Detailliertes Programm und Informationen zu

ZUGANG
GESTALTEN!
Stand: 1. November 2016 · Änderungen vorbehalten
Mehr Verantwortung
für das kulturelle Erbe
//Nachhaltigkeit
PROGRAMM
REFERENTINNEN
& REFERENTEN
6. INTERNATIONALE KONFERENZ
17. /18. NOVEMBER 2016
HAMBURGER BAHNHOF ·­ MUSEUM FÜR GEGENWART BERLIN
ZUGANG
GESTALTEN!
Mehr Verantwortung
für das kulturelle Erbe
Nachhaltigkeit //
Beschleunigung ist ein wesentlicher Aspekt dessen,
was unter dem schillernden Begriff der Digitalisierung diskutiert wird. Der rasante technische Fortschritt mit immer neuen Medien und Formaten ist
eine enorme Herausforderung gerade für Gedächtnisinstitutionen, die die Zeugnisse kulturellen Schaffens bewahren und zugänglich machen wollen.
Was sind die richtigen Strategien zur nachhaltigen
Sicherung des kulturellen Erbes? Was gilt für das
nachträglich digitalisierte Kulturgut und was für
Quellen, die nur noch digital vorliegen? Wie müssen
Institutionen organisiert und finanziert sein, um den
neuen Aufgaben gerecht zu werden? Welche Bedeutung kommt der Zugänglichkeit zu, wenn es darum
geht, das Bewusstsein für unser kulturelles Erbe in
der Gesellschaft wach zu halten und neu zu wecken?
Wie müssen sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verändern?
In Zeiten der Beschleunigung ist es wichtig, innezuhalten. Die digitale Langzeitarchivierung, die
Reformen der rechtlichen Rahmenbedingungen, die
Archivierung und Archivierbarkeit „des Internets“, die
Regeln des Zugangs zu Kulturgut, die Verlässlichkeit
öffentlicher Finanzierung von Gedächtnisinstitutionen, die Gefährdung des audiovisuellen Erbes zu
Beginn der digitalen Ära – all dies sind Aspekte, die
kluge, zukunftsgerichtete Entscheidungen erfordern,
nicht bloß ein schnelles Reagieren nach tagespolitischen Opportunitäten. Nur wenn jetzt die Weichen
richtig gestellt werden, wird unser kulturelles Erbe
auch in der digitalen Welt erhalten und lebendig
bleiben.
Und darum geht es.
Dr. Paul Klimpel
Leiter der Konferenzreihe
TAG 1
VORMITTAG
Donnerstag
17. November 2016
9.00Registrierung
10.00 Grußworte & Einführung
BEG RÜ S S U N G
GRU SSWORT
EINFÜ HRU NG
Prof. Dr. Dr. hc. mult.
Hermann Parzinger
Präsident der Stiftung
­Preußischer Kulturbesitz
S. 14
Prof. Dr. Christoph Wulf
Vizepräsident der deutschen
UNESCO-Kommission
S. 17
Dr. Paul Klimpel
Leiter der Konferenzreihe
S. 12
10.30 Marmor, Stein und Eisen bricht
K E Y N OTE
Prof. Dr. Reinhard Förtsch
Wissenschaftlicher Direktor für Informationstechnologien am Deutschen Archäologischen Institut
S. 10
10.50 Politische Rahmenbedingungen und Nachhaltigkeit
VORTR ÄG E
„Culture matters“ schrieb Vizekommissionspräsident Andrus Ansip am 22. September in
seinem Blog. Doch wie werden politisch die Rahmenbedingungen für die Nachhaltigkeit
des kulturellen Erbes gesetzt, welche Rolle spielt die EU, welche der Bund und welche die
Länder? Wie kann politisch dafür gesorgt werden, dass Europas reiches kulturelles Erbe
sichtbar bleibt und seinen Platz in der Welt auch in der digitalen Welt weiter behaupten
kann? Gibt es tatsächlich den politischen Willen, dafür die notwendigen Weichen zu
stellen?
10.50 Nachhaltigkeitsaspekte in der
Bundeskulturpolitik
Siegmund Ehrmann MdB
Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und
Medien des Deutschen Bundestags
S. 9
11.15
11.40 Digital Curation matters
Joyce Ray
Program Coordinator of Graduate Certifications
in Digital Curation, Johns Hopkins University
S. 14
Culture matters
Andrus Ansip
Vizepräsident der Europäischen Kommission
und Kommissar für den digitalen Binnenmarkt
S. 8
12.00Mittagspause
1
TAG 1
NACHMITTAG
13.00 Rechtliche Rahmenbedingungen und Nachhaltigkeit
PO DIU M SG E S P R ÄC H
Die Digitalisierung des kulturellen Erbes erfordert bislang einen sehr hohen Einsatz von
Ressourcen für die Klärung des urheberrechtlichen Status von Werken – ein Unterfangen, das sich häufig als unmöglich erweist. In der „Hamburger Note zur Digitalisierung
des kulturellen Erbes“ wurde auf die komplizierte Rechtesituation bei der Digitalisierung von urheberrechtlich geschützten Werken in Archiven, Bibliotheken und Museen
hingewiesen. Sie war ein deutliches Plädoyer für eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Werden die Reformen, die auf Bundesebene und in der EU diskutiert
werden, die Erwartungen erfüllen, wird für Museen, Archive und Bibliotheken eine
Einzelfallprüfung entbehrlich werden und grundsätzlich eine Sichtbarmachung von
Beständen im Internet ermöglicht?
Auf dem Podium:
Julia Reda MdEP
Berichterstatterin für die
Evaluation der Umsetzung der Urheberrechtsrichtlinie von 2001
S. 14
MR Matthias Schmid
Referatsleiter im
Bundesministerium der
Justiz und für Verbraucherschutz
S. 15
Prof. Dr.
Eric W. ­Steinhauer
Verwaltungsleiter der
FernUniversität Hagen,
Honorarprofessor an der
Humboldt-Universität
zu Berlin
S. 16
Dr. Paul Klimpel
Leiter der
­Konferenzreihe
S. 12
14.15 Partizipation und Nachhaltigkeit
PRO JEK T VOR S T EL LU N G EN U N D D I SKU SSION
Divide et impera - riet Machiavelli dem Fürsten. Immer ging es um den verbesserten
Zugang zu Ressourcen, um das Ziel erreichen zu können. Keiner kann allein eine Enzyklopädie verfassen, ohne die Mitwirkung von Freiwilligen ist die Vielfalt des jüdischen
Lebens in Deutschland nicht greifbar und ohne die Teilhabe von „Aficionados“ müssen
Archivalien fürchten vergessen zu werden. Die digitalen Medien und Technologien
machen Teilhabe und Teilnahme einfacher möglich. Über Grenzen, Öffnungszeiten und
Diplome hinweg finden in unzähligen Projekten Menschen freiwillig zusammen. Sie setzen ihre Zeit, ihr Wissen und ihre Fertigkeiten für ein gemeinsames Vorhaben ein. Doch
darum geht es nicht allein. Wir fragen nach dem Spannungsverhältnis zwischen Teilhabe
und Kontrolle.
Auf dem Podium:
Geolina163
Wikipedia-Autorin
S. 10
Barbara Thiele
Jüdisches Museum
Berlin, Projektleiterin
“Topographie jüdischen
Lebens in Deutschland”
S. 16
Stefanie Schulte
­Strathaus
Co-Direktorin Arsenal
- Institut für Film und
Videokunst e.V.
S. 16
Moderation: Barbara Fischer
Kuratorin für Kulturpartnerschaften für Wikimedia Deutschland e. V.
2
S. 9
Lydia Pintscher
Community-Managerin
und Produktleiterin für
Wikidata
S. 14
Donnerstag
17. November 2016
16.00
Kaffeepause und Transfer
ins Kino Arsenal am Potsdamer Platz
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
17.00 Zwischen Essigsyndrom und digitalem Nirwana Filmerbe heute
F I L M VOR F Ü H RU N G E N & D I S KU SSION
Das Filmerbe ist angesichts des Übergangs zur digitalen Produktion und Distribution in
zweifacher Hinsicht bedroht. Beim analogen Film droht der Verlust von Expertise und
auch technischer Infrastruktur, da die Filmwirtschaft auf digitale Formate wechselt. Bei
den digitalen Formaten dagegen stellen sich Fragen der nachhaltigen Sicherung neu –
auch angesichts der schnellen technischen Entwicklung. Das Spannungsverhältnis von
technologischer Weiterentwicklung und Langzeitarchivierung ist kein neues Phänomen.
Gerade die Medienkunst ist wichtiges Beispiel dafür. Und durch den Wechsel von analogen zu digitalen Trägern stehen Archive vor enormen Herausforderungen, das Filmerbe
zu erhalten. Angesichts von begrenzten Ressourcen geht es dabei auch darum, inwieweit
weiter die Strukturen zur Sicherung von Filmen auf analogen Trägern aufrechterhalten
werden können.
17.00 Cinema Futures
Der Film von Michael Palm thematisiert
den Übergang von analogen zu digitalen
Formaten und die Folgen für die Film­
archivierung
19.25 Das Altern neuer Medien und
die Kunst des Bewahrens
Ein ZKM-Werkstattbericht
anschließend ein kleiner Imbiss
20.00Podiumsdiskussion
Auf dem Podium:
Dr. Michael Hollmann
Präsident des Bundesarchivs
S. 11
Prof. Dr. Klaus Kreimeier
Medienwissenschaftler
und Publizist
S. 12
Moderation: Prof. Dr. Barbara ­Flückiger
Professorin für Film­wissenschaft, Universität Zürich
Dr. Dorcas Müller
Leiterin des Labors für antiquierte Videosysteme des ZKM
S. 13
S. 9
21.00Weinempfang
3
TAG 2
VORMITTAG
9.00Registrierung
9.30
Innovation und Nachhaltigkeit
VO RT R ÄG E & D I SKU S S I ON
Das Zusammenspiel von Innovation und Nachhaltigkeit ist ein schwieriges. Nachhaltige
Lösungen profitieren einerseits von Innovationen oder werden dadurch überhaupt erst
möglich. Andererseits können Innovationen auch nachhaltige Strukturen in Frage stellen
und zwingen zur Veränderung.
Dieses Panel ist als interdisziplinäre Veranstaltung konzipiert, um der Ambivalenz von
Innovation und Nachhaltigkeit in anderen Disziplinen nachzugehen: Philosophie und
Stadtplanung, Ökologie und Informationswissenschaft bilden den Rahmen. Die ambivalente Rolle von Planung soll ebenso erörtert werden wie die Frage, was Nachhaltigkeit
aus unterschiedlichen Perspektiven – zeitlich wie sozial – überhaupt bedeutet. Ziel ist
es, die Erkenntnisse aus anderen Bereichen auch für den Bereich der Kunst und Kultur
produktiv zu machen.
9.30
Beständigkeit trotz Wandel?
9.50
Prof. Dr. Fritz A. Reusswig
Leitender Forscher beim Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung
S. 15
Moderation: Jürgen Keiper
IT-Projekte Deutsche Kinemathek, Fotograf
Planbarkeit und Nachhaltigkeit:
Gedanken eines Stadtentwicklers
zu einem prekären Verhältnis
Dr. Robert Kaltenbrunner
Leiter der Abteilung Bau- und Wohnungswesen am Bundesinstitut für Bau- Stadt- und
Raumforschung
S. 11
S. 12
10.40 Nachhaltigkeit und Zugang
PO DIU M SD I SKU S S I ON
Wenn die Verantwortung für das kulturelle Erbe eine gesellschaftliche ist, wer trägt sie
dann genau und wie? Welche Rollen sollten Institutionen und Bürger heute und in Zukunft haben, wenn es um die Nachhaltigkeit des Zugangs zum kulturellen Erbe geht? Hier
stellen sich weniger Fragen des Eigentums an Kulturobjekten, sondern der Berechtigung,
den Zugang zu ihnen zu gestalten. Dadurch entsteht die Notwendigkeit zu strategischen
Weichenstellungen, wie sie noch vor wenigen Jahren kaum denkbar zu sein schienen.
Auf dem Podium
Dr. Helge David
Initiator und Gründer
von openmuseum.de
S. 8
Prof. Dr.
Alfried ­Wieczorek
Generaldirektor der
Reiss-­Engelhorn-Museen
S. 17
Prof. Dr. Hubertus Kohle
Ordinarius am Institut
für Kunstgeschichte der
LMU München
S. 12
Moderation: Reinhard Altenhöner
Ständiger Vertreter der Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin
4
S. 8
Tim Moritz Hector
Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia
Deutschland e.V.
S. 11
Freitag
18. November 2016
11.40Pause
12.00 Eine Schnittstelle in die Zukunft - Normen und Standards
VORTR ÄG E
In der digitalen Welt kommunizieren wir mit Maschinen, Maschinen kommunizieren
mit uns, aber auch untereinander. Schnittstellen ermöglichen den Zugriff auf Daten,
über sie erfolgt der Austausch von Daten zwischen EDV-Systemen.
Damit Schnittstellen funktionieren, der Zugriff auf Informationen aus verschiedenen
Quellen möglich wird und Daten und Informationen – auch auf internationaler Ebene
– miteinander verglichen werden können, ist es notwendig, auf Normdaten, Thesauri,
Vokabulare, Regelwerke, Klassifikationen und Metadatenformate zurückzugreifen.
Kultur- und Wissenseinrichtungen nutzen heute eine große Vielzahl komplexer und
mitunter sehr verschiedener Regelwerke zur Erschließung der Informationen. Damit es
gelingen kann, all diese heterogenen Daten miteinander zu verknüpfen, und auf diesem
Weg den Zugang zum kulturellen Erbe national, aber auch auf internationaler Ebene für
alle Menschen erfolgreich zu gestalten, ist es dringend erforderlich, den Einsatz von Standards und Normen bei der digitalen Vernetzung des kulturellen Erbes voranzubringen.
12.00 Nachhaltige digitale Langzeitarchivierung durch Einsatz von
Open-Source-Software und
­offenen Standards
12.30 Das Data Preparation Tool –
ein Werkzeug zum Mapping und
Normieren von Metadaten
Oliver Götze
S. 10
und Wolfgang Krauth
S. 12
Landesarchiv Baden-Württemberg,
­Archivportal-D
Dr. Till Kreutzer
ifrOSS Institut für Rechtsfragen der Freien und
Open Source Software
S. 13
12.15 Nachhaltigkeit durch
­Standardisierung: RDA für alle?
Renate Behrens
S. 8
und Stephanie Jacobs
S. 11
Deutsche Nationalbibliothek
Moderation: Frank Frischmuth
Geschäftsführer der Deutschen Digitalen Bibliothek
12.45 Nachhaltigkeit durch
Terminologie und gemeinsame
Austauschformate
Axel Ermert
Museumsdokumentation am Institut für
Museumsforschung, Stiftung Preußischer
Kulturbesitz
S. 9
S. 10
13.00Mittagspause
5
TAG 2
NACHMITTAG
14.00 Wer archiviert das Internet?
KO N Z E P TE U N D D I S KU SSI O N
Das Internet gilt als flüchtiges Medium. Häufig sind Links schon nach kurzer Zeit nicht
mehr abrufbar. Hinzu kommt die große Menge an Informationen, von wichtigen Forschungsdaten bis zur Alltagskultur. Für die Archivierung ist das mit großen Herausforderungen verbunden. Welche Strategien gibt es? Was wird archiviert? Wie wird ausgewählt?
Wer ist dafür institutionell zuständig? Wie kann die Nachhaltigkeit von Archivierung
gewährleistet werden?
Auf dem Podium
Dr. Elisabeth Niggemann
Generaldirektorin der
Deutschen National­
bibliothek
S. 13
Alexis Rossi
Director of Media & Access at Internet Archive
S. 15
Moderation:
Prof. Dr. Leonhard Dobusch
Professor für Organisation an der Universität Innsbruck
Bert Wendland
IT-Abteilung der
­Bibliothèque nationale
de France
S. 17
Dr. Jan Schallaböck
Rechtsanwalt
bei iRights.Law
S. 15
S. 9
15.30Kaffeepause
15.50 Exkurs zu postdigitalen Erneuerungsstrategien
von Museen im 21. Jahrhundert
E XKUR S VORTR AG
Die digitale Transformation zieht einen tiefgreifenden Organisationswandel für Gedächtnisorganisationen nach sich. Insbesondere Museen stehen vor der Herausforderung, sich als agile Einrichtungen zu erweisen, die in den weit verzweigten Netzwerken
der Wissensgesellschaft zu agieren und dadurch den öffentlichen Bildungsauftrag zu
erfüllen verstehen. Um den sich wandelnden Gewohnheiten der Besucherinnen und
Besucher entgegenzukommen und ein nachhaltiges Museumserlebnis zu ermöglichen,
sind viele Museen im Begriff, sich nicht nur digital, sondern auch physisch zu erweitern.
Werkstätten und Labore entstehen, die zur Teilhabe an konzeptionellen und kreativen
Prozessen einladen und neue Ausstellungen und Projekte ermöglichen.
Dr. Mirjam Wenzel wird am Beispiel des Pop Up Boats in Frankfurt erörtern, wie die
postdigitale Erneuerungsstrategie eines Museums aussehen kann.
Dr. Mirjam Wenzel
Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt
6
S. 17
Freitag
18. November 2016
16.20 Nachhaltigkeit und Finanzierung
P O D I U M SD I SKU S S I ON
Die Digitalisierung des kulturellen Erbes kostet Geld. Und die weitgehende Umstellung
von institutioneller Förderung auf Projektförderung widerspricht dem Bemühen um den
Aufbau nachhaltiger Strukturen, die für die Erhaltung des kulturellen Erbes unumgänglich sind. Hinzu kommt die Notwendigkeit von übergreifenden Strukturen, die nicht
mehr an den Grenzen der Bundesländer halt machen. Auch die Deutsche Digitale Bibliothek als bekanntestes Kulturportal wird derzeit lediglich als Projekt finanziert. Wie kann
in Deutschland und angesichts der Rolle der Länder als Träger kultureller Einrichtungen
eine nachhaltige Finanzierung von Strukturen zur Sicherung des kulturellen Erbes in der
digitalen Zeit sichergestellt werden? Oder werden Repositorien und Projekte zur digitalen Langzeitarchivierung nach Ende der Projektförderung nicht weiterbetrieben?
Auf dem Podium
Prof. Tim Renner
Staatssekretär für Kulturelle
­Angelegenheiten des Landes
Berlin
S. 15
Sabine Kurtz MdL
Sprecherin für Wissenschaft, F
­ orschung und Kunst
der CDU-Landtagsfraktion
­Baden-Württemberg
S. 13
Moderation: Börries von Notz
Alleinvorstand Stiftung Historische Museen Hamburg
17.30
Dr. Carsten Brosda
Staatsrat für Kultur, Medien
und Digitales der Freien und
­Hansestadt Hamburg
S. 8
S. 16
Ausklang bei Wein und Brezeln
7
REFERENTINNEN
& REFERENTEN
Renate Behrens
Ständiger Vertreter der Generaldirektorin
der Staatsbibliothek zu Berlin, SPK
Arbeitsstelle für Standardisierung
der Deutschen Nationalbibliothek
Reinhard Altenhöher, geboren 1963 in
Detmold, ist nach einem geisteswissenschaftlichen Studium mit Schwerpunkt
im Bereich quantitativer Datenverarbeitung und bibliothekarischer Zusatzausbildung seit 1993 im Bibliothekswesen
tätig. Nach Stationen in Bonn (DFG),
Münster (Leitung Fachhochschulbibliothek) und Mainz (Leitung Wissenschaftliche Stadtbibliothek und Öffentliche Bücherei) war
er Abteilungsleiter für Informationstechnik und
Fachbereichsleiter der Informationsinfrastruktur
und Bestandserhaltung bei der Deutschen Nationalbibliothek. Seit 2015 ist er bei der Staatsbibliothek
zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen u.a. bei
Formaten und Schnittstellen sowie der Langzeitarchivierung. Sein besonderes Interesse gilt der Adaption von Informationstechnik in die Prozesse einer
Bibliothek und der Transformation von Angeboten
einer Bibliothek in die digitale Welt.
Reinhard Altenhöher ist in nationalen und internationalen Standardisierungs- und Arbeitsgremien sowie
als Publizist und in der Evaluierung tätig.
Renate Behrens ist Leiterin der Arbeitsstelle Regelwerke in der Arbeitsstelle
für Standardisierung der Deutschen Nationalbibliothek. Hierbei leitet sie unter
anderem das Projekt zur Implementierung des Standards RDA in Deutschland,
Österreich und der deutschsprachigen
Schweiz. Darüber hinaus nimmt sie im
Namen der Deutschen Nationalbibliothek die Europäische Vertretung im RDA Steering
Committee (RSC) wahr und ist Mitglied der Cataloguing Section der International Federation of Library
Associations and Institutions (IFLA).
Deutsche Nationalbibliothek, Foto: Stephan Jockel
© Staatsbibliothek zu Berlin, Foto: Hagen Immel
Reinhard Altenhöner
Dr. Carsten Brosda
Staatsrat für Kultur, Medien und Digitales
der Freien und Hansestadt Hamburg
Dr. Carsten Brosda ist Staatsrat für Kultur, Medien und Digitales der Freien und
Hansestadt Hamburg. Davor hat er unter
anderem als Bevollmächtigter des Hamburger Senats für Medien, als Leiter der
Abteilung Kommunikation des SPD-Parteivorstands sowie als stellvertretender
Leiter des Leitungs- und Planungsstabes
im Bundesministerium für Arbeit und
Soziales gearbeitet. Er hat Journalistik und Politik an
der Universität Dortmund studiert, bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung volontiert und zum
Thema „Diskursiver Journalismus“ promoviert.
Andrus Ansip
Vice-President of the European Commission with
responsibility for the Digital Single Market
8
Dr. Helge David
Initiator und Gründer von openmuseum.de
Foto: Philipp Spreckeis, CC BY-NC-SA 2.0l
Andrus Ansip was appointed Vice-President of the European Commission
with responsibility for the Digital Single
Market in November 2014. Before moving
to Brussels, he was a member of both
the Estonian and European Parliaments.
This followed almost nine years in Tallinn
spent as Estonia's longest-serving Prime
Minister, when Ansip worked with both
centre-right and centre-left parties to lead three
different coalition governments. During his time as
Prime Minister, he also acted as chairman of Estonia's liberal Reform Party.
Ansip first entered national politics in September
2004 when he became Minister of the Economy. Up
to this point, his career was spent in Estonia's second largest city of Tartu where he was born in 1956.
Ansip was Mayor of Tartu for six years after working
in banking and business. A chemistry graduate from
the city's university, Andrus Ansip is married with
three children.
Der Kunsthistoriker Helge David provierte an der Humboldt-Universität zu
Berlin bei Prof. Tilmann Buddensieg
und Prof. Horst Bredekamp. Als Gründer
von o
­ penmuseum.de gestaltet er die
Ausweitung des Museums ins Digitale
und verknüpft traditionelle Darstellungstechniken mit digitaler Kuratierung. Er
begleitet Museen und Kultureinrichtungen auf dem Weg in die digtale Gesellschaft.
Helge David publiziert zudem Artikel über Kunst,
Wissenschaft, digitale Phänomene und Kommunikation, bloggt auf openmuseum.de und twittert seit
2008 als @helge_david.
A – F
Foto:Dominik Landwehr, CC-BY 4.0
Prof. Dr. Leonhard Dobusch
Axel Ermert
Universitätsprofessor für Organisation, Institut für
Organisation und Lernen, Universität Innsbruck
Museumsdokumentation am Institut für Museumsforschung, Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Leonhard Dobusch forscht als Professor
für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Organisation an der Universität
Innsbruck, u.a. zu transnationaler Urheberrechtsregulierung und dem Management digitaler Gemeinschaften. Nach
Abschlüssen in Wirtschaftswissenschaft
(2003) und Rechtswissenschaft (2004)
an der Universität Linz promovierte er
2008 im DFG-Graduiertenkolleg „Pfade organisatorischer Prozesse“ an der Freien Universität Berlin.
Danach war er als Postdoc am Max-Planck-Institut
für Gesellschaftsforschung in Köln und zunächst als
Postdoc, ab 2012 als Juniorprofessor für Management an der FU Berlin tätig, unterbrochen durch
Aufenthalte als Gastwissenschaftler an der Stanford Law School sowie dem Wissenschaftszentrum
Berlin. Er bloggt regelmäßig bei netzpolitik.org,
ist Mitglied des ZDF Fernsehrats und Herausgeber
mehrerer Bücher zu Themen des digitalen Wandels,
zuletzt gemeinsam mit Valie Djordjevic „Generation Remix: Zwischen Popkultur und Kunst“ (2014,
iRights.Media).
Axel Ermert, geboren 1952, studierte
Soziologie und Informationswissenschaft
in Berlin. Er war zwischen 1978 und 1994
hauptamtlicher Mitarbeiter im DIN Deutsches Institut für Normung (nationale
und internationale Normungsausschüsse
in Dokumentation und Terminologie).
Zudem war er als Lehrbeauftragter tätig.
Seit 1998 arbeitet er am Institut für Museumsforschung – SMB/PK in Berlin. Sein Interesse
gilt dem Gesamtüberblick über den Informationsbereich, vom (gedruckten) Buch bis zu Film und TV,
und speziell den Grundsätzen von Terminologie und
sorgfältig ausgearbeiteten Einzelterminologien wie
der des Informationsbereichs oder von Klassifikationssystemen.
Kuratorin bei Wikimedia Deutschland
Foto: Dominik Landwehr, CC-BY 4.0
Siegmund Ehrmann MdB
Barbara Fischer
Vorsitzender des Ausschusses für
Kultur und Medien des Deutschen Bundestages
Prof. Dr. Barbara Flückiger
Professorin für Filmwissenschaft
an der Universität Zürich
Foto: privat
Seit 2002 ist Siegmund Ehrmann Mitglied des Deutschen Bundestages und
seit 2014 Vorsitzendender des Ausschusses für Kultur und Medien, nachdem
er dort Sprecher der SPD-Fraktion war.
Für die SPD-Fraktion ist er Mitglied im
Unterausschuss für Auswärtige Kulturund Bildungspolitik. Von September
2003 bis Dezember 2007 war Siegmund
Ehrmann ebenso Sprecher der SPD-Arbeitsgruppe in
der Enquete-Kommission „Kultur in Deutschland“
und von 2009 bis 2011 Beauftragter für Kirchen und
Religionsgemeinschaften. Er ist Beauftragter der
SPD-Fraktion für das Reformationsjubiläum 2017.
Die Kulturmanagerin Barbara Fischer
arbeitet seit April 2012 als Kuratorin für
Kulturpartnerschaften bei Wikimedia
Deutschland e.V. Ihre Aufgabe ist es, Kultur- und Gedächtnisinstitutionen für die
aktive Umsetzung der Open-Culture-Idee
und des Freien Wissens zu gewinnen.
Vor ihrer wissenschaftlichen Laufbahn
(Promotion 2001 an der Universität Zürich, Habilitation 2007 an der FU Berlin)
arbeitete Frau Prof. Dr. Flückiger als
Filmpraktikerin in Europa, Kanada und
den USA. Ihre Monografien „Sound Design. Die virtuelle Klangwelt des Films“
und „Visual Effects. Filmbilder aus dem
Computer“ haben sich als Standardwerke
etabliert. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der
Interaktion von technischer Innovation und Ästhetik. Zu diesem Schwerpunkt entwickelte und leitete
sie unter anderen mehrere anwendungsorientierte
Projekte zur Digitalisierung und Restaurierung von
Archivfilmen wie zuletzt das große Forschungsprojekt DIASTOR (http://www.diastor.ch) in Zusam9
REFERENTINNEN & REFERENTEN
menarbeit mit Disney Research und weiteren
Partnern aus der Privatwirtschaft. 2015 erhielt sie für
ihre Forschung den renommierten Advanced Grant
des European Research Council zur Erforschung von
historischen Farbfilmprozessen und deren Übertragung in die digitale Domäne.
Prof. Dr. Reinhard Förtsch
Wissenschaftlicher Direktor für Informationstechnologien am Deutschen Archäologischen Institut
© DAI
Prof. Dr. Reinhard Förtsch wurde 1989
an der Universität Göttingen bei Klaus Fittschen mit der Dissertation Archäologischer Kommentar zu den „Villenbriefen des jüngeren Plinius“ promoviert.
Anschließend wechselte er als Hochschulassistent an das Archäologische
Institut der Universität zu Köln. Von
1989 bis 1990 war Förtsch mit Hilfe
eines Reisestipendiums des Deutschen Archäologischen Instituts im Mittelmeerraum unterwegs und
anschließend wieder Hochschulassistent in Köln.
Dort erfolgte 1994 auch die Habilitation mit der
Arbeit „Kunstverwendung und Kunstlegitimation im
archaischen und frühklassischen Sparta“, 2001 ausgezeichnet mit dem Offermann-Hergarten Preis der
Universität zu Köln. Seit 1996 leitete Förtsch das Forschungsarchiv für Antike Plastik an der Universität
zu Köln, 2010 umbenannt in Kölner Arbeitsstelle für
Digitale Archäologie/CoDArchLab. Daneben lehrt er
an der Universität Köln.
Beim Deutschen Archäologsichen Institut ist er
seit 2012. Zentrales Projekt ist der Aufbau und die
Weiterentwicklung der idai-welt, der webbasierten
archäologischen Forschungsumgebung des DAIs.
Frank Frischmuth
Geschäftsführer der Deutschen Digitalen Bibliothek
Foto: Reynaldo Paganelli
10
Frank Frischmuth ist Geschäftsführer
der Deutschen Digitalen Bibliothek und
für die Geschäftsfelder Finanzen, Recht,
Kommunikation verantwortlich. Er leitet
die Geschäftsstelle der Deutschen Digitalen Bibliothek in Berlin. Die Geschäftsstelle hat ihren Sitz bei der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz, deren Präsident, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann
Parzinger, gleichzeitig Sprecher des Vorstands der
Deutschen Digitalen Bibliothek ist.
Bis 2013 verantwortete Frank Frischmuth als General
Manager der Ullstein GmbH die Fotoagentur ullstein
bild. Hier leitete er Teams in Berlin und Hamburg zur
Verwertung von Fotografien. Der studierte Historiker
ist ein ausgewiesener Kenner historischer Foto- und
Pressebildarchive und hat langjährige Erfahrung in
der Vermarktung dieser Kulturgüter. Über ein Jahrzehnt war Frank Frischmuth Vorstandsmitglied im
Branchenverband der Fotoagenturen und Pressebildarchive (BVBA).
Geolina 163
Wikipedia-Autorin
Wikipedia-Autorin Geolina 163 ist
promovierte Geologin und Mineralogin.
Sie ist in Prag geboren und in Prag und
Berlin aufgewachsen. Nach ihrem Abitur
in Berlin studierte sie an der Bergakademie Freiberg sowie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald, wo
sie auch promovierte. Seit der Wende ist
sie als Wissenschaftlerin im öffentlichen
Dienst tätig. Gewohnt hat sie seitdem im Ruhrgebiet, in Belgien, Aachen und Köln.
Geolina 163 war im Vorstand einer Bürgerstiftung und
ist Mitglied zahlreicher geschichtlicher und naturwissenschaftlicher Gesellschaften in Aachen und Köln,
sowie der Overstolzengesellschaft. Ihren ersten Wikipedia-Edit verfasste Geolina 163 am 30. April 2005.
Oliver Götze
Landesarchiv Baden-Württemberg, Archivportal-D
Oliver Götze studierte Informationswissenschaft an der Hochschule Darmstadt.
Nach einer Station an der KIT-Bibliothek
in Karlsruhe ist er seit November 2015 als
archivfachlicher Koordinator für die Deutsche Digitale Bibliothek am Landesarchiv
Baden-Württemberg angestellt und begleitet archivische Datenpartner auf dem
Weg in das spartenübergreifende Portal
sowie das Archivportal-D.
F – K
Tim Moritz Hector
keit digitaler Informationsobjekte“ tätig. Am 3. Mai
2011 erfolgte seine Ernennung zum Präsidenten des
Bundesarchivs.
Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia
Deutschland e.V.
© Foto: Niccolò Caranti, CC-by-SA 3.0
Tim Moritz Hector ist ehrenamtlicher Vorsitzender des Präsidiums von Wikimedia
Deutschland. Er ist seit rund 10 Jahren
freiwilliger Autor für Wikipedia und hat
im Projekt verschiedene Funktionen ausgeübt. So war er zum Beispiel als Mentor,
Administrator und Vermittler tätig. Die
Öffnung der Wikimedia-Projekte zu allen
Seiten liegt ihm besonders am Herzen.
Darum war er als Referent für Wikimedia in Schulen,
Volkshochschulen und Universitäten im Einsatz, um
Menschen an die Kultur des Freien Wissens heranzuführen. 2013 war er Wikipedian in Residence beim
ZDF und arbeitete für die Vernetzung von Freiwilligen, Institutionen und Wikimedia.
Hector studierte in Münster Politologie und Germanistik. Seit 2016 ist er hauptamtlich Referent der
Geschäftsführung bei der Akademie für Ehrenamtlichkeit, dem bundesweiten Kompetenzzentrum
für Freiwilligenmanagement und Qualitätsentwicklung in der Freiwilligenarbeit. Darüber hinaus ist er
beratendes Mitglied im Governance-Ausschuss des
Kuratoriums der Wikimedia-Stiftung in San Francisco sowie Mitglied und Rechnungsprüfer bei der
UNO-Flüchtlingshilfe e. V. in Bonn.
Dr. Stephanie Jacobs
Abteilungsleiterin des Deutschen Buch- und
Schriftmuseums, DNB
Stephanie Jacobs promovierte, gefördert
durch Stipendienaufenthalte an der BNF
Paris, der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel und am Mellon Center der Yale
University, und mitfinanziert durch den
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, über das Buch im 19. Jahrhundert.
Es folgten Anstellungen am Institut für
Auslandsbeziehungen sowie am Haus der
Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, beides
in Bonn. Seit 2000 ist Jacobs im Ausstellungsplanungsbüro für die wissenschaftliche Erarbeitung und
gestalterische Umsetzung von Ausstellungen und
Publikationen tätig und seit 2007 ist sie Direktorin
des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig.
Jacobs ist Mitglied u.a. in der Association of European Printing Museums, dem Internationalen Arbeitskreis der Druck- und Mediengeschichte, der Jury des
Gutenberg-Preises der Städte Leipzig und Mainz,
der Historischen Kommission des Börsenvereins
Frankfurt, des Herausgeberbeirats für das Archiv
für Geschichte des Buchwesens, der Maximiliangesellschaft (Vorstand) und der Museumsstiftung für
Post- und Telekommunikation (Verwaltungsrat).
Dr. Michael Hollmann
Präsident des Bundesarchivs
Dr. Robert Kaltenbrunner
Leiter der Abteilung Bau- und Wohnungswesen am
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
© Jürgen Keiper
Dr. Michael Hollmann, geboren am 25.
August 1961 in Aachen, studierte Geschichtswissenschaften und Germanistik
an der Johannes-Gutenberg-Universität
Mainz mit dem Abschluss des 1. Staatsexamens. Im Juli 1988 wurde er in Mainz
zum Dr. phil. promoviert mit einer Dissertation über „Das Mainzer Domkapitel
im späten Mittelalter“. Von 1989 bis 1991
arbeitete er als Archivreferendar beim Bundesarchiv
und an der Archivschule Marburg. Von 1991 bis 2006
war er als Leiter verschiedener Referate im Bundesarchiv an den Dienstorten Koblenz und Berlin tätig.
Von November 2006 bis Mai 2011 war Dr. Hollmann
Leiter der Abteilung B (Bundesrepublik Deutschland) des Bundesarchivs. Von 2000 bis 2004 war er
Mitglied des Committee on Information Technology
des lnternationalen Archivrats (ICA) und von 2006
bis 2010 Vertreter des Bundesarchivs im Steering
Committee des DLM-Forums. Von 2007 bis 2008 war
er als Vorsitzender des DIN-NABD 15 „Normenausschuss Schriftgutverwaltung und Langzeitverfügbar-
Robert Kaltenbrunner, geboren 1960, ist
gelernter Architekt und Stadtplaner. Er
war von 1990 bis 1999 bei der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr
in Berlin als Projektgruppenleiter für
städtebauliche Großvorhaben tätig. Seit
2000 leitet er die Abteilung ‚Bau- und
Wohnungswesen‘ im Bundesinstitut für
Bau-, Stadt- und Raumforschung (Bonn
u. Berlin). Er ist u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen
Kuratorium von FORUM STADT (Esslingen) sowie im
‚Scientific Panel‘ von CSE - City Safety Energy (Neapel/Italien) und hat zahlreiche Beiträge zu verschiedenen urbanistischen Themen veröffentlicht.
11
REFERENTINNEN & REFERENTEN
Prof. Dr. Hubertus Kohle
IT-Projekte Deutsche Kinemathek, Fotograf
Ordinarius am Institut für Kunstgeschichte
der LMU München
Jürgen Keiper ist Filmwissenschaftler
mit Schwerpunkt Film und Neue Medien.
Er war Herausgeber der Zeitschrift
„Film und Kritik“ sowie Projektleiter
von filmportal.de, MIDAS (filmarchives
online), CEN (Standardisierung filmographischer Daten in der EU) und dem
IST-Projekt „COLLATE – Collaboratory
for Annotation, Indexing and Retrieval
of Digitized Historical Archive Material“. Seit 2006
arbeitet er bei der Deutschen Kinemathek. Dort hat
er die IT-Leitung inne und ist verantwortlich für die
die Online-Präsentation von „Wir waren so frei...
Momentaufnahmen 1989/90“, für die Projektleitung
für LOST FILMS, FIRST WE TAKE (mit Peter Paul
Kubitz), für das dffb-Archiv (mit Volkmar Ernst) und
die Entwicklung kollaborativer Systeme.
© Foto: Heidrun Hertel
© CC BY NDr
Jürgen Keiper
Dr. Paul Klimpel
Leiter der Konferenzreihe
Wolfgang Krauth
Landesarchiv Baden-Württemberg, Archivportal-D
© Landesarchiv B-W, Foto Marcella Müller
© Foto: Jürgen Keiper, CC-BY 4.0
12
Dr. Paul Klimpel (geb. 1970 in Minden)
studierte Jura in Bonn, später in München, wo er sich auch für Philosophie,
Psychologie und Sozialwissenschaften an
der Jesuitischen Hochschule für Philosophie einschrieb. Nach Abschluss des
Philosophiestudiums 1998 kam er zum
Referendariat nach Berlin. Seine Dissertation an der Humboldt-Universität
beschäftigt sich mit „Bevormundung und Freiheitsschutz”. 2002 kam er zur Stiftung Deutsche Kinemathek, deren Verwaltungsdirektor er von 2006 bis 2011
war. In dieser Funktion war er auch Geschäftsführer
des Netzwerks Mediatheken und engagierte sich
für eine Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen von Museen und Archiven, insbesondere
des Urheberrechts. Seit 2007 organisierte er jährlich
internationale Symposien über die organisatorischen, technischen und rechtlichen Veränderungen in
Gedächtnisorganisationen infolge der Digitalisierung.
Seit 2011 koordiniert er den Bereich kulturelles Erbe
im Internet & Gesellschaft Collaboratory, seit 2012
­arbeitet er als Rechtsanwalt. 2013 leitete er eine
Expertengruppe zu Fragen der digitalen Langzeitarchivierung, die den „Berliner Appell zum Erhalt des
digitalen Kulturerbes“ formulierte. 2015 initiierte er
die „Hamburger Note zur Digitalisierung des kulturellen Erbes“.
Hubertus Kohle studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Romanistik, Geschichte
und Urbanistik an den Universitäten
Bonn, Florenz und Paris. In seiner Promotion befasste er sich mit Diderots Kunstbegriff. Nach einer journalistischen Tätigkeit bei der italienischen Tageszeitung
„LaRepubblica” wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter bzw. Hochschulassistent
an der Ruhr-Universität Bochum. Er erhielt ein J.P.
Getty-Postgraduate-Stipendium und habilitierte zu
Adolf Menzels Friedrichbildern. Nach seiner Tätigkeit
als Hochschuldozent am Kunsthistorischen Institut
der Universität zu Köln ist er seit 2000 Professor der
LMU, wobei er im Frühjahr 2008 eine Gastprofessur
an der Ecole Normale Supérieure/ Paris annahm. Seit
Herbst 2015 ist er zudem Fellow am Getty Research
Institute/Los Angeles.
Wolfgang Krauth studierte Geschichte
und Katholische Theologie in Tübingen
und Pisa und absolvierte sein Archivreferendariat am Landesarchiv Berlin und
der Archivschule Marburg. Seit 2012 ist er
Leiter des Referats Informationstechnologie, digitale Dienste am Landesarchiv
Baden-Württemberg und zuständiger
Referent für die Deutsche Digitale Bibliothek. Darüber hinaus nimmt er einen Lehrauftrag an
der Universität Stuttgart wahr.
Prof. Dr. Klaus Kreimeier
Medienwissenschaftler und Publizist
Klaus Kreimeier, geb. 1938, studierte
Theaterwissenschaft, Germanistik und
Kunstgeschichte und promovierte 1964
an der FU Berlin. Er war als Fernsehdramaturg, „Spiegel“-Redakteur, Dozent
an der Deutschen Film-und Fernsehakademie Berlin und ab 1976 als freier
Autor tätig. Auf zahlreichen Reisen
durch Schwarz­afrika recherchierte er zur
anglophonen afrikanischen Literatur (Geborstene
Trommeln, Frankfurt/M. 1985). 1997 bis 2004 war
Kreimeier Professor der Medienwissenschaft an der
Universität Siegen und Mitglied im DFG-Forschungs-
K – N
kolleg „­Medienumbrüche“. 2006 erhielt er eine
Gastprofessur an der Universitat Sarajevo. 2013 war
er Mitbegründer der Initiative „Filmerbe in Gefahr“.
an. Nach dem Abitur in Bad Hersfeld absolvierte sie
ein Studium in Germanistik, Politikwissenschaft
und Romanistik in Freiburg, das sie mit dem Ersten
Staatsexamen und dem Magister Artium abschloss
und mit einem Volontariat im Bereich Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit ergänzte. Vor ihrem Einzug in
den Landtag war sie als Referentin eines Landtagsabgeordneten, wissenschaftliche Mitarbeiterin eines
Bundestagsabgeordneten, parlamentarische Beraterin der CDU-Landtagsfraktion sowie als Referentin im
Staatsministerium Baden-Württemberg tätig. Sabine
Kurtz ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Dr. Till Kreutzer
ifrOSS Institut für Rechtsfragen der Freien und
Open Source Software
© Foto: Alexander Janetzko
Sabine Kurtz MdL
Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg für Wissenschaft, Forschung und Kunst
Sabine Kurtz (* 8. August 1961 in Bad
Hersfeld) gehört seit 2006 dem Landtag von Baden-Württemberg an und
vertritt dort den Wahlkreis Leonberg
(bei Stuttgart). Sie ist Sprecherin der
CDU-Landtagsfraktion für Wissenschaft,
Forschung und Kunst und gehört dem
Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport
Dr. Dorcas Müller
Leiterin des Labors für antiquierte Videosysteme
des ZKM
Dorcas Müller (*1973) studierte Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für
Gestaltung in Karlsruhe bei Ulay (Uwe
Laysiepen) und promovierte im Bereich
der Medientheorie bei Boris Groys. Für
ihre künstlerische Arbeit wurde sie unter
anderem vom Kunstfonds Bonn sowie
von der Körber-Stiftung gefördert. Als
Gründungsmitglied des Labors für antiquierte Videosysteme ist sie seit 2004 für das ZKM |
Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, tätig. Seit
2011 leitet sie das Labor.
Dr. Elisabeth Niggemann
Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek
© Deutsche Nationalbibliothek, Foto: Stephan Jockel
Dr. Till Kreutzer ist Rechtsanwalt,
Rechtswissenschaftler und Publizist.
Er ist geschäftsführender Partner des
iRights.Lab, dem unabhängigen Think
Tank über Strategien für die digitale Welt
sowie Gründungsmitglied und Herausgeber von iRights.info, dem mehrfach
prämierten (u. a. Grimme-Online-Award
2006) Internetportal für Verbraucher und
Kreative zum Urheberrecht in der digitalen Welt.
Till Kreutzer ist seit 2010 ad-personam-Mitglied der
Deutschen UNESCO-Kommission. Er ist assoziiertes Mitglied des Forschungsbereichs Medien- und
Telekommunikationsrecht am Hans-Bredow-Institut
für Medienforschung an der Universität Hamburg
und Mitglied des „Instituts für Rechtsfragen der
Freien und Open Source Software“ (ifrOSS). Bei
den Urheberrechtsreformen in der Informationsgesellschaft war Till Kreutzer vielfach auf nationaler
sowie EU-Ebene als geladener Sachverständiger für
Regierungen und Parlamente tätig.
Till Kreutzer lehrt an verschiedenen Institutionen
Urheber-, Marken-, Datenschutz- und Persönlichkeitsrecht (u. a. an der Akademie für Publizistik, der
FU Berlin, der Humboldt Universität Berlin und der
Evangelischen Journalistenschule). Er gibt Seminare
und andere Fortbildungsveranstaltungen in diesen
Themengebieten. Zudem ist er publizistisch mit
Beiträgen in Fachzeitschriften sowie in Publikumsmedien tätig. Seine Dissertation „Das Modell des
deutschen Urheberrechts und Regelungsalternativen“, die von Prof. Dr. Hoffmann-Riem betreut wurde,
ist Ende 2008 im Nomos Verlag erschienen.
Dr. Elisabeth Niggemann ist seit 1999 Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek mit den Standorten Leipzig und
Frankfurt am Main. Frühere Stationen
waren die Deutsche Zentralbibliothek
für Medizin in Köln und die Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf.
Sie arbeitete in zahlreichen nationalen
und internationalen Gremien mit, u. a.
als Vorsitzende von CENL (Conference of European
National Librarians) und der Europeana Foundation
sowie als Mitglied des Board of Trustees von OCLC.
Sie ist Vorstandsmitglied der Stiftung Buchkunst,
Mitglied im Kuratorium der Kulturstiftung der Länder,
im Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft, im Senat der DFG, im wissenschaftlichen
Beirat des FIZ Karlsruhe, im Netzwerk Kultur der CDU
und in weiteren Gremien von Bibliotheken und anderen Informationseinrichtungen. Sie ist außerdem
Mitherausgeberin der Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie.
13
REFERENTINNEN & REFERENTEN
Michael Palm
Joyce Ray
Filmregisseur, Cutter, Sound Designer
Program Coordinator of Graduate Certifications in
Digital Curation, Johns Hopkins University
Michael Palm (geb. 1965 in Linz, Oberösterreich) ist Filmregisseur, Cutter und
Sound Designer. Er studierte an der
Wiener Filmakademie und an der Universität Wien in den Bereichen Philosophie,
Film- und Medienwissenschaft und
ist Verfasser zahlreicher Vorträge und
Publikationen zur Theorie und Ästhetik
von Film und Kino. Er war von 1990-94
Filmkritiker (Der Standard, Falter) und von 1998-2015
Lektor an der Wiener Filmakademie. Zur Zeit lehrt er
an der Universität für Musik und darstellende Kunst
in Wien und an der Kunstuniversität Linz. Er lebt und
arbeitet in Wien.
Joyce Ray is on the faculty in museum
studies at Johns Hopkins University and
program coordinator of the graduate certificate in digital curation. She previously
held senior positions at the US National
Archives and Records Administration and
the US Institute of Museum and Library
Services. From 2011 to 2014, she was a
visiting professor at University College
London and then at Humboldt University in Berlin
before returning to Washington, DC, to her current
position. She has published on digital curation topics
in numerous professional journals and edited a book,
Research Data Management: Practical Strategies
for Information Professionals, published by Purdue
University Press in 2014.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Hermann Parzinger
Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Lydia Pintscher
Produktmanagerin für Wikidata
Lydia Pintscher studierte Informatik am
Karlsruhe Institute of Technology. Sie
setzt sich seit vielen Jahren aktiv für Free
Software und Open Culture ein. Sie ist
Produktmanagerin für Wikidata, Wikimedias Wissensdatenbank, und Präsidentin
des KDE e.V.
14
Julia Reda MdEP
Berichterstatterin für die Evaluation
der EU-Urheberrechtsrichtlinie von 2001
© Foto: Tobias M. Eckrich, CC-BY 4.0
© SPK, Foto: Sandra Steiß
Hermann Parzinger (geb. 1959 in München) ist seit 2008 Präsident der Stiftung
Preußischer Kulturbesitz und dabei als
Bauherr verantwortlich für den Masterplan Museumsinsel und die anderen großen Bauvorhaben der SPK. 2015 erfolgte
die Berufung in die Gründungsintendanz
des Humboldt Forums.
Seit 1990 war der habilitierte Vor- und
Frühgeschichtler für das Deutsche Archäologische Institut tätig, von 2003 bis 2008 als dessen
Präsident. Bis heute leitet er zahlreiche Ausgrabungs- und Forschungsprojekte und veröffentlicht
regelmäßig. Er erhielt zahlreiche nationale und
internationale Preise.
Julia Reda wurde 2014 als Abgeordnete
der Piratenpartei ins Europäische Parlament gewählt. Sie ist Vizepräsidentin der
Fraktion Die Grünen/Europäische Freie
Allianz und Koordinatorin der Grünen/
EFA im Ausschuss für Binnenmarkt
und Verbraucherschutz (IMCO). Sie ist
Mitglied im Rechtsausschuss, der sich federführend mit Fragen der Immaterialgüterrechte befasst. Außerdem gehört sie dem Untersuchungsausschuss zum Abgasskandal sowie dem
Petitionsausschuss an. Der Fokus ihrer politischen
Arbeit liegt auf der Reform des Urheberrechts, die sie
als Berichterstatterin des im Juli 2015 verabschiedeten Berichts des Europaparlaments zur Evaluation
der EU-Urheberrechtsrichtlinie vorantreibt.
Geboren in Bonn im Jahre 1986, gehörte Julia Reda
sechs Jahre lang der SPD an, bevor sie 2009 im Zuge
der Debatte um die Einführung von Netzsperren der
Piratenpartei beitrat. Sie war Vorsitzende der Jungen
Piraten von 2010 bis 2012 und Gründungsvorsitzende
der Young Pirates of Europe von 2013 bis 2015.
P – S
Prof. Tim Renner
Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten des
Landes Berlin
Tim Renner (*1964) begann seine berufliche Laufbahn nach dem Germanistikstudium 1986 bei Polydor, dem Rock/
Pop Label der Deutschen Grammophon.
Nach Stationen als Leiter der Abteilung Polydor Progressive Music und als
Geschäftsführer der Plattenfirma Motor
Music wurde er 1999 Präsident der Universal Music Deutschland. Er veranlasste
den Umzug des Konzerns von Hamburg nach Berlin.
Von 2005 bis 2014 war Renner als Geschäftsführer
der Motor Entertainment in Berlin tätig. Seit 2014
ist er Staatssekretär für Kulturelle Angelegenheiten
in Berlin. Renner wurde 2009 zum Professor der
Pop-Akademie Baden-Württemberg ernannt.
Prof. Dr. Fritz A. Reusswig
Leitender Forscher beim Potsdam-Institut für
Klimafolgenforschung
Fritz A. Reusswig ( *1958 in Hasselroth)
studierte Soziologie und Philosophie in
Frankfurt, wo er auch 1992 seinen philosophischen Doktorgrad mit dem Thema
„Das Leben des Geistes“ erlangte.
Nach einer Lehrtätigkeit in der Academy for Communication & Design in
Frankfurt kam er als leitender Forscher
zum Potsdam Institute for Climate
Impact Research (PIK). Reusswig lehrt Soziologie in
Potsdam sowie in anderen deutschen Universitäten. 2005 war er Gastwissenschaftler am Caribbean
Community Climate Change Center und der Kennedy
School of Government in Harvard. Seine Habilitation
über „Consuming Nature: Modern Lifestyles and
their Environment“ vollendete er an der Universität
Potsdam. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Alexis Rossi
Director of Media & Access at the Internet Archive
Alexis has been working with the Internet
Archive since 2001. She currently manages all media and access for archive.org,
including audio, movies, books, software,
images, mass web crawls, the Wayback
Machine and the archive.org web site.
Her past Internet Archive projects include
Open Library and the Open Content
Alliance. Before working for the Internet
Archive she spent several years as Managing Editor
at ClariNet (the first online news aggregator), worked
as the Editorial Director at Alexa Internet, and as
Product Manager at Mixercast. Alexis has a Master of
Library and Information Science and is concentrating
on web technologies and interfaces.
Dr. Jan Schallaböck
Rechtsanwalt iRights.Law
Jan Schallaböck ist Partner bei iRights.
Law. Er studierte Rechtswissenschaft
mit Wahlfach Europa- und Völkerrecht in
Marburg und Berlin. Die Anwaltsstation
seines Referandariats vebrachte er bei
einer auf IT-Recht spezialisierten Kanzlei,
wo er insbesondere auch mit Rechtsfragen von offenen Lizenzen befasst war.
Im Anschluss an sein zweites Staatsexamen trat Jan Schallaböck im Herbst 2006 in den
öffentlichen Dienst des Landes Schleswig-Holstein
ein. Am dortigen Unabhängigen Landeszentrum für
Datenschutz war er betraut mit der Mitarbeit in unterschiedlichen europäischen Forschungsverbünden
etwa mit Microsoft, IBM, SAP und den Universitäten
Oxford, Leuven und Frankfurt. Aus diesem Kontext
rührt auch sein Engagement in der internationalen
Standardisierung. Seit 2008 ist er stellvertretender
Leiter der Arbeitsgruppe für Identitätsmanagement
und Datenschutztechnologien bei der Internationalen Standardisierungsorganisation. Parallel zu
Ausbildung und Beruf ist Jan Schallaböck seit Jahren
beratend, publizierend und vortragend tätig.
Seine Dissertation führte ihn zu einer intensiven
Auseinandersetzung mit dem Thema der Archivierung von Online-Quellen, die im vergangenen Jahr in
dem Buchbeitrag „Ablieferung von Netzpublikationen durch den Zitierenden. Sicherung der Persistenz
von Onlinequellen in der Wissenschaft“ Eingang
gefunden hat. Der Beitrag ist Online verfügbar.
MR Matthias Schmid
Ministerialrat im Bundesministerium der Justiz und
für Verbraucherschutz
Matthias Schmid (* 1960) leitet das
Referat Urheber- und Verlagsrecht im
Bundesministerium der Justiz und für
Verbraucherschutz (BMJV). Er studierte
Rechtswissenschaft in Mainz und absolvierte das Referendariat in Berlin. Von
1991 bis 2000 war er Richter in Berlin. Seit
Herbst 2000 war Schmid Mitarbeiter des
Ministeriums in den Abteilungen Zivil­
15
REFERENTINNEN & REFERENTEN
recht und Wirtschaftsrecht, zunächst als Referent,
seit 2006 als Referatsleiter, zuständig für Gesetzgebungsvorhaben im familienrechtlichen Versorgungsausgleich und im Mietrecht. Seit Juni 2014 leitet
Matthias Schmid das Referat III B 3 (Urheber- und
Verlagsrecht) im BMJV. Das Team ist in der Bundesregierung federführend für Fragen des materiellen
Urheberrechts auf nationaler, europäischer und
internationaler Ebene zuständig.
Matthias Schmid ist verheiratet und hat einen zwölfjährigen Sohn, bei dem er tagtäglich den geänderten
Umgang mit urheberrechtlich geschützten Inhalten
und Leistungen in der digitalisierten Welt wahrnehmen kann, wenn er im Wege anekdotischer Evidenz
seine Beobachtungen mit den Erinnerungen an die
eigene (analoge) Kindheit vergleicht.
Verwaltungsleiter der FernUniversität Hagen, Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin
© Foto: M athias Schindler
Prof. Dr. Eric W. Steinhauer hat Rechtswissenschaft, katholische Theologie,
Philosophie, Politik- und Erziehungswissenschaft in Münster und Hagen
studiert. Er promovierte zum Dr. jur. in
Münster. Nach dem Bibliotheksreferedariat in Freiburg/Brsg. und München
war er wissenschaftlicher Bibliothekar
in Ilmenau, Magdeburg und arbeitet in
dieser Position derzeit in Hagen. Seit 2014 hat er eine
Honorarprofessor am Institut für Bibliotheks- und
Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Arbeitsschwerpunkte sind
Bibliotheks- und Urheberrecht, digitales kulturelles
Gedächtnis, Kulturwissenschaft der Bibliothek.
Stefanie Schulte Strathaus
Co-Direktorin des Arsenal - Institut für Film und
Videokunst
Stefanie Schulte Strathaus ist Co-Direktorin des Arsenal - Institut für Film- und
Videokunst (mit Milena Gregor und Birgit
Kohler), Mitglied des Auswahlkomitees
des Berlinale Forums, sowie Gründerin
(mit Anselm Franke) und Leiterin des
Berlinaleprogramms Forum Expanded.
Sie kuratierte zahlreiche Filmprogramme, Retrospektiven und Ausstellungen,
darunter „Live Film! Jack Smith! Five Flaming Days
in a Rented World“ (2009 mit Susannne Sachsse
und Marc Siegel), sowie „A Paradise Built in Hell“ im
16
Barbara Thiele
Head of Digital & Publishing am Jüdischen Museum
Berlin und Projektleiterin des Portals „Topographie
des jüdischen Lebens in Deutschland“
© Foto: Sibilla Calzolari
Prof. Dr. Eric W. Steinhauer
Kunstverein Hamburg (2014, mit Bettina Steinbrügge). Seit 2010 reist sie regelmäßig nach Kairo/Ägypten, wo sie an verschiedenen Projekten arbeitet, u.a.
an der 2015 eröffneten „Cimatheque - Alternative
Film Centre“. Von 2011 bis 2013 leitete sie das Projekt
„Living Archive – Archivarbeit als künstlerische und
kuratorische Praxis der Gegenwart“, das durch den
Umzug des Arsenal Filmarchivs ins „silent green
Kulturquatier“ verstetigt werden konnte. Am silent
green ist sie außerdem Co-Kuratorin des Forschungsund Ausstellungsprojekts „Film Feld Forschung“ (mit
Bettina Ellerkamp und Jörg Heitmann). Seit Januar 2016 leitet Barbara Thiele die
Abteilung „Digital & Publishing“ im Jüdischen Museum Berlin. Sie verantwortet
die Planung, Steuerung und Koordination
des digitalen Wandels am Museum.
Zuvor hat Barbara Thiele das Holtzbrinck
Start-Up epubli zum führenden Anbieter
für Self-Publishing und Print-on-Demand
mit aufgebaut und zuletzt auch als
Geschäftsführerin geleitet. Sie hat Allgemeine und
Vergleichende Literaturwissenschaft, Soziologie und
Kunstgeschichte in Mainz, Lund und Berlin studiert.
Ihre digitale Karriere begann sie mit der Konzeption und Umsetzung einer Online-Datenbank am
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte,
bevor sie als Lektorin zum Reimer Verlag wechselte.
Börries von Notz
Alleinvorstand der Stiftung Historische Museen
Hamburg
Börries von Notz ist Alleinvorstand der
Stiftung Historische Museen Hamburg.
Nach dem Studium der Rechts- und
Staatswissenschaften in Bonn war von
Notz ab 2001 in Berlin für Museumsinstitutionen wie dem Deutschen Museumsbund, dem Institut für Museumsforschung und der Stiftung Preußischer
Kulturbesitz tätig. Ab 2004 übernahm er
als Rechtsanwalt vor allem die Beratung und Vertretung von Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden.
2008 wechselte er zur Stiftung Jüdisches Museum
Berlin. Zum 1. Februar 2014 hat Börries von Notz das
Jüdische Museum Berlin verlassen und die Leitung
der Stiftung Historische Museen Hamburg übernom-
S – W
Prof. Dr. Alfried Wieczorek
Generaldirektor der Reiss-Engelhorn-Museen
Mannheim (rem)
© rem, Foto Carolin Brecklei
men. In Kooperation mit Museumsverbänden und
Bildungseinrichtungen organisiert er zudem Fortbildungskurse für Mitarbeiter aus der Kulturwirtschaft
rund um die Themen Arbeits-, Vertrags- und Urheberrecht. Börries von Notz, 1973 geboren in Mölln/Kreis
Herzogtum Lauenburg, ist in Frankfurt am Main
aufgewachsen. Er ist verheiratet und hat drei Kinder.
Bert Wendland
IT-Abteilung der Bibliothèque nationale de France
Bert Wendland (geboren 1966 in Berlin)
studierte Informatik an der Technischen
Universität Dresden. Er war in verschiedenen Bereichen des Rechenzentrums
(später Computer- und Medienservice)
der Humboldt-Universität zu Berlin tätig,
zuletzt in der Arbeitsgruppe „Elektronisches Publizieren“ gemeinsam mit
der Universitätsbibliothek. Von 2003
bis 2006 war er an der ersten Phase des Projektes
„nestor – Aufbau eines deutschen Kompetenznetzwerks zur digitalen Langzeitarchivierung“ beteiligt.
2006 wechselte Bert Wendland an die Bibliothèque
nationale de France in Paris, wo er seitdem für die
produktive Seite der Webarchivierung, die die französische Nationalbibliothek im Rahmen ihres Sammelauftrags durchführt, verantwortlich ist.
Dr. Mirjam Wenzel
Prof. Dr. Christoph Wulf
Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt
Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission
© DUK
© CC-BY-SA Jüdisches Museum Frankfurti
Das Jüdische Museum Frankfurt ist das
älteste Jüdische Museum der Bundesrepublik Deutschland. Es befindet sich
in einem Prozess der grundlegenden
Erneuerung, der seit Anfang des Jahres
von Dr. Mirjam Wenzel gestaltet wird. Der
erste Standort des Jüdischen Museums, das Museum Judengasse, wurde
im März 2016 wiedereröffnet und mit
dem Museumspreis der Sparkassen Kulturstiftung
Hessen-Thüringen ausgezeichnet. Das Haupthaus
am Frankfurter Museumsufer wird derzeit um einen
Neubau erweitert und 2018 wieder eröffnen.
Mirjam Wenzel studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Politik- und Theaterwissenschaft in Berlin, Tel Aviv und München.
Sie arbeitete jahrelang als freie Kuratorin sowie als
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität
München. Von 2007 bis 2015 verantwortete sie als
Leiterin der Medienabteilung die Vermittlung von
jüdischer Geschichte und Kultur in digitalen und
gedruckten Medien am Jüdischen Museum Berlin.
Prof. Dr. Alfried Wieczorek ist Generaldirektor von vier Museen und drei Forschungsinstituten unter dem Dach der
Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim
(bis 2001 Reiss-Museum Mannheim)
sowie seit 2013 Generaldirektor der rem
gGmbH. Er ist Vorstandsvorsitzender
mehrerer Stiftungen.
Der promovierte Historiker und examinierte Theologe wurde 1986 zum Gründungs-Geschäftsführer des Internationalen Wissenschaftsforums und Studienleiter des Ökumenischen Instituts
an der Universität Heidelberg. 1990 wechselte er nach
Mannheim als Leiter der Archäologischen Denkmalpflege und der Zentralabteilung Ausstellungs- und
Öffentlichkeitsarbeit sowie Museumspädagogik bis
er 1994 zum stellvertretenden Direktor und 1999 zum
leitenden Direktor des Reiss-Museums Mannheim
ernannt wurde. Zudem übernimmt er seit 1998 als
Honorarprofessor Lehraufträge im Bereich Restaurierung und Museumskunde an der Hochschule für
Technik und Wirtschaft Berlin. Seit 2002 hat er den
Vorsitz des West- und Süddeutschen Verbandes für
Altertumsforschung inne und ist seit 2011 Vizepräsident des Deutschen Verbandes für Archäologie.
Prof. Dr. Christoph Wulf ist seit 1988
Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission und seit Juni 2008 deren
Vizepräsident. Von 2004 bis 2008 war
er Vorsitzender des Fachausschusses
Bildung, seit 2009 ist er stellvertretender Vorsitzender des Fachausschusses
Bildung und seit 2013 Vorsitzender des
DUK-Expertenkomitees Immaterielles
Kulturerbe. Professor Wulf arbeitet an der Freien
Universität Berlin im Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie mit den Schwerpunkten
Anthropologie und Erziehung.
Er ist Gründungsmitglied der Kommission für pädagogische Anthropologie der Deutschen Gesellschaft
für Erziehungswissenschaft und stellvertretender
Vorsitzender der Gesellschaft für Historische Anthro­
pologie.
17
Veranstalter
DEUTSCHLAND
Veranstaltungsort
Hamburger Bahnhof
Museum für Gegenwart Berlin
Invalidenstraße 50 – 51
10557 Berlin
GE FÖ R DERT VON
Impressum
Leiter der Konferenzreihe: Dr. Paul Klimpel
Team: Pamela Kaethner (Koordination),
Hannah Gabor, Friederike Roehnert
Gestaltung: www.buerominimal.de
www.zugang-gestalten.de
MIT FREUNDLICHER
U N T E R S T Ü T Z U N G VO N