Pressemeldung 16. September 2016

PALAZZO ATTEMS PETZENSTEIN GORIZIA, SITZ DER
MUSEI PROVINCIALI GORIZIANI, IM PROGRAMM BIS
13. NOVEMBER 2016 DIE AUSSTELLUNG
“HANS STEINER _ RIO \ WIEDERGEFUNDENE
ZEICHEN”
UNGEFӒHR HUNDERT WERKE, DARUNTER STICHE UND
ORIGINALPLATTEN DES KÜNSTLERS – GEBOREN IN
GRAZ 1910 UND 1974 IN GORIZIA GESTORBEN
MIT EINEM
SEHR LANGEN AUFENTHALT IN RIO DE JANEIRO –
WELTWEIT BEKANNT ALS EINER DER GRӦSSTEN
STECHKUNSTMEISTER DES ZWANZIGSTEN
JAHRHUNDERTS
ORGANISIERT UND PROMOVIERT VON DER KULTURVERENIGUNG
ETHOS (PRӒSIDENTIN PATRIZIA BARBIERI) ZUSAMMEN MIT DEN
MUSEI PROVINCIALI DI GORIZIA, HEUTE UNTER DER ӒGIDE DER
REGION FRIULI VENEZIA GIULIA
IM INTERNATIONALEN WISSENSCHAFTLICHEN KOMITEE
ENGAGIERT: GIANCARLO PAULETTO, PAULO LEONEL GOMES
VERGOLINO (FÜHRENDER BRASILIANISCHER EXPERTE FÜR
HANS STEINER), ALESSANDRO QUINZI UND FRANCO DUGO
Pressemeldung
”Ich habe schon immer gesagt, Du bist zum Graphiker geboren. Arbeite weiter und lass Dich nicht durch Theorien anderer beeinflussen. Du brauchst nur zu arbeiten, und eines Tages wird man über Dich
sprechen”. Dies wiederholte Carlos Oswald, der Künstler, der die definitive Zeichnung des “Cristo Redentore” von Rio de Janeiro entwarf - seinem Lieblingsschüler Hans Steiner Rio immer wieder. In Graz
geboren, jedoch in Gorizia aufgewachsen, ist dieser grosse Gravierkünstler des 20. Jahrhunderts, welcher 1974 in Gorizia starb, mit dem Kurznamen Rio bekannt geworden, im Andenken an Rio de Janeiro, die Stadt wo er lange gelebt und gewirkt hatte.
Grundlegend für die wichtige Anerkennung, die die Stadt Gorizia der erstaunlich ausdrucksvollen Gravierkunst von Hans Steiner Rio widmen mӧchte, ist das hinterlassene Erbe des Künstlers, hunderte
von Stichplatten und mehr als 300 Gravierwerke, welche die Besitzer (Familie Laura Muzzo) vor kurzem zur Verfügung gestellt haben, mit der klaren Absicht, das Werk dieses Peintre-Graveur aufzuwerten.
Die Ausstellung “Hans Steiner Rio / Wiedergefundene Zeichen” – ist als Idee und Fӧrderung durch
die Zusammenarbeit der Kulturvereinigung Ethos und der Musei Provinciali di Gorizia entstanden, als
erste Veranstaltung der neugeborenen Regionalbehӧrde ERPAC, für das Kulturwesen der Region Friuli
Venezia Giulia zustӓndig – die erste, je realisierte Ausstellung des Künstlers vierzig Jahre nach
seiner letzten Ausstellung: eine wichtige Retrospektive, einem wahren “Botschafter der zwei Welten”
gewidmet, welcher Brasilien und das Alte Europa in Verbindung brachte. Der Künstler Franco Dugo,
der brasilianische Kunstkritiker aus São Paulo Paulo Leonel Gomes Vergolino, der Kurator der Pinakothek der Musei Provinciali di Palazzo Attems-Petzenstein Alessandro Quinzi und der Kunstkritiker
Giancarlo Pauletto, Kulturverantwortlicher des Projekts bilden das Internationale Wissenschaftliche
Komitee, mit der Aufsicht der Projekt-Referentin der Vereinigung Ethos, Patrizia Barbieri.
Hans Steiner-Rio, 1910 in Graz geboren, verbringt seine Kindheit und Jugend zum Teil in Gorizia, wo er
sein Studium beginnt. 1930 wandert er nach Brasilien aus, nach Rio de Janeiro, wo er seine künstlerische Begabung zum Ausdruck bringt und sein Kunststudium unter der Aufsicht des Lehrers Carlos
Oswald (Florenz 1882 – Petrópolis 1971), insbesondere in der Stechkunst und Malerei verfeinert, seine
ersten Ausstellungen realisiert und in kurzer Zeit zu den berühmtesten brasilianischen Graviermeister des 20. Jahrhunderts zӓhlt. Wӓhrend den Vierziger Jahren bringt er seine ersten Ausstellungen
zustande und nimmt an den verschiedenen Nationalen Salone der Schӧnen Künste in Rio teil, wo er
mehrere Preise und Anerkennungen gewinnt. 1950 kehrt er nach Europa zurück und 1951 stellt er im
Ethnologischen Museum in Klagenfurt aus. Im Jahre 1952 weilt er wieder in Brasilien, wo er Studienreisen im Herzen des Amazonas Regenwaldes unternimmt und in seinen Werken das Leben der
Einheimischen Bevӧlkerung beschreibt. 1964 kehrt er wieder nach Europa zurück und realisiert
Ausstellungen in Hamburg, Wien, Klagenfurt, Gorizia, Trieste, Vicenza, Verona. 1970 bleibt er aus
Gesundheitsgründen definitiv in Gorizia. Er stellt noch regelmӓssig in Triest, Rom und Pordenone aus,
bis zu seinem Tode. Der hohe ӓsthetische und kulturelle Wert der Stechkunst Hans Steiner Rios wurde
auch in Italien hervorgehoben, von Kritikern wie Fulvio Monai, Giulio Montenero, Gianni Anglisani, Luciano de Gironcoli, Giancarlo Pauletto, Arturo Manzano und Bruno Punter. Werke des Künstlers sind in
verschiedenen privaten und ӧffentlichen Sammlungen erhalten, in Europa und in Brasilien. Zu vermerken sind: das Albertina Museum in Wien, das Landesmuseum für Kӓrnten in Klagenfurt, das Ibero-Amerika Haus in Hamburg und die Nationale Brasilianische Bibliothek. Die Ausstellung “Hans Steiner –
Rio/Wiedergefundene Zeichen” wird durch eine umfangreiche Monographie ergӓnzt (von Chiara
Aglialoro und Alessandro Quinzi), mit der Absicht, die Stechkunst von Steiner-Rio dem Publikum nӓherzubringen durch ein Ausstellungs-Kriterium des Kunstmaterials, welches vom Inhaltswert und von
der Technik her hӧhere Bedeutung aufweist (Holzschnitte, Kaltnadelradierungen, Aquatintastiche,
Radierungen). Insbesondere, soll dabei der Wert und die Figur von Steiner, als “Botschafter” der Kultur
und Bewunderer der brasilianischen Landschaft in Italien und in ganz Europa zur Geltung kommen.
Das Ausstellungs-Projekt wurde durch das vom Künstler hinterlassene Erbe umso mehr ermӧglicht,
dank den gut erhaltenen Originalstichplatten, schon an und für sich als Ausstellungsmaterial genügend, Originaldrucke, darunter auch einige Probeabzüge, und ein eigenhӓndig geschriebenes Heft
mit allen pünktlich darin aufgezeichneten Gravierwerke. Die Ausstellung findet im Erdgeschoss von Palazzo Attems Petzenstein (18. Jhdt.) statt, seit 1901 Sitz der Musei Provinciali di Gorizia. Die gezeigten
Werke, etwa hundert Stücke, sollen eine Übersicht der Gravierkunst Hans Steiner_Rios bieten, reich
an verschiedenen Kunsttechnik-Typen und an angeschnittenen Themen. Diese Ausstellung beschreibt,
zum ersten Mal auf ausführlicher Weise, die Persӧnlichkeit eines der berühmtesten Gravurkünstler des
Zwanzigsten Jahrhunderts. In seinem Werk bringt der Künstler einen entschlossenen Blick auf die Wir-
klichkeit und gleichzeitig eine “Anteilnahme” zum Ausdruck, ganz im Sinne des Lebens auf der Welt.
Die Ausstellung zeigt wesentliche Beispiele dieses objektiven und gleichzeitig humanistischen Blickes,
der sich stark in den leidenschaftlichen Gravuren ausdrückt, welche einerseits die mӓchtige Natur
der brasilianischen Gegend beschreiben, andererseits das Leben der Menschen.
Die Ausstellung bleibt bis Sonntag, 13. November 2016 zur Besichtigung offen, Mittwoch bis Sonntag,
von 10.00 bis 17.00 Uhr und Donnerstag, von 10.00 bis 19.00 Uhr.
Am ersten Sonntag des Monats ist der Eintritt zu den Musei Provinciali di Gorizia, und somit auch zur
Ausstellung jeweils frei (2. Oktober und 6. November). Ausserdem wird jeden Donnerstag um 18 Uhr
eine kostenlose Führung vom Wissenschaftlichen Komitee vorgeschlagen (15., 22. und 29. September; 6., 13., 20. und 27. Oktober; 6. und 13. November).
Auf Terminvorschlag werden auch Gruppen-Führungen ausserhalb der angegebenen Ӧffnungszeiten
vorgesehen.
Zur Realisierung der Ausstellung haben dazubeigetragen: die Region Friuli Venezia Giulia, die Provinz
Gorizia, die Fondazione Cassa di Risparmio di Gorizia und das Ӧsterreichische Forum für Kultur in Milano, mit der Unterstützung der Privatbetriebe der Gegend und dem Beistand der Ӧsterreichischen Botschaft in Rom, der Brasilianischen Botschaft in Rom und der Gemeinde Gorizia.
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Info: Tel. +39 481 547499 / +39 481 547541
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