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STRATEGIEN & TRADING IM VISIER
GURU-ALARM
In dieser Rubrik stellt BÖRSE ONLINE regelmäßig Investments
bekannter Anlageprofis und aktivistischer Aktionäre vor
FRANK FISCHER – METRO
Scheiden muss nicht weh tun
Frank Fischer, Anlagechef
bei Shareholder Value
Management: Die Aufspaltung
von Metro kann zu einer
Neubewertung führen
Dieser Konglomeratsabschlag, so glaubt
Fischer, könnte abgebaut werden, wenn
sich der Konzern wie geplant aufteilen
wird. Metro hat im Moment drei Divisionen: erstens das Großhandelsgeschäft,
also die klassischen Metro-Märkte. Zweitens die Supermarktkette Real. Und drittens gehören die Elektronikfachmärkte
Saturn und Media Markt zur Gruppe. Metro ist an ihnen mit gut 78 Prozent beteiligt.
Aus eins mach zwei
Nachdem Firmenchef Olaf Koch das
Geschäft gestrafft und stabilisiert hat, ist
die Isolierung der Elektronikmärkte der
nächste Schritt. Dies wird erreicht, indem
die Groß- und Supermarktaktivitäten in
eine eigene AG überführt werden. Die
wird an die Aktionäre abgespalten. Die
Elektromärkte bleiben im alten Börsenmantel von Metro.
Fischers Rechnung geht auf, wenn der
Wert der beiden Aktien den der alten Metro übersteigt. „Erste Indikationen, welche
Werte brachliegen, könnte der Spaltungsbericht bringen, der am 14. Dezember
vorgelegt wird“, sagt Fischer. Dann würden die Investoren beginnen, Metro anhand von Spartenerträgen zu bewerten.
Großhandelsgeschäftsmodelle
werden
mit dem 15-Fachen des Betriebsergebnisses bewertet, die gesamte Metro-Gruppe
nur mit dem Achtfachen. Selbst wenn der
Großhandel nur zwei Drittel der Erträge
beisteuert, dürfte der Bereich einzeln betrachtet mehr wert sein als die gesamte
Gruppe.
Die Analysten der Commerzbank halten
deshalb einen Kurs von 37,50 Euro für erreichbar — gut ein Drittel mehr als der aktuelle Kurs. Langfristinvestor Fischer ist
der Meinung, dass mittelfristig sogar viel
mehr möglich sein könnte: „Viele Abspaltungen wie Osram oder gerade Covestro
zeigen, welche unternehmerischen Kräfte
später freigesetzt werden können. Warum
soll das bei den beiden Metrofirmen nicht
JÖRG LANG
möglich sein?“
Metro in €
33
31
29
27
25
23
2016
N D J
F M A M J
J
A S O
21
KAUFEN
Risiko
Hoch WKN
Börsenwert
Kurs
8,8 Mrd. € KGV 2017e
27,27 € Kursziel
Dividendenrendite 3,7 % Stoppkurs
725 750
13,4
37,00 €
19,00 €
Am 14. Dezember legt Metro den Spaltungsbericht vor. Beginnen Investoren, den Konzern
anhand der Erträge der beiden neuen Börsenfirmen zu bewerten, dürfte die Aktie zulegen.
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BÖRSE ONLINE 45 10.11.2016 −16.11.2016
Chart: BO Data/small charts; Bild: Bruno Giovanpietro/Shareholder Value Management AG
M
it dem Trend zu gehen ist nicht die
Sache von Frank Fischer. Den Portfoliomanager der Investmentgesellschaft Shareholder Value Management ziehen kontroverse Konstellationen an. „Gerade wenn die breite Investmentgemeinde
wegschaut, können wir uns an guten Unternehmen zu günstigen Kursen beteiligen“, erklärt Fischer. „Wir sind bereit, Firmen über Jahre hinweg zu begleiten.“
Bei einem seiner Favoriten könnte es sogar schnell gehen. Eine große Position im
Portfolio nimmt Metro ein. Die Aktien von
klassischen Handelskonzernen stehen wegen der Konkurrenz aus dem Internet unter Druck. „Das ist auch die vorherrschende Meinung bei Metro“, sagt Fischer. „Verkannt wird dabei, welche Trendwende
der Konzern in den vergangenen Jahren
geschafft hat, wie positiv sich Bilanzen
und Profitabilität entwickelt haben.“
An der Börse werden die Metro-Aktien mit hohen Abschlägen gegenüber
vergleichbaren Unternehmen gehandelt.