PRESSEINFORMATION FlexPrämie löst

PRESSEINFORMATION
Leipzig/Hannover, 17. November 2016
FlexPrämie löst Optimierungswelle aus
e2m unterstützt Betreiber bei Anlagenflexibilisierung
Wenn das letzte Jahr eines gezeigt hat, dann, dass die Inanspruchnahme der Flexibilitätsprämie immer mehr
an Fahrt gewinnt. Mittlerweile sind über 200 MW Zubau bei der BNetzA gemeldet. Diese Entwicklung spiegelt
sich nicht nur in den verlängerten Lieferzeiten für BHKW-Motoren wider. Fast jedes Gespräch der
vergangenen zwölf Monate drehte sich um das Thema des WIE der Anlagenerweiterung. „Seit der
AgriTechnica haben sich gut ein Drittel unserer Betreiber für eine Flexibilisierung entschieden. Diesem Zubau
vorangegangen ist fast immer eine Flexibilisierungsberatung, bei der es viel weniger um die klassischen
Themen eines Direktvermarktens ging, als vielmehr um eine neutrale Beratung aus Anlagensicht. Ziel dieser
Gespräche war es, gemeinsam mit dem Anlagenbetreiber eine möglichst sinnvolle Anlagenerweiterung zu
überlegen, bei der es nicht nur um das Ausreizen der maximalen FlexPrämie geht, sondern vor allem um
Wärmelieferungen, Refinanzierung und Nach-EEG. Die Betreiber vertrauen uns.“, betont Annette Keil,
Leiterin Vertrieb Landwirtschaft bei der e2m, anlässlich eines Pressegesprächs auf der EuroTier.
Die Marktsituation der Anlagenbetreiber hat sich spürbar verändert. Zurückgehende Preise vor allem an den
negativen Regelenergiemärkten, der näher rückende Wegfall der EEG-Förderung für die ersten
Biogasanlagen in den nächsten Jahren und die zuletzt positiven Signale der Politik zur Biomasse als
Energieträger veranlassen mehr und mehr Anlagenbetreiber zu überbauen. „Die e2m hält für alle
Anlagenbetreiber passende Lösungen bereit. Neben Betreibern, die dreifach, vierfach oder gar fünffach
überbauen wollen unterstützen wir auch diejenigen, die kleine Anlagen haben und nur eingeschränkt
überbauen können.“, erklärt Annette Keil. „Im letzten November hatten zwar bereits über 2.100 Betreiber
die FlexPrämie beantragt, hielten sich aber bei der Überbauung zurück. Die Betreiber brauchten
offensichtlich Zeit, um die Entscheidung gründlich zu überlegen. Heute sehen wir ein rasant gestiegenes
Interesse. Einigen Betreibern kann die Flexibilisierung gar nicht schnell genug gehen“. Keil rät bei aller
verständlichen Eile zu einer gründlichen Überlegung, denn jede Anlagenkonstellation ist anders und bedarf
einer intensiven Analyse und Erlösbewertung durch den Direktvermarkter.
Erfahrungen der Betreiber – Erlösoptimierungen über ganz unterschiedliche Modelle
Der wirtschaftliche Erfolgsdruck auf die Biogasbranche ist unvermindert hoch. Für Biogasanlagenbetreiber
wird es immer wichtiger, ihre Anlagen zu flexibilisieren und die Erlösmöglichkeiten systematisch zu
optimieren. Die e2m begleitet hierbei Anlagebetreiber pro-aktiv – sei es bei der Überbauung und
Flexibilisierung der Anlagen, bei der Präqualifizierung der Anlage für die hochwertige Primärregelenergie
(PRL), bei der maximalen Auslastung von Sekundärregelleistung oder mit einer spotmarktgeführten
Fahrplanerstellung. Und nicht zuletzt auch mit dem umfassenden e2m-Produkt HandelsFlex, dass alle
genannten Optimierungspotenziale vereint.
Systemstabilisierender Beitrag – Signalwirkung der Bioenergie Stoetze
Aber e2m unterstützt auch in Fällen, wo Betreiber, die erweitern wollen, keine Einspeisegenehmigung vom
Netzbetreiber erhalten. Wie das gehen kann, zeigt das Beispiel der Bioenergie Stoetze GmbH und Co. KG.
Seit einem Jahr stellt die Anlage neben der Erbringung von PRL zur Frequenzhaltung auch Blindleistung zur
Spannungshaltung zur Verfügung. Möglich wurde diese bundesweit einmalige technische und
rahmenrechtliche Zusammenarbeit zwischen dem Anlagen-Betreiber, dem Motorenhersteller GE Jenbacher,
dem regionalen Netzbetreiber Celle-Uelzeln Netz GmbH und dem Vermarkter GDGE.
Der Betreiber Michael Borgard, Sprecher des Betreiberrates im Fachverband Biogas e.V., ist überzeugt davon,
dass Biogas eine wichtige energiepolitische Aufgabe zu erfüllen hat: „Wir müssen zeigen, dass wir mehr
können als Strom produzieren.“ Und dazu gehört neben der Teilnahme am e2m-Produkt HandelsFlex und
der Erbringung von PRL, auch Blindleistung aus dem Netz zu ziehen, um die Spannung nahe bei 21,5 kV zu
halten. Sonst ist das Stromnetz nicht stabil. Mit alten Kraftwerken, die nach und nach vom Netz gehen,
verschwindet auch die Regelleistung. BGA können hier also zeigen, dass sie mit ihrer stabilisierenden Wirkung
im Stromnetz einen wichtigen Beitrag zur Stabilität des Gesamtnetzes leisten können.
Dennoch freut sich auch Borgard über die nach wie vor stabilen Erlöse vor allem aus der Primärregelleistung.
Mit einem mittleren Leistungspreis von 130.000 €/Jahr lassen sich hier auch mit kleinen Leistungen gute
Mehrerlöse erzielen.
Technische Untergrenze der Motoren bei 15% als Standard – BGA Günther
Beispielhaft ist auch die BGA Günther GbR. Schon heute setzt der Betreiber Claus Günther auf einen SubstratMix, der mit einem Maisanteil von unter 40% bereits den zukünftigen gesetzlichen Maisdeckel erfüllt. Das ist
auch die energetische Grundlage der 2004 gegründeten BGA, die alle Regelenergiearten in alle Richtungen
stufenlos erbringen kann. Der Betreiber gehört zu den Vorreitern bei der Ausschöpfung von negativer
Flexibilität bei der Erbringung von Sekundärregelleistung. Schon seit Jahren liegt die technische Untergrenze
der Motoren bei 15% der jeweiligen Leistung. Und entgegen anderslautender Meinungen hat der Betreiber
damit weder negative Erfahrungen bei der Fahrweise noch bei den Wartungskosten gemacht.
In der Kombination das bestmögliche Ergebnis erwirtschaften – Rutensteiner Bioenergie
Konsequente Wege geht seit Jahren Herwart v.d. Decken von der Rutensteiner Bioenergie Gmbh & Co KG.
Die BGA erzeugt Strom für rund 1.200 und Wärme für 120 Zwei-Personen-Haushalte. Bisher wurde die
Erzeugungs-Prognose per FTP-Zugang geliefert. Durch die Umstellung auf eine prognosegeführte Fahrweise
mit Teilnahme an dem Produkt HandelsFlex via e2m-Kundenportal konnte die Regelenergie-Erlössituation
deutlich verbessert werden.
Schaut man sich die Fahrweise der Anlage an, liegt es auf der Hand: Fahrplanfahren mit Regelenergie, in der
Kombination das bestmögliche Handelsergebnis erwirtschaften und die Wärme als die bestimmende Größe.
Die Rutensteiner BGA war von Anfang an auf die Möglichkeiten des 2012er EEG ausgelegt, hatte
Wärmelieferungen als feste Einnahmequelle im Blick und zielte zugleich auf die Bereitstellung von
Systemdienstleistungen. Letzteres wurde vor allem durch die Teilnahme am Regelenergiepool der e2m
möglich. Die saubere Fahrweise der Anlage ist dabei Voraussetzung für die gezielte Verlagerung der
Erbringung in die hochtariflichen Stunden des Tages und die Bereitstellung von Regelenergie. Dass seit
nunmehr fast sechs Monaten die e2m die Anlagen von Leipzig aus steuert, ist dabei der zusätzliche Service,
den der Betreiber bei der Zusammenarbeit besonders schätzt.
Flexible „Reste“-Verwertung – Knipker Agrar
Der Mastviehbetrieb Knipker Agrar GbR hat unter Nutzung der gesetzlichen Flexibilitätsprämie seine
installierte Leistung um 0,953 MW erhöht. Auch Dank des stündlichen Zeitrasters bei der Erzeugungsprognose im e2m-Kundenportal kann die nun vervielfachte Kapazität besser in den Strommärkten gehandelt
werden.
In acht Jahren von 370 kW auf deutlich über 1 MW – die Entwicklung der Anlage von Heinfried Knipker ist
beispielhaft. 2006 entstand die BGA in Bohmte, erst mit einem BHKW, bald mit einem zweiten. Dann kam
der Satellit im Jahr 2015 hinzu. Schließlich die letzte Erweiterung um gleich zwei Schnell-Motoren und unter
Nutzung der FlexPrämie. Mit diesem bisher letzten Schritt gelang der Übergang in die Flexibilität. Seitdem
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plant die Anlage – unterstützt durch den Maschinenring Kassel – die strommarktgeführte Fahrweise. Dabei
liegt die Steuerung der Motoren bisher bei der Anlage selbst – ein Manko, das Heinfried Knipker
schnellstmöglich durch die neue e2m-Kommunikationsschnittstelle abstellen will. Dann wird die Anlage von
Leipzig aus überwacht und eine weitere Optimierung der Mehrerlöse aus dem Fahrplan wird möglich.
Zeichenzahl inklusive Leerzeichen: 7.700
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