Nachrichten zum Terror und zum israelisch-palästinensischen Konflikt (9. – 15. November 2016) Das Werfen von Steinen auf israelische Fahrzeuge als Ausdruck des palästinensischen Terrors. Links: Ein israelisches Fahrzeug, das von Steinen in der Nähe von Halhul nördlich von Hebron getroffen wurde (Facebook-Seite von PALDF, 9. November 2016) Rechts: Ein israelisches Fahrzeug wurde von Steinen in der Nähe von Bet Einun, östlich von Hebron, getroffen (Twitter-Account von PALDF, 13. November 2016) Übersicht n Die Anschläge des "Volksterrors" halten weiter an. Während der vergangenen Woche wurde ein Messer-Angriff an einem Kontrollpunkt an der Kreuzung Huwara (in der Nähe von Nablus) durchgeführt. Zudem wurden während der Woche Steine auf Fahrzeuge und Busse in Judäa und Samaria geworfen. In einigen Fällen wurden Fahrzeuge beschädigt. Zwei Israelis wurden leicht verletzt. n Die Fatah bereitet sich auf die 7. Konferenz der Bewegung vor, die am 29. November 2016 stattfinden soll. Nabil Schaath, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, sagte, dass die politischen Plattform der Fatah den "Volkskampf" mit einschließen wird. Es sei darauf hingewiesen, dass die Fatah bei der vorigen Konferenz (2009) das Konzept des "Volkswiderstands", das den Volksterrorismus legitimiert, der im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt erreichte, angenommen hatte. 206-16 2 Angriffe und vereitelte Anschläge n Am 9. November 2016 erreichte ein Palästinenser die Kreuzung Huwara (in der Nähe von Nablus) und versuchte, einen Soldaten, der vor Ort wachte, mit einem Schraubenzieher zu erstechen. Der Täter wurde von Sicherheitskräften angeschossen und schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die palästinensischen Medien berichteten, dass es sich bei dem Täter um Muhammad Omar al-Dschalad (24) aus Tulkarm handelt (Wafa Nachrichtenagentur, 9. November 2016). Links: Muhammad Omar al-Dschalad (Facebook-Seite von Bethlehem al-Hadath, 9. November 2016). Rechts: Ein Polizist hält den Schraubenzieher, mit dem versucht wurde, den Angriff durchzuführen (Facebook-Seite von al-Rissala.net, 9. November 2016) Festnahme von Palästinensern, die im Verdacht stehen, in terroristische Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein n Israelische Sicherheitskräfte nahmen im September und Oktober 2016 acht Palästinenser aus Judäa und Samaria fest. Sie werden verdächtigt, an terroristischen Aktivitäten gegen IDF-Truppen in Judäa und Samaria und bei der Planung von Anschlägen in Israel beteiligt gewesen zu sein. Im Rahmen der Untersuchung wurde auch ein Bewohner der Ost-Jerusalemer Nachbarschaft Bab al-Hata aufgedeckt, der versucht hatte, zwei Kilogramm Schießpulver für die Herstellung von Rohrbomben nach Jerusalem einzuführen. Bei der Festnahme der Mitglieder der Terrorzelle beschlagnahmten die Sicherheitskräfte ein Labor zur Fertigung von Rohrbomben und 120 Kilogramm Rohstoffe verschiedener Art, die für die Herstellung von Waffen vorgesehen waren. (Schin Bet, 10. November 2016). 206-16 3 Demonstrationen und Ausschreitungen n Die Demonstrationen, Protestmärsche, Ausschreitungen, sowie das Werfen von Steinen, Molotow-Cocktails und Rohrbomben auf Fahrzeuge und Busse in Judäa, Samaria und in Jerusalem wurden auch in der vergangenen Woche weitergeführt. Dabei wurden zwei Israelis leicht verletzt. In einigen Fällen wurden Fahrzeuge beschädigt. Zudem wurde ein Sprengsatz gegen IDF-Truppen aktiviert und Molotow-Cocktails geworfen. n Im Folgenden einige weitere Ereignisse (einschließlich solche, die vereitelt wurden): • Am 14. November 2016 wurde ein Sprengsatz gegen IDF-Truppen, die im Gebiet von al-Khader (in der Nähe von Efrat in Gusch Etzion) tätig waren, aktiviert. Es gab keine Verletzten. Es wurde nach den Verantwortlichen gefahndet (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 14. November 2016). • Am 14. November 2016 wurden Steine auf einen Bus, der in der Nähe des Jerusalemer Stadtteils Pisgat Ze'ev fuhr, geworden. Es gab keine Verletzten, die Windschutzscheibe des Busses wurde jedoch beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 1 4. November 2016). • In der Nacht vom 12. auf den 13. November 2016 erreichten fünf Brazlaw Chassidim Josefs Grab (in der Gegend von Nablus) ohne die Zustimmung der Behörden, um dort zu beten. Sie wurden von Mitgliedern der PA erfasst und den israelischen Sicherheitskräften übergeben. Dem Bericht des Fahrers zufolge, mit dem sie gefahren waren, wurde auf das Fahrzeug geschossen, das nach Jerusalem floh. Es gab keine Verletzten, das Fahrzeug wurde jedoch beschädigt. Die Vier werden strafrechtlich verfolgt (Sprecher der Polizeizentrale im Bezirk Judäa und Samaria, 13. November 2016). • Am 12. November 2016 wurden Steine auf einen Bus in der Nähe von Ofra geworfen. Der Busfahrer wurde leicht verletzt (Rettungsdienste in Judäa und Samaria, 12. November 2016). • Am 10. November 2016 wurden vier Molotow-Cocktails auf die Siedlung Bet El geworfen. Ein Feuer wurde dadurch entfacht (Twitter-Account von PALDF, 10. November 2016). 206-16 4 Links: Die Anwohner in Bet El versuchen, das Feuer zu löschen. Rechts: Das Feuer, das in Folge des Molotow-Cocktails entfacht wurde (Twitter-Account von PALDF, 10. November 2016) • Am 10. November 2016 wurden etwa zwanzig Palästinenser von israelischen Sicherheitskräften in Judäa und Samaria festgenommen. Dabei wurden auch Waffen beschlagnahmt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 10. November 2016). • Am 9. November 2016 wurden Steine auf einen israelischen Bus auf der Straße Gusch Etzion – Hebron in der Nähe von Bet Ummar geworfen. Es gab keine Verletzten, der Bus wurde jedoch beschädigt (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 9. November 2016). • Am 9. November 2016 wurden Steine auf ein israelisches Fahrzeug in der Nähe des Dorfes Husan (westlich von Bethlehem) geworfen. Es gab keine Verletzten, das Fahrzeug wurde beschädigt. 206-16 5 Das israelische Fahrzeug, das von Steinen in der Nähe des Dorfes Husan westlich von Bethlehem getroffen wurde (Facebook-Seite von Rissala.Net, 9. November 2016) • Am 6. November 2016 warfen Palästinenser Steine auf ein Fahrzeug, das auf der Straße Gusch Etzion – Hebron in der Nähe von Halhul, fuhr. Ein Israeli erlitt leichte Verletzungen. IDF-Truppen durchsuchten das Gebiet, um die Steinewerfer zu finden (Facebook-Seite von MivzakLive/Red Alert, 9. November 2016). Anschläge im Laufe des Monats Oktober 20161 n Einem Bericht des Schin Bet zufolge ist im Laufe des Monats Oktober 2016 ein Anstieg in der Zahl der Anschläge in Judäa, Samaria und Jerusalem zu verzeichnen. Insgesamt wurden im Laufe des Monats 151 Angriffe verübt, im Vergleich zu 104 Anschlägen im September 2016. In Judäa und Samaria kam es zu 103 Anschlägen und in Jerusalem zu 84 Anschlägen. Die meisten Angriffe (121) waren in Form von Molotow-Cocktails, 19 waren Angriffe mit Sprengkörpern, 8 wurden durch Handfeuerwaffen verübt, zwei Auto-Angriffe und ein Messer-Angriff. Bei diesen Angriffen wurden zwei Israelis getötet und 23 verwundet, darunter zehn Mitglieder der Sicherheitskräfte. Herausragend war am 9. Oktober 2016 der bewaffnete AutoAngriff in Jerusalem, bei dem zwei Israelis getötet wurden2 (Anmerkung: Der Bericht des Schin Bet beinhaltet nicht das Werfen von Steinen). 1 2 Gemäß der Website des Schin Bet. Für weitere Einzelheiten, siehe Publikation des Informationscenters vom 3. November 2016: "Die Analyse der Vorgehensweise der Schussattacke, die aus einem fahrenden Auto heraus in Jerusalem verübt wurde, und des Profils des Attentäters, zeigt einzigartige Eigenschaften, die sich von anderen VolksterrorAnschlägen im vergangen Jahr unterscheiden, auf" (in englischer Sprache). 206-16 6 Bedeutende Angriffe im vergangenen Jahr 70 59 60 50 41 40 34 30 26 20 21 21 10 5 1 0 11 9 7 4 11 7 2 Der Süden Israels Raketenbeschuss auf Israel n In der vergangenen Woche wurden keine Raketeneinschläge auf israelischem Gebiet registriert. Raketeneinschläge im Monatsdurchschnitt (2016) 3 206-16 0 5 0 2 0 1 1 1 2 0 7 Raketeneinschläge im Süden Israels im Jahresdurchschnitt3 3852 974 1159 783 925 787 158 845 375 103 373 39 24 15 Zusammenstöße an der Grenze n Am 11. November 2016 kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und IDF-Truppen in der Nähe des Sicherheitszauns östlich des Flüchtlingslagers alBuredsch im zentralen Gazastreifen. Einige der Palästinenser hielten während der Demonstration Fahnen der Fatah. Fünf Palästinenser wurden verletzt (Facebook-Seite von QUDSN, 11. November 2016). 3 Diese Statistiken beinhalten nicht den Beschuss mit Mörsergranaten und auch nicht die Raketen, die noch im Gazastreifen niederstürzten. 206-16 8 Links: Fahnen der Fatah bei Auseinandersetzungen mit IDF-Soldaten Rechts: Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und IDF-Truppen in der Nähe des Sicherheitszauns (Facebook-Seite von QUDSN, 11. November 2016) Der Gazastreifen Die Eröffnung des Grenzübergangs Rafah und die Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen m Ägypten n Am 14. November 2016 wurde mit der Genehmigung der ägyptischen Behörden der Grenzübergang Rafah in beide Richtungen geöffnet. Der Grenzübergang wird für fünf Tage offen bleiben (Website des Innenministeriums in Gaza-Stadt, 14. November 2016). Es scheint, dass die Eröffnung des Grenzübergangs ein Ausdruck für die ägyptische Politik ist, die in letzter Zeit nachsichtiger geworden ist. 206-16 9 Die Eröffnung des Grenzübergangs Rafah für den palästinensischen Personenverkehr in beide Richtungen (Facebook-Seite des Innenministerium in Gaza, 14. November 2016) n Es ist möglich, dass die Eröffnung des Grenzübergangs auch in Zusammenhang mit den Empfehlungen der Wirtschaftskonferenz, die vor kurzem in Ajin el-Sokhna in Ägypten stattgefunden hatte, die die Stärkung und Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ägypten und dem Gazastreifen thematisierte. An der Konferenz nahm eine palästinensische Delegation teil.4 Osama Kahil zufolge, der Sprecher der palästinensischen Delegation, wird der Prozess der Verbesserung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Ägypten und den Palästinensern in mehreren Stufen stattfinden. Die erste Stufe, die zwischen einem bis drei Monate andauern wird, wird der ägyptischen Regierung eine Erleichterung am Grenzübergang Rafah und beim Import und Export von Rohstoffen ermöglichen. Ägyptische Quellen berichteten, dass offizielle ägyptische Beamte im Anschluss an die Empfehlungen der Wirtschaftskonferenz in Ägypten grundsätzlich die Einrichtung einer Handelszone an Ägyptens Grenze zum Gaza-Streifen genehmigten (al-Akhbar, 14. November 2016). Aussagen von Chalid Maschal n In einer videoaufgezeichneten Rede von Chalid Maschal, Chef des Politbüros der Hamas, im Rahmen der 11. Weltkonferenz der Jerusalemer Jugend in Istanbul, betonte Maschal die Bedeutung von Jerusalem. Seinen Worten zufolge habe Jerusalem bei den 4 Ein Artikel, der in der Hamaszeitschrift al-Risala mit dem Titel "Verschiedene ägyptische Ziele aus den Wirtschaftskonferenzen in Ajin el-Sokhna" veröffentlicht wurde, betont die Anzeichen für einen positiven Wandel in Ägypten dem Gazastreifen gegenüber, mit dem Schwerpunkt auf die beiden Delegationen aus dem Gazastreifen, die zu den Wirtschaftskonferenzen in Ägypten in den letzten zwei Wochen gesendet wurden. Dem Artikel zufolge machen diese Versammlungen bei vielen Beamten im Gazastreifen Hoffnung bezüglich einer Erleichterung der wirtschaftlichen Situation im Gazastreifen und der langwährenden Blockade. 206-16 10 Palästinensern höchste Priorität und stelle das zentrale Symbol dar. Er beschuldigte Israel, zu versuchen, Jerusalem mit dem Zionismus zu verbinden, worin sie jedoch gescheitert sei. Er betonte, dass der Schutz der al-Aqsa Moschee nicht nur die Verantwortung des palästinensischen Volkes sei, sondern die Verantwortung bei der gesamten islamischen Nation liege und dass der Weg, Jerusalem zu beschützen, der Dschihad, die Intifada und das Ende der internen palästinensischen Spannung sei (alJazeera TV, 13. November 2016). Aktivitäten der Hamas gegen salafistische Elemente im Gazastreifen n Sicherheitskräfte der Hamas im Gazastreifen nahmen am 11. November 2016 im Flüchtlingslager a-Schatti sieben salafistische Aktivisten, die mit dem IS assoziiert werden, fest. Die Festnahmen erfolgten, nachdem bekannt wurde, dass sie geplant hatten, Raketen auf Israel abzufeuern (al-Alam TV, 12. November 2016). Salafistische Elemente attackieren weiterhin das gesteigerte Bemühen der Hamas im Bezug auf die Festnahmen ihrer Aktivisten. Nach Angaben dieser Quellen hält die Hamas etwa vierzig Aktivisten fest, die von der Hamas schwer gefoltert werden. n Inzwischen wurde berichtet, dass Bilal Ali al-Ghafari aus dem Gazastreifen bei Kämpfen in den Reihen des IS in Mosul (Nordirak) getötet wurde (Watan24, 11. November 2016). Bilal Ali al-Ghafari ist der Sohn von Scheich Ali al-Ghafari, Leiter der Vereinigung "Dawa und al-Tablir" im Gazastreifen, die ein Teil der salafistischen Bewegung ist. Sein Vater gilt als ein hervorragender Prediger im Gazastreifen, der gute Beziehungen mit der Hamas und dem Islamischen Dschihad unterhält (Forum PALDF 11. November 2016). Vor ein paar Jahren veröffentlicht Bilal al-Ghafari ein Buch mit dem Namen "Pflicht der Migration" (Ma'an Nachrichtenagentur, PNN, 11. November 2016). 206-16 11 Links: Bilals Vater Scheich Ali al-Ghafari neben Ismail Haniyya Rechts: Bilal Ali al-Ghafari als Kämpfer in den Reihen des IS im Irak (Forum PALDF, 11. November 2016) Jahrestag der Operation "Wolkensäule" n Im Gazastreifen wurde dem vierten Jahrestag des Todes von Ahmed a-Dschabari, ein leitender Aktivist des militärischen Arms der Hamas, und der Operation "Wolkensäule", die in Folge seiner Tötung begann, gedacht. In einer offiziellen Erklärung der Hamas wird betont, dass der "Widerstand" und der bewaffnete Kampf fortgesetzt wird, solange Israel sich auf palästinensischem Boden befindet (Webseite der Hamas, 14. November 2016). In einer Erklärung, die der militärische Arm der Hamas veröffentlichte, wurde erklärt, dass sie auch weiterhin den Fortschritt, das Wachstum und die Entwicklung in allen Bereichen, einschließlich der Herstellung von Waffen, vorantreiben werden. In der Erklärung wurde an die Inbetriebnahme von einer Langstreckenrakete des Typs M75 erinnert, die während der Operation "Fels in der Brandung" im Juli 2014 benutzt (Website des militärischen Arms der Hamas, 14. November 2016). n In einer Rede, die er bei einer Demonstration, die in Gedenken an Ahmed Dschabari in Gaza-Stadt abgehalten wurde, hielt, sagte Muschir al-Masri, ein Sprecher im Namen der Hamas, dass die Hamas Tausende von Raketen besitze, die Tel Aviv und weit entfernter Ziele erreichen könnten. Seinen Worten zufolge sei die Hamas nicht an einem neuen militärischen Konflikt interessiert. Er erklärte jedoch, dass wenn sie zu einem Konflikt getrieben werde, die Hamas mit dem Beschuss auf Tel Aviv und Haifa reagieren würde, wie auch während der Operation "Wolkensäule" (al-Aqsa TV, 14. November 2016). 206-16 12 Die Palästinensische Autonomiebehörde Jahrestag von Jassir Arafats Tod n In Judäa und Samaria wurde der 12. Jahrestag des Todes von Jassir Arafat mit einer Reihe von Veranstaltungen markiert. Im Rahmen des Jahrestags eröffnete Mahmud Abbas das Museum "Der heroische Märtyrer Jassir Arafat" in der Gegenwart des aktuellen Generalsekretärs der Arabischen Liga und den zwei vorherigen Generalsekretären. In einer Rede während der Zeremonie sagte Mahmud Abbas, dass das Museum das Erbe von Arafats Kampf bewahren soll. Er betonte, dass die Palästinenser weiterhin an ihren nationalen Grundsätzen, die 1988 vom Palästinensischen Nationalrat festgelegt wurden, festhalten, ihre Rechte und heiligen Stätten sichern und Erfolge bei der Errichtung des Staates Palästina mit der Hauptstadt in Ost-Jerusalem verzeichnen (Shasha News, 9. November 2016). Links: Rekonstruktion von Arafats Zimmer im Museum, das zu seinem Gedenken errichtet wurde; Rechts: Mahmud Abbas weiht das Museum in Erinnerung an Jassir Arafat in Ramallah ein. (Wafa Nachrichtenagentur, 10. November 2016). Siebter Kongress der Fatah-Bewegung n Auf einer Sondersitzung des Zentralkomitees der Fatah in Ramallah wurde beschlossen, den siebten Kongress der Bewegung am 29. November 2016 abzuhalten. Die Konferenz wird in Muqataa in Ramallah unter dem Vorsitz von Mahmud Abbas stattfinden. Sie wird zwei Tage dauern und an ihr werden etwas 1300 Aktivisten aus Judäa, Samaria, dem Gazastreifen und aus dem Ausland teilnehmen (Wafa Nachrichtenagentur, Dunia al-Watan, 8. November 2016). Quellen in der Fatah 206-16 13 schätzen, dass etwa 350 Fatah-Mitglieder aus dem Gazastreifen an der Konferenz teilnehmen werde (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. November 2016). n Nabil Schaath, Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, sagte, dass für die Konferenz ein Ausschuss gebildet wurde, um die politische Plattform der Bewegung zu formulieren. Der Ausschuss besteht aus prominenten Persönlichkeiten in der Fatah, Mitglieder des Zentralkomitees, des Revolutionsrats und des Beratungsrats. Seinen Worten zufolge wird der Kampf in Israel auf zwei Arten durchgeführt werden: mit Hilfe des "Volkskampfs" und der Standhaftigkeit in den Gebieten der Palästinensischen Autonomiebehörde und mit Hilfe von internationalem Druck, dessen Ziel es ist, Israel in der internationalen Arena zu isolieren und es wirtschaftlich zu boykottieren (al-Quds, 14. November 2016). n Das Konzept des "Volkswiderstands" wurde von der Fatah-Bewegung bei der 6. Konferenz, die am 8. August 2009 stattgefunden hatte, übernommen. Dieses Konzept wurde als unbewaffnete Protestaktion dargestellt, "Widerstand der Massen", ein Begriff, den Mahmud Abbas bei der Eröffnung der Konferenz nannte. Tatsächlich aber erklärte das Konzept des "Volkswiderstands" den Volksterror, der im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt erreichte, als legitim. Reaktionen auf den israelischen Gesetzentwurf des "Muezzin Gesetzes" n Der Ministerausschuss für Gesetzgebung in Israel genehmigte am 13. November 2016 einen Gesetzentwurf, der die Verwendung von Lautsprecheranlagen in Gebetshäusern verbieten soll, um Lärm, der die Bewohner stört, zu vermeiden. Sollte das Gesetz genehmigt werden, würde es die Muezzine in Moscheen daran hindern, die Bewohner über die Lautsprecher zum Gebet zu rufen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu äußerte seine Unterstützung für den Entwurf. n Die Genehmigung des Gesetzentwurfs löste eine Welle von Reaktionen unter den Palästinensern aus, die ihn als eine Verletzung der Religionsfreiheit sehen. In den sozialen Netzwerken wurde ein Hashtag mit dem Titel "Sie werden den Muezzin nicht zum Schweigen bringen" eingeführt. Im Folgenden einige Kommentare: • Nabil Abu Rudena, Sprecher von Mahmud Abbas, warnte vor den israelischen Handlungen. Seinen Worten zufolge seien diese Handlungen streng verboten und die palästinensische Führung wird sich an den UN-Sicherheitsrat und an alle 206-16 14 internationalen Institutionen wenden, um diese "Eskalationsmaßnahmen" zu stoppen (Wafa Nachrichtenagentur, 14. November 2016). • Jusuf Ideis, Minister für Stiftungen und religiöse Angelegenheiten in der Palästinensischen Autonomiebehörde, verurteilte die Entscheidung und betonte, dass es sich um ein rassistisches Gesetz und eine Verletzung der Religionsfreiheit, die die politischen Linien überschritten habe und eine Gefahr für einen religiösen Krieg in der Region darstelle, handelt. Er rief die internationale Gemeinschaft, die arabische und islamische Nation sowie die internationalen Institutionen auf, Israel zu zwingen, sofort diese "extremistischen und verantwortungslosen" Entscheidungen zurückzuziehen und die Verletzung der heiligen muslimischen und christlichen Stätte in Jerusalem zu stoppen. (Wafa Nachrichtenagentur, 13. November 2016). • Die Abteilung für internationale Beziehungen der PLO verurteilte die Entscheidung und sagte, dass die Entscheidung ein Beweis für die Ebene des Extremismus, die die israelische Regierung erreicht hat, sei. Die Abteilung rief die internationale Gemeinschaft und alle internationale Institutionen für Menschenrechte und religiöse Angelegenheiten auf, so bald wie möglich einzugreifen (Ma'an Nachrichtenagentur, 14. November 2016). • Die Hamas veröffentlichte eine Erklärung, in der sie vor den Folgen der Entscheidung warnte und forderte von der internationale Gemeinschaft und den Institutionen für Menschenrechte, einzugreifen, um die Aggression gegen die Moscheen zu stoppen (Nachrichtenagentur Anatolien, 14. November 2016). Abd alLatif Radscheb al-Kanua, ein Sprecher der Hamas, sagte, dass dies eine gefährliche Entwicklung sei, die ein Teil der Änderung und Auslöschung der islamischen Identität von Jerusalem sei. Seinen Worten zufolge sei dies eine grobe Provokation der muslimischen Gefühle und eine inakzeptable Einmischung in die Gebete und religiöse Praktiken. 206-16 15 Ein Plakat, das auf der Facebook-Seite der Hamas veröffentlicht wurde und das Gesetz verurteilt: "Der Ruf des Muezzin wird nicht zum Schweigen kommen. Allahu Akbar, Allahu Akbar. Ein israelisches Gesetz zur Verhinderung von Aufrufen in Moscheen" (Facebook-Seite von Safa, 15. November 2016) Die Propagandakampagne Die Gedenkarbeit und die Wiederherstellung von Terroristenhäusern n Am 8. November 2016 wurde auf verschiedenen palästinensische Facebook-Seiten ein Foto von einem Denkmal hochgeladen, das zum Gedenken von Dhia Abd al-Halim al-Talahma, ein Aktivist der Organisation Islamischer Dschihad in Palästina (PIJ) aus dem Dorf Harsa (südwestlich von Hebron), erbaut wurde. Dhia Abd al-Halim al-Talahma wurde beim Versuch, eine Granate gegen eine IDF-Einheit am 22. September 2015 in der Gegend von Hebron zu aktivieren, getötet. Es ist nicht bekannt, wer den Bau des Denkmals finanziert hat (Facebook-Seite von Dura al-Khalil, 8. November 2016). 206-16 16 Der Bau des Denkmals im Dorf Harsa (Facebook-Seite von Dura al-Khalil, 8. November 2016) n In den sozialen Netzwerken wurden in den letzten Tagen Fotos veröffentlichten, auf denen Mitglieder des nationalen Sicherheitsdienstes der PA zu sehen sind, die beim Wiederaufbau des Hauses von Ahmed Zakarna in der Stadt Kabatije, südlich von Dschenin, helfen (Facebook-Seite von Dschenin al-Hadath, 8. November 2016). Ahmed Zakarna führte am 3. Februar 2016 zusammen mit zwei Freunden (Muhammad Kamil und Ahmed Abu al-Rab) einen kombinierten Schieß-Angriff in der Nähe des Damaskus-Tor in Jerusalem aus, bei dem die Kämpferin der Grenzpolizei Hadar Cohen getötet wurde. Das Haus wurde von IDF-Truppen im April 2016 zerstört. Aktivisten der palästinensischen Sicherheitskräfte helfen beim Wiederaufbau des Hauses des Terroristen Ahmed Zakarna in der Stadt Kabatije (Facebook-Seite von Dschenin al-Hadath, 8. November 2016) 206-16
© Copyright 2024 ExpyDoc