Eine Werbeaktion des Referats für Öffentlichkeitsarbeit: Abteilung: unerhörte Provokation mßSr v W Ä ' Gesamtlosung .11,111 : 1 JH von der Revolte zum trauten Eigenheim Seid unmöglich! Fordert das realistische: die Gesamtlösung! Als am 12.12.80 die Scheiben klimen war uns klar: jetzt reichts! Wir erkämpfen uns die Freiräume, die wir brauchen und wir werden sie verteidigen! Zuvor waren Jahre friedlicher Ansätze vergangen: Feuerwache, SJSZ, Schrippenkirche, Prakma-Gebäude sind nur einige Beispiele. Immer haben wir versucht zu verhandeln. Immer wurden die Häuser dennoch abgerissen. Mit Beginn der Revolte sagten wir eindeutig: Verhandelt wird erst, wenn unsere Gefangenen frei sind. Die einen im Knast — die anderen legalisiert, kann es nicht geben. Seither sind 2 Jahre vergangen. Obwohl der CDU-Senat angetreten ist mit dem Wahl-Slogan, die besetzten Häuser vom Tisch zu fegen, sind noch immer über 120 Häuser besetzt. Dennoch sind wir während dieser Zeit ständig von unseren radikaleren Positionen abgewichen. Zuerst war es die Käseglocke, dann ließen wir Verhandlungen zu, ohne die Freilassung der Gefangenen als Vorausbedingung zu stellen und heute treten wir wieder gemeinsam mit der Gesamflösung für alle besetzten Häuser an die Öffentlichkeit. Neu an der Gesamtlösung ist, daß wir jetzt für alle Häuser und Häuserblöcke konkrete Konzepte haben. Sie sind individuell verschieden nach den Vorstellungen der jeweiligen Besetzer und den besonderen Bedingungen: Angefangen von Einzelverträ¬ gen, Durchsetzung von Duldungserklärungen bei Eigentümern und Senat, über Eigentümerwechsel, Erbbauvereinbarungen für Kiezträgergenossenschaften und anderen Trägern wie Netzbau und SPI ist alles vertreten. Damit ist die konkrete Möglichkeit einer Gesamtlösung geschaffen. Wiederum sind wir zahlreiche Kompromisse eingegangen, um sie zu ermöglichen. Jetzt sagen wir stop! Die Gesamtlösung ist möglich! Wir wollen eine Entscheidung - und zwar bald! Wir wissen, daß der CDU-Senat ebenfalls auf eine „Endlösung“ in seinem Sinne drängt. Seit Wochen versucht er durch eine gezielte Hetz-und Kriminalisierungskampagne den Weg frei zu machen für eine breitangelegte Räumungsaktion. Die unzähligen Durchsuchungen wegen Lächerlichkeiten, die den Popanz einer kriminellen Fluchtburgentheorie belegen sollen, sprechen eine deutliche Sprache. Wir sind nicht bereit, diese ständigen Provokationen weiter hinzunehmen. # Jede weitere Räumungsaktion betrachten wir als Kriegserklärung und werden sie entsprechend beantworten! Dies gilt besonders für die Häuser, die wir für akut räumungsbedroht halten: Limastr. 29, Pflüger/Ecke Reuter und Dieffenbachstr. 74. Schon jetzt haben viele Paten, Unterstützer, die Sonderkommission der BVV-Kreuzberg, die Erneuerungskommission u.a. Gre¬ mien unseren Vorschlag als konkret machbare Gesamtlösung begrüßt. Um sie durchzusetzen brauchen wir auch eure tatkräfti¬ ge Unterstützung — sowohl durch öffentliche Erklärungen als auch auf der Straße. Kommt zur Demo am 22.9. Bereitet euch schon jetzt auf die Widerstandsaktionen nach einer eventuellen Räumungsaktion vor. Wir empfehlen dazu als Anregung u.a. das „Faltblatt für den praktischen Widerstand“, das wir in neuer Auflage herausgegeben haben. Wir wollen keinen neuen 22.9. — der Senat muß sich jetzt entscheiden, ob ein neues Datum in die Geschichte eingehen wird. / , Wir fordern: Gegen den Willen der Besetzer passiert nichts mit den Häusern! Keine Räumung der besetzten Häuser, weder aus „wohnungspolitischen“ noch aus anderen „politischen Gründen“! Freilassung unserer Gefangenen! Einstellung aller Ermittlungs- und Strafverfahren, die im Zusammenhang mit Hausbesetzungen stehen. Der klügere gibt nach. Ist der Senat wirklich dümmer als die Besetzer?! GROSSDEMONSTRATION AM 22.9. 17.30 UHR AB MEHRINGDAMM WIR MACHEN EINEN GEMEINSAMEN BLOCK ALLER BESETZER/INNEN! GROSSVERANSTALTUNG AM 21.9. 19.30 UHR IM AUDIMAX DER TU Kreuzberger Besetzerrat
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