DER KUNSTBLITZ

Oktober - Dezember|2016
kostenlos
Magazin für Kunst und Kultur
DER KUNSTBLITZ
www.kunstblitz.de
18 Wallraf-Richartz-Museum
28 Museum Wiesbaden
Giganten im Wettlauf zur Moderne
Edgar Degas und Auguste Rodin
Von der Heydt-Museum
48 City Art-Kaden
AUSSTELLUNG 20.10.-6.11. 2016
CITY-ARKADEN WUPPERTAL
2016
Die leichteste
ART KUNST
, der
Alte Freiheit 9, 42103 Wuppertal
Tel. 0202 946460 - www.city-art-kaden.de
zu begegnen!
UNTER UNS
Liebe Leser/innen,
wir wundern uns immer wieder über Men- die bemerkenswerte Erwähnung und wünschen, die aus der vergangenen Geschichte schen für die Zukunft noch mehr Anerkennichts lernen wollen. Als wären Kriege, fanati- nungen und Erfolge bis über die Grenzen des
scher religiöser Wahn, Intoleranz und jegliche Landes hinaus.
Art von Gewalt, willkommene Eigenschaften. „Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Das macht uns oft sprachlos und Sie werden wird nächstes Jahr, als Kunstprojekt auch in
uns sicherlich zustimmen, dass nur blinde Idi- Koblenz Premiere feiern. Die erste Aussteloten die Gefahr nicht erkennen können/ wol- lung wird vom 30. August bis zum 17. September 2017 im Löhr-Center stattfinden.
len, die diese Attribute in sich tragen.
Unter diesen Umständen ist eine präventi- Ganz aktuell, stellen zurzeit zahlreiche Prove Bildungs- und Kulturkampagne Nahrung, fikünstler/innen ihre Arbeiten aus dem Bevon der man nie genug bekommen kann. reich Malerei, Fotografie und Bildhauerei in
In diesem Zusammenhang sind Denkmäler, Neubrandenburg (Marktplatz-Center-ART),
Museen, kulturelle Privatinitiativen und In- Wuppertal (City-ART-Kaden) und Wildau
stitutionen gerngesehene Partner und not- (ART A10) aus.
wendige Einrichtungen, die diese Aufgabe In Magdeburg (Allee-Center-ART), wie auch
in Wuppertal, wurden während der Ausstelkonsequent verfolgen.
Die britische Zeitung „The Guardian“ wählte lung ausgewählte Kunstschaffende prämiert.
unter den 10 besten neuen Museen weltweit, Über die Vergabe der Kunstpreise entschied
das Kunstmuseum Solingen. Die Zeitung er- eine kompetente Jury, sowie teilweise auch
die Besucher der Ausstellung.
wähnte die Eröffnung am 8. Dezember 2015
und beschrieb das Thema des Museums: Künstler/innen aus den einzelnen Regionen,
Verbotene Bilder, eine Würdigung der Maler, dürfen jetzt schon auf sich aufmerksam maBildhauer, Schriftsteller, und Musiker, die von chen und Ihre Bewerbungen für die nächsNationalsozialisten und Kommunisten als ten Veranstaltungen senden. Informationen
„degenerierte Künstler“ angeprangert wurden. darüber finden Sie auf unseren Seiten oder
Wir gratulieren der Leitung des Museums für im Internet.
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DER KUNSTBLITZ
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10
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INHALT
MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
LÖHR-CENTER-ART KOBLENZ
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen
12
VON DER HEYDT-MUSEUM
18
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM &
FONDATION CORBOUD
24
MUSEEN BÖTTCHERSTRASSE
IN BREMEN
28
MUSEUM WIESBADEN
IMPRESSUM Herausgeber und Eigentümer: Patrizio Medagli Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Patrizio Medagli Redaktion: Harald Klee, Patrizio Medagli, Helga Wicher, Giuliana Medagli,
Claudia Rohde, Redaktion Postadresse: Vohwinkeler Str. 154, 42329
Wuppertal (Germany) Telefon 0202 738217, [email protected],
www.derkunstblitz.de Redaktion Frankfurt, Postadresse: Am Sandhügel 30, 63150 Heusenstamm. Verlag: Weinheimer Verlags-GmbH
Konzeption/Layout: Eduardo Rahmani, Simonsstraße 80, 42117
Wuppertal, Tel: 0202 451654, Fax: 0202 450086, [email protected],
www.bvg-menzel.de Bildmaterial: Mittelrhein Museum Koblenz,
Von der Heydt-Museum Wuppertal, Kunstmuseum Solingen, City
Arkaden Wuppertal, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud,
Museum Kunstpalast, Albertina Wien, Museum Wiesbaden, Museum
Zitadelle Jülich, Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, Museen Böttcherstraße, Löhr-Center Koblenz, Titelseite: Von der HeydtMuseum Wuppertal, Wallraf-Richartz-Museum, Museum Wiesbaden,
City-Arkaden Wuppertal.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr übernommen. Der Nachdruck ist – auch auszugsweise – nur
mit Quellenangabe gestattet. Mit Namen oder Initialen gezeichnete
Beiträge geben die Meinung des Verfassers, aber nicht unbedingt die
der Edition ARTistica wieder.
2
Francesco Guarino (1612–1654), Heilige Cäcilie,
Grenoble, Musée des BeauxArts
Foto: Photographie, © Musee de Grenoble
32
MUSEUM KUNSTPALAST
36
ALBERTINA, WIEN
44
HENRIK WISCHNEWSKI
46
KUNSTMUSEUM SOLINGEN
48
CITY-ART-KADEN 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
62
NOTIZEN
HERBST | 2016
Aiga Rasch
Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
8. Oktober 2016 bis
29. Januar 2017
Die drei ??? sind eine eingetragene Marke der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
FORUM
CONFLUENTES
Kunst.Kultur.Bildung.
3
DER KUNSTBLITZ
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MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
„Aiga Rasch – Die drei ???
und die rätselhaften Bilder“
Laufzeit:
Die drei ??? sind eine eingetragene Marke
der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co.
KG, Stuttgart
8. Oktober 2016 bis 29. Januar 2017
Samantha
© Sammlung Matthias Bogucki
4
Die Ausstellung „Aiga Rasch – Die drei ???
und die rätselhaften Bilder“ zeigt einen
Einblick in die Schaffenswelt der Künstlerin Aiga Rasch, die besonders durch die
Titelbilder der Krimijugendbuchreihe „Die
drei ???“ bekannt wurde. Die Grafikerin
und Illustratorin Aiga Rasch (1941-2009)
HERBST | 2016
Die drei ??? sind eine eingetragene Marke der Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
wurde in Stuttgart geboren. Ihr Vater war
Architekt und nach Kriegssende stark im
Wiederaufbau engagiert. Ihre Mutter Lilo
Rasch-Naegele wurde als Modegrafikerin
europaweit bekannt, gehörte zum Stuttgarter Kunstzirkel um Willy Baumeister.
Von klein an hat sie so die Kunst der Il-
lustration gelernt. Kurz vor dem Abitur
reichte sie einen Roman mit selbstgezeichneten Illustrationen bei einem Romanwettbewerb des KOSMOS Verlags ein.
Sie bekam darauf die Möglichkeit sich mit
einer Mappe bei dem Verlag vorzustellen,
für den ihre Mutter bereits seit einiger
5
|
MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Die Pinnage-Werke verstand Aiga Rasch
als „fragmenthafte ausgemalte
Traumwelten und Projektionen.
Zeit illustrierte. Da Aiga Rasch zunächst
aber keinesfalls Grafikerin werden und
ihrer Mutter Konkurrenz machen wollte,
begann sie zuerst ein Studium von Germanistik, Philosophie und Psychologie in Tübingen. In den Semesterferien volontierte
sie bei der Werkzeitung „Ilseder Hütte“, wo
ihr Talent als Illustratorin entdeckt wurde.
Sie brach ihr Studium ab und heiratete
1961. Ab 1963 startete sie ihre berufliche
Tätigkeit als selbständige Grafikerin ohne
jemals eine künstlerische Ausbildung gemacht zu haben. Bereits ab 1962 arbeitete
Aiga Rasch als freie Mitarbeiterin für den
Franckh-Kosmos Verlag und illustrierte
vorwiegend Kinder- und Jugendbücher.
Ihren größten Erfolg erzielte die Künstlerin mit der Jugendbuchreihe „Die drei
???“, für die sie insgesamt 89 Titelillustrationen gestaltete. Nach 1979 wurden die
Cover nicht nur auf den Büchern, sondern
auch auf den Hüllen der Hörspiele des
Labels EUROPA abgebildet. Mit über 30
Millionen verkauften Tonträgern gehört
sie zu den erfolgreichsten Illustratoren
Deutschlands. Insgesamt zeichnete Rasch
während ihrer produktiven Schaffenszeit
als Grafikerin 500 Coverentwürfe und über
6
5.000 Illustrationen. Zu ihrem weiteren
künstlerischen Nachlass, der seit ihrem
Tod von Nachlassverwalter und „Drei
???“-Experte Matthias Bogucki verwaltet wird, gehören weitere 65 Kunstwerke.
Darunter Ölgemälde, Aquarelle, Kachelbilder und die sogenannten Pinnagen. Die
Pinnage-Werke verstand Aiga Rasch als
„fragmenthafte ausgemalte Traumwelten
und Projektionen, auf die sie in ironischhintergründiger und lustiger Kombination
mit Nadeln und Nägeln Dinge befestigte,
die einmal nützlich waren“.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit
der Stadtbibliothek Koblenz und der VHS
Koblenz. Der Katalog des KOSMOS Verlags
„Die drei ??? und die geheimen Bilder“ wird
zur Ausstellung erhältlich sein und beinhaltet auf 240 Seiten ausgewählte Entwürfe
der drei ???- Illustrationen von Aiga Rasch.
Tanzende Tusche
© Sammlung Matthias Bogucki
DER KUNSTBLITZ
HERBST | 2016
© Sammlung Matthias Bogucki
Die Knopfprinzessin
© Sammlung Matthias Bogucki
Reinzeichnung
© Sammlung Matthias Bogucki
Das goldene Kinderbuch
© Sammlung Matthias Bogucki
Kalendergeschichten unserer Zeit
© Sammlung Matthias Bogucki
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DER KUNSTBLITZ
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MITTELRHEIN-MUSEUM KOBLENZ
Begleitprogramm:
PRIMA VISTA LESUNG®
mit Detlef Bierstedt und Oliver Rohrbeck
Die beiden Sprecherlegenden Detlef
Bierstedt und Oliver Rohrbeck sind DAS Prima Vista-Team der Lauscherlounge. Gemeinsam stellen sie sich vor dem jährlichen Weihnachtsrummel der Herausforderung zu lesen,
was das Publikum ihnen mitbringt, ohne Vorbereitung, einfach prima vista.
Egal ob gegenwärtige Kurzgeschichten, die
neuste Folge der drei ???, die Wunschzettel
der Kinder, Klatschblätter oder Bedienungsanleitungen für die chinesische Küchenma-
Kalendergeschichten unserer Zeit
© Sammlung Matthias Bogucki
schine – Sie bringen mit, was gelesen werden
soll! Sie werden überrascht sein, wie viel spielerisches Talent die Synchronsprecher von Ben
Stiller (Oliver Rohrbeck) und George Clooney
(Detlef Bierstedt) unterbringen können.
Das U Boot Fritz
© Sammlung Matthias Bogucki
Die Ausstellung ist von
8. Oktober 2016 bis 29. Januar
2017 zu sehen.
Weitere Informationen gibt es auf der
Internetseite des Mittelrhein-Museums:
www.mittelrhein-museum.de
8
Termin:
Donnerstag, 1. Dezember 2016
um 20 Uhr, Einlass um 19 Uhr
Kosten:
Die Tickets zur Veranstaltung kosten
18,00 Euro und sind über Ticket Regional buchbar: www.ticket-regional.de
Die Veranstaltung findet im Foyer des
Forum Confluentes statt.
HERBST | 2016
LÖHR-CENTER-
Die leichteste
ART 2017
ART KUNST
, der
zu begegnen!
Löhr-C
Malerei, Bildhauerei & Fotografie
Künstler/innen bewerben sich unter:
[email protected] www.city-art.info
enter-A
RT
AUSSTELLUNG 31. 8. - 17. 9. 2017
9
DER KUNSTBLITZ
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LÖHR-CENTER-ART KOBLENZ
Löhr-Center-ART 2017
KÜNSTLER/INNEN BEWERBEN SICH FÜR DIE NÄCHSTE „ART“
Nächstes Jahr (31. 8 bis 17. 9. 2017) findet zum ersten Mal die „Löhr-Center-ART“ in Koblenz statt. Künstler/innen aus
der Region Rheinland-Pfalz können sich bis Ende Dezember 2016 für die Ausstellung im ECE-Center in Koblenz bewerben.
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Kunstausstellungen, die eine beachtenswerte Besucherzahl verzeichnen, präsentieren in der Regel Kunstwerke von bekannten
(und oft leider schon verstorbenen) Meistern
der Kunstgeschichte. Beispielsweise erinnern
wir uns gerne an die Monet-Ausstellung im
Von der Heydt-Museum (Wuppertal), die im
Februar 2010 fast 300.000 Besucher zählte
oder auch die Botticelli-Ausstellung, die vor
fünf Jahren im Frankfurt (Städel-Museum)
mit einer Besucherzahl von über 365.000
Kunstinteressierten zu den erfolgreichsten
Expositionen in Deutschland gehörte.
Für junge oder noch nicht „international
bekannte“ Künstler/innen sind solche Besucherzahlen unerreichbare, „entfernte Ziele“,
von denen diese momentan nur träumen
können. Kunst bleibt viel zu oft ein elitäres
Vergnügen und verfehlt damit ihre Hauptaufgabe. Um ein breiteres Publikum zu erreichen,
sollten Kunstschaffende ihre Werke dort zeigen, wo das Leben pulsiert und sich täglich
viele Menschen begegnen. So zum Beispiel
10
auf internationalen Kunstmessen, wo die Gelegenheit doch sehr groß ist, ein fachgerechtes Publikum zu treffen.
Wenn die Türen zu etablierten Kunstmessen
verschlossen bleiben (z.B. aus finanziellen Gründen oder weil die Anzahl der Teilnehmer bewusst gering gehalten wird), gibt es nur wenig
Möglichkeiten für unentdeckte Talente, einem
großen Publikum in der Öffentlichkeit zu begegnen. Diese schwierige und begrenzte Situation ist für die lokale Kunstszene ziemlich frustrierend und ohne Hilfe von Kunstmäzenen oder
Sponsoren auch ziemlich hoffnungslos. Dank
der Unterstützung und des aktiven Einsatzes
des Löhr-Centers in Koblenz entsteht eine neue
Bühne für die regionale sowie für die überregionale Kunstszene. Hier erhalten die Künstler/
innen Gelegenheit, ihre Arbeiten einem breiten
Publikum zu präsentieren (mehrere hundertausende von Besuchern). Profi-Künstler/innen
(aus dem Bereich Malerei, Bildhauerei und Fotografie), können sich mit ihren Arbeiten jetzt
schon bewerben. Es gibt keine Altersbeschrän-
HERBST | 2016
ber/innen zurück gesendet wird. Zudem darf
das zu Werbungs- bzw. Publikationszwecken
zur Verfügung gestellte Bildmaterial von uns
Stephan Antwerpen
Center Manager
kostenfrei veröffentlicht und in Verbindung
mit der Layout- Gestaltung beliebig beschnitten werden. Es gibt keinerlei Einschränkungen
bezüglich der Themenwahl und der Formate
der Kunstwerke (vorausgesetzt ihre Lieferung und Installation stellt keine Gefährdung
kung. Einzel-Bewerbungen von Künstler/innen und kein Hindernis für die Besucher dar). Die
sind ebenso möglich, wie die Bewerbung von Aussteller/innen haben keinerlei Gebühren zu
Künstlergruppen. Ein erfolgreicher Abschluss tragen, allerdings sind sie für einen sicheren
an einer anerkannten Kunstakademie oder die Transport ihrer Werke selbst verantwortlich und
Mitgliedschaft im Verband bildender Künstler müssen für die entsprechenden Kosten aufsind gewünscht; aber auch Autodidakten, die kommen. Die Arbeiten werden, wie es bei einer
ihre Kunst auf hohem Niveau präsentieren, professionellen Kunstmesse üblich ist, auf gesind willkommen. Hobbymaler und Hand- eigneten Stellwänden oder in Glasvitrinen (für
werker werden ausgeschlossen. Im Streitfall kleine Skulpturen) präsentiert. Die Ausstellung
gibt den Künstlerinnen und Künstlern die Mögentscheidet die Jury über die Zulassung.
Es sind bis zu zehn Fotos der Arbeiten aus lichkeit, ihre Arbeiten einem großen Publikum
der Produktion der letzten zehn Jahre (in di- (vorzustellen und mehr Beachtung in der Kunstgitaler Form oder auf Fotopapier entwickelt) landschaft von Rheinland-Pfalz zu finden.
einzureichen. Außerdem sollten die Fotos mit
den üblichen Werkbeschreibungen (Titel / GröWeitere Informationen:
ße / Technik / Entstehungszeit) versehen sein.
www.loehr-center-art.de und im Magazin
Eine kurze Biographie ist ergänzend erforder„DER KUNSTBLITZ“ kostenlos erhältlich an
lich. Das Material kann per Mail (art@city-art.
der Kundeninformation des Löhr-Centers
info) oder persönlich an der Kundeninforma(Koblenz) und im Mittelrhein-Museum.
tion des Löhr-Centers in Koblenz eingereicht
Ausstellungsort: Löhr-Center Koblenz
werden. Hierbei ist zu beachten, dass das einHohenfelder Str. 22
gesandte Bewerbungsmaterial (Mappen sowie
56068 Koblenz
das Bildmaterial) nicht von uns an die BewerDatum 31. 8. Bis 17. 9. 2017
11
DER KUNSTBLITZ
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VON DER HEYDT-MUSEUM
Giganten im Wettlauf zur Moderne
Edgar Degas und Auguste Rodin
25. Oktober 2016 – 26. Februar 2017
„Es ist gut, das Gesehene zu kopieren,
aber noch besser, das Gesehene aus der Erinnerung
heraus zu zeichnen.“
Sie kannten und sie schätzten sich. Sie
beneideten und bewunderten einander.
Ihre Werke waren Anmut und Bewegung,
Körper, Raum und Zeit. Sie waren fasziniert von Pferden, von Frauen und von
der Fotografie. Sie waren Außenseiter
und Rebellen – und sie waren Genies. In
einem Wettlauf hin zur Moderne warfen
Edgar Degas und Auguste Rodin Regeln
12
und Normen über Bord, erfanden das
wegweisende Neue. Anfangs verspottet,
waren sie am Ende hoch verehrt. Sie starben im selben Jahr, 1917, – kurz nacheinander. Ohne sie wäre die Moderne nicht
denkbar. Noch nie wurden die Werke von
Degas und Rodin in einer Ausstellung so
umfassend nebeneinandergestellt, miteinander konfrontiert, diskutiert wie jetzt.
HERBST | 2016
Edgar Degas, Zwei Tänzerinnen, um 1900, Pastell auf Papier
79 x 51 cm, Von der Heydt-Museum Wuppertal
13
DER KUNSTBLITZ
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VON DER HEYDT-MUSEUM
tet, starben, gibt es auf den ersten Blick
keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen.
Beziehungslos scheinen die beiden Giganten monolithisch nebeneinander zu
stehen. Doch in der Pariser Kunstszene
des späten 19. Jahrhunderts begegneten
sie sich, diskutierten miteinander, verglichen sich in ihren Werken. Die Schau
im Von der Heydt-Museum sucht nach
strukturellen Vergleichbarkeiten, nach
Übereinstimmungen im Werk der beiden
Auguste Rodin, Tanzstudie F, um 1911, 1952 (Gussdatum) Bronze, Sandguss, 33 x 22,5 x 20,6 cm Musée Rodin, Paris Foto: Christian Baraja
Nach Renoir, Monet, Sisley und Pissarro
zeigt das Von der Heydt-Museum Wuppertal – nun zum ersten Mal – die zwei
Giganten des Impressionismus im Wettstreit um das Neue in der Kunst. Edgar
Degas und Auguste Rodin kamen aus
unterschiedlichen familiären Verhältnissen: Degas (geb. 1834) entstammte
einer Adelsfamilie, Rodin (geb. 1840)
kam aus bescheidenen Verhältnissen.
Abgesehen davon, dass beide Künstler
im selben Jahr, hochgeehrt und geach-
14
Edgar Degas, Kleine Tänzerin, 1888, Bronze, 42,5 cm
Inv. SGP 61 Städel Museum, Frankfurt am Main,
© Städel Museum - ARTOTHEK
Clemens Sels Museum Neuss
Am Obertor, 41460 Neuss
Telefon: +49(0)2131-904141
Fax :+49(0)2131-902472
dienstags bis samstags 11 bis 17 Uhr,
sonn - und feiertags 11 bis 18 Uhr
Weitere Informationen:
www.clemens-sels-museum-neuss.de
HERBST | 2016
der Vergleichbarkeiten, der ideellen Nähe.
Beide Künstler wurden von Augenleiden geplagt. Diese führte bei beiden zu
einer ähnlichen Arbeitsweise. Beide beschäftigten sich intensiv mit dem Thema
Bewegung, und da diese nicht auf Dauer „einzufrieren“ war, ging es bei beiden
Künstlern um die visuelle Erinnerung daran. Degas etwa äußerte: „Es ist gut, das
Gesehene zu kopieren, aber noch besser,
das Gesehene aus der Erinnerung heraus
Auguste Rodin, Tänzerin aus Kambodscha, Juli 1906,
Graphitstift, Fettstift, Aquarell auf Velinpapier, 32,5
x 24,6 cm Musée Rodin, Paris Foto: Jean de Calan
Auguste Rodin, Das Eherne Zeitalter, 1877, Bronze, Sandguss, 180,5 x 68,5 x 54,5 cm, Musée Rodin, Paris
ganz Großen, danach, was sie beide gleichermaßen bewegt und zu bedeutenden
Protagonisten der Moderne gemacht hat.
Da Degas doch vorwiegend Maler, Zeichner und Graphiker war und seine Plastiken
mehr „nebenbei“ entstanden, und Rodin
in erster Linie als Bildhauer arbeitete und
seine malerischen Versuche zumeist eher
als Randerscheinungen in seinem Oeuvre
wahrgenommen werden, ergibt sich in der
Ausstellung zwangsläufig eine gewissen
Asymmetrie, - aber eben auch ein Bereich
15
DER KUNSTBLITZ
|
VON DER HEYDT-MUSEUM
zu zeichnen.“ Und Rodin lernte bei
Horace Lecoq de Boisbaudran nach
der Methode „Zeichnen nach der
Erinnerung“. Ihre Modelle mussten
demzufolge nicht mehr stillstehen,
sie konnten sich im Atelier frei
bewegen - was zählte, waren ihre
natürlichen Bewegungen, die die
Künstler einzufangen versuchten.
Auf diese Weise fügten sie der Malerei des Lichts die impressionistische Plastik hinzu.
Edgar Degas, Drei Tänzerinnen (blaue Röcke, rote Mieder),
um 1903, Pastell auf Papier auf Karton, 94 x 81 cm
Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler
Foto: Peter Schibli, Basel
Edgar Degas, Vor dem Rennen, um 1888
Öl auf Holz (parkettiert), 33,5 x 42,5 cm
Kunstmuseum Bern, Legat Georges F. Keller
1981, Kunstmuseum Bern
Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
D-42103 Wuppertal
T +49(0)202 563 6231
F +49(0)202 563 8091
www.von-der-heydt-museum.de
16
HERBST | 2016
Markus Matthias Krüger
11.03. – 18.06.2017
Panorama Museum
Am Schlachtberg 9
06567 Bad Frankenhausen
Tel.: 034671 / 6190
www.panorama-museum.de
Di bis So 10 - 17 Uhr, ab April bis 18 Uhr
Weide, 2014, Acryl/Öl auf Leinwand
© VG Bild-Kunst Bonn, 2016
17
Sammlung Bührle trifft Wallraf
Von Dürer bis van Gogh
DER KUNSTBLITZ
|
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Edgar Degas, Tänzerinnen im Foyer, um 1889, Öl auf Leinwand, Stiftung
Sammlung E.G. Bührle, Zürich, Foto: SIK-ISEA, J. P. Kuhn
Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
bis 29. Jan. 2017
„Monets Zauber hat mich nie losgelassen,
Cézanne, Degas, Manet, Renoir wollte ich in
meinem Umkreis an meinen Wänden haben“, so blickte Emil Bührle kurz vor seinem
18
plötzlichen Tod im November 1956 auf den
Beginn seiner Sammelleidenschaft zurück.
In nur wenigen Jahren war es ihm gelungen,
eine erstaunliche Vielzahl von herausragenden
HERBST | 2016
Kunstwerken aus den bedeutendsten Epochen
von Gotik bis Kubismus zusammen zu tragen.
Seine große Liebe aber galt immer den Impressionisten und hier trafen und treffen sich
seine Interessen und die des Wallraf-RichartzMuseums. Noch in den 1950er-Jahren konkurrierten Sammler und Museum auf dem
Kunstmarkt um die besten Bilder. Heute, sechzig Jahre nach Bührles Tod, bringt das Wallraf
rund 70 Meisterwerke aus beiden Sammlungen für einen einzigartigen Dialog zusammen.
In „Von Dürer bis van Gogh – Sammlung Bührle
trifft Wallraf“ kommen neben den bereits genannten französischen Impressionisten auch
19
DER KUNSTBLITZ
|
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Vincent van Gogh, Die Seine-Brücken bei Asnières,
1887, Öl auf Leinwand, Stiftung Sammlung E.G.
Bührle, Zürich, Foto: SIK-ISEA, J. P. Kuhn
Paul Gauguin, Die Opfergabe, 1902, Öl auf Leinwand,
Stiftung Sammlung E.G. Bührle, Zürich, Foto: SIKISEA, J. P. Kuhn
20
Odilon Redon, Der Kalvarienberg, um 1895, Pastellkreide und Bleistift auf Karton, Stiftung Sammlung
E.G. Bührle, Zürich, Foto: SIK-ISEA, J. P. Kuhn
Meister wie Dürer, Cuyp, Canaletto, Delacroix, Courbet, Sisley, Pissarro, Gauguin, van
Gogh, Picasso und Braque zusammen. Die
Ausstellung wird von bis 29. Januar 2017
aus schließlich in Köln zu sehen sein. Alle
weiteren Informationen zur Ausstellung
bietet www.wallraf.museum.
Der damalige Wallraf-Direktor Leopold
Reidemeister charakterisierte den in Zürich
lebenden Industriellen Emil Bührle mit folgenden Worten: „Er hatte die schöne Muße und
Gelassenheit, eine halbe Stunde vor einem
Monet zu verbringen, wobei man nicht zu
HERBST | 2016
VON DER HEYDT-MUSEUM
WUPPERTAL
25.10.2016 - 26.2.2017
Degas &Rodin
x
GIGANTEN DER MODERNE
Ermöglicht durch:
degas-rodin-ausstellung.de
21
DER KUNSTBLITZ
|
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM & FONDATION CORBOUD
Paul Gauguin, Bretonischer Junge, 1889, Öl auf
Leinwand, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation
Corboud, Köln, Foto: © Rheinisches Bildarchiv, Köln
hören bekam, daß er vielleicht bedeutendere
Bilder dieses Künstlers besaß.“ Bührles Kollektion europäischer Malerei galt schon damals
als eine der wichtigsten privaten Sammlungen
überhaupt. Im Jahre 1960 brachte seine Familie eine repräsentative Auswahl von rund 200
Gemälden und Skulpturen in eine Stiftung ein,
die bis Mai 2015 in Bührles Zürcher Villa ausgestellt wurde. Ab 2020 wird die Sammlung in
einem Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich wieder für die Öffentlichkeit zu sehen sein.
Diese Ausstellung entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Wallraf- Richartz-Museum
22
Pablo Picasso, Blumenstillleben mit Zitronen, 1941,
Öl auf Leinwand, Stiftung Sammlung E.G. Bührle,
Zürich, © 2016 Succession Picasso/VG Bild-Kunst
Bonn, Foto: SIK-ISEA, J. P. Kuhn
& Fondation Corboud, Köln, und der Stiftung
Sammlung. E.G. Bührle, Zürich.
WALLRAF-RICHARTZ-MUSEUM &
FONDATION CORBOUD
Obenmarspforten
Am Kölner Rathaus
D-50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 / 221 - 211 19
Fax: +49 (0)221 / 221 - 226 29
[email protected]
HERBST | 2016
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Bild und Rahmen
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23
DER KUNSTBLITZ
|
MUSEEN BÖTTCHERSTRASSE IN BREMEN
EMIL NOLDE TRIFFT
PAULA MODERSOHN-BECKER
Emil Nolde
Pariser Modell, 1900
© Nolde Stiftung Seebüll
PauIa Modersohn-Becker
Stehender weiblicher Rückenakt, 1900
© Paula Modersohn-Becker Stiftung, Bremen
Paris, um 1900: Die jung noch unverheiratete Künstlerin Paula Becker und der
Maler Emil Hansen, später Nolde, begegnen
sich. Eine erste und einzige Begegnung, die
eine Randnotiz in der Kunstgeschichte wäre,
gäbe es nicht weitere interessante Parallelen und Entwicklungen die nun zum ersten
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HERBST | 2016
9.OKTOBER 2016 BIS 29.JANUAR 2017
AUSSTELLUNG IN DEN MUSEEN
BÖTTCHERSTRASSE IN BREMEN
Mal in einer Ausstellung aufgezeigt werden. Ab dem 9. Oktober 2016 treffen Paula
Modersohn-Becker und Emil Nolde in den
Museen Böttcherstraße in Bremen erneut
aufeinander. Im Fokus aller 70 ausgestellten Kunstwerke steht der Mensch: Ein Motiv, das beide über ihr gesamtes Schaffen
hinweg faszinierte. Insbesondere bei Emil
NoIde überrascht die Tatsache, dass figürliche Darstellungen zu den quantitativ häufigsten Sujets seines Werkes zählen. »Einige
Male bin ich gefragt worden, ob ich denn
gar kein Interesse an Menschen nehme weil
anscheinend ich so wenig hinschaue.
25
DER KUNSTBLITZ
|
MUSEEN BÖTTCHERSTRASSE IN BREMEN
PauIa Modersohn-Becker Bildnis Rainer
Maria Rilke, 1906, © Paula ModersohnBecker Stiftung, Bremen
„Doch sehr“ sagte ich, [....]. Vielleicht nur anders als üblich. In einer zwölftel Sekunde soll das Auge den Eindruck
aufnehmen können [...]. Aber auch, wenn man Menschen
nur halb ansieht, dann werden sie einfacher und größer«,
berichtet der Künstler seinen Aufzeichnungen. Diese Einfachheit und Größe ist es. die ihn mit Paula ModersohnBecker verbindet. Sie schreibt in einem ihrer Tagebücher,
PauIa Modersohn-Becker, Zwei Mädchen an
dass die Einfachheit der Form [...] etwas Wunderbares“
einem Birkenstamm stehend, 1902 ©Museen
Böttcherstraße
sei und sie „überhaupt bei intimster
Beobachtung die größte Einfachheit“ anstrebe.
Ausgangspunkt der Ausstellung
sind die Aktstudien von Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde, die
während ihres Aufenthaltes in Paris um l900 entstanden sind. In der
Gegenüberstellung lassen sich die
charakteristischen Merkmale ihrer
späteren Kunst erahnen: Während
sich die Bilder von Emil Nolde durch
Emil Nolde, Zwei Mädchen, ohne
Emil Nolde, Pariser Modell, 1900
das Malerische und die Farben abDatierung © Nolde Stiftung Seebüll
© Nolde Stiftung Seebüll
heben, scheint Modersohn-Becker
bereits einen besonderen Blick für
Formen und Flächen entwickelt zu haben. Bei aller Gegensätzlichkeit eint sie auch in diesen frühen Arbeiten
die Suche nach dem Wesentlichen, die den Verlauf ihres
künstlerischen Schaffens prägte. Beiden ging es in der
Malerei nicht darum, etwas abzubilden, sondern vielmehr
um Stimmungen und Empfindungen. In der Ausstellung
wird dies in der direkten Gegenüberstellung thematisch
ähnlicher Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle und Drucke
deutlich. Auf unterschiedlichen Wegen reduzieren Nolde
26
HERBST | 2016
n
n
PauIa Modersohn-Becker, Sonnige
Kinder, 1903, Privatbesitz, Hamburg
und Modersohn-Becker das Naturvorbild, wenden sich
jedoch nie in Gänze davon ab; mit der Konzentration auf
Farben oder Form gelingt es ihnen das Charakteristische
ihres Gegenübers zu erfassen und den Bildern dadurch
einen besonderen, nahezu intimen Ausdruck zu verleihen.
Die erste direkte Gegenüberstellung ausgewählter
Werke von Paula Modersohn-Becker und Emil Nolde
ermöglicht überraschende Vergleiche zwischen zwei Pionieren der Moderne, die sich bei aller Verschiedenheit
vor allem als eines präsentieren: als Menschenmaler.
Die Museen Böttcherstraße leiten mit ihrer Ausstellung im Paula Modersohn-Becker Museum von einem
NoIde-Jubiläum zum nächsten über: 2016 jährt sich
Emil Noldes 60. Todestag, 2017 wäre er 150 Jahre altgeworden. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der
Nolde Stiftung Seebüll statt. Ein umfangreiches Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung. Es erscheint ein
112-seitiger Katalog mit Aufsätzen und Illustrationen
zur Ausstellung.
Museen Böttcherstraße
Paula Modersohn-Becker
Museum Ludwig Roselius
Museum
Sammlung Bernhard Hoetger
Böttcherstraße 6–10, 28195
Bremen
T +49 (0)421 33882-22
PauIa Modersohn-Becker
Brustbild Lee Hoetger mit Blume,
1906 ©Museen Böttcherstraße
F +49 (0)421 33882-33
[email protected]
27
DER KUNSTBLITZ
|
MUSEUM WIESBADEN
Caravaggios Erben
Barock in Neapel
14 Oktober 2016 bis 12 Februar 2017
28
HERBST | 2016
Neapel in Wiesbaden
Francesco Solimena (1657—1747)
Der Abschied der Rebekka, Museum Wiesbaden,
Foto: Bernd Fickert
Der epochale Beitrag Neapels zur europäischen Kunstgeschichte des Barock
erfährt im Museum Wiesbaden in dieser
Breite zum ersten Male in einem deutschen Museum eine groß angelegte Würdigung. Mit Leihgaben, unter anderem
aus dem Pariser Louvre, dem Kunsthistorischen Museum in Wien und dem Museo
di Capodimonte in Neapel, aber auch bedeutenden historischen Privatsammlungen, lässt das Museum Wiesbaden für vier
Monate dieses goldene Zeitalter der italienischen Malerei in der Hessischen Landeshauptstadt wieder aufblühen.
In der Kunst des neapolitanischen Barocks spiegeln sich die Pracht, Raffinesse und Kultur der Mittelmeermetropole
in packender Malerei und in einem Stil,
dessen zumeist monumentale Bilder zwischen emotionaler Sinnlichkeit und theatralischer Überwältigung pendeln. Die
Wiesbadener Ausstellung zeigt den Verismus und die Kraft einer Malerei, in der
auch die Erfahrung von Armut, Brutalität
und Verfall ihren Niederschlag fanden.
Dieses goldene Zeitalter der italienischen
Malerei beginnt 1606 mit dem Eintreffen
Caravaggios in Neapel. In den folgenden
29
DER KUNSTBLITZ
|
MUSEUM WIESBADEN
Jahrzehnten entwickelt sich die Stadt zu einer führenden Kunstmetropole. Die Werke
— etwa von Jusepe de Ribera, Artemisia Gentileschi oder Francesco Solimena — werden
stilprägend für ganz Europa.
tem Sinn für theatralische Effekte und eine
packende Lichtregie stellte er seine anatomisch präzisen Darstellungen von Eremiten,
Märtyrern und Visionären in den Dienst einer
gegenreformatorischen Wirkungsästhetik.
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des Hessischen Minister präsidenten
Volker Bouffier sowie der Schirmherrschaft der
Botschaft der Italienischen Republik in Berlin.
Die Ankunft 1606 von Michelangelo Merisi,
genannt Caravaggio (1571—1610) markiert
den eigentlichen Beginn der Epoche des Barock in der Stadt am Golf. Innerhalb kurzer
Zeit avancierte er zum bewunderten Vorbild
für mehrere Generationen neapolitanischer
Künstler. Seine neuartige HellDunkelMalerei
und provokante Wirklichkeitserfassung gaben wesentliche Impulse für die Herausbildung einer lokalen Schule von europäischem
Rang. Ihm folgten höchst renommierte Maler wie Fabrizio Santafede (um 1560—1710),
Giovan Battista Caracciolo, genannt Battistello (1578—1635), Massimo Stanzione
(1585—1656) oder Artemisia Gentileschi
(1593—1653), die seine Errungenschaften
aufgegriffen und weiterentwickelt haben.
Eine einzigartige Synthese von konsequentem
Naturstudium und texturbetonter Malweise
erreichte der aus Valencia stammende Jusepe de Ribera (1591—1652). Mit ausgepräg-
30
Massimo Stanzione (1585—1656), Der bethleheminische Kindermord, Graf Harrach’sche Familiensammlung, Schloss Rohrau, Osterreich, Foto: c Graf
Harrach’sche Familiensammlung, Schloss Rohrau,
Osterreich
Francesco Solimena (1657–1747), Sofonisba erhalt Gift durch den Boten ihres Gatten, Dresden,
Staatliche Kunstsammlungen, Gemaldegalerie Alte
Meister, Foto: bpk | Staatliche Kunstsammlungen
Dresden, Elke Estel | Hans-Peter Klut
HERBST | 2016
BAROCKE BLÜTE
Gegen Mitte des 17. Jahrhunderts betrat
dann eine neue Generation von heimisch
geschulten Malern wie Aniello Falcone
(1607—1656) oder Domenico Gargiulo
(1609—1675) die Bühne, die sich in zumeist
kleinfigurigen Bildern teils mit konkreter Alltagswirklichkeit, teils mit kriegerischen und
düster gespenstischen Szenen auseinandersetzten. Salvator Rosa (1615—1673) griff
diese neuen Themen auf und entwickelte
sie im Gedankenaustausch mit gebildeten
Sammlern und Förderern auf originelle Weise weiter. Zugleich begann die Epoche großer
Werkstätten von Mattia Preti (1613—1699),
Luca Giordano (1634—1705) und Francesco
Solimena (1657—1747), die, gefördert von
kirchlichen und höfi schen Auftraggebern,
mit eindrucksvollen Historienbildern die
„Marke“ der neapolitanischen Malerei prägten. Mit großem Erfolg exportierten sie eine
erstaunliche Zahl an hochwertigen Arbeiten
in die Sammlungen Europas.
Artemisia Gentileschi (1593—1653), Judith, 1625—30
Museo di Capodimonte, Neapel, Foto: Museo di Capodimonte, Neapel
Hessisches Landesmuseum für
Kunst und Natur
Friedrich-Ebert-Allee 2
65185 Wiesbaden
Fon +49 (0) 611 ⁄ 335 2250
Fax +49 (0) 611 ⁄ 335 2192
www.museum-wiesbaden.de/barock
Francesco Guarino (1612–1654), Heilige Cäcilie,
Grenoble, Musée des BeauxArts
Foto: Photographie, © Musee de Grenoble
31
|
MUSEUM KUNSTPALAST
Hinter dem
Von Tizian bis Christo
Verhüllung und Enthüllung seit der Renaissance.
DER KUNSTBLITZ
Bis 22.1.2017
32
HERBST | 2016
Vorhang.
In ihrer Großen Sonderausstellung
beschäftigt sich die Staatsgalerie
Stuttgart im Frühjahr 2016 mit
Giorgio de Chirico (1888-1978)
und seiner Bedeutung für die Kunst
der Europäischen Avantgarde.
Arnold Böcklin, Trauer der Maria Magdalena an der Leiche
Christi, 1867, Öl auf Leinwand, 84 x 149 cm, Kunstmuseum
Basel, Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler
33
DER KUNSTBLITZ
|
MUSEUM KUNSTPALAST
Aino Kannisto, Aino Kannisto, Untitled (Translucent
Curtain), 2002, C-Print, Aluminium, 90 x 113 cm,
courtesy: Galerie m Bochum © Aino Kannisto, courtesy: Galerie m Bochum
In dem letzten von ihm erarbeiteten
Ausstellungsprojekt widmet sich Beat Wismer, der 2017 scheidende Generaldirektor
des Museum Kunstpalast, gemeinsam mit
Claudia Blümle dem vielfältigen Themenspektrum von Verhüllung und Enthüllung
in der Kunst.
Am Anfang steht ein Wettstreit zweier
antiker griechischer Maler, die sich in der
Virtuosität der künstlerischen Augentäuschung überbieten wollten. Konnte Zeuxis
34
allerdings nur die Tauben täuschen, die
an seinen gemalten Trauben picken wollten, gelang Parrhasios die Irreführung des
Konkurrenten. So wollte Zeuxis den von
Parrhasios gemalten Vorhang beiseiteschieben, um das vermeintlich dahinterstehende Bild betrachten zu können.
Das faszinierende Wechselspiel zwischen
Verbergen und Zeigen, Verhüllen und Enthüllen mit Vorhang, Schleier oder Draperien wird in der exklusiv in Düsseldorf
gezeigten Themenschau mit bedeutenden
Kunstwerken aus sechs Jahrhunderten vorgestellt. Mit Leihgaben aus internationalen
Museen und Privatsammlungen – Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen, Fotografien – spannt sich der Bogen
von der Renaissance bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Neben Tizians im Jahr 1558
gemalten „Porträt des Kardinals Filippo Archinto“ aus dem Philadelphia Museum of
Art präsentiert die Ausstellung u. a. Werke
von Lucas Cranach d. Ä., El Greco, Jacopo Tintoretto, Arnold Böcklin, Robert Delaunay, Max Beckmann, Cindy Sherman,
Christo und Gerhard Richter.
Die von Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast, gemeinsam mit
Claudia Blümle, Professorin am Institut
für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin, kuratierte
Ausstellung verdeutlicht in verschiedenen
HERBST | 2016
T
1
s
fende Ausstellung schlägt nicht nur in der
Auswahl der Kunstwerke einen Bogen bis
in die Gegenwart. Der Schleier, das Verbergen und Zeigen spielen bis in die aktuelle
Gegenwart hinein in religiösen und gesellschaftlichen Zusammenhängen ebenso wie
in der Mode eine bedeutende Rolle. Ähnlich
wie der Vorhang – weit mehr als irgendein
anderes Motiv – im Bild zwischen der Welt
des Betrachters und jener des Bildes vermittelt, soll das Begleitprogramm zur Ausstellung den interessierten Besuchern weitere Bildräume und Bildschichten eröffnen.
Tizian, Bildnis des Filippo Archinto, Öl auf Leinwand,
114,8 x 88,7 cm © Philadelphia Museum of Art: John G. Johnson Collection, 1917, Foto: Philadelphia Museum of Art
Katalog
Zur Ausstellung erscheint im Hirmer Verlag
ein reich bebilderter Katalog mit Beiträgen
von Claudia Blümle, Horst Bredekamp,
Georges
Themenbereichen die Ambivalenz und den
Reiz von Verstecken und Sichtbarmachen
sowie das sinnliche Verhältnis von bildender Kunst und Wahrnehmung. Der Reigen
der Schau beginnt mit dem antiken MalerWettstreit und widmet sich in weiteren
Kapiteln Aspekten wie „Mysterium des
Göttlichen“, „Macht der Repräsentation“,
„Gewalt der Enthüllung“, „Reiz des Verborgenen“, „Innen und Außen“.
Die Epochen und Gattungen übergrei-
Didi-Hubermann,
Wolfgang
Kemp, Roland Krischel, Klaus Krüger, Patrik
Reuterswärd, Barbara Schellewald, Beate
Söntgen, Victor Stoichita, Beat Wismer und
Gerhard Wolf. Museumsausgabe: 39,90 €,
Buchhandel: 49,90 €.
Stiftung Museum Kunstpalast
Kulturzentrum Ehrenhof
Ehrenhof 4-5
40479 Düsseldorf
www.smkp.de
35
DER KUNSTBLITZ
|
ALBERTINA, WIEN
VAN GOGH
SIGNAC
SEURAT
Als Georges Seurat 1891 im Alter von 31
Jahren unerwartet stirbt, ahnt Camille Pissarro bereits, dass sich mit Seurats „Erfindung“ Folgen für die Malerei abzeichnen
würden, „die später höchst bedeutungsvoll
sein würden“: Mit nur wenigen Bildern hatte Seurat einen Stil begründet, der wegweisend für die Moderne sein sollte: den
Pointillismus. Die Albertina widmet dieser
faszinierenden Strömung eine hochkarätige
Ausstellung, die den Beginn der Moderne
mit dem Pointillismus als ihrem Geburtshelfer um ein wesentliches Kapitel vervollständigt: 100 ausgewählte Meisterwerke
der Hauptvertreter Seurat und Signac sowie
beeindruckende Gemälde, Aquarelle und
Zeichnungen moderner, von der Punktekunst
faszinierter Meister wie Van Gogh, Matisse
36
HERBST | 2016
WEGE DES POINTILLISMUS
B i s 8 . J ä n n e r 2 017
Théo van Rysselberghe, Im Juli, Familie im Obstgarten, 1890, Öl auf Leinwand, Otterlo, Kröller-Müller Museum
37
DER KUNSTBLITZ
|
ALBERTINA, WIEN
und Picasso illustrieren die atemberaubende
Strahlkraft sowie den bedeutenden Einfluss
dieser Kunstrichtung. In Kooperation mit dem
Kröller-Müller Museum erzählt Seurat, Signac,
Van Gogh die Erfolgsgeschichte des Pointillismus von ihrem Anfang 1886 bis zu ihren Auswirkungen in den 1930er-Jahren: Beginnend
mit den bahnbrechenden, frühen Werken
von Georges Seurat, Paul Signac und Théo
van Rysselberghe spannt die Ausstellung den
Bogen über Signacs und Henri-Edmond Cross‘
Transformation der Punkte zu kleinen Quadraten und Mosaiken hin zu den Meisterwerken Vincent Van Goghs. Die kräftigen Farben
der Fauves, die dekorativ gesetzten Punkte im
Kubismus bei Pablo Picasso und die abstrahierenden Werke von Piet Mondrian stehen dabei ebenfalls im Fokus. Die umfassende Schau
beleuchtet nicht nur die einzigartige Metamorphose des Punktes, sondern thematisiert
erstmals jene Errungenschaften des Pointillismus, die für die Moderne fruchtbar gemacht
wurden, und fügt sich damit neben Van Gogh.
Gezeichnete Bilder, Impressionismus. Wie
das Licht auf die Leinwand kam und Matisse
und die Fauves in die Reihe jener AlbertinaAusstellungen ein, die die Geburtsstunde der
Klassischen Moderne thematisieren.
ZWISCHEN REALISMUS UND ABSTRAKTION
Die Maler, die wegen ihrer außergewöhnlichen Technik „Pointillisten“ genannt wur-
38
Vincent van Gogh, Der Sämann, 1888, Öl auf Leinwand, Collection Kröller-Müller Museum, Otterlo,
Niederlande
Pablo Picasso, Spanische Tänzerin, 1901, Öl auf Karton, Collection Nahmad, Monaco
HERBST | 2016
DIETER SCHWALM
MALEREI
Ich nehme an der City-ART-Kaden 2016 teil!
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Dieter Schwalm Tel. 0202 7866160
39
DER KUNSTBLITZ
|
ALBERTINA, WIEN
den, setzen 1886 dazu an, den bis dahin
gültigen Avantgardismus der Impressionisten herauszufordern. Die Entwicklung der
Malerei in Paris gegen Ende des 19. Jahrhunderts gibt Pissarros vorausschauendem
Urteil recht: Die Flächigkeit und Stilisierung
sowie die Bewegungs- und Teilnahmslosigkeit der dargestellten Figuren in den Werken
von Seurat zeigen, dass es ihm nicht mehr
um das Dargestellte sondern um die Darstellung – also die Art der Malerei – selbst
geht. Die Komposition seiner Bilder folgt
zunehmend geometrisch überlegten Linien,
die vielen systematisch gesetzten Punkte
wirken wie tausendfach zerlegte Ornamente. Die inhaltliche sowie formale Abstraktion ist nicht mehr aufzuhalten. Mit der
Reduktion der malerischen Handschrift auf
die kleinstmögliche künstlerische Äußerung
– den Punkt – distanzieren sich Seurat, Signac, Pissarro und Rysselberghe allerdings
nicht nur von der Wiedergabe des flüchtigen Augenblicks der Impressionisten, sondern stellen mit ihren Ansätzen das Malen
nach der Natur in Form von Pinselstrichen,
wie es seit Jahrhunderten Gültigkeit hatte,
gänzlich in Frage. Punkte in reiner Farbe, die
die Pointillisten dem Prinzip der optischen
Farbmischung folgend eng nebeneinandersetzen, generieren eine bis dahin ungekannte Strahlkraft und eine Vielzahl an Farbimpulsen. Die realistische Sicht auf die Welt
40
weicht der Darstellung einer synthetischen
Wirklichkeit: Der Moderne stehen mit einem
Schlag alle Türen offen. Nach Seurats Tod ist
es vor allem sein Wegbegleiter Signac, der
die Punkttechnik weiterentwickelt: Gemeinsam mit Henry-Edmond Cross steigert er die
Leuchtkraft, intensiviert die Farbkontraste
und prägt den Begriff des ‚Divisionismus‘.
Bald entwickeln sich die kleinen, systema-
Théo van Rysselberghe, Mademoiselle Alice Sèthe,
1888, Öl auf Leinwand, Saint-Germain-en-Laye,
Musée départemental du Prieuré
HERBST | 2016
Christiane Püttmann
Neuer Ausstellungsraum und neuer Ausstellungsgarten
ten
W
teil.
Fotos: Rolf Löckmann
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n d 2016
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Ic
6. N
5. &
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Dauerausstellung: Küllenhahner Str. 232, 42349 Wuppertal
Öffnungszeiten: Freitag 17-19 Uhr - Samstag 14-17 Uhr
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Web: www.chr-puettmann.de
Mail:
[email protected]
41
DER KUNSTBLITZ
|
ALBERTINA, WIEN
tisch gesetzten Punkte zu Strichen, die aus
entsprechender Entfernung im Auge eine
Farbmischung eingehen sollen. Mit diesem
liberaleren Ansatz befreit Signac die Maler
von der Verpflichtung zur Punkttechnik:
Eine jüngere Generation, der unter anderen Henri Matisse und sein Kreis sowie Piet
Mondrian angehören, brechen schließlich
aus dem rigiden System Seurats aus.
VINCENT VAN GOGH:
EIN INDIVIDUELLER WEG
Ein wichtiger Mittler bei dieser Entwicklung
ist Vincent van Gogh, der als Außenseiter und
kurzfristiger Anhänger des Pointillismus neue
Wege beschreitet. Zunächst greift er Seurats
Ideen mit Begeisterung auf: Seine Palette wird
heller und strahlender – zahlreiche flirrende
Punkte finden Einzug in seine Landschaften.
Doch die systematische Punktemanier spielt
nie eine wirklich tragende Rolle in Van Goghs
Schaffen; schnell entscheidet er sich für eine
freiere Ausdrucksweise, die ihm eher entspricht: „Das Pointillieren, das Aurelieren und
dergleichen, das halte ich für wirkliche Entdeckungen; aber man muss schon jetzt dafür
sorgen, dass diese Technik nicht – sowenig
wie andere – zu einem allgemeinen Dogma
wird.“ sagt er bereits 1888 und setzt der kühlen und rationalen Malerei des Pointillismus
seinen individuellen Ausdruck und Gefühl
entgegen.
Albertina
Albertinaplatz 1,
1010 Wien, Österreich
Öffnungszeiten: 10:00–18:00
Telefon: +43 1 53483
Théo van Rysselberghe, Sitzender Akt, 1905
Öl auf Karton, Albertina, Sammlung Batliner
42
www.albertina.at
HERBST | 2016
ARTISTICA
www.arte-artistica.com
CLAUDIA ROHDE „Schlafende“, Acryl auf Leinwand
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und die Erfahrung. Wir übernehmen für Sie
die Gestaltung und die Medienarbeit der Ausstellung.
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DER KUNSTBLITZ
www.kunstblitz.de
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Mobil 0157 88159041
ART ISTICA
43
DER KUNSTBLITZ
|
HENRIK WISCHNEWSKI
Henrik Wischnewski
Malerei & Skulptur
Besuch im Atelier von Henrik Wischnewski
Henrik Wischnewski
Mozartstr. 59
40822 Mettmann
www.wischnewski-henrik.de
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Tel: 02104-12219 · 0171-7582744
44
Der Mettmanner Künstler Henrik Wischnewski hat in den vergangenen Jahren ein
recht breites Spektrum an künstlerischen
Werken geschaffen, das von der Acrylmalerei über Aquarelle, Collagen bis hin zu
Skulpturen und Objekten reicht.
In seinen recht großformatigen Acryl-Bildern bewegt sich Henrik Wischnewski gern
im Übergangsbereich von realistischer und
abstrakter Landschaftsmalerei, wobei die
konkreten Linien der Topografie zugunsten
einer in kräftigen, klaren Tönen angelegten und mit zum Teil ausholendem Duktus
gestalteten Komposition von Farbflächen
aufgelöst werden. Neben Motiven aus dem
weiteren europäischen Landschaftsraum
fasziniert Wischnewski aber auch immer die
HERBST | 2016
Schönheit seiner niederbergischen Heimat.
Auch in seiner sonstigen, eher abstrakten Malerei dominiert eine starke Farbigkeit: „Ich bin als eindeutig visueller Mensch
immer wieder von der Wirkung der Farbe
überwältigt. Mit Farbe Bildräume zu gestalten, treibt mich an“, sagt Wischnewski
zu seiner Malerei. Zusammen mit der Farbe werden aber auch andere Gestaltungsmittel wie Japanpapier, Gaze, Sackleinen,
Gips, Sand in abstrakten Materialbildern
eingesetzt, wodurch eine reliefartige Oberfläche entsteht. In seinen Skulpturen setzt
sich Wischnewski mit der Gestaltung von
Torsi und Köpfen, aber auch mit abstrakten
Formen auseinander, die er in unterschiedlichen Materialien wie Steatit, Alabaster,
Holz oder Ton verwirklicht.
„Ich bin dankbar dafür, dass ich in meiner
Kunst ein so wunderbares Ausdrucksmittel
gefunden habe“, sagt Wischnewski, „Kunst
befreit!“
45
DER KUNSTBLITZ
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KUNSTMUSEUM SOLINGEN
10 of the best new museums
EINES DER 10 BESTEN NEUEN MUSEEN WELTWEIT:
DAS ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE IM KUNSTMUSEUM SOLINGEN
Dies schreibt „The Guardian“. Mit einer
täglichen Auflage von 216.000 Exemplare
ist dies die drittmeist gelesene englische
Tageszeitung. Bei den British Press Awards
wurde der Guardian 1999, 2006, 2011 und
2014 zur „Zeitung des Jahres“ gewählt.
Jetzt empfiehlt diese Zeitung den Besuch
der besten neuen Museen und titelt: „10 of
the best new museums“.
The Guardian nennt neben Museen in Venedig, San Francisco, Rio de Janeiro, Beirut,
Kairo, Iowa und New York das „Zentrum für
verfolgte Künste (Centre for persecuted arts),
Solingen, Germany“. The Guardian erwähnt
die Eröffnung am 8. Dezember 2015 und beschreibt das Thema des Museums: Verbotene
Bilder, eine Würdigung der Maler, Bildhauer,
Schriftsteller, und Musiker, die von Nationalsozialisten und Kommunisten als „degenerierte Künstler“ angeprangert wurden. Die
Ausstellungen verbinden verbotene Kunstwerke mit den Lebensläufen der Künstler,
beispielsweise bei Carl Rabus, der für seine
Kunst mehrfach inhaftiert worden war.
Öffnungszeiten:
dienstags bis sonntags 10 bis 17 Uhr,
Eintritt: 6.- / 3.- Euro.
46
Hans Feibusch: Himmelfahrt Elias‘, 1934, Öl / Lw.,
Bürgerstiftung im Zentrum für verfolgte Künste
HERBST | 2016
ZORAN VELINOV
Johann Victor Krämer - Nymphentanz (Detail), 1894
Öl auf Leinwand, 220 × 397 cm © Mährische Galerie in Brno
2017
SPARDA BANK WEST
Zoran Velinov arbeitet seit Mitte der achtziger Jahre als freischaffender Künstler. In
den verschiedenen Phasen seines künstlerischen Schaffens hat er sich mit unterschiedlichen Themen beschäftigt.
passepartout
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Zoran Velinov
„Kosmische Reflexionen“
Ausstellungseröffnung am 6. November 2016 um 17.00 Uhr.
in der Sparda Bank, Filiale
Wuppertal-Elberfeld, Bankstraße 3.
Begrüßung: Swidbert Obermüller,
Vertriebsleiter
Einführung: Helga Wicher
Redaktion Der Kunstblitz
47
DER KUNSTBLITZ
|
CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
CITY-ARKADEN WUPPERTAL
20. 10 – 6. 11. 2016
Sechsundvierzig Künstler/innen zeigen
in diesem Jahr, in den City-Arkaden Wuppertal ihre Werke. Neben Kunstschaffenden
mit einer akademischen Ausbildung, stellen
auch Autodidakten ihre Arbeiten aus (die
nicht nur eine bemerkenswerte Biografie
vorweisen können, sondern auch überzeugende Kunstwerke präsentieren).
Eine Jury hat die Arbeiten ausgesucht und
wird auch drei Künstler/innen mit Kunstpreisen auszeichnen. Außerdem wählt das
Publikum auch eine/n Kunstschaffende/n
aus und nimmt somit aktiv an der Preisverleihung teil. Drei Kunstpreise werden von
der Sparda Bank West gestiftet, ein zusätzlicher Preis wird in diesem Jahr zum ersten
Mal von der Firma Boesner Düsseldorf zur
Verfügung gestellt.
Lothar Weuthen
Kristiane Rosenberg
Mit freundlicher Unterstützung von
48
HERBST | 2016
Jan Masa
Alina Gross
Fritz Zander
Unteres Belvedere
Rennweg 6, 1030 Wien
T +43 1 795 57-0
www.belvedere.at
Bärbel Ertl-Bedding
Wolf Birke
49
DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Günther Dadder
Jutta Wagner
Gabriela Drees-Holz
Elvyra Gessner
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HERBST | 2016
Dieter Schwalm
Lidia Epshtein
Roswitha Geisler
Lidia Gordon
Gabriele Gusinde
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DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Ewa Jaczynska
Hinrich J.W. Schüler
Mauga Houba-Hausherr
52
Zlatan Islamovic
HERBST | 2016
Xiolei Zhang
Marlies Winschermann
Käthe J.S. Wissmann
AMROT
Heike Wirtz
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DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Günther Król
Jean Pascal Zahn
Paul Külchen
Brigitta Puley
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HERBST | 2016
B R I G I T TA P U L E Y
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Gestaltung und die Medienarbeit der Ausstellung.
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Telefon 0202 736554
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55
DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Milorad Miljanovic
Tom Moog
Marianne Pitsch
Beate Palmen
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HERBST | 2016
Martina Porbeck
Thomas Weiers
Claudia Rohde
Rolf Hucke
Ralf Schmidt
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DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Klaus Stecher
Stefan Geskes
Rolf Stratmann
Annie Synn-Meier
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HERBST | 2016
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WUPPE R TA L
HEIKE FUDICKAR
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Fax 0202 26046081
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Herzogstraße 2 . 42103 Wuppertal
Tel 0202 260460888
Fax 0202 26046081
www.ernaehrungsberatung-wuppertal.de
[email protected]
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DER KUNSTBLITZ
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CITY-ART-KADEN
City-ART-Kaden 2016
„Die leichteste ART, der KUNST zu begegnen“
Zoran Velinov
Eberhard Vogler
Friederike Weske
Anke Meinzen-Spark
60
HERBST | 2016
Ein Bild der Künstlerin Claudia Rohde verkauft
auf der City-ART-Kaden 2015
61
DER KUNSTBLITZ
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NOTIZEN
HUNDKATZEMAUS
Tierdarstellungen aus aller Welt auf Populärer Druckgrafik
13.11.2016–2.7.2017, Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik
La Girafe, kolorierter Holzschnitt, Sammlung Feld-Haus
Tiermotive erfreuen sich bis heute großer
Beliebtheit. Die Öffentlichkeit klickt grimmig
schauende Katzen zu viralen Internetstars,
Videos von entzückenden Jungtieren werden
millionenfach abgerufen und auch die Werbebranche macht sich die verkaufsfördernden
Vierbeiner zu Nutze. Dass sich Tierdarstellungen in der Zeit industriell gefertigten Wandschmucks bereits massenhaft verbreiteten,
zeigt die Ausstellung im Museum für Populäre
Druckgrafik.
Die Vielfalt der dargestellten Kreaturen, aber
auch der Einsatz der Motive variiert. Bilder
von Hunden mit Kindern sind feste Darstellungstypen: Die Verbindung des Schützenden
mit dem Zarten. Geschichten, in denen das
ertrinkende Kind vom Hund gerettet wird,
bezeugen das unerschütterliche Verantwortungsbewusstsein der Vierbeiner. Auch Bilder
von verspielten Katzen erfreuten sich schon
im 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Pferde
wurden in verschiedenen Zusammenhängen
gezeigt: beim Einsatz im Krieg, als Reittier auf
der Jagd und gleich gruppenweise vor eine
Kutsche gespannt. Auch auf Darstellungen
von Bauernhöfen sind alle genannten Tiere, erweitert um Kühe, Schafe, Hühner und
Schweine, wiederzufinden. Idyllische Landschaften zeigen ziehende Herden vor weitem
Horizont.
Im religiösen Kontext finden sich Tiere als Attribute der Heiligen wieder. So lässt sich der
Evangelist Markus an dem ihm zugehörigen
Löwen erkennen. Tiere tauchen freilich auch
in unterhaltsamen, lustigen Episoden auf. In
Bildergeschichten und Fabeln werden den
Tieren menschliche Züge verliehen. Der Betrachter erkennt sich selbst in der Kreatur.
Feld-Haus – Museum für Populäre
Druckgrafik
Berger Weg 5, 41472 Neuss
Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag,
11–17 Uhr
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HERBST | 2016
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DER KUNSTBLITZ
|
NOTIZEN
DAS PREUSSISCHE JAHRHUNDERT
ERT
JÜLICH, OPLADEN UND DAS RHEINLAND
HEINLAND
ZWISCHEN 1815 UND 1914
tionsformen, die seit Napoleon im
Rheinland üblich geworden waren.
Ab 1822 war Koblenz Sitz des
Oberpräsidiums der seit
Bis 18.12.2016, Museum Zitadelle
elle Jülich
1830 sogenannten RheinBis 18.12.2016, Villa Römer - Haus der
provinz. Eingeteilt war
Stadtgeschichte Leverkusen
die Provinz in fünf Regierungsbezirke: Aachen,
GESELLSCHAFT IM UMBRUCH
Düsseldorf,
Koblenz,
DOPPELAUSSTELLUNG IN DER VILLA
LLA RÖMER
R
&
Köln und Trier. Ähnlich wie heuDEM MUSEUM ZITADELLE JÜLICH
te, rangierten unterhalb der Regierungsbezirke
Woran erkennt man einen Preußen? Welche
die Kreise mit ihren Landräten. Zunächst waren
Besonderheiten weist er auf? Nicht wenige es preußische Beamte und verdiente Militärs,
Rheinländer mögen sich 1815 solche Fragen
die in der Provinz eingesetzt wurden. Ebenso
gestellt haben, als ihre Heimat dem Preußi- wurden die Amts- und Landgerichte mit preuschen Königreich zugeschlagen wurde. Denn
ßischen Richtern und Beamten ausgestattet.
zunehmend mehr Preußen kamen ins Land: Dennoch blieben rheinische Rechtsformen wie
DER KUNSTBLITZ | NOTIZEN
als Soldaten, als Verwaltungsbeamte oder als
die Ständevertretungen in den Kommunen
Richter. Doch auch als Handwerker und Kauf- und Kreisen – anders als im übrigen Preußen
leute, Lehrer und Professoren, Priester und Pas- – noch lange Zeit erhalten.
toren. Am auffallendsten waren ohne Zweifel
die preußischen Soldaten mit ihren Uniformen
Museum Zitadelle Jülich
– seit 1842 vor allem durch die „Pickelhaube“.
Öffnungszeiten der Ausstellung
Neue Beziehungen entstanden in allen Berei- Mo - Fr, 14 - 17 Uhr
chen des öffentlichen Lebens. Keineswegs war Sa, So u. Feiertag 11 - 18 Uhr
das Königreich Preußen erpicht darauf gewe- ab November: Sa 14 - 17 Uhr, So 11 - 17 Uhr
sen, die Gebiete im Westen seiner Herrschaft
einzugliedern. Nun aber, da sie ihm auf dem Villa Römer – Haus der Stadtgeschichte
Wiener Kongress zugefallen waren, ging die Öffnungszeiten der Ausstellung
preußische Regierung mit Eifer daran, Verwal- Sa 15.00 - 18.00 Uhr
tungsreformen durchzuführen.
So 11.00 - 16.00 Uhr
Sie ersetzten die französischen Administra- und nach Absprache auch zu anderen Zeiten.
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