik: Heino “Oh, du wunderschöner deutscher Rhein, op 232” (Einmal am Rhein – Die schönsten Rhein- und Weinlieder) Musik: Boudewijn de Groot, Lennaert Nijgh “Het land van Maas en Waal” (Het land van Maas en Waal) ANSAGE: Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Freizeit am Strom Ein Feature von Heike Sicconi Musik: Günther Eilemann “Der Rheinexpress” (Musik und Humor – zum 85. Geburtstag) Erzählerin Wer mit dem Zug im Basler Bahnhof ankommt, überquert den Centralbahnplatz, folgt der Straße einen Kilometer immer geradeaus und steht schon auf der Wettsteinbrücke, die den Rhein überspannt. Im Sommer bietet sich ein überraschendes Bild. Schon am Mittag sind Schwimmer im Rhein unterwegs. Allein und in Gruppen. Nicht nur mal gerade mit den Füßen im Wasser dicht am Ufer, sondern ziemlich mittig in der Strömung. Ein Freizeitvergnügen der besonderen Art. Wer es ausprobieren will und sich allein nicht traut, muss auf den Abend warten. Denn jeden Dienstagabend im Sommer, pünktlich um 17.45 Uhr, gibt es ein besonderes Angebot. Betreutes Rheinschwimmen. Solange muss der Blick auf die Schwimmer reichen, die sich alleine trauen. Auf aufgeblähten, bunten Plastiksäcken lassen sie sich treiben, oder ziehen sie hinter sich her. 1 O-Ton Collage Frau: Da sind die Kleider drin. Plus der Schlüssel der Hausschlüssel, das Geld und der Ausweis. Junge : Alles was wir anhaben. Also Schuhe, Hosen , T-Shirt. Frau: Das Handy habe ich in einem extra Plastiksack. Damit es gut verschlossen ist. Frau © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 1 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom 3: Wer immer die Säcke erfunden hat, aus Plastik so viel Geld zu machen, dem kann ich nur die Hand drücken. Erzählerin Wickelfische werden diese Plastiksäcke genannt. Sie gehören aus ganz praktischen Gründen zum Schwimmen im Rhein dazu. Denn man kann nur mit der Strömung schwimmen und zwar bis zu einer Dreiviertelstunde durch die Basler Innenstadt. Deshalb nehmen Schwimmer alles mit ins Wasser. Kleider, Handy, Ausweis, Geld. 2 O-Ton Ladenbesitzerin Er ist wasserdicht, das auf jeden Fall, ist aber eigentlich nicht untergehsicher, also man kann es als Schwimmhilfe nehmen, aber es ist eigentlich nicht ein Rettungsfisch, sozusagen. Und den verschließt man dann, der hat ne spezielle Klappe und dann dreht man das fünf bis sieben Mal rum. Erzählerin Und von diesem Wickeln hat der Wickelfisch seinen Namen, erklärt eine Ladenbesitzerin: 3 O-Ton Verkäuferin In diesem Jahr hab ich Lila, pink, hellgrün, blau, weiß und schwarz. Erzählerin Ausrüstung braucht man auch für Freizeitvergnügen, die nicht „im“, sondern „am“ Rhein stattfinden. Denn der Rhein ist von Natur aus, wenn nicht der rote, so doch der blaugraue Faden für Freizeitvergnügen. Er gibt die Strecke vor. Man muss nur noch die Richtung, die Fortbewegungsart und die Ausrüstung wählen. Wanderschuhe oder Fahrradhelm. Wandern und Radfahren entlang des Rheins gehören zu den beliebtesten Freizeitvergnügen und sind flächendeckend erschlossen. Die Euro Velo–Route 15 begleitet den Rhein von der Quelle in Graubünden bis zur Mündung in Rotterdam. Stolze 1230 Kilometer, mal gut © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 2 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom ausgebauter Radweg, mal Schotterpiste oder Straßenrand, mal rechtsrheinisch, linksrheinisch oder beidseitig. 4 O-Ton Fahrradfahrer Sie: Weiter unten war es schwierig von Basel bis Breisach. Da war viel so Schotter Er: Also mir hat es, ist nicht gerade Werbung für Deutschland, aber mir hat es in Frankreich sehr gut gefallen, im Elsass. Es war wunderschön an diesen Kanälen entlang, und es sind auch sehr gute Radwege dagewesen. Erzählerin Schwärmen ein Schweizer und eine Deutsche, die gerade neben einem Radweg am Rheinufer zwischen Bingen und Bacharach ihre Fahrräder an einen Baum gelehnt haben, ausruhen und versonnen auf der Bank ins Butterbrot beißen. Er in RadlerFunktionskleidung mit Helm, Trikot und Fahrrad-Schuhen. Sie mit Hemdbluse, Schlabberhose und Sandalen. 5 O-Ton Fahrradfahrer Sie: Also wir haben auch schon Fotos gemacht. Ich mit Flip-Flops und Nagellack und er mit.. ER: Wollen wir jetzt nicht in Detail gehen. Erzählerin Festes Schuhwerk sollte es beim Wandern am Rhein schon sein. Rund 1000 km Wanderwege laden allein am Mittelrhein ein. Linksrheinisch der Rheinburgenweg, an beiden Ufern die schon 100 Jahre alten Rheinhöhenwege, die abseits der Ufer Einsamkeit in endlosen Wäldern garantieren. Doch der beliebteste Weg ist der rechtsrheinische Rheinsteig. 320 Km von Bonn bis Mainz oder umgekehrt, einfach immer dem Rhein und dem Rheinsteigschild hinterher. 6 O-Ton Steffi Machnik Das ist ein weißer Untergrund, der Rheinverlauf ist auch so weiß dargestellt und rechts und links ist das mit blau so abgesetzt und das Ganze gibt es dann mit gelb, © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 3 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom da weiß man, da ist man auf nem Zuweg, also wenn man unten im Ort übernachtet hat , ach wir sind noch nicht auf dem Hauptweg, wir sind erst auf dem Zugweg. Ganz hervorragend ausgeschildert. Erzählerin Steffi Machnik ist eine von mehreren 100.000 Wanderern, die den Rheinsteig jährlich gehen und gemeinsam mit Fahrradfahrern dafür sorgen, dass die Übernachtungszahlen am Rhein steigen. Allein am Mittelrhein im Jahr 2012 auf 2,3 Millionen. Denn die meisten radeln oder gehen gleich mehrere Tage und brauchen ein Bett nach anstrengender Etappe. 8 O-Ton Steffi Machnik Ich finde, der Rheinsteig, das ist nie langweilig, du gehst durch so’nen kleinen Wald, Stileichen Wälder und dann kommst du wieder an so’ nen Aussichtpunkt und dann denkste wieder , oh boah und dann guckste rheinauf und rheinab . Es ist einfach unwahrscheinlich abwechslungsreich und nie, nie langweilig. Erzählerin Langweilig wird es auch den Radlern am Ufer nicht. Seit einer Woche ist das Schweizisch/Deutsche Paar schon unterwegs von Basel nach Düsseldorf. Nie mehr als 80 Kilometer pro Tag. Denn schließlich braucht man Zeit am Rhein, zum fahren und zum genießen. 9 O-Ton Radler Sie: Es hat so was von Welt, weil man denkt. Diese großen Schiffe, die kommen vom Meer. Also das mag ich gern, den Schiffen auch zuzugucken. Er: Und auch geschichtlich hat er eine unglaubliche Bedeutung. Das haben wir jetzt auch gesehen in den ganzen Städten. Speyer, Worms. Mainz. Sie: Wir haben die Mittagsschläfchen, wir haben ja auch eine Decke mit, unterm Luther Denkmal oder so, des macht man ja dann sonst auch nicht so. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 4 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Erzählerin Genau das macht den Rhein so einzigartig. Die vielen Museen und vor allem Burgen am Wegesrand. So viele wie sonst nirgends in Europa. Man kann sie besichtigen oder sich aus der Ferne an ihnen freuen. So wie Steffi Machnik. 10 O-Ton Steffi Machnik Ich hab auch gedacht, man würde das machen, mal zwischendurch in ein Museum reinzugehen oder sonst irgendwie besichtigen, macht man nicht. Man hat dann auch so ein Wanderrhythmus, man hat dann auch so ’nen Tagesrhythmus. Man steht auf, frühstückt, geht los und will dann gehen und da ist immer so ein Besuch, inner Burg oder nem Museum, dann ist man aus dem Rhythmus so raus. Erzählerin Es ist immer noch Nachmittag in Basel am Rhein. Außentemperatur 26 Grad. Wassertemperatur 19 Grad. Noch zwei Stunden Zeit bis zum betreuten Schwimmen. Kilometerlange Treppenstufen am Ufer laden zum Verweilen ein und zum neidvollen Blick auf die Rheinschwimmer, die sich alleine trauen. Großmütter mit Enkelkindern, Gruppen von jungen Männern und Frauen lassen sich auf ihren bunten Wickelfischen vorbei treiben. 12 O-Ton Collage Frau 1: Es ist toll, es ist geil. Es ist Freiheit. Es ist schnell es ist spaßig. Es ist ein Abenteuer. Man wird nicht gerissen. Man schwebt im Wasser. Frau 2. Das ist Sightseeing vom Rhein her. Junge: Wenn man unter der Wettsteinbrücke durchkommt, das ist der schönste Abschnitt, wenn auf der linken Seite das Münster auftauchen. Das ist wunderschön dann. Frau 3: Und dann diese kleinen Ferry hierüber. Da weiß ich gar nicht , wer Vorfahrt hat. Ganz ehrlich. 13 O-Ton Fährmann © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 5 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Also das ist eine Gierseilfähre. Das heißt, wir sind hier an einem Seil angemacht, dass über dem Bach gespannt ist, also das Ruder ist eigentlich nur für die Geschwindigkeit zu verstellen. Man kann damit die Fähre in die Strömung stellen. So kommt man schneller rüber oder man kann sie bremsen vor dem Steg, wenn man landen muss. Erzählerin Noah Toneisen ist Fährmann auf dem Rhein in Basel. Etwa eine halbe Minute dauert die rasante Überfahrt. Seit 1877 setzt die Münsterfähre über den Rhein. Anfangs als herkömmliches Verkehrsmittel, heute als Kurzausflug mit Entspannungsfaktor. 14 O-Ton Frau Gemütlich! Gemütlichkeit und Ruhe.. Musik: Joachim Henning “Ein Schiffchen fährt nach Holland” Erzählerin Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehört das Schiff zum Freizeitvergnügen auf dem Rhein. Als das erste Dampfschiff am 17. Juni 1812 in Köln vor Anker ging. Auch wenn damals die meisten nur vom Ufer aus zusehen konnten, denn es war ein für sie unerschwingliches Vergnügen. 15 O-Ton Schiffsansage We are now going to pass two Islands in this great River. There are Nonnenwert and Grafenwerth Erzählerin Eine Tour mit Fähre oder Ausflugsboot ist heute eher drin, auf einem der 123 Ausflugsschiffe auf dem Rhein. Mehrtägige Kreuzfahrten sind dagegen immer noch kostspielig. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 6 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Sprecher 9 Nächte Köln – Antwerpen –Mainz und wieder Köln auf der Arosa Brava : 1649 Euro; Langes Wochenende mit drei Übernachtungen auf der Amadeus Silver, Fahrt von Köln nach Amsterdam in der Suite auf dem Oberdeck im Vorderschiff: 1099 Euro. Sprecher Trotz der stolzen Preise, die Passagierzahlen steigen ständig. Im letzten Jahr auf geschätzte 200.000 „Kreuzfahrer“, die den Rhein entlang geschippert sind. Etwa 40 Prozent aus Deutschland, gefolgt von US-Amerikanern, Engländern und Franzosen. Kabinenschiffe bieten Rheinromantik deluxe, mit Panoramafenster und Stoffservietten, mit Landausflug und Entertainer. 16 O-Ton Collage Mann: Es hat mir gefallen, sehr . Es war alles so gut organisiert . Frau: Die ganzen Burgen und die kleinen Orte. Also vom Schiff aus zu sehen. Rechts, links. War ganz toll. Frau 2: Man kann die Landschaft bewundern natürlich . Man sieht die anderen Schiffe, die Binnenschiffer. Es ist beschaulich. So würde ich es mal ausdrücken, .ja.. beschaulich. Erzählerin Und wem der beschauliche Blick vom Kreuzfahrtschiff auf die Binnenschiffer nicht reicht, wer in der Freizeit lieber Arbeitsluft statt Bratenduft schnuppern möchte, kann seit ein paar Jahren auch Urlaub auf dem Binnenschiff buchen. Mit Dieselgeruch und Generatordröhnen, mit Industriepanorama und Familienanschluss. Im Hafenkanal in Duisburg. Eine lange Reihe von Frachtschiffen hat an der Kaimauer festgemacht. Container säumen das Ufer. Ein Kran lädt Schrott auf einen Frachter. Langsam kommt die Seestern näher. Das Frachtschiff mit 80 Meter Länge und 9 Meter Breite steuert einen Liegeplatz an der Kaimauer an. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 7 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Von der Brücke aus manövriert der Schiffsführer das Boot an die Ufermauer. An Deck wirft ein älterer Mann mit weißem Bart, kariertem Hemd und gelben Arbeitshandschuhen die Leinen über die Poller an der Mauer. 17 O-Ton Klaus Lange Das passte grad noch. Erzählerin Klaus Lange stellt noch das Ankerlicht am Bug auf und da kommen auch schon Schiffsführer Franziskus Schramm und Bordhund Stella nach vorne. 18 O-Ton Schramm Gehst du mal ins Körbchen jetzt, ganz schnell ins Körbchen, aber flitz jetzt! Erzählerin Stella flitzt. Ab zurück ins Körbchen im Heck. Und dann folgt die nächste Ansage, diesmal für Klaus. 19 O-Ton Schramm Schramm: So Kläuschen, jetzt kannst du mal dein Leckerli selbst besorgen. Hier ist der Hackenporsche. Einkaufen gehen. Bis nachher dann Klaus : Sonst hamma nischt zu essen morgen. Erzählerin Kläuschen ist der Fahrgast auf der Seestern. Er hilft mit, weil er möchte, lacht er. Das Einkaufen erledigt er gern, aber erst wird geplaudert. Elf mal war der Thüringer im Urlaub schon auf Frachtschiffen unterwegs. Sieben mal auf der Seestern. Im Bauch des Schiffs ist sein Appartement. Bett, Couch, Fernseher und Bad, alles da. Doch in der Kajüte ist er selten. 20 O-Ton Lange © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 8 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Ja ich stehe dann auf, wenn der Schiffsführer den Generator hier an macht. Ich bin ja hier, um Fahrerlebnisse zu haben und nicht um auszuschlafen Also wenn das Schiff losfährt, wird in der Regel mit aufgestanden. Erzählerin Und dann steht er draußen im Wind und guckt, oder bleibt mit dem Schiffsführer auf der Brücke. Das kann natürlich jeder Gast halten wie er will, versichert Franziskus Schramm. Die einen sitzen vorne am Bug und genießen die Aussicht, andere helfen beim Lackieren, oder übernehmen Handlanger-Arbeiten. Ein bis zwei Personen nehmen er und seine Frau auf der Seestern jeweils mit. An 48 Wochen im Jahr . Dabei gilt allerdings: Der Gast ist nur Vizekönig. 21 O-Ton Schramm Die Königin ist das Schiff. Das Schiff kommt zuerst, und dann kommt alles danach. Es ist im Grunde genommen so, dass das Schiff uns seine Befehle aufdiktiert. Also wenn Schäden sind und wenn wir Termine haben, dann geht immer das Schiff vor. Wir fahren also immer im wahrsten Sinne des Wortes dem Mast hinterher 22 O-Ton Lange Man muss sich auf diese Reise einlassen. Es ist keine Städtereise, wo wir heute in Koblenz sind und morgen in Cochem und Köln ist auch noch zu besichtigen. Teilweise bin ich schon 14 Tage gefahren, ohne ne größere Stadt zu haben. Weil man liegt in nem Hafen, die sind teilweise abseits. Kohlehäfen, Schrotthäfen. Also man soll diese Reisen nicht machen, um irgendetwas kennenzulernen. Man soll einfach was einem unterwegs begegnet, dass soll man mitnehmen. Erzählerin Auch Urlaub auf dem Binnenschiff ist nicht billig. Zwischen 100 und 125 Euro zahlen die jeweils ein bis zwei Gäste für Vollpension. Pro Tag und Person. Kein Pappenstiel. Trotzdem ist die Nachfrage ist groß. Die nächsten zwei Jahre ist die Seestern ausgebucht. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 9 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Klaus Lange ist diesmal in Duisburg eingestiegen, hat mit der Seestern in Luxemburg 500 Tonnen Spuntwände geladen und wird am Ende seiner zweiwöchigen Tour in Bremerhafen von Bord gehen. Zufrieden, wie immer. 24 O-Ton Lange Wie ich hier rumlaufe, interessiert keinen. Man macht sich schmutzig. Man macht sich dreckig. Ein bisschen Lotterleben vielleicht. Einfach fantastisch. Erzählerin Studienreise Binnenschiffahrt könnte man das Freizeitvergnügen auf dem Rhein fast nennen und wäre damit wieder am Ursprung der Rheinreise für Touristen, denn die war Ende des 19. Jahrhunderts als Bildungsreise gestartet. Doch auch Landratten kommen am Rhein auf ihre Bildungskosten. Da lässt sich einiges Erfahren auf Exkursionen zu Rheinwiesenrändern, auf der Suche nach Kamm-Wachtelweizen und Bastard-Schwertlilie, bei Rheinkieselexkursion und auf Gänse-Bus-Safari. 25 O-Ton Gänseführer 95 Prozent sind Blessgänse, dann kommen hier noch her Saatgänse , Graugänse, ab und zu verirren sich auch Meeresgänse, wie Weißbeingänse, Kanadagänse oder auch Rossgans, Kanadagans verirren sich auch hierher, aber die dann selten. Erzählerin Zu Tausenden lassen sich Gänse an Ober- und Niederrhein nieder. Doch nur im Winter lassen sie sich studieren und von Rheingansexperten wie Christian Meyer präsentieren. Rheinkiesel dagegen haben das ganze Jahr Saison. . 26 O-Ton Sven von Loga Der echte Rheinkiesel an sich, das ist ein reiner milchiger Quartz. Das ist ne ganz seltene Sache, den findet man hier fast gar nicht, nur am Oberrhein, aber Gerölle © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 10 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom hört sich so schäbbig an und Kieselsteine hört sich besser an, da kann sich jeder was drunter vorstellen, deshalb nennen wir die immer Rheinkiesel. Erzählerin Erklärt Geologe und Exkursionsleiter Sven von Loga einem Dutzend Kieselfreunde bei Rheinkilometer 693. Ob Hobbysteinesucher oder Freizeitornitologe, am Rhein lässt sich Erstaunliches erfahren. 27 O-Ton Christian Meyer Wir haben mehrere Tausend Bless Gänse auf dem Acker sitzen und es ist echt mal interessant, hier mal die Störungsbiologie zu beobachten. Die Fluchtdistanz von den Gänsen. Wenn wir auf die Gänse zulaufen würden, würden die immer die gleiche Distanz zwischen uns halten. 28 O-Ton Sven von Loga Direkt am Siebengebirge, wo die Basalte so runtergepurzelt sind praktisch und liegen direkt am Rheinufer, da ist das Rheinufer zum großen Teil schwarz , hier in Köln da sind die Basalte schon weiter verteilt , hier wird es wieder weiß, und wenn sie zum Beispiel mal im Mittelrheintal entlang gehen und wollen da Kieselsteine sammeln, dann werden se keine finden, weil es da keine gibt. Die werden immer direkt weggespült. Erzählerin Steine finden könnte man auch am kleinen Kiesstrand unterhalb der Schwarzwaldbrücke in der Basler Innenstadt. Aber dazu fehlt an diesem Dienstag die Muße. Es ist später Nachmittag geworden. In wenigen Minuten soll das betreute Rheinschwimmen losgehen. Etwa 30 Teilnehmer sind zusammengekommen, verstauen Kleidung und Habseligkeiten im Wickelfisch. Auch die 60-jährige Helga wartet auf die Rettungsschwimmer. 29 O-Ton Frau © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 11 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Weil ich den Rhein hier nicht kenne, aber die Gefahr kenne vom Rhein. Ich hab keine Angst, aber ich bin hier in Basel noch nie geschwommen, und zudem gehe ich lieber mit, wenn ein Fachkundiger, zumal der Rhein noch eine starke Strömung hat. Erzählerin Schon baut sich Markus Ohsum vor der Gruppe auf. Er ist Mitglied der Schweizer Lebensrettungsgesellschaft, Sektion Basel. Ein Mann, nicht übermäßig groß, aber von kräftiger Statur, mit durchtrainierten Muskeln. 30 O-Ton Ohsum Guat, isch möchte euch im Name vom Sportamt Basel ganz herzlich begrüsse , mir von der SLRG Basel und de Kollege von Oberwiehl . Mir werde euch begleite . dann ham me noch ein Wasserfahrverein, de werde uns middem Boot begleite. Zerscht bevor me rinne könne, e paar Sicherheitsvorschrifte. Erzählerin Einigermaßen sicher sollte man schwimmen können, meint der Rettungsschwimmer. Denn zur eigenen Sicherheit muss man ein ganzes Stück raus schwimmen. Mitten hinein in den Strom. Das Ufer ist zu gefährlich. 31 O-Ton Ohsum Dann hamme so Vabauige. Luege, dass me die Verbauige umschwimme. Erzählerin Zäune von Fischern und Bootsanlegern, eben „Verbauige“, sind am Ufer in den Rhein gebaut. Wer von der Strömung dagegen gedrückt wird, kommt aus eigener Kraft kaum wieder los. Und nach diesen beunruhigenden Hinweisen werden drei Gruppen eingeteilt. Spätestens jetzt muss der Zögerliche wählen: schwimmen in kaltem Wasser oder lieber zugucken mit kalten Füßen. Musik: Willy Schneider “Wer zum Rhein gefahren” (Schütt’ die Sorgen in ein Gläschen Wein – 50 große Erfolge) © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 12 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Erzählerin Nichts gegen Gucken auf den Rhein. Als Kulisse bietet der Fluss Beihilfe zur TiefenEntspannung. Für ein paar Stunden in Standkorb-Bars mit Lounge Musik, bei einem Schoppen Riesling im Weinberg oder für ein paar Jahre im Wohnwagen mit Uferanbindung. 32 O-Ton Frau Wenn man morgens aufsteht, Bikini an und dann runter an den Rhein Erzählerin Camping am Rhein. Beschaulicher Freizeitklassiker mit sportlichen Wurzeln. 33 O-Ton Berger Die Kanuten waren diejenigen , die sind dann damals noch Faltboote, Wanderboote, die Flüsse rauf und runter gefahren und haben sich so ein Zelt da vorne rein gepackt und haben dann angefangen mit Camping. Erzählerin Bei Rheinkilometer 681, im Süden Kölns. Genau da gründete Jakob Berger im Jahr 1931 Nordrhein-Westfalens ersten Campingplatz, erzählt Bernhard Berger. Heute Platzchef in dritter Generation. Aus Zelten sind längst Wohnwagen und Wohnmobile geworden. Heim für Durchreisende und für hundert Dauercamper. Und die müssen Ausdauer beweisen. 34 O-Ton Camper Heuer Ist ja nicht so, als wenn ich hierhin komme und sage ich möchte Dauercamper werden, manche Leute haben sechs Jahre warten müssen. Erzählerin © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 13 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Berichtet Peter Heuer nicht ohne Stolz mit verschränkten Armen, vor seinem Wohnwagen. Er hat nur zwei Jahre warten müssen. Seitdem stellt er, pünktlich wie ein Uhrwerk, jedes Jahr am 1. April Wohnwagen und Vorzelt auf. Abseits vom Ufer, in der dritten Reihe. Denn den Platz am Uferrand, mit unverstelltem Blick auf Strom und Schiffe, den wünschen sich nur Anfänger. Da sind sich erfahrene Rheincamper einig. 35 O-Ton Zwei Camper Heuer: Denn erstens ist det am Rhein unten sehr laut, wenn die Dampfer und Discoschiffe vorbeifahren. Hengestebeck :Wenn wie diese Jahreszeit, dann ist es da unten kälter. Der Wind. Dann ist es da nicht mehr so gemütlich. Erzählerin Camping ist ein Dauerbrenner am Rhein, auch wenn niemand sagen kann, wie viele Campingplätze es am Rhein entlang gibt. Zu groß ist die Zahl der Vereine und Verbände, in denen sie organisiert und die Campingführer, in denen sie vorgestellt werden. Eine wahrscheinlich unvollständige Liste im Internet zählt allein 32 Campingplätze zwischen Mainz und Bonn – Bad Godesberg. Insgesamt dürften es mehrere 100 sein entlang des Stroms sein. Und wenn es kalt wird, wenn sich im Winter der Himmel grau über den Fluss wölbt, hat der Rhein als Freizeit-Kulisse eine neue Aufgabe übernommen. Stimmungsmacher für den maritimen Weihnachtsmarkt. Vor drei Jahren hat man in Köln zwischen Schokomuseum und Rheinauhafen den Weihnachtsmarkt mit maritimer Note entdeckt. Statt Klingglöckchen und Oh Tannenbaum dudeln Shantys über den Platz. Gauklertruppen in Piratenoptik sorgen für stilechten Zeitvertreib. 36 O-Ton Jupp Zupp © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 14 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Ich bin der Jupp Zupp, Rheinpirat und bin hier hingekommen, um die Leute auszurauben, auf dem Weihnachtsmarkt, weil das ist ja der Hafenmarkt , das ist ja maritim. Da habe ich gedacht, da darf ich ja nicht fehlen Erzählerin Auch die Kulisse stimmt. Buden als Leuchtturm, als Schiffe mit Muscheldeko. Und statt gebrannten Mandeln, wird maritim geschlemmt. 37 O-Ton Mann Ein Riesen-Krevettenpfännchen mit Knofisößchen. Erzählerin Kommt sofort, von Dirk Sicks, Sternekoch mit eigener Bude auf dem maritimen Weihnachtsmarkt. 38 O-Ton Sicks Wir fangen an mit Hummer, Gambas, Austern, Crevetten, verschiedene Fisch, Loup de Mer St. Pierre, Lotte, sprich den Seeteufel, hervorragende Fischsuppen, alle drei Tage wechselnd, mal Mittelmeerrahmsuppe, mal Heilbutt. 39 O-Ton Besucher Das passt ja , der Rhein ist hinter uns und dann ist das hier alles auf maritim gemacht und die Bude hier auch, das passt alles zusammen und der Fisch auch. Erzählerin Allerdings passt es nur solange, wie der Rhein in seinem Bett und damit Kulisse bleibt, hinter dem maritimen Weihnachtsmarkt Markt. 40 O-Ton Sicks 24 Stunden rund um die Uhr müssen wir erreichbar sein, wenn wir die Meldung bekommen, Abbau, haben wir genau zwölf Stunden Zeit. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 15 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Erzählerin Die Meldung kam im Jahr 2012 und der vierte Advent auf dem maritimen Rheinweihnachtsmarkt fiel ins Hoch-Wasser. In Basel steht nun endlich das Rheinschwimmen an. Die erste Gruppe setzt sich beim betreuten Schwimmen auf Kommando des Rettungsschwimmers in Bewegung. 41 O-Ton Ohsum Pinke Gruppe zerscht go, dann kommt die blaue, später die grüne Gruppe. Erzählerin Schon mit ein paar Zügen ist man draußen. Weit draußen. Es geht ganz leicht, scheint gar nicht schnell. Wer mit dem Strom schwimmt, merkt kaum seine Kraft. Doch dann der Blick zum Ufer. Es schießt vorbei. Ein Mann gibt auf, lässt sich ins Boot hineinziehen. Schwimmen im Rhein, das ist Freude, Freiheit, Angst - ein besonderer Kick. Hält man durch, wird man das Ufer aus eigener Kraft erreichen? Früh kommt die Order, das Ufer anzuvisieren. In langer Diagonale klappt’s. Man kann tatsächlich steuern, auch wenn der Strom bis zum Ufer hin rasant bleibt. Selbst wenn man schon festen Boden unter den Füßen spürt, zerrt der Fluss noch an den Knöcheln. Als eine der ersten klettert Elli Geijsenberg an Land. Schon seit zwei Jahren wohnt die Niederländerin in Basel. Und so lange hat sie gebraucht, um Mut zum Bad im Rhein zu finden. 42 O-Ton Elli Toll ich hab gedacht ich komme aus Holland und wenn ich hier reinsteige, in Rotterdam komme ich wieder raus. Lacht. Aber bin rausgekomme vorher. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 16 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Erzählerin Sie strahlt wie auch die anderen Rheinschwimmer über das ganze Gesicht. Der Strom ist bezwungen und die eigenen Befürchtungen auch. Für sie steht fest: Sie wird wieder im Rhein schwimmen, aber nur betreut in Basel, dienstags um 17:45 Uhr. 43 O-Ton Elli Ich komme nächste Woche, wenn nächste Woche wieder ist. Mache ich es noch mal mit. Musik: Karl Leonhardt “Le Départ (Die Abreise)” (Georges Bizet: Bilder vom Rhein) Erzählerin Doch wie gut, dass es nicht immer Rheinschwimmen, Wandern, Radeln, Exkursion oder Campen, teure Kreuzfahrt oder sportliche Herausforderung sein muss. Wer ein paar Momente Zeit hat, am Morgen, am Feierabend oder zwischendurch, der kann ihn auch einfach so besuchen. Denn es ist einfach schön, am Rhein zu sein. 44 O-Ton Collage Frau 1: Weil es wie im Urlaub ist, weil es schön riecht, weil man eine schöne Brise hat. Junger Mann: das Plätschern vom Wasser ..jo.. und dann noch der Sonnenuntergang so.. Frau 2: Der fließende Fluss ist wie das Leben. Das gefällt mir. Alter Mann: Jeder Tag isset anders hier. Immer wat zu sehen, watt zu erleben. Frau 3: Weil man so schön Plaudern kann . Frau 4: Ja, so geht es mir auch. Ich liebe den Rhein. Das ist Heimat, das ist Geborgenheit. Mann 4: Man geht vorbei und dann… ja… isset schön, ne. ABSAGE: Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Freizeit am Strom Ein Feature von Heike Sicconi © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 17 Tiefenblick, 20.11.2016 Der Rhein: Mythos, Muße und Geschäft Folge 2 – Freizeit am Strom Es sprachen: Nina Petri und Tom Jacobs Technische Realisation: Gerd Nesgen Regieassistenz: Nike Zafiris Regie: Thomas Wolfertz Redaktion: Frank Christian Starke Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks 2013. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2016 Dieses Manuskript einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des WDR unzulässig. Insbesondere darf das Manuskript weder vervielfältigt, verbreitet oder öffentlich wiedergegeben (z.B. gesendet oder öffentlich zugänglich gemacht ) werden. 18
© Copyright 2024 ExpyDoc