November – Dezember 2016 Wir bieten ausgewählte Hörspiele und Schreckmümpfeli zum Download und als Podcast an: srf.ch/hoerspiel srf.ch/schreckmuempfeli 2 November – Dezember 2016 Fr, 04.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Die Tour nach Marseille von Jacques Fayet Produktion: SRF 1980 51' Seite 4 Sa, 05.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Mein Motto: Mutter von Michael Stauffer Produktion: SRF 2008 50' Seite 16 So, 06.11.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Hörspiel-Premiere DER BEAT MEINES GROSSVATERS IST DER SOUND MEINES VATERS IST DER SOUNDTRACK MEINES LEBENS – Vol. 1 oder MEINES VATERS VATER (EWALD HAASE) IST MEIN VATER (MICHAEL MAASSEN) BIN ICH von Tobias Pingler Produktion: SRF 2016 54' Seite 17 Mo, 07.11.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Um Kopf und Kragen von Erhard Schmied Produktion: SRF 2001 49' Seite 5 Fr, 11.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Marlov – Eine harte Nuss von David Zane Mairowitz Produktion: WDR 2013 50' Seite 6 Sa, 12.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Äthersachen – Das Hörspielmagazin ARD Hörspieltage 2016 Produktion: SRF 2016 60' Seite 18 So, 13.11.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Siegerstück der ARD Hörspieltage 2016 Produktion: 83' Seite 19 Mo, 14.11.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Hörnli, Couverts, Schueh von Rainer Puchert Produktion: SRF 1989 35' Seite 7 Fr, 18.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Der schwarze Peter von Arthur Conan Doyle Produktion: SWR/MDR/rbb 2004 50' Seite 8 Sa, 19.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Frau Higgins – Anstelle von Erinnerung von Jens Nielsen Produktion: SRF 2015 52' Seite 20 So, 20.11.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Knöpfe von Ilse Aichinger Produktion: SRF 1974 60' Seite 21 Mo, 21.11.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Helvetiastrasse 17 – Pfarrer Iselis erster Fall 1/5 von Jacob Fischer Produktion: SRF 1969 36' Seite 9 Fr, 25.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Rothschilds Geige von Anton Tschechow Produktion: SRF 1994 48' Seite 10 Sa, 26.11.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Welcome to (P)Affoltern von der Klasse 3B der Sekundarschule Riedenhalden ZürichAffoltern Produktion: JULL 2016 40' Seite 22 So, 27.11.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Atlas der abgelegenen Inseln von Judith Schalansky Produktion: SRF/WDR/ Schauspiel Hannover 2015 53' Seite 23 Mo, 28.11.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Helvetiastrasse 17 – Pfarrer Iselis erster Fall 2/5 von Jacob Fischer Produktion: SRF 1969 40' Seite 9 Fr, 02.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 NACH LAMPEDUSA – Wandererfantasien von «Matterhorn Produktionen» Produktion: SRF 2016 50' Seite 11 Sa, 03.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Es Dach überem Chopf 1/5 von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Produktion: SRF 1961 44' Seite 24 So, 04.12.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Dshan von Lothar Trolle Produktion: SWR 2015 77' Seite 25 3 November – Dezember 2016 Mo, 05.12.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Helvetiastrasse 17 – Pfarrer Iselis erster Fall 3/5 von Jacob Fischer Produktion: SRF 1969 32' Seite 9 Fr, 09.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Herrn Walsers Raben von Wolfgang Hildesheimer Produktion: SRF 1984 51' Seite 12 Sa, 10.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Es Dach überem Chopf 2/5 von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Produktion: SRF 1961 52' Seite 24 So, 11.12.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Dr Huuswart von Harold Pinter Produktion: SRF 1985 82' Seite 26 Mo, 12.12.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Helvetiastrasse 17 – Pfarrer Iselis erster Fall 4/5 von Jacob Fischer Produktion: SRF 1969 41' Seite 9 Fr, 16.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Hörspiel-Premiere SRF-Weihnachtskrimis von Gillian Linscott, Ed McBain, Hugo Rendler, Fred Vargas Produktion: SRF 2016 50' Seite 13 Sa, 17.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Es Dach überem Chopf 3/5 von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Produktion: SRF 1961 52' Seite 24 So, 18.12.2016, 17.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Pan Familia von David Lindemann Produktion: DKultur 2016 54' Seite 27 Mo, 19.12.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Helvetiastrasse 17 – Pfarrer Iselis erster Fall 5/5 von Jacob Fischer Produktion: SRF 1969 41' Seite 9 Fr, 23.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Hörspiel-Premiere SRF-Weihnachtskrimis von Gillian Linscott, Ed McBain, Hugo Rendler, Fred Vargas Produktion: SRF 2016 50' Seite 13 Sa, 24.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Es Dach überem Chopf 4/5 von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Produktion: SRF 1961 52' Seite 24 So, 25.12.2016, 16.00/17.00/18.00/19.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur SRF-Weihnachtskrimis von Gillian Linscott, Ed McBain, Hugo Rendler, Fred Vargas Produktion: SRF 2016 je Folge 25' Seite 28 Mo, 26.12.2016, 14.00 Uhr Radio SRF 1 Kuss des Zaren von Robert Thayenthal Produktion: WDR 1991 45' Seite 14 Fr, 30.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 1 Katerleben von Walter Schenker Produktion: SRF 1982 36' Seite 15 Sa, 31.12.2016, 20.00 Uhr Radio SRF 2 Kultur Es Dach überem Chopf 5/5 von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Produktion: SRF 1961 52' Seite 24 4 November – Dezember 2016 Hörspiel SRF 1 Freitag, 04.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Die Tour nach Marseille von Jacques Fayet Im unterhaltsamen Hörspiel-Programm von SRF 1 haben attraktive Krimis aus Frankreich einen festen Platz. Einer, der für kriminell gute Hörspiel-Spannung à la française steht, ist der Hörspiel-Autor Jacques Fayet. Ein leerer Lastwagen reicht ihm, um einen spektakulären Fall in Schwung zu bringen. Ein Sattelschlepper steht schon seit achtundvierzig Stunden auf einer Ausfallstrasse von Paris. Er ist unbeleuchtet, leer. Eine Panne? Monsieur Raymond Monnier, der Besitzer des Fahrzeugs scheint nichts zu wissen. Sein Fahrer sollte eigentlich unterwegs sein, ans Meer, nach Brest, um dort Frachtgut abzuholen. Ist er aber offensichtlich nicht. Wo steckt er also? Weiss Raymond Monnier vielleicht doch mehr, als er sagt? Fragen über Fragen für Kommissar Frémond und Inspektor Maxim, die im Laufe ihrer polizeilichen Ermittlungen immer wieder auf menschliche, allzu menschliche Schwächen und Verstrickungen stossen. Mit: Horst Mendroch (Streifenpolizist), Jürgen Cziesla (Raymond Monnier), Andrea Vetsch (Geneviève), Peter Oehme (Kommissar Frémond), Ingold Wildenauer (Inspektor Maxime), Michael Gempart (Gendarm), Robert Tessen (Gerichtsmediziner), Brigitte Ziese (Susanne), Erwin Parker (Doktor), Angelica Arndts (Concièrge) Aus dem Französischen von Maria Frey Tontechnik: Bea Wicki, Emil Leiser Regie: Buschi Luginbühl Produktion: SRF 1980 Dauer: 51' 5 November – Dezember 2016 Montag, 07.11.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Um Kopf und Kragen von Erhard Schmied Jörg Thewes hält seine attraktive Frau Katja für strohdumm. Er hetzt ihr den Detektiv Olli hinterher, um ihr einen Seitensprung zu beweisen. Katja, bei weitem nicht so beschränkt wie ihr Mann glaubt, enttarnt Olli und erkennt sofort, was dem Detektiv fehlt, nämlich Liebe und Anerkennung. Katja hat ein grosses Ziel: Sie will mit Hardy, ihrem Liebhaber und Anwalt, auf die Bahamas. Um dies zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht. Skrupellos spannt sie den armen Detektiv Olli ein. «Um Kopf und Kragen» ist ein schneller Szenenbogen, witzig, liebevoll und böse. Positive Heldinnen oder Helden gibt es nicht, und ob die scheinbaren Match-Winner sich lange an ihrem Glück freuen, sei dahingestellt. Mit: Désirée Meiser (Katja), André Jung (Olli), Tilo Nest (Hardy), Nikola Weisse (Sabine), Hans Rudolf Spühler (Thewes), Anton Ponradjah (Chinese) Musik: Matthias Ziegler Tontechnik: Fabian Lehmann Regie: Margret Nonhoff Produktion: SRF 2001 Dauer: 49' Erhard Schmied lebt als freier Schriftsteller in Saarbrücken. Der vielseitige Autor schreibt sowohl Drehbücher für Film und Fernsehen, Theaterstücke für Kinder wie auch Hörspiele, Gedichte und Prosa. Erhard Schmied ist immer wieder Gast in Schweizerischen Lehrerseminaren, um über Hörspiele und über das Hörspielmachen zu berichten. Dem SRF-Publikum ist Erhard Schmied nicht nur als Krimiautor bekannt, sondern auch als Autor etlicher Schreckmümpfeli. Matthias Ziegler ist Flötist und in vielen Musikrichtungen zwischen Klassik und Jazz daheim. Neben seinen ausgedehnten Konzertreisen unterrichtet Matthias Ziegler am Konservatorium in Zürich und ist künstlerischer Leiter der Projektreihe «Palladio, Musik & Raum». Auf der Suche nach neuen Klängen hat er das expressive Potential der herkömmlichen Flöten enorm erweitert. Mit seinen experimentellen Bassflötenklängen schafft er im Krimi «Um Kopf und Kragen» Atmosphäre und Rhythmus. 6 November – Dezember 2016 Freitag, 11.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Marlov – Eine harte Nuss von David Zane Mairowitz Yevgeny Marlov, selbst ernannter und immer wieder vom sowjetischen Regime gebeutelter Privatdetektiv in Moskau, wird Anfang der 1980er-Jahre aus einer «psychiatrischen» Anstalt geholt, um das Kirow-Ballett bei einem Auslandsauftritt in London zu begleiten. Als Statist einer «Nussknacker»-Inszenierung soll Marlov verhindern, dass sich Tänzer nach England absetzen. Sein eigentlicher Auftrag aber ist ein Racheakt des mächtigen Juri Andropow am abtrünnigen Rudolf Nurejew. Der weltberühmte Tänzer war schon 1961 in Paris geflüchtet. Für Marlov wird der Auftrag, den er nicht ablehnen kann, zum Tanz auf dem Vulkan. Mit: Udo Schenk (Marlov), Ulrich Gebauer (Oleg Korbin), Bettina Engelhardt (Natalia Ulanova), Sascha Icks (Alicia Vishnevskaya), Martin Bross (Psychiater), Walter Gontermann (Juri Andropow), Andreas Grötzinger (Rudolf Nurejew) Musik: Bernd Koll Regie: Jörg Schlüter Produktion: WDR 2013 Dauer: 50' David Zane Mairowitz, 1943 in New York geboren, lebt seit 1966 in Avignon und Berlin. Er schreibt und inszeniert Features und Hörspiele, davon sieben Marlov-Krimis. Auch bei Schweizer Radio SRF inszeniert er immer wieder. Für das SRF-Hörspiel «Category 5: Wie ich Fats Domino aus dem Hurrikan Katrina rettete» wurde David Zane Mairowitz 2012 mit dem begehrten «Prix Europa» ausgezeichnet. 7 November – Dezember 2016 Montag, 14.11.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Hörnli, Couverts, Schueh von Rainer Puchert Im Dezember wird es 100 Jahre her sein, dass der Volksschauspieler Ruedi Walter geboren worden ist. Der vielseitige Darsteller mit seinem charmanten Basler Dialekt hat mannigfaltige Spuren hinterlassen: auf der Bühne, im Film und Fernsehen – und nicht zuletzt in unzähligen Hörspielen. Für Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, eröffnet unser konsumfreudiger Alltag immer wieder neue Möglichkeiten, aktiv gegen Einsamkeit und das Vergessenwerden anzugehen, und sei es nur, indem man die Rolle des Kunden ausgiebig auskostet. Der Einkauf bietet die Chance zum Gespräch, ob es der Verkäuferin passt oder nicht. Für den Schauspieler Ruedi Walter wiederum war die Darstellung eines Kunden im Pensionsalter eine dankbare Aufgabe, um sein komödiantisches Talent zu zeigen. Mit: Ruedi Walter (Kunde in allen drei Episoden), Birgit Steinegger (Verkäuferin in der Boutique), Denise Schütz (Verkäuferin in der Papeterie), Silvia Jost (Verkäuferin im Schuhgeschäft) Tontechnik: Werner Feldmann Mundartfassung und Regie: Charles Benoit Produktion: SRF 1989 Dauer: 35' Rainer Puchert, geb. 1934, ist seit 1957 freier Schriftsteller und arbeitet hauptsächlich für den Hörfunk. Er hat über 100 Hörspiele geschrieben, oft experimentelle Sprachspiele. 8 November – Dezember 2016 Freitag, 18.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Der schwarze Peter von Arthur Conan Doyle Als Sherlock Holmes im Juli 1895 eines Morgens mit einem riesigen Speer unterm Arm ins Zimmer tritt und erzählt, dass er soeben aus dem Schlachthaus komme und vergebens versucht hätte, ein totes Schwein zu durchbohren, ist Dr. Watsons Verwunderung gross. Kurz darauf erscheint der junge Polizeiinspektor Stanley Hopkins und hofft auf Holmes Hilfe. Peter Carey, ein äusserst gefürchteter ehemaliger Seemann, wurde von einer stählernen Harpune ermordet in seiner «Kajüte» gefunden. Hauptverdächtiger ist John Hopley Nelligan, der Sohn eines einst grossen, verschwundenen Bankiers. Sherlock Holmes ist von Hopkins Methoden keineswegs überzeugt. Als Kapitän Basil verschafft sich Sherlock Holmes aus Seemannskreisen seine Informationen, die ihn auf die richtige Spur führen. Mit Sherlock Holmes schuf Arthur Conan Doyle den Prototyp des intellektuellen Detektivs. Der charmant herablassende, selbstverliebte Snob brilliert durch eine unbestechlich genaue Beobachtungsgabe und logisches Kombinationsvermögen. Die erste Serie der Kriminalgeschichten mit Sherlock Holmes erschien 1891/92. Mit: Walter Renneisen (Sherlock Holmes), Peter Fitz (Dr. Watson), Christian Brey (John Nelligan), Philipp Otto (Hopkins), Marius Marx (Cairns), Sebastian Kowski (Lancaster) Aus dem Englischen von Alice und Karl Heinz Berger Musik: Henrik Albrecht Hörspielfassung: Alexander Schnitzler Regie: Stefan Hilsbecher Produktion: SWR/MDR/rbb 2004 Dauer: 50' 9 November – Dezember 2016 Montag, 21.11.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/5 Montag, 28.11.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/5 Montag, 05.12.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 3/5 Montag, 12.12.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 4/5 Montag, 19.12.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, 5/5 Zum 100. Geburtstag von Ruedi Walter Helvetiastrasse 17 Pfarrer Iselis erster Fall von Jacob Fischer Zum Ausklang des Jahres erinnert SRF mit Hörspielen und Filmen an den Volksschauspieler Ruedi Walter, dessen Geburtstag sich im Dezember zum 100. Mal jährt. Er hat durch zahllose Auftritte das helvetische Hörspiel wesentlich geprägt. Eine seiner Paraderollen: der Pfarrer und Hobby-Detektiv Iseli. Wie sein berühmter englischer Vorgänger «Father Brown» von Gilbert K. Chesterton kann es auch der liebenswürdig-schrullige Pfarrer Iseli nicht lassen, Detektiv zu spielen und in seiner Freizeit Kriminalfälle zu lösen. In seinem ersten Fall gerät Gaudenz Moser aus der Bündner Gemeinde Obervaz, wo der streitbare Iseli seines Amtes waltet, unter Mordverdacht. Von der Unschuld seines ehemaligen Schülers überzeugt, fährt der herzkranke Pfarrer zusammen mit seiner resoluten Haushälterin Jungfer Regula in die Grossstadt im Unterland, um dem verhafteten jungen Mann zu Hilfe zu eilen. Schon wittert die Boulevardpresse eine heisse Story und heftet sich dem Protagonisten an die Fersen. Als Gaudenz schliesslich den Mord an der Serviertochter Maria gesteht, gibt es für Pfarrer Iseli kein Halten mehr: Mit treffsicherem Gespür und raffinierten Methoden der Informationsbeschaffung ermittelt er auf eigene Faust. Mit: Ruedi Walter (Pfarrer Iseli), Margrit Rainer (Jungfer Regula), Paul Bühlmann (Vincenz Moser), Paul Weibel (Gaudenz Moser), Valerie Steinmann (Maria Kunz), Inigo Gallo (Kommissär Stäubli), Fred Tanner (Pfarrer Müller), Albert Freuler (Vikar Josef Huber), Jörg Schneider (Reporter Peter «Schälli» Schellenbaum), Ulrich Beck (Pressefotograf Röbi Fink), Lee Ruckstuhl (Redaktionssekretärin Trudi), Eduard Huber (Fred Krebs), in weiteren Rollen: Ernst Stiefel, Liselotte Favri, Fay Kaufmann, Edwin Mächler, Guido von Salis, Klaus Knuth, Vincenzo Biagi, Peter W. Staub, Christian Huber, Karl Meier, Christian Caflisch Musik: Hans Moeckel Tontechnik: Willy Helbig, Irmgard Bichler Regie: Robert Bichler Produktion: SRF 1969 Dauer Teil 1: 36', Teil 2: 40', Teil 3: 32', Teil 4: 41', Teil 5: 41' 10 November – Dezember 2016 Freitag, 25.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Rothschilds Geige von Anton Tschechow Jakow Iwanow, Sargtischler und notorisch unzufriedener Geizkragen, kennt nur eines in seinem Leben: Sorgen. Eine einzige Mühsal ist es, dieses Leben, ein einziges Verlustgeschäft. Und darum schreibt Jakow in seinem Büchlein nur das auf, was er nicht verdient hat. Da kommt ihm der Jude Rothschild, mit dem Jakow gelegentlich im gleichen Orchester zum Tanz aufspielt, gerade recht. An ihm, dem jämmerlichen Klarinettenflöter, kann er seine abgrundtiefe Unzufriedenheit so schön abreagieren. Mit: André Jung (Erzähler), Norbert Schwientek (Jakow Iwanow, Sargtischler), Renate Steiger (Marfa, seine Frau), Wolfram Berger (Rothschild, Musiker), Jürgen Cziesla (Moische Iljitsch Schachkes, Orchesterleiter), Albert Freuler (Pjotr Alexandrow), Klaus Henner Russius (Maxim Nikolajitsch, Arzt), Klaus Lehmann (Semjon Petrow, Bräutigam), Witek Kornacki (Pope) Musik: Witek Kornacki Tontechnik: Monica Kilchenmann, Yvonne Widmer, Norbert Elser Hörspielbearbeitung und Regie: Fritz Zaugg Produktion: SRF 1994 Dauer: 48' Anton Pawlowitsch Tschechow (geb. 1860 in Südrussland) war Arzt und Schriftsteller. Schon als junger Mann erkrankte Anton Tschechow an Tuberkulose. Er schrieb viele Theaterstücke für das Moskauer Kunsttheater sowie Erzählungen und Novellen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Drei Schwestern» oder «Der Kirschgarten». Tschechow starb 1904 im deutschen Kurort Badenweiler. 11 November – Dezember 2016 Freitag, 02.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 NACH LAMPEDUSA – Wandererfantasien von «Matterhorn Produktionen» Akten, Interviews und Anklageschriften aus Asylverfahren. Auf ihrer Suche nach den Menschen hinter den Aktennotizen lesen sich eine Schauspielerin, ein Sänger und ein Pianist durch einen Stapel von Asyl-Dossiers. Die Werkzeuge dieser Spurensuche sind die Sprache und die Musik. Was passiert, wenn die Flüchtlinge angekommen sind im «gelobten Land»? Die Schauspielerin und Regisseurin Ursina Greuel beschäftigte sich zwei Jahre lang mit der Situation von Asylsuchenden in der Schweiz und erarbeitete zusammen mit dem Sänger Daniel Hellmann und dem Pianisten Samuel Fried das Stück «NACH LAMPEDUSA – Wandererfantasien». Das dramaturgische Gerüst für dieses Hörspiel (und das gleichnamige Bühnenstück) bildet die Musik, namentlich das virtuose Klavierstück «Wandererfantasie» von Franz Schubert. Ausgewählte Lieder von Franz Schubert, Hanns Eisler und Johannes Brahms verbinden Sprache und Melodie. Manchmal verschmelzen Musik und Text zu einem gemeinsamen Klang, manchmal erhebt der Sänger seine Stimme und die Sprechstimme verstummt. Die Konfrontation des dokumentarischen Materials mit dem romantischen Kunstlied lässt die Grenzen zwischen Vertrautem und Fremdem durchlässig werden. Mit: Samuel Fried (der Pianist), Ursina Greuel (die Frau), Daniel Hellmann (der Sänger) Musik: Johannes Brahms, Hanns Eisler, Franz Schubert Hörspielfassung: Samuel Fried, Ursina Greuel, Daniel Hellmann Dramaturgie: Anina Barandun Tontechnik: Roland Fatzer Text und Regie: Ursina Greuel Produktion: SRF 2016 Dauer: 50' Ursina Greuel studierte Regie und Schauspiel in Zürich. Seit zwanzig Jahren beschäftigt sie sich als Regisseurin intensiv mit zeitgenössischer Dramatik. 2002 gründete sie mit Autor Guy Krneta die Theatergruppe «Matterhorn Produktionen», die sich durch ihren konsequent musikalischen Umgang mit Sprache einen Namen gemacht hat. Daniel Hellmann ist Sänger, Performer, Tanz- und Theaterschaffender. Er studierte in Lausanne und Bern und lebt heute mehrheitlich in Berlin. 2012 gründete er die 3art3 Company und realisierte zuletzt die Musik-Tanz-Theater-Projekte «K.» und «Untold». Samuel Fried ist Pianist, Improvisator und Performer. Er gründete u.a. das «ensemble proton bern» für zeitgenössische Musik und das Performance-Kollektiv «Fluoressenz». Konzerte in der New Yorker Carnegie Hall, der Tonhalle Zürich, dem Casinotheater Bern; regelmässig Konzerttourneen in Japan. 12 November – Dezember 2016 Freitag, 09.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Zum 100. Geburtstag von Wolfgang Hildesheimer Herrn Walsers Raben von Wolfgang Hildesheimer Adrian Walser, ein junger, wohlhabender Müssiggänger, hat von seinem Onkel Fabian einst eine Zauberformel bekommen, mit der er sich der unliebsamen Verwandtschaft entledigen, sie gleichsam in schwarze Raben verwandeln kann. Eine ganze Schar flattert jetzt vor seinem Fenster. Eines Tages kündigt sich Unheil an: Tante Cosima kommt zu Besuch, in Begleitung des merkwürdigen Herrn Mönkeberg. Die Tante behauptet zu wissen, wo der gesamte Rest der Familie verblieben ist. Sie beschuldigt, mit Blick auf die Vögel vorm Fenster, den jungen Adrian, auf geheimnisvolle Weise am Verschwinden der Verwandtschaft beteiligt gewesen zu sein, und will ihn erpressen: Er muss ihre Tochter heiraten. Wolfgang Hildesheimers Hörspiel (Ursendung BR/NDR 1960) ist halb surrealer Kriminalfall, halb ironische Séance. «Die Komik in der Verwandlung lässt die Frage zu, ob es ganz abwegig wäre, sich auf schwarzen Flügeln davonzumachen. Das Glück der Zurückbleibenden ist die Resignation, ein von Selbstironie und einer liebevollen Köchin verklärter Lebensabend.» (Günther Eich) Mit: Peter Brogle (Adrian Walser), Grete Heger (Frau Borgward), Anne-Marie Blanc (Tante Cosima), Horst Warning (Herr Mönkeberg) Tontechnik: Willy Helbig, Anneliese Hasler Regie: Mario Hindermann Produktion: SRF 1984 Dauer: 51' Wolfgang Hildesheimer (1916 - 1991) war ein deutscher Schriftsteller und Maler. 1933 emigrierte er nach England und später nach Palästina. Er war von 1946 bis 1949 Simultandolmetscher bei den Kriegsverbrecherprozessen in Nürnberg. 1955 erhielt er für sein Hörspiel «Prinzessin Turandot» den «Hörspielpreis der Kriegsblinden». Neben vielen anderen Preisen und Auszeichnungen wurde Wolfgang Hildesheimer 1966 mit dem «Georg-Büchner-Preis» geehrt und 1982 mit dem «Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste». 13 November – Dezember 2016 Freitag, 16.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Freitag, 23.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Hörspiel-Premiere SRF-Weihnachtskrimis von Gillian Linscott, Ed McBain, Hugo Rendler, Fred Vargas Keine Langeweile unter dem Christbaum! Für Radio SRF sind über die Festtage die gerissensten Detektive im Einsatz. Mit einem Spürsinn, schärfer als jede Chilischote, und einem Humor, trockener als Weihnachtskekse aus dem letzten Jahr. Hochspannung und Schmunzeln sind garantiert! Ein Skandal im Winter: Weihnachten in einem vornehmen Hotel in den Schweizer Bergen. Die all abendliche Langeweile im Speisesaal kommt mit dem Auftauchen einer ehemaligen Opernsängerin, deren Mann letzte Weihnachten unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen war, zu einem jähen Ende. Für die meisten Hotelgäste ist der Fall klar. Nur Sherlock Holmes und sein Begleiter Dr. Watson haben Zweifel an der Schuld der schönen Witwe. Nach einer Erzählung von Gillian Linscott. Übersetzung: Ulrich Blumenbach, Bearbeitung: Tabea Graf, Regie: Karin Berri Stille Nacht: Heiligabend auf dem 87. Polizeirevier: Ein Schaf scheisst auf den Boden der Wachstube, Josef und Maria sind Illegale auf der Suche nach Arbeit, Drogendealer und Diebe spielen die Heiligen Drei Könige. Eine moderne «hard boiled» Christkindgeschichte nach der Erzählung «And All Through The House» von Ed McBain. Übersetzung: Chris Findlay, Bearbeitung und Regie: Mark Ginzler Ängeli: Susi ist der klassische Verlierer-Typ: Schul-Versagerin, Mobbing-Opfer und sehr, sehr dick. Aber Susi hat Biss. Und Susi bekommt ihre Chance: als Detektiv-Praktikantin in einem Warenhaus zur Adventszeit. Der «Morgengeschichten»-Autor Hugo Rendler hat für SRF einen schaurig-schönen Mundart-Radio-Krimi mit Engel und Weihnachtsmann geschrieben. Mundart-Bearbeitung und Regie: Reto Ott Die Nacht der Barbaren: Heiligabend in Paris: Die Cafés geschlossen, die Taxis verschwunden, die Stadt wie ausgestorben. Weit und breit nicht die Spur eines Verbrechens. Es scheint eine ruhige Nachtschicht für Kommissar Adamsberg zu werden. Doch der Spezialist für unsichtbare Spuren traut dem weihnachtlichen Frieden nicht. Nach einer Kurzgeschichte von Fred Vargas. Übersetzung: Julia Schoch, Bearbeitung und Regie: Johannes Mayr Mit: N.N. Produktion: SRF 2016 Dauer je Geschichte: 25' 14 November – Dezember 2016 Montag, 26.12.2016, 14.00 Uhr, Radio SRF 1 Kuss des Zaren von Robert Thayenthal Nina Iwanowna ist eines von vielen Mädchen des Ballettkonservatoriums in St. Petersburg. Endlose Stunden übt sie täglich in schlecht geheizten Sälen. Der Taktstock des Ballettmeisters verfolgt sie bis in den Schlaf. Denn Nina träumt davon, vor dem Zaren zu tanzen. Doch der Zar hat andere Sorgen. Es ist Krieg. Nina verlässt die Ballettschule und das Haus ihrer Eltern. Mit dem alten Diener Joschk macht sie sich auf einem Pferdekarren auf eine lange Reise, vorbei an ausgebrannten Dörfern und Schlachtfeldern. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, vor dem Zaren zu tanzen, und sei es zwischen pfeifenden Kugeln und sterbenden Soldaten. Mit: Christine Davis (Erzählerin), Verena Reisemann (Nina), Ulrike Frank (Tatjana), Sonja Buschorskas (Olga), Lothar Ostermann (Joschka), Manfred Georg Hermann (Zar), Matthias Premier (Vater), Lutz Förstner (Ballettmeister), in weiteren Rollen: Aisha Alzubeidi, Indira Sonadara, Mirjam Schröder, Björn Dönkes Regie: Joachim Sonderhoff Produktion: WDR 1991 Dauer: 45' 15 November – Dezember 2016 Freitag, 30.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 1 Katerleben von Walter Schenker Wieder einmal ist Ferienzeit bei den Menschen. Das bedeutet für viele Haustiere: ab ins Tierheim! Mao, ein alter, abgeklärter Kater, war schon mehrere Male im Heim. Dort lernt er nun Micky, einen jüngeren, wissensdurstigen Artgenossen kennen. Selbstverständlich haben sich die beiden allerhand zu erzählen – über Katzenart und Menschenart, über Gott und die Welt. Ein Tierschutz-Stück? Mitnichten, denn bei den Katern beginnt es bald zu menscheln. Mit: Hans Helmut Dickow (Kater Mao), Jodoc Seidel (Kater Micky) Musik: Patrick Demenga, Catrin Demenga Tontechnik: Helmut Dimmig Regie: Pierre Kocher Produktion: SRF 1982 Dauer: 36' Walter Schenker (geb. 1943 in Solothurn) war Professor für Germanistische Linguistik an der Universität Trier. Er ist freier Schriftsteller und lebt in Trier. 16 November – Dezember 2016 Hörspiel SRF 2 Kultur Samstag, 05.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Mein Motto: Mutter von Michael Stauffer Der Schweizer Schriftsteller und Hörspielmacher Michael Stauffer hat 2008 als Sohn, Freund und Lebenspartner die damals wichtigen Frauen seines Lebens zu seiner Person befragt und sich so in diesen gespiegelt. In erster Linie hat er natürlich die Mutter zu Wort kommen lassen. Zu den diversen Statements aus ihrem und aus diverser anderer Damen Mund hat Michael Stauffer zwei mögliche Söhne erfunden: einen eigenwilligen, heiteren, durchaus liebesfähigen und einen eher tragischen, der am Telefon mit der Mutter hadert. Thematisiert wird aber auch Walt Disneys Entenhausener Kosmos, dessen Bewohner parthenogenetisch entstanden zu sein scheinen, weil die schönste Sache zwischen den Geschlechtern dort völlig ausgespart ist. So entstand eine Collage aus Original-Tonmaterial, fiktionalen Texten und Comic-Sounds, welche die Identität als Anhäufung von widersprüchlichsten Bildern, Geschichten und Behauptungen präsentiert. Mit: Urs Jucker (Sohn), Christian Ahlers (Telefonsohn), in weiteren Rollen: Irene Grüter, Bea Hänggi, Katharina Kilchenmann, Patricia Moreno, Bela Schmitz, Elisabeth Stauffer, Michael Stauffer, Sara Trauffer und Rahel Vonlanthen Musik: Michael Stauffer Tontechnik: Tom Willen Regie: Claude Pierre Salmony Produktion: SRF 2008 Dauer: 50' Michael Stauffer, 1972 geboren in Winterthur und aufgewachsen in Frauenfeld, absolvierte ein Studium in Deutsch, Französisch und bildnerischem Gestalten und machte den Lehramtsabschluss. Seither arbeitet er als freier Schriftsteller, Regisseur und Performer. 17 November – Dezember 2016 Sonntag, 06.11.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Hörspiel-Premiere DER BEAT MEINES GROSSVATERS IST DER SOUND MEINES VATERS IST DER SOUNDTRACK MEINES LEBENS – Vol. 1 oder MEINES VATERS VATER (EWALD HAASE) IST MEIN VATER (MICHAEL MAASSEN) BIN ICH von Tobias Pingler Der Autor, Rapper, Schauspieler und Drummer Tobias Pingler hat mit Briefen seines Grossvaters, Tagebucheinträgen seines Vaters und eigenen Texten die generationsübergreifende Geschichte von Verletzungen, Geborgenheitswünschen und Verlorenheit belegt. – Eine Ballade der ganz normalen Tragik. Die zeitgeschichtliche Dimension ist gegeben durch die Verstrickung des Grossvaters in den Nationalsozialismus und durch die Tatsache, dass der Vater für die Aufarbeitung dieser politischen Last mehr Kraft und Zeit aufwendete als für seinen Sohn. So werden durch die schriftlichen Zeugnisse mentale Erbschaften als seelische Hypotheken ganz konkret nacherlebbar. Und es zeigt sich, dass Identität durch oft unliebsame Mitwirkung sehr viel mehr ein Mischwesen ist als eine originale Einzigartigkeit. Mit: Tobias Pingler Musik: Tobias Pingler Tontechnik: Tom Willen Regie: Claude Pierre Salmony Produktion: SRF 2016 Dauer: 54' Tobias Pingler, 1974 in Zürich geboren und in Aarau aufgewachsen. Besuch der Rudolf Steiner Schule. Frühe Beschäftigung mit dem Schlagzeug. Später Bezirksschule, dann Schauspielschule. Mit sechzehn erste Gehversuche als Rapper. Ab zwanzig Zusammenarbeit mit Schweizer Jazzmusikern, daneben Tätigkeit als freischaffender Schauspieler. Zeitweise auch eigene Bands. Heute: freischaffender Musiker und Schauspieler, Slam Poet und Autor. Anschliessend an das Hörspiel einige Raps von Tobias Pingler und ein Gespräch mit dem Autor. 18 November – Dezember 2016 Samstag, 12.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur ARD Hörspieltage 2016 Äthersachen – Das Hörspielmagazin Der Hörspieljahrgang 2016 im Gespräch Jedes Jahr strömen rund 10'000 Menschen zu den ARD Hörspieltagen nach Karlsruhe. Fünf Tage für die Königsdisziplin des Radios. In der Stunde vor der Bekanntgabe des «Deutschen Hörspielpreises der ARD» diskutiert die SRF-Hörspielredaktion die Tops und Flops des diesjährigen Wettbewerbs. Die ARD Hörspieltage in Karlsruhe finden dieses Jahr vom 9. bis 13. November statt. In der «Nacht der Gewinner» werden am 12. November die Preisträger von insgesamt sechs Wettbewerben geehrt. Mitglieder der SRF-Hörspielredaktion diskutieren vorab die Einreichungen zum Hauptwettbewerb und wagen Prognosen. SRF schickt dieses Jahr das Hörspiel «Frau Higgins – Anstelle von Erinnerung» von Jens Nielsen ins Rennen. (Wiederholungssendung: Samstag, 19.11.2016, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur) Produktion: SRF 2016 Dauer: 60' 19 November – Dezember 2016 Sonntag, 13.11.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur ARD Hörspieltage 2016 Siegerstück der ARD Hörspieltage 2016 Die Verleihung des «Deutschen Hörspielpreises» ist der Höhepunkt der ARD Hörspieltage. In der «Nacht der Gewinner» werden am 12. November die Preisträger von insgesamt sechs Wettbewerben geehrt. SRF 2 Kultur sendet das Siegerstück in voller Länge plus einen Mitschnitt der Preisverleihung. Die ARD Hörspieltage in Karlsruhe finden dieses Jahr vom 9. bis 13. November statt. Das Festival gilt als die grösste deutschsprachige Veranstaltung rund um Hörspiel und Sound-Art. Neben dem Wettbewerb finden Vorträge, Konzerte und Live-Hörspiele statt. Das ganze Programm gibt es unter www.radio.ard.de. Dauer: 83' 20 November – Dezember 2016 Samstag, 19.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Frau Higgins – Anstelle von Erinnerung von Jens Nielsen Frau Higgins weiss manchmal nicht genau, ob sie Kinder hat oder nicht und wie die heissen. Ist das Demenz oder Charakter? Vergisst sie, oder verdrängt sie? Wenn sie auftritt, zeigt sie jedenfalls einen Verdrängungsgrad, der alle anderen an die Wand drückt. Ben, der Butler, muss es dann richten. «Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind…», sagt Shakespeare. Und wenn dann auch noch das Gedächtnis nachlässt, ist der Stoff nicht mehr unbedingt reissfest, wie der Schweizer Autor Jens Nielsen in seinem neuesten Hörspiel vorführt, in dem sich alles, aber auch wirklich alles als fraglich erweist. Frau Higgins, zum Beispiel, residiert in ihrer Villa. Ist es ihre Villa? Ist es überhaupt eine Villa? Ben, der Butler, scheint mehr zu wissen, schweigt aber. Ist er überhaupt ein Butler? Oder ist er ein Engel, Erzengel, Erzbutler? Constance, womöglich die Tochter, wird in einer Kiste angeliefert und wirbelt Staub auf, sekundiert von Herrn Lugano Seiler, ihrem Lover. Oder ist er Mutters Lover? Mit: Irm Hermann (Frau Higgins), Jodoc Seidel (Ben), Jessica Higgins (Tochter Constanze), Klaus Brömmelmeier (Herr Lugano Seiler), Thomas Mathys (Nachrichtensprecher) Musik: Giovanni Di Stefano Tontechnik: Tom Willen Regie: Claude Pierre Salmony Produktion: SRF 2015 Dauer: 52' Jens Nielsen, 1966 in Aarau geboren, absolvierte eine Schauspielerausbildung. Danach gründete er mit Aglaja Veteranyi die Performance-Theatergruppe «Die Engelmaschine». Nielsen lebt als freier Schauspieler, Sprecher und Autor in Zürich. Seit 2003 sind neun Theaterstücke von ihm auf die Bühne gebracht worden. Seit 2003 figuriert er auch als Autor für Hörspiel SRF: «Max am Rand» (2003), «Vom Himmel fallen oder von den Bäumen» (2005), «Endidyll» (2011), «Die Uhr im Bauch» (2012), «Immer stimmt das dann plötzlich» (2012), «CASTING, oder wir können uns gerne diezen» (2009), «Mit den Waffen einer Maus» (2012). 2012 erschien sein Buch «Das Ganze aber kürzer». Giovanni Di Stefano, 1958 in Rom geboren, hat nach seinem Kunststudium am Liceo Artistico in Rom 1978 einen Diplomabschluss gemacht, sich 1982 dem Gruppo Eventualista angeschlossen, 1985 das Diplom in Malerei an der Accademia delle Belle Arte in Rom gemacht. Seit 1998 lebt und arbeitet er in Basel, wo er parallel zu seinem visuellen Schaffen auch im Audio-Art-Bereich tätig ist. 21 November – Dezember 2016 Sonntag, 20.11.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Knöpfe von Ilse Aichinger Die österreichische Schriftstellerin Ilse Aichinger ist am 11. November 2016 im Alter von 95 Jahren gestorben. Ihr Hörspieldebüt «Knöpfe» aus dem Jahr 1953 gilt als Klassiker. «Knöpfe» ist eine unheimliche Parabel auf das entfremdete und monotone Leben in einer schillernden Konsumwelt. Die junge Ann hat Beschäftigung in einer Knopffabrik gefunden. Hier sortiert sie den ganzen Tag ungewöhnlich schöne, leuchtende Knöpfe, die alle Mädchennamen tragen. Doch die seltsamen Geräusche hinter der Wand ihres Arbeitsraumes und der Umstand, dass manchmal eine ihrer Kolleginnen plötzlich und unerklärbar vom Arbeitsplatz fernbleibt, beunruhigen Ann. Auch Jean, ein Mädchen, mit dem sich Ann angefreundet hat, bleibt eines Tages fort. Dafür erscheint ein neuer Knopf in der Kollektion, der Jeans Namen trägt. Verzweifelt versucht sie, alle bereits verkauften Knöpfe der Marke Jean zurückzuholen. Mit: Herlinde Latzko (Ann), Verena Buss (Jean), Krista Stadler (Rosie), Ulrich Kuhlmann (John), Hans Gerd Kübel (Bill), Volker Spahr (Jack) und Kurt Fischer-Fehling (Verkäufer) Tontechnik: Aldo Gardini und Vreni Palm Regie: Joseph Scheidegger Produktion: SRF 1974 Dauer: 60' Ilse Aichinger, geboren am 1. November 1921 in Wien, erlebte als Tochter einer jüdischen Ärztin die Schrecken der NS- und Kriegszeit, die sie 1948 in ihrem ersten Roman «Die grössere Hoffnung», beschrieb. Anschliessend veröffentlichte sie überwiegend Gedichte und Kurzprosa sowie Hörspiele. Seit 1951 gehörte Aichinger der «Gruppe 47» an, wo sie auch ihren späteren Mann Günter Eich kennenlernte. Sie wurde mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter dem Petrarca-Preis (1982), dem Grossen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste (1991) und dem Grossen Österreichischen Staatspreis für Literatur (1995). Ilse Aichinger starb am 11. November 2016 in Wien. 22 November – Dezember 2016 Samstag, 26.11.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Welcome to (P)Affoltern von der Klasse 3B der Sekundarschule Riedenhalden Zürich-Affoltern Ein Hörspiel aus dem Zürcher Untergrund. Zwölf Jugendliche aus Affoltern haben eine wilde Geschichte über Liebe und Eifersucht geschrieben. Und dann den Text als Hörspiel performt. Dies ist die Liebesgeschichte von Alina und Adnan. Oder von Alina und Lounes? Oder vielleicht die von Zayneb und Adnan? Auf jeden Fall spielt die Geschichte in Zürich-Affoltern. Dort sieht an der Oberfläche alles normal aus. Doch im Untergrund brodelt es. Vor Liebe und Eifersucht. Und bald stellt sich die alles entscheidende Frage: Wer betrügt wen? Und mit wem? An einer Riesen-Party tief unter Affolterns Häusern und Strassen entscheidet sich die Zukunft. Mit: Bianca Baumann, Donikë Shahini, Eduardo Marques de Oliveira, Mijo Zekic, Rosarioa Maccarrone, Salim Soussi, Sarah Pullirsch, Sejla Radic, Sulejman Idrizi, Trim Bislimi, Vebi Shevkiu, Vildan Özcan Hörspielfassung und Regie: Martin Engler Produktion: JULL - Junges Literaturbüro Zürich, 2016 Dauer: 40' Zwischen Herbst 2014 und Sommer 2015 haben die zwölf Jugendlichen mit dem Historiker Martin Illi im Zürcher Untergrund recherchiert; dann mit dem Schriftsteller Christoph Simon einen Untergrund-Roman geschrieben und schliesslich mit dem Regisseur Martin Engler und der Schauspielerin Irene Eichenberger ein Hörspiel produziert. 23 November – Dezember 2016 Sonntag, 27.11.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Atlas der abgelegenen Inseln Musikalisches Hörstück von Thom Luz nach Texten von Judith Schalansky Der Zürcher Thom Luz gehört zu den am meisten beachteten Jung-Regisseuren auf der deutschsprachigen Theaterbühne. Bisheriger Höhepunkt war sein szenisch-musikalischer Abend «Atlas der abgelegenen Inseln» am Schauspiel Hannover. Daraus hat Luz eine Radioversion erarbeitet, die jetzt auf CD erscheint. Vor ein paar Jahren hat sich die Schriftstellerin und Buchgestalterin Judith Schalansky aufgemacht, die Welt zu entdecken. In früheren Zeiten hätte sie dafür ein Schiff besteigen müssen, beseelt vom Wunsch, unversehens irgendwo auf terra incognita zu stossen. Heute jedoch gibt es rund um den Globus kein Fleckchen Erde mehr, das unentdeckt geblieben wäre. Aber Judith Schalansky ist aufgewachsen als «Atlas-Kind», ihre Liebe gilt den kartografischen Werken. In ihnen, den erdkundlichen Folianten und Atlanten, hat Judith Schalansky ihre Forschungsreisen unternommen. Und ist dabei bis an die Ränder des Erdkreises vorgestossen, zu fünfzig abgelegenen Inseln: «Inseln, auf denen ich nie war und niemals sein werde». Inseln, die sich – weit entfernt von jeder Bounty-Romantik – aus der rauen See erheben, abweisend und karg die allermeisten. Und es haben sich auf ihnen schreckliche Begebenheiten zugetragen. Denn die Faszination der Entdecker verkehrte sich nur allzu oft in Entsetzen. «Das Paradies mag eine Insel sein», schreibt Judith Schalansky. «Die Hölle ist es auch.» Thom Luz hat diese Ambivalenz aufgenommen und sie in eine faszinierende musik-theatralische Installation übersetzt. Spielort war ein Jugendstil-Treppenhaus, die sogenannte «Cumberlandsche Galerie» im Schauspielhaus Hannover. Hier sassen die Zuschauer auf drei Stockwerke verteilt, wie im Innern eines Luxusliners von vor hundert Jahren. Und sie wurden mitgenommen auf eine Reise, die vor allem auch eine Klang- und Hörreise war. Eine vielschichtige Komposition aus Stimmen, Geräuschen und musikalischen Fragmenten – wie nicht von dieser Welt. Nun hat Thom Luz (zur Zeit Hausregisseur am Theater Basel) seine Inszenierung als reines Hörstück eingerichtet – für all diejenigen, denen das Reisen im Kopf immer noch am nächsten liegt. «Atlas der abgelegenen Inseln» wird im Oktober als CD im Christoph Merian Verlag veröffentlicht. Mit: Beatrice Frey, Günther Harder, Sophie Krauss, Oscar Olivo; sowie Iris Maron (Violine), Maria Pache (Viola), Mikael Rudolfsson (Posaune), Karoline Steidl (Violine) Dramaturgie: Judith Gerstenberg Musikalische Leitung: Mathias Weibel Textfassung, Montage und Regie: Thom Luz Redaktion: Reto Ott (SRF), Isabel Platthaus (WDR) Produktion: SRF/WDR in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Hannover, 2015 Dauer: 53' 24 November – Dezember 2016 Samstag, 03.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 1/5 Samstag, 10.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 2/5 Samstag, 17.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 3/5 Samstag, 24.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 4/5 Samstag, 31.12.2016, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur, 5/5 Es Dach überem Chopf von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig Zürich in den 60er-Jahren: Familie Caduff haust in einer Notbaracke. Eines Tages lotst sie ein Immobilienhai in ein Haus am Zürichberg: Die ungehobelten Caduffs sollen die ansässige Mieterschaft vergraulen. Doch der Schuss geht nach hinten los, denn Caduffs mausern sich zu richtigen Vorzeigenachbarn. «Es Dach überem Chopf» ist vor allem als Kinofilm von 1962 in Erinnerung. Dabei wurde das Skript von Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig schon ein Jahr zuvor als Hörspiel produziert – und das muss den Vergleich mit der grossen Leinwand keinesfalls scheuen. Denn das Hörspiel hat eine durch und durch moderne Erzählweise: Kurt Früh und Moderator Jean-Pierre Gerwig führen höchstpersönlich durch das Stück. Immer wieder greifen Gerwig und Früh ins Geschehen ein, sprechen ihre Figuren direkt an, reagieren und kommentieren. Und zwar auf höchst vergnügliche Art. Mit: Kurt Früh und Jean-Pierre Gerwig (Erzähler), Zarli Carigiet (Balz Caduff), Marianne Kober (seine Frau Vreni Caduff ), Flavia Schnyder (ihre Tochter Sophie), Gion Janett (ihr Sohn Sepp), Peter Wolf (ihr Sohn Kari), Elfriede Volker (Frau Bänziger), Oskar Hoby (Herr Rüdisühli), Alice Brüngger (Frau Rüdisühli), Fred Tanner (Herr Völlmy), Hans Grimm (Hausbesitzer Frehner) u.v.a. Tontechnik: Hans Thalmann, Irene Widmer Regie: Walter Wefel Produktion: SRF 1961 Dauer Teil 1: 44', Teil 2: 52', Teil 3: 52', Teil 4: 52', Teil 5: 52' Kurt Früh (1915–1979) gilt als vielleicht grösster Schweizer Filmemacher im 20. Jahrhundert. Doch Früh hat auch eine eigene Geschichte mit dem Hörspiel. Zum einen ist seine Karriere als Filmregisseur erst mit Verfilmungen so richtig in Schwung gekommen – mit Verfilmungen von Hörspielen: «Polizischt Wäckerli» (1955) und «Oberstadtgass» (1956) von Schaggi Streuli. Diese Produktionen waren schon am Radio echte Gassenhauer und dann auch als Filme grosse Erfolge. Zum anderen hat Früh aber auch immer wieder Hörspiele geschrieben und produziert: Davon zeugen die Hörspiele «Bäckerei Zürrer» (1957), «Ein Schweizer in Paris» (1958) und «Der Sieger» (1963). 25 November – Dezember 2016 Sonntag, 04.12.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Dshan von Lothar Trolle, nach Motiven des Romans von Andrej Platonow Die Sowjetunion in den 30er-Jahren: Ein junger Ingenieur soll die «Dshan» retten. Ein Nomadenvolk, das sich «Seele» nennt, und dem er selbst entstammt. Und dessen Existenz nun von der Verwüstung bedroht wird. Das Stück «Dshan» wurde zum Hörspiel des Jahres 2015 gewählt. Die Jury lobte «Dshan» als «atemlosen Erzählstrom, der sich unweigerlich auch zu einem Hörstrom steigert, mehr noch zu einer fast schon akustischen Simultanität der Stimmen und Ereignisse. […] Platonows Menschheitsparabel wird zu einem an die Schmerzgrenze reichenden akustischen Marathon, der die eigentlich in einer früheren und abgelegenen Welt angesiedelte Handlung angesichts der gegenwärtigen Bilder von gewaltigen Flüchtlingsströmen durch Wüsten und über Meere unabweisbar gegenwärtig erscheinen lässt.» Mit: Hans-Michael Rehberg (Erzähler), Florian Lukas (Nasar), Matthias Habich (Sufjan), Gloria Endres de Oliveira (Aidym), Angela Winkler (Mutter), Brigitte Hobmeier (Vera), in weiteren Rollen: Robert Dölle, Hanna Plass, Corinna Kirchhof Aus dem Russischen von Alfred Frank Musik: Pierre Oser Hörspielfassung und Regie: Walter Adler Produktion: SWR 2015 Dauer: 77' Lothar Trolle, geboren 1944 in Brucken im Harz, lebt seit 1965 in Berlin. Von 1966 bis 1970 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Seit 1970 lebt er als freischaffender Autor und Übersetzer. Trolle schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Prosa und Lyrik und arbeitet als Übersetzer. Der Komponist, Musiker und Dirigent Pierre Oser wurde 1956 in Mainz geboren und lebt in München. Nach dem Studium in Jazz und Klassischem Klavier legte er das Konzertexamen am Richard Strauss Konservatorium München ab. Oser verfasst zeitgenössische Kompositionen für Orchester und Kammerensembles, für Opern- und Tanzbühnen, für Schauspiel, Kino, TV und Radio. 26 November – Dezember 2016 Sonntag, 11.12.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Zum 100. Geburtstag von Ruedi Walter Dr Huuswart nach dem Theaterstück «The Caretaker» von Harold Pinter Einem Fremden wird – scheinbar wohltätig – Tisch und Bett angeboten. Doch bald findet er sich in einem kafkaesken Kampf um Besitz und Macht wieder. Der grosse Schauspieler Ruedi Walter in einer unheimlichen Rolle. Arthur und Nicky, zwei Brüder, nehmen den ominösen Fremden Duller in ihrem alten, verlotterten Haus auf. Sie lassen ihn bei sich wohnen und bieten ihm sogar die Stelle des Hausmeisters an. Jeder hat grosse Pläne, doch keiner ist fähig, sie in der Realität umzusetzen. Langsam entspinnt sich zwischen den dreien ein unheimlicher Kampf um Raum, Besitz und Macht. Die Situation in dem Haus, das für die Brüder und für Duller ein vorübergehender Fluchtpunkt vor der Welt draussen sein könnte, wird immer bizarrer. «Dr Huuswart» ist ein Drama über unsere Hirngespinste und die schützenden Illusionen, die uns von einem Tag zum nächsten tragen. Und ein Stück darüber, wie wir Sprache benutzen, um Herrschaft über andere zu bekommen. Nach der Uraufführung 1960 wurde es zum ersten Welterfolg Pinters und zu einem Klassiker der englischen Dramatik. Zu einer Zeit, als das «Theater des Absurden» in der Folge von Beckett und Ionesco der modernste Trend auf allen Bühnen war, überraschte Harold Pinter mit einer psychologisch realistischen Tragikomödie über drei Männer aus einem Londoner Arbeiterviertel. Die gesamte neue britische Dramatik hat ihre Wurzeln in Pinters virtuoser Orchestrierung von Sprachfloskeln und in den Kommunikationsproblemen seiner sozial deformierten Figuren. SRF produzierte das Stück 1985 in einer schweizerdeutschen Hörspielfassung mit dem grossen Volksschauspieler Ruedi Walter. Am 10. Dezember jährt sich sein Geburtstag zum 100. Mal. Mit: Ruedi Walter (Duller), Buddy Elias (Arthur), Peter Brogle (Nicky) Tontechnik: Aldo Gardini, Vreni Palm-Rupp Dialektfassung und Regie: Hans Hausmann Produktion: SRF 1985 Dauer: 82' Harold Pinter, geboren 1930 in London, gestorben 2012, war einer der bedeutendsten Dramatiker des letzten Jahrhunderts, schrieb auch Drehbücher und Hörspiele, arbeitete als Schauspieler und Regisseur, bekam 2006 den Literaturnobelpreis. 27 November – Dezember 2016 Sonntag, 18.12.2016, 17.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur Pan Familia von David Lindemann Das Jenseits ist ein Campingpatz mit eigenartigen Hausregeln und nervenden Bewohnern. Nichts funktioniert und um alles muss man sich selbst kümmern. Der Besitzer des Platzes hat sich schon längst aus dem Staub gemacht. Nun droht die Situation zu eskalieren. Nach einem schweren Unfall landen Mutter und Tochter auf einem Campingplatz mit einer seltsamen Willkommenskultur. Sie müssen warten, der freundliche Herr an der Rezeption hat sie noch nicht im System. Ausserdem fehlt Papa. Aber es sieht gut aus, für Mutter und Tochter: Der zerknautschte Wagen, irgendwo auf der Autobahn, macht nicht den Eindruck, als ob da noch jemand lebend aussteigen würde. Endlich wird den beiden ein Wohnwagen in guter Lage zugewiesen. Überhaupt unterscheidet sich die Situation im Jenseits wenig vom geplanten Urlaub. Mit: Charlotte Müller (Charlotte), Lilith Stangenberg (Lilith), Anne Tismer (Anne), Andreas Schmidt (Herr Detemple), Hendrik Arnst (Gärtner) Musik: Martin Eichberg, David Lindemann, Charlotte Müller Regie: David Lindemann Produktion: Deutschlandradio Kultur 2016 Dauer: 54' David Lindemann, 1977 in Herford geboren, lebt als Autor und Regisseur in Freiburg. Er studierte Soziologie und Philosophie in Bielefeld und Berlin und arbeitete als Dramaturg u.a. für die Volksbühne und das Hebbel am Ufer. 28 November – Dezember 2016 Sonntag, 25.12.2016, 16.00 Uhr/17.00 Uhr/18.00 Uhr/19.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur SRF-Weihnachtskrimis von Gillian Linscott, Ed McBain, Hugo Rendler, Fred Vargas Keine Langeweile unter dem Christbaum! Für Radio SRF sind über die Festtage die gerissensten Detektive im Einsatz. Mit einem Spürsinn, schärfer als jede Chilischote und einem Humor, trockener als Weihnachtskekse aus dem letzten Jahr. Hochspannung und Schmunzeln sind garantiert! «Ein Skandal im Winter: Weihnachten in einem vornehmen Hotel in den Schweizer Bergen. Die all abendliche Langeweile im Speisesaal kommt mit dem Auftauchen einer ehemaligen Opernsängerin, deren Mann letzte Weihnachten unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen war, zu einem jähen Ende. Für die meisten Hotelgäste ist der Fall klar. Nur Sherlock Holmes und sein Begleiter Dr. Watson haben Zweifel an der Schuld der schönen Witwe. Nach einer Erzählung von Gillian Linscott. Übersetzung: Ulrich Blumenbach, Bearbeitung: Tabea Graf, Regie: Karin Berri Stille Nacht: Heiligabend auf dem 87. Polizeirevier: Ein Schaf scheisst auf den Boden der Wachstube, Josef und Maria sind Illegale auf der Suche nach Arbeit, Drogendealer und Diebe spielen die Heiligen Drei Könige. Eine moderne «hard boiled» Christkindgeschichte nach der Erzählung «And All Through The House» von Ed McBain. Übersetzung: Chris Findlay, Bearbeitung und Regie: Mark Ginzler Ängeli: Susi ist der klassische Verlierer-Typ: Schul-Versagerin, Mobbing-Opfer und sehr, sehr dick. Aber Susi hat Biss. Und Susi bekommt ihre Chance: als Detektiv-Praktikantin in einem Warenhaus zur Adventszeit. Der «Morgengeschichten»-Autor Hugo Rendler hat für SRF einen schaurig-schönen Mundart-Radio-Krimi mit Engel und Weihnachtsmann geschrieben. Mundart-Bearbeitung und Regie: Reto Ott Die Nacht der Barbaren: Heiligabend in Paris: Die Cafés geschlossen, die Taxis verschwunden, die Stadt wie ausgestorben. Weit und breit nicht die Spur eines Verbrechens. Es scheint eine ruhige Nachtschicht für Kommissar Adamsberg zu werden. Doch der Spezialist für unsichtbare Spuren traut dem weihnachtlichen Frieden nicht. Nach einer Kurzgeschichte von Fred Vargas. Übersetzung: Julia Schoch, Bearbeitung und Regie: Johannes Mayr Mit: N.N. Produktion: SRF 2016 Dauer je Geschichte: 25' 29 November – Dezember 2016 Kontakt Schweizer Radio und Fernsehen Kultur Hörspiel und Satire Postfach CH-8042 Zürich www.srf1.ch / www.srf.ch/hoerspiel [email protected] Schweizer Radio und Fernsehen Kultur Hörspiel und Satire Postfach CH-4002 Basel www.srf2kultur.ch / www.srf.ch/hoerspiel [email protected]
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