Vereinfachte Gentechnik zwischen Heilung und Gefahr Der

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM161117_Th%C3%BCringentag.pdf
Vereinfachte Gentechnik zwischen Heilung und Gefahr
Der öffentliche Thüringentag für Philosophie widmet sich am 21.
November der Ethik von Genmanipulation
Mit Hilfe einer neuen biotechnologischen Methode können nun Gensequenzen fast ungehindert
verändert werden. An Erbkrankheiten leidende Menschen dürften der Innovation freudig
entgegensehen und auf Heilung hoffen. Skeptiker aber fürchten eine Manipulation, gar ein Doping
des menschlichen Körpers - selbst wenn er gesund ist. Mit diesem Spannungsfeld befasst sich der
diesjährige Thüringentag für Philosophie. Er findet am 21. November unter dem Titel "Ethics of
Genome-Editing" in der Friedrich-Schiller-Universität Jena statt. Die interessierte Öffentlichkeit ist
herzlich eingeladen.
Das menschliche Erbgut kann bereits seit einiger Zeit verändert werden. Doch mit der neuen
Methode der Genom-Editierung CRISPR/Cas9 scheinen Veränderungen an den Genen so einfach
zu sein, wie es das Nähen mit Nadel und Faden ist. Die patentierte biotechnologische Technik
ermöglicht den präzisen Zugriff und somit die gezielte Manipulation von Genomsequenzen. Man
kann damit jeden DNA-Strang an einer bestimmten Stelle durchtrennen und im Zuge der
anschließenden Reparatur einzelne DNA-Bausteine ausschneiden, austauschen oder auch neu
einfügen.
Diese Genom-Editierung verspricht weitreichende Auswirkungen auf die menschliche Biologie,
zum Beispiel die Korrektur von Erbkrankheiten und Mutationen oder die spezifische Erweiterung
der menschlichen DNA. Doch neben diesen Chancen im Kampf gegen Krankheiten gibt die neue
Gen-Bearbeitungstechnik auch Anlass für ernsthafte Bedenken über gefährliche biologische,
ethische und soziale Risiken. Können in Zukunft Sportler ihren Körper für noch mehr Leistung
genetisch dopen? Kann man mit der neuen Technik vor Erbkrankheiten präventiv schützen? Darf
jeder sein eigenes Schönheitsideal per Gentechnik umsetzen? Und welche Risiken tragen künftige
Generationen, da eine genetische Veränderung an die Kinder weitergegeben werden könnte?
Nutzen, Möglichkeiten, Erwartungen und Risiken des Genome-Editing
Der Thüringentag für Philosophie 2016 befasst sich mit diesen Herausforderungen. Mediziner,
Philosophen, Juristen und weitere Experten diskutieren Nutzen, Möglichkeiten, Erwartungen und
Risiken des Genome-Editing. Diese Zusammenführung philosophischer, naturwissenschaftlicher
und rechtlicher Perspektiven zur CRISPR/Cas9 -Technik soll zur Entwicklung ethischer Grundsätze
für die menschliche Genom-Bearbeitung beitragen, hoffen die Veranstalter.
Die vom Ethikzentrum der Universität Jena, der Neuen Thüringer Gesellschaft für Philosophie e. V.
und dem Global Applied Ethics Institute organisierte Tagung findet am 21. November 2016 von
9-20 Uhr im Großen Rosensaal (Fürstengraben 27) der Universität Jena statt. Die Tagung ist
zweisprachig (deutsch und englisch). Die Veranstaltung ist kostenfrei. Weitere Informationen unter:
Vereinfachte Gentechnik zwischen Heilung und Gefahr
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www.ethik.uni-jena.de
Kontakt:
Antje Klemm
Ethikzentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Zwätzengasse 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 945803
E-Mail: [email protected]
Meldung vom: 17.11.2016 09:50 Uhr
Der öffentliche Thüringentag für Philosophie widmet sich am 21.November der Ethik von Genmanipulation
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