Die Modellkommunen - Kurzportraits Ressortübergreifend „Blumensiedlung“ in Langenneufnach 1.670 EinwohnerInnen, Landkreis Augsburg Die „Blumensiedlung“ ist mit ca. 150 BewohnerInnen das kleinste Quartier. Sie grenzt an einen zentralen Bereich, der derzeit im Rahmen der Dorferneuerung neu beplant wird und zu dem sich gute Anknüpfungspunkte ergeben. „Am Steig“ in Marktrodach 3.830 EinwohnerInnen, Landkreis Kronach Besonderes Merkmal des Modellprojektes ist der interdisziplinäre und ressortübergreifende Ansatz, der die Themenfelder Flächensparen und Innenentwicklung, ländliche Entwicklung, Sozial- und Seniorenpolitik sowie Städtebau - auf ältere Einfamilienhausgebiete fokussiert - vereint. Finanziert wird das Modellprojekt gemeinsam vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG), der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (StMI), vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) und vom Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS). Modellprojekt Revitalisierung von Einfamilienhausgebieten Laufzeit 2012 – 2014 Planungsbüros Das Quartier „Am Steig“ liegt auf einem Hügel in einem attraktiven Naturraum. Problematisch für die ca. 610 BewohnerInnen ist die Verbindung zum Ortskern, die über eine sehr steile Straße erfolgt. „Alte Siedlung“ in Karlstadt 14.900 EinwohnerInnen, Landkreis Main-Spessart Die „Alte Siedlung“ bildet mit seiner weitläufigen Ausdehnung ein Pendant zur angrenzenden Altstadt. Auch bezüglich seiner Einwohnerzahl (ca. 1.000) ist es das größte der drei Quartiere. PLANUNGSBÜRO SKORKA Architektur . Stadtplanung Manuela Skorka, Architektin und Stadtplanerin [email protected] Bichlmairstr. 8, 82061 Neuried Dr. Sabine Müller-Herbers [email protected] N7, 5-6, 68161 Mannheim Bei Fragen oder Anregungen zum Projekt stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung. beteiligte Ministerien Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit (StMUG) Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern (StMI) Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen (StMAS) Ausgangslage Einfamilienhausgebiete der 50er, 60er und 70er Jahre stehen heute sowohl in Städten wie auch in ländlichen Gemeinden vor einem großen Umbruch. Mit dem Fortzug der Kinder, dem zunehmenden Alter der BewohnerInnen und einem steigenden Sanierungsbedarf der Gebäude stehen EigentümerInnen und Kommunen vor großen Herausforderungen. Gebäudebestand, Quartiersstruktur sowie Versorgungs- und Dienstleistungseinrichtungen werden in vielen Fällen nicht mehr den veränderten Bedürfnissen der BewohnerInnen gerecht. Junge Familien bevorzugen oft die Neubaugebiete. Diese Entwicklungen stehen auch einer sparsamen Flächennutzung entgegen. In einem bayernweiten Wettbewerb haben sich drei Kommunen mit ausgewählten Einfamilienhausgebieten für das innovative Modellprojekt erfolgreich beworben. Zukunftsfragen Wie stellen sich die BewohnerInnen ihr Wohnquartier in 10 bis 15 Jahren vor? Wie wird man heutigen, sehr unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen zum Wohnen gerecht? Gibt es Ideen, wie man im Alter im Quartier gut und selbstbestimmt leben kann? Wie kann die Attraktivität von älteren Einfamilienhausgebieten verbessert und langfristig gesichert werden? Welche Chancen und Risiken bestehen für Baulücken und bestehende Gebäude auf dem heutigen und künftigen Immobilienmarkt? Wie können diese Herausforderungen gemeinsam von der Gemeinde, den BewohnerInnen und anderen Kooperationspartnern angepackt werden? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen des Modellprojektes mit den BürgerInnen vor Ort diskutiert und konkrete Lösungsansätze entwickelt werden. Dabei spielen unterschiedliche Aspekte wie Nahversorgung, ÖPNV-Anbindung, Quartierstreffpunkte, Gebäudesanierung, maßvolle Nachverdichtung, barrierefreie öffentliche Räume, Nachbarschaftshilfe, neue Wohnformen für Jung und Alt oder das Thema „Alt werden zu Hause“ eine Rolle. Es gilt eine Vielzahl von Partnern aus der Verwaltung, den Wohlfahrtsverbänden, Einzelhandel, Immobilienwirtschaft, Pflegediensten, Vereinen, Ehrenamtlichen-Netzwerken, Kirchen, sozialen Einrichtungen sowie Planung und Handwerk an einen Tisch zu bringen. Ergebnisse und Erfahrungswerte Ziel des Modellprojekts ist die Entwicklung übertragbarer, praxisgerechter Handlungsansätze für alle Kommunen in Bayern, um die Einfamilienhausgebiete für die zukünftigen Herausforderungen zu rüsten. Den Modellkommunen werden individuelle Quartierskonzepte zur Verfügung gestellt, die den beteiligten Kommunen und BürgerInnen konkrete Lösungsansätze mit rasch umsetzbaren Einzelmaßnahmen bieten. Auf der Basis guter Beispiele und der Erfahrungen in den Modellkommunen wird den bayerischen Städten und Gemeinden zudem eine Broschüre mit Modellbausteinen zur Verfügung gestellt. Dieser Leitfaden erlaubt es, den demographischen, sozialen, räumlichen und städtebaulichen Wandel in den Einfamilienhausgebieten aktiv zu gestalten und die Innenentwicklungsmöglichkeiten älterer Baugebiete besser zu nutzen.
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