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Eifach sägne!
13.11.2016 Predigt von Kurt Baltensperger
Eifach sägne! Das ist heute das Thema.
Wenn das nur wirklich so einfach ist!
Der ehemalige Deutsch Minister Norbert Blüm sagte
einmal: „Bitte um Gottes Segen für Deine Arbeit aber
erwarte nicht, dass er sie auch noch tut“. Noch wichtiger
ist, was Jesus Christus über das Thema sagt: Kurz,
bündig und treffend, wie wir es von ihm gewohnt sind:
Lukas 6,28 Segnet, die euch fluchen; betet für die, die
euch beleidigen!
Segnen und fluchen sind das pure Gegenteil.
Jemanden verfluchen, verwünschen, ist heute noch weit
verbreitet, wir kennen nur subtilere Methoden als frühere
Generationen. Wir drücken es kultivierter aus. Der
Wahlkampf in den USA zeigte die Möglichkeiten vielfältig
auf. Wir äussern dann unsere Bedenken und teilen
unsere negativen Einschätzungen über andere, wir
kritisieren sie oder verbreiten genussvoll negative
Berichte über sie. Wir waschen die Dreckwäsche in aller
Öffentlichkeit.
Wenn Jesus uns den Auftrag gibt, andere zu segnen,
statt zu verfluchen, sogar diejenigen, welche über uns
Negatives verbreiten, verlangt er von uns genau das
Gegenteil. Jemanden segnen heisst nämlich, Gutes über
jemandem auszusprechen. Petrus, der viel mit Jesus
unterwegs war und so manches nicht kapierte, was
Jesus ihm vermitteln wollte (darum ist er mir so
sympathisch), dieser Petrus hat später dann aber doch
kapiert, was Jesus damit meinte. Mit seinen Worten
schrieb er es im ersten Petrusbrief wie folgt: «Geht
barmherzig miteinander um, und seid nicht überheblich.
Vergeltet nicht Böses mit Bösem. Bleibt freundlich, auch
wenn man euch beleidigt, und bittet Gott um seinen
Segen für den anderen. Denn ihr wisst ja, dass Gott auch
euch dazu berufen hat, seinen Segen zu empfangen.»
(1. Petrusbrief 3,8-9)
Das ist es, was der Vater im Himmel jedem Menschen
anbietet: seinen Segen. Gott selber spricht Gutes über
einen Menschen aus und lässt es uns auch zu Teil
werden. Christen, die mit ihm leben - sollen es ihm
gleichtun. Sie können es sich leisten.
Segnen heisst auf Hebräisch: Barach = mit heilvoller
Kraft beschenken. Der griechische Begriff Eulogie =
Gutes über jemandem aussprechen,
Lateinisch gibt es zwei Begriffe: Signare = Mit einem
Zeichen oder Merkmal versehen, mit einem Siegel
versehen und benedictio (bene =gut, dicere = sagen).
Wann fühlst du dich gesegnet?
Wenn du glücklich bist? Wenn es dir materiell gut geht?
Segen und Glück schliessen einander nicht aus, sind
aber nicht dasselbe.
Gott will uns segnen, Gutes über uns aussprechen, mit
heilvoller Kraft beschenken und uns versiegeln, mit
einem Zeichen versehen, mit dem Zeichen des Kreuzes,
welches Rettung und Begnadigung bedeutet: Das heisst
nichts anderes, als das Gott uns von Herzen lieb hat und
ihm nichts zuviel ist, uns zu beschenken.
Eifach sägne
Natürlich schenkt er uns auch gerne vieles andere, aber
manchmal ist gemäss seinem Ratschluss, etwas anderes
dran, als das, was wir uns wünschen. Etwas, das so gar
nicht unseren Plänen, etwas, dessen Sinn wir so ganz
und gar nicht einsehen können, zumindest in der
Situation.
Ich habe auch schon Situationen im Leben erlebt, die
mich total herausforderten, rückblickend sich aber als
weiser Schachzug Gottes entpuppt haben. In anderen
Fällen warte ich noch darauf, einen Sinn erkennen zu
können.
Die ehemalige israelische Ministerpräsidentin Golda Meir
formulierte es so: „Nicht hübsch zu sein, war für mich ein
wahrer Segen. So musste ich meine inneren Stärken und
Schätze fördern“.
An alle hübschen: Fördert trotzdem eure inneren Stärken
und Schätze.
Vertrauen ist, daran festzuhalten, dass Gottes Plan gut
ist und er auch die schlimmen persönlichen Nöte im Griff
hat, die wir nicht verstehen können.
Gott hat sein Volk gesegnet, durch Aaron und seine
Söhne: 4. Mose 6.22-27. Er befahl ihnen, Seinen Namen
auf die Israeliten zu legen, dass er sie segne. Das war
die Aufgabe der Priester im alten Testament.
Seitdem der Vorhang im Tempel zerrissen ist, in der
Todesstunde von Jesus, hat durch ihn jeder Christ einen
direkten Zugang zum himmlischen Vater und kann Gott
immer wieder um seinen Segen und das Reden seines
Heiligen Geistes bitten. Mehr noch: Nach neutestamentlicher Sicht, gehört es zum Kern des Gemeindeverständnisses, dass alle Nachfolger von Jesus zugleich
eingesetzte Priester sind (1. Petrus 2,9) Ihr aber seid ein
auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum,
ein heiliges Volk, ein Volk zum Eigentum, dass ihr
verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch
berufen hat aus der Finsternis in sein wunderbares
Licht; die ihr einst nicht sein Volk wart, nun aber Gottes
Volk seid, und einst nicht in Gnaden wart, nun aber in
Gnaden seid. Was in Hosea 2,25 dem Volk Israel im
alten Bund zugesprochen wird, ist auch im neuen Bund
für das erweiterte Volk Gottes gültig.
Wir sind dazu aufgefordert, einander als Priesterinnen
und Priester zu dienen, den Vermittlungsdienst zwischen
Gott und Menschen zu tun. Wir tun dies bei uns auch am
Sonntagmorgen im Sonntagsgebet, einem Teil von Hope.
Hinten beim Kreuz sind immer Leute des
Sonntagsgebets-Teams bereit, zu dienen.
Die Gründe, das in Anspruch zu nehmen sind sehr
vielfältig: Eine grosse Sorge, Not, Traurigkeit, aber auch
Dankbarkeit, Zukunftsfragen oder auch einfach der
Wunsch nach einer Erfrischung des Himmels!
Eifach sägne!!
Ist das nicht eine Mogelpackung! Ist es einfach?
Vielleicht bei Menschen, die wir lieben und die uns
lieben. Aber bei anderen?
Magdalena erzählt uns, was sie dazu erlebt hat.
Segnen wirkt!!! Nicht immer ist der Erfolg schnell da,
vielleicht erleben wir ihn gar nicht immer mit, aber Gott
hat verheissen, dass er wirkt, das muss uns reichen.
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Ich bin oft mit der Bahn unterwegs zu Kunden, irgendwo
in der Deutschschweiz. Auf diesen Zugfahrten, vor allem
früh am Morgen, sitze ich oft im Abteil und beobachte die
anderen Leute. Manchmal fallen mir Menschen auf, die
sehr bedrückt, belastet und traurig wirken. Da drängt es
mich manchmal, diese Menschen zu segnen. Jesu
Namen auf sie zu legen, kurz für sie zu beten. Natürlich
fehlt mir der Mut, auf diese Menschen zuzugehen und sie
anzusprechen, denn sie geniessen das Leben wie ich in
vollen Zügen, vor allem in den Stosszeiten. Ich glaube
aber, dass das auch nicht immer nötig ist, dass andere
wissen, dass wir sie segnen. Vor allem dann, wenn sie
diese Kraft noch gar nicht kennen. Gott hat auch andere
Möglichkeiten, diesen Menschen wohlzutun, sie in ihrer
Situation zu unterstützen, sie zu stärken und sie auf ihn
aufmerksam zu machen.
Eifach sägne!!! Da liegt extrem viel ungenutztes Potential
drin. Wie viel mehr erst sollen wir das tun, bei unseren
Lieben, unserem Ehepartner, Kinder, Enkel, Nachbarn
und anderen mehr.
Wir wollen segnen und auf Wunsch als Symbol dafür
auch mit Öl salben.
Salben
Eine spezielle Form des Segnens ist das Salben. Der
Prophet Samuel war ein geübter „Salber“ (kein
Quacksalber!). Er hatte den Auftrag, Saul zum ersten
König des Volkes Israels zu salben. Später wurde er
beauftragt, Saul‘s Nachfolger David zu salben.
Salbung sei, so formulieren es moderne Lexika, ein
religiöses Ritual der Heilung, der Heiligung, sowie der
Übertragung und Legitimation politischer Macht.
Im Jakobusbrief 5,14 werden Kranke aufgefordert,
Heilungsgebet und Salbung der Ältesten in Anspruch zu
nehmen.
Öl ist in der Bibel oft Sinnbild für den heiligen Geist.
Dieser Zusammenhang wird in der Bibel mehrfach
hergestellt (1. Samuel 16,13).
David, der zum König gesalbt wurde, war es klar, wer
sein Haupt gesalbt hat. Samuel war nur der Beauftrage.
Gott selbst salbte. Das kommt auch im Psalm 23.5 zum
Ausdruck: „Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht
meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und
schenkest mir voll ein“.
Die Salbung von Menschen ist nicht ein zusätzliches
Wundermittel, sondern ein starkes biblisches Zeichen,
Heilung und Heiligung zu erbitten. Es geht bei uns nicht
um politische Macht, vielmehr darum, einen Menschen
der heilenden und rettenden Macht Gottes zu
unterstellen.
Die bekannteste Salbung war wohl jene, als eine
Prostituierte mit wertvollem Salböl die Füsse Jesu salbte.
Das Öl selbst hat keinerlei Macht. Es ist nur Gott, der
jemanden für einen bestimmten Zweck salben oder
Eifach sägne
weihen kann. Wenn wir dafür Öl verwenden, ist es nur
ein Symbol für was Gott tut.
Gott ist ein liebender Gott. Er stopft uns nicht einfach voll
mit heiligem Geist wie eine Stopfgans, sondern erfüllt uns
soweit damit, wie wir ihm Raum lassen. Der limitierende
Faktor sind – leider – immer wir selbst.
Hören
In der Bibel steht oft: „Und Gott sprach:“ Hast du dich
auch schon gefragt, wie sprach er dann? Mit den Ohren
hörbar?
Gemäss Bibel ist es völlig normal, dass Gott zu uns
spricht und dass wir ihn hören können. Jesus sagte:
„Meine Schafe hören meine Stimme…“.
Gott spricht auf unterschiedliche Weisen: Durch
Gedankenblitze, andere Menschen, Bibelverse, Lieder,
Bilder, Visionen, Eindrücke (Bauchgefühl), Träume,
Hörbare Stimme, Offenbarung durch Engel. etc.
Manchmal wird der Begriff „hörendes Gebet“ gebraucht.
Damit ist gemeint: Ich höre Gottes Stimme, zur
Auferbauung und Ermutigung von
jemand anderem (1. Kor. 14,3). Ich gebe dieser Person
dann das Gehörte zum persönlichen Prüfen weiter. Das
Gehörte ist immer geprägt von meinen Gedanken, daher
ist es nie reines Wort Gottes und muss unbedingt geprüft
werden. Dies muss man so kommunizieren.
In einem gewissen Mass kann jeder Christ in diesem
Sinne „Prophetisch reden“. Nach Römer 12 und 1.
Korinther 12 gibt es aber auch spezifische Gaben die bei
gewissen Menschen ausgeprägter sind.
Ich persönlich hatte nie das Gefühl, dass diese Gabe bei
mir ausgeprägt vorhanden ist. Doch an einem Seminar
erlebte ich, das ein unspektakuläres Bild, das Gott mir
gab, jemandem zum Segen werden durfte. Und mir auch,
denn ich hatte einmal mehr Gott so wenig zugetraut ch
traute ihm nicht zu, durch seinen Geist, der ja auch in mir
lebt, seine Gedanken einzuspeisen, obschon ich ihn ja
gerade vorher darum gebeten hatte.
Seither bin ich dankbar, dass wir in unserer Gemeinde
Menschen haben, die sich immer wieder neu diesen
Herausforderungen stellen und anderen auf diese Weise
dienen, im Wissen, dass es geprüft werden muss, weil
sich ja auch menschliche Gedanken und Interpretationen
einschleichen könnten.
Das Segnen in allen Formen ist ein „Power-Werkzeug“,
das Gott uns gibt. Als Heimwerker weiss ich, wie wichtig
es ist, dass die Werkzeuge gut sind und die richtigen
Werkzeuge verwendet werden.
Wir können es uns nicht leisten, auf die Nutzung solcher
Kraftpakete zu verzichten. Gott hat viel mehr für uns
bereit, als wir uns vorstellen können.
Gesegnet ist, wer die Hände frei hat, wenn Gott etwas
hineinlegen will! Und Gott will! Und Menschen in unserer
Kirche sind bereit, diese Dienste zu tun.
Es braucht also nur noch unsere freien Hände und
Herzen.
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