Info-Mail Von: Besseres Lernen [mailto:[email protected]] Gesendet: Donnerstag, 17. November 2016 14:06 An: ''[email protected]' ([email protected])' Betreff: Der Bluff mit der "Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien VLHGS" und der "Inklusion" an Gymnasien (WWL-Info-Mail Nr. 28/2016) WWL-Info-Mail Nr. 28/2016 Hamburg, 17. November 2016 – Der Bluff mit der "Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien VLHGS" und der "Inklusion" an Gymnasien Es ist wieder einmal so weit: Der für das Verbreiten von Forderungen nach einer Schwächung der Hamburger Gymnasien (zuletzt war es die Forderung „der Schulleiter“ der Hamburger Stadtteilschulen) in der schulpolitischen Szene bereits bekannte Oliver Hollenstein von der Hamburger ZEIT hat wieder einmal ein Interview geführt und verbreitet in der heutigen Print-Ausgabe der ZEIT nun die Forderung nach einer Aufnahme von nicht gymnasialfähigen Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Hamburger Gymnasien. Gefordert soll dies laut dem Interview ein „gewählter Sprecher“ einer "Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien VLHGS" haben. Liest man dessen Namen - Christian Gefert - wird die Sache interessant: Dr. Christian Gefert war schon in der „Planungsgruppe Schulreform“ unter Christa Goetsch (GAL, 2008-2010) für die "Weiterentwicklung Gymnasien" zuständig und hatte seinerzeit u.a. seine ganz eigene Beziehung zu Karl Marx: WWL-Info-Mail v. 29.6.2009: "individueller Unterricht" scheitert in der Schweiz / Planungsgruppe Primarschule und Karl Marx http://www.wir-wollenlernen.de/resources/20090629_individueller_Unterricht_scheitert_in_Schweiz_Planungsgruppe_Prima rschule_Marx.pdf Was die selbsternannte "Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien VLHGS“ betrifft, verlaufen die Spuren, wenn man versucht, dieser angeblich 1967 (!) gegründeten „Vereinigung“ auf den Grund zu gehen, im Dunkeln: Die aktuelle Webseite wird laut Impressum: http://www.robertkores.de/vlhgs/impressum/) unter einer privaten Domain (www.robertkores.de) betrieben, die offenbar einem IT-Berater gehört: http://www.kores-it-solutions.de/ Einen eingetragenen Verein des Namens "Vereinigung der Leitungen Hamburger Gymnasien VLHGS“ sucht man im Vereinsregister des Amtsgerichts Hamburg vergeblich. Sitzungsprotokolle über Versammlungen des Vereins oder die Wahl von Vertretern sind deshalb mangels Rechtsform auch nicht öffentlich zugänglich oder im Vereinsregister einsehbar. Ob über die einzelnen Schulleiter hinaus, die sich wie Herr Gefert als „Mitglieder“ der „Vereinigung“ bezeichnen, weitere Schulleiter Hamburger Gymnasien sich an der „Vereinigung“ beteiligen, ist ebenfalls unklar. Es scheint deshalb so, als hätten sich Herr Dr. Gefert und seine beiden Kollegen, deren Interview zur Inklusion durch Herrn Hollenstein die ZEIT heute verbreitet, zwar Herrn Hollenstein gegenüber „als Vertreter der Gymnasialschulleiter“ dargestellt, ohne dazu in irgendeiner Weise legitimiert zu sein. Eine Webseite mit irreführendem Namen zu betreiben und sich gegenüber Journalisten als Vertreter „der Hamburger Schulleiter“ auszugeben, ist etwas anderes als eine echte Legitimation. Der Journalist Hollenstein hat dazu inzwischen auf Nachfrage eingeräumt: „ich weiß nichts genaues über die Wahl und die aktuelle Zusammensetzung - und habe deswegen nachgefragt. Ich weiß allerdings, dass die Vereinigung seit 1967 existiert, eine Satzung hat, die alle Schulleiter zum potenziellen Mitgliedern macht …“, hat allerdings ein begrenzt überzeugendes Verständnis von der Repräsentativität solcher selbsternannten „Vereinigungen“ (ähnlich schillernd operiert bekanntlich auch ein selbsternannter „Grundschulverband“), wenn er ausführt: „Bei der Repräsentativität gilt das demokratische Prinzip: Wer sich als Schulleiter im Interessenverband nicht engagiert, ist selber schuld.“ Die Frage stellt sich: Müssen Schulleiter einer selbsternannten „Vereinigung“ eines Kollegen ohne Rechtsform „beitreten“, nur weil dieser Vereinigung ein irreführender Name gegeben worden ist? Zu der vom Journalisten Hollenstein verbreiteten Forderung des Herrn Gefert und seiner beiden Kollegen nach mehr „Inklusion“ in den Gymnasien ist es wichtig, folgende Punkte festzuhalten: 1. "Inklusion" ("Einschluss") ist nichts gottgegeben Gutes, sondern ein politisches Ziel, das je nach parteipolitischer Couleur unterschiedlich ausgelegt wird. 2. Die UN-BRK war in Deutschland umgesetzt, lange bevor sie in Deutschland ratifiziert wurde. Mit der schulpolitischen "Inklusion", die 2009 als Wahlrecht in das Hamburger Schulgesetz geschrieben wurde, hat sie nichts zu tun. Letztere geht weit über die UN-BRK hinaus: WWL: Elternwahlrecht und „Inklusion“ http://www.wir-wollen-lernen.de/2444/elternwahlrecht-und-das-modewort-inklusion/ 3. Inklusiver Unterricht ist für manche Schüler mit Förderbedarf sehr gut, für manche aber auch sehr nachteilig. Letztere werden in den fachlich exzellent vorbereiteten und besser ausgestatteten Sonderund Förderschulen sehr viel besser gefordert. 4. Die Hamburger Gymnasien arbeiten seit Jahrzehnten - ohne großes politisches Brimborium inklusiv und führen gymnasialfähige Schüler mit zahlreichen Behinderungen zum Abitur. 5. Was jetzt Einzelne Interessenvertreter, wie z. B. der aus der „Planungsgruppe Schulreform“ stammende Herr Gefert und Herr Hollenstein erneut auf's Tableau bringen, ist die bisher vor allem von den GRÜNEN und LIBNKEN propagierte Idee von einer zieldifferenten Betreuung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Gymnasien, auch wenn diese Schüler nicht ansatzweise gymnasialfähig sind. Diese Idee hat jedoch mit echter "Inklusion" im positiven Sinn nichts zu tun, sondern würde zu einer exklusiven "Betreuung" der Betroffenen in Gymnasialräumen führen, die am gymnasialen Unterricht gar nicht teilhaben könnten. So etwas ist deshalb im Interesse der Betroffenen (!) abzulehnen. Herzliche Grüße, Ihr Team „Wir wollen lernen!“ Immer aktuell: FORUM BILDUNG HAMBURG Diskutieren Sie bildungspolitische Themen im Live-Chat Facebook: https://www.facebook.com/groups/forum.bildung.hamburg/ _________________________________ „Wir wollen lernen!“ Förderverein für bessere Bildung in Hamburg e. V. Dr. Walter Scheuerl (Sprecher) Tel.: +49 (0)40 359 22-270 Mobil: +49 (0)172 43 53 741 Fax: +49 (0) 40 359 22-224 E-Mail: [email protected] Internet: www.wir-wollen-lernen.de Am 18.7.2010 konnten die Primarschul-Pläne mit dem erfolgreichen Volksentscheid endgültig - und für Senat und Bürgerschaft verbindlich - gestoppt werden! Mit der Verabschiedung des 14. Änderungsgesetzes zum Hamburger Schulgesetz am 15.9.2010 ist der Volksentscheid erfolgreich umgesetzt worden. Die Volksinitiative "Wir wollen lernen!" hat durch zweieinhalb Jahre ehrenamtliches Engagement vieler Tausend Hamburgerinnen und Hamburger viel erreicht: o o o Erhaltung der Grundschulen bis Klasse 4 Erhaltung der weiterführenden Schulen ab Klasse 5 Erhaltung des Elternwahlrechts für die Schulform der weiterführenden Schulen o o o o o Erhaltung der Gymnasien mit eigenständigem Bildungsauftrag und Beobachtungsstufe Sicherstellung verlässlicher und transparenter Informationen für die Eltern durch Schullaufbahnempfehlung als Einschätzung der Zeugniskonferenz in Klasse 4, die den Eltern auch auszuhändigen ist Ein individuelles Recht der Eltern auf begleitende Notenzeugnisse auch schon in Klasse 3 sowie gegenüber der ursprünglichen Planung kleinere Klassen Abschaffung von Büchergeld Doch das Schulgesetz ist nur das Fundament für wirklich gute und erfolgreiche Schulen in Hamburg. Jetzt kommt es darauf an, dass das Ergebnis des Volksentscheids auch nachhaltig und ehrlich umgesetzt wird. Denn die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Schulleitungen wollen gute Schule leben! Wenn Sie diesen Newsletter abbestellen möchten, schicken Sie einfach eine kurze E-Mail an: [email protected] Erhalten Sie diesen Newsletter nur auf Umwegen und möchten Sie künftig direkt in unseren Verteiler aufgenommen werden, schreiben Sie uns einfach eine kurze E-Mail an: [email protected] „Wir wollen lernen!“- Förderverein für bessere Bildung in Hamburg e. V. AG Hamburg, VR 20129, Vorstand: Ulf Bertheau, Dr. Walter Scheuerl, Ralf Sielmann Hamburger Sparkasse BLZ 200 505 50 Konto Nr. 1280 / 310 689 Hinter der im Frühjahr 2008 gegründeten Initiative stehen engagierte Eltern, Lehrer, Schüler und Bürger aus allen Stadtteilen Hamburgs.
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