F I L M B Ü H N E CALIGARI D ez em ber 2016 www.wiesbaden.de/caligari info Caligari FilmBühne Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche), 65183 Wiesbaden Programmansage: Tel. 0611 - 31 50 50 Caligari im Internet: www.wiesbaden.de/caligari Eintrittspreise: 6 € / ermäßigt 5 € / 10er-Karte 50 € / ermäßigt 40 € Zuschlag bei Überlänge: ab 130 Min. 1 € Traumkino für Kinder: Kinder und Erwachsene: 3 € / 10er-Karte 25 € Sonderveranstaltungen: siehe Aushang an der Kasse. Mit dem RMV-KombiTicket Kulturticket sind die Hin- und Rückfahrt mit Bus und Bahn im Eintrittspreis inbegriffen. Das Ticket gilt am Veranstaltungstag zur Hinfahrt ab fünf Stunden vor Veranstaltungsbeginn und zur Rückfahrt bis Betriebsschluss. Die Veranstaltungen im Caligari werden vom Kulturamt Wiesbaden durchgeführt bzw. unterstützt. Filme, die nicht von der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) geprüft wurden, sind ab 18 Jahren freigegeben. Bei vielen Filmen sind die Prädikate der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) angegeben. Die Kinobar hat für Sie jeweils 30 Min. vor allen Vorstellungen geöffnet. Kartenvorverkauf: • Tourist Information: Marktplatz 1, Tel. 0611 - 17 29 93 0 Mo. - Fr. 10 - 18 Uhr / Sa. 10 - 15 Uhr • Caligari FilmBühne: täglich 17 - 20.30 Uhr Tel. 0611 - 31 50 50 (täglich 18.30 - 19.30 Uhr) • Kartenreservierung per E-Mail: [email protected] Anfahrt: Mit dem Auto: Parkleitsystem zum „Parkhaus Markt” Mit dem Bus: ESWE-Linien 1, 5, 7, 8, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 23, 24, 48 bis Haltestellen „Friedrichstraße“ oder „Dern‘sches Gelände“ Kino für alle: Behinderten-WC, 13 Rollstuhlpätze, Hörverstärkung für alle Filme, oder mit der Audiodeskription App von über Kopfhörer Greta & Starks Siehe Seite 46 Caligari-Newsletter Den kostenlosen E-Mail-Newsletter der Caligari FilmBühne können Sie unter www.wiesbaden.de/newsletter abonnieren. Mitglied des Netzwerks Herausgeber und Redaktion: Landeshauptstadt Wiesbaden K. d. ö. R. Kulturamt – Caligari FilmBühne Schillerplatz 1-2, 65185 Wiesbaden Fax: 0611 - 31 39 61, E-Mail: [email protected] Internet: www.wiesbaden.de/caligari Umsatzsteuer – ID Nr.: DE 113823704 / Steuer Nr.: 04322601639 Druck: M. J. Raak GmbH, Berner Straße 38, 60437 Frankfurt/M. Auflage: 19.000 Exemplare inhalt 90 Jahre Caligari............................................................38/39 Der silberne Planet............................................................19 Filmkunst aktuell Die Zeit der Frauen..............................................................4 Das Versprechen – Erste Liebe lebenslänglich.....................5 Was Männer sonst nicht zeigen – Geschichten aus der finnischen Sauna..............................14 Eine Geschichte von Liebe und Finsternis.........................15 Die Ökonomie der Liebe...................................................33 Café Society......................................................................40 Love & Friendship.............................................................44 Die Reise mit Vater............................................................45 Künstler*innen Egon Schiele.......................................................................6 Die Florence Foster Jenkins Story.....................................16 Die Tänzerin......................................................................31 Hieronymus Bosch – Garten der Lüste..............................35 Florence Foster Jenkins.....................................................41 Best of 2016 Frühstück bei Monsieur Henri..............................................9 Seefeuer...........................................................................10 Welcome to Norway..........................................................18 Die Geträumten.................................................................20 Nur wir drei gemeinsam.....................................................37 Maggies Plan....................................................................42 Toni Erdmann....................................................................43 Geliebt und verdrängt Auferstehung....................................................................11 Die Landärztin...................................................................22 Schwarzer Kies.................................................................37 Filmwunsch Alles was kommt...............................................................32 100. Geburtstag Kirk Douglas Goldenes Gift....................................................................36 Monatliche Reihen Filmstadt Wiesbaden Sylvis Bumerang.................................................................7 Breslau/Wrocław.................................................................8 Jazz in Wiesbaden............................................................17 Atlantis update 1 ha 43 a..........................................................................13 exground präsentiert Film des Monats: Wiener Dog...........................................30 Film & Frühstück: Die fast perfekte Welt der Pauline..........19 Jugendfilm des Monats: Morris aus Amerika.....................34 goEast präsentiert − in memoriam Andrzej Wajda Der Kanal..........................................................................23 Rückblende − Film ab The Jungle Book...............................................................21 Stummfilm mit Musik Die Spinnen – 2. Teil Das Brillantenschiff...........................12 Programmübersicht......................................................24-28 Gäste, untertitelte Originalfassungen und barrierefreies Kino...46 Schulkino..........................................................................28 Kinderkino........................................................................47 3 film F I L M K U N S T A K T U E L L DIE ZEIT DER FRAUEN (PARCHED) IND/USA/GB 2015 117 Min. hindi-engl. OmU (1.12.) DF (3.12.) FSK: ab 12 Regie: Leena Yadav Buch: Leena Yadav Kamera: Russell Carpenter Musik: Hitesh Sonik Mit: Tannishtha Chatterjee Radhika Apte Surveen Chawla Lehar Khan 4 In einem kleinen indischen Dorf treffen die Schicksale dreier Frauen und eines jungen Mädchens aufeinander: Rani ist 32 und wurde schon mit 13 Jahren verheiratet. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie verwitwet und laut Tradition besteht ihre einzige Aufgabe im Leben nur noch darin, ihren Sohn Gulab großzuziehen. Als sie eine Frau für ihn sucht, ändert sich ihre Sicht auf die Dinge. Lajjo wiederum möchte unbedingt ein Kind bekommen und davon kann sie selbst ihr alkoholsüchtiger Ehemann nicht abhalten. Für die wunderschöne Tänzerin und Prostituierte Bijli scheinen jedoch die Tage ihrer Schönheit gezählt – und das könnte sogar tödlich für sie werden. Beobachtet werden die drei Frauen von Janaki, der neuen Frau von Gulab. Mit gerade einmal 15 Jahren wird sie in eine Erwachsenenwelt voller Feinde geworfen. Dann kommt die eine Nacht, in der sich das Leben von allen für immer verändern wird … Ein mutiger, mitreißend inszenierter Film, der es wagt, vom Aufbruch in eine bessere Zeit zu träumen. Seit seiner Premiere beim Toronto International Film Festival 2015 wurde DIE ZEIT DER FRAUEN weltweit auf Festivals ein Überraschungshit und in Frankreich zu einem der erfolgreichsten Kinofilme des Frühjahrs 2016. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 01.12. 17.30 UHR SA 03.12. 17.30 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L DAS VERSPRECHEN – ERSTE LIEBE LEBENSLÄNGLICH D 2016, 117 Min. dt.-engl. OmU, FSK: ab 12 Regie: Marcus Vetter Karin Steinberger Buch: Marcus Vetter Karin Steinberger Kamera: Georg Zengerling Musik: Jens Huerkamp Mit: Jens Söring Elizabeth Haysom Sprecher: Imogen Poots Daniel Brühl 5 Jens Söring sitzt seit 30 Jahren in den USA im Gefängnis. Er soll die Eltern seiner Freundin ermordet haben. Er sagt, er sei unschuldig. Der brutale Doppelmord an Nancy und Derek Haysom 1985 war eine weltweite Mediensensation. Die Haysoms waren angesehene Mitglieder der virginianischen Gesellschaft – und der Schuldspruch gegen ihre Tochter Elizabeth und ihren deutschen Freund Jens Söring machte viele sprachlos. Der Dokumentarfilmer Marcus Vetter (DAS HERZ VON JENIN) und die Journalistin Karin Steinberger rollen den Fall neu auf und verweisen auf einige Ungereimtheiten, die Zweifel an Sörings Schuld aufkommen lassen. Es ist ein Film über eine große Liebe und einen großen Verrat und über das amerikanische Rechtssystem, das sich selbst nicht mehr zu hinterfragen scheint. Die Doku feierte ihre Weltpremiere auf dem 34. Filmfest München. Zu Gast am 1.12.: Karoline Rüsch, langjährige Brieffreundin von Jens Söring und Anwältin Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 01.12. 20.00 UHR MI 07.12. 17.30 UHR film K Ü N S T L E R * I N N E N EGON SCHIELE A/LUX 2016, 109 Min. FSK: ab 12 Regie: Dieter Berner Buch: Hilde Berger Dieter Berner Kamera: Carsten Thiele Musik: Amdré Dziezuk Mit: Noah Saavedra Maresi Riegner Valerie Pachner Marie Jung 6 Wien, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge Egon Schiele ist mit seinen originellen, erotisch aufgeladenen Werken einer der meist diskutierten Künstler seiner Zeit. Leidenschaftlich lebt er für seine Kunst, die inspiriert wird von schönen Frauen und dem Geist einer zu Ende gehenden Ära. Seine jüngere Schwester Gerti ist seine erste Muse, doch schon bald stehen zu ihrem Missfallen immer neue Mädchen für Egon Modell. Als ihm von seinem Künstlerfreund Gustav Klimt die rothaarige Wally vorgestellt wird, verbindet die beiden bald schon mehr als die Liebe zur Kunst. Eine ebenso stürmische wie wahrhaftige Beziehung beginnt, die sich fortan durch Schieles Schaffen ziehen wird und durch sein Gemälde „Tod und Mädchen“ unsterblich geworden ist. EGON SCHIELE lässt einen der prägendsten Künstler der Wiener Moderne aufleben und ist zugleich ein pulsierendes wie episches Zeitbild. Neuentdeckung Noah Saavedra (SPECTRE) brilliert als von Leidenschaft getriebener Künstler auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne FR 02.12. 17.30 UHR SA 03.12. 20.00 UHR SO 04.12. 20.00 UHR film F I L M S T A D T W I E S B A D E N SYLVIS BUMERANG D 2016, 77 Min. FSK: ungeprüft Regie: Thomas Lawetzky Buch: Thomas Lawetzky Kamera/Schnitt: Matthias Lawetzky Musik: Jürgen Streck Mit: Sylvia Bernhardt 7 Der „Bumerang“ in der Wellritzstraße war so etwas wie die erste und auch die letzte Szenekneipe ihrer Art in Wiesbaden. Von 1960 bis 2010 tummelte sich hier die lokale Polit- und Künstlersubkultur, aber auch mehrere Generationen „normaler“ Kneipengänger. Dass der „Bumerang” über 50 Jahre Bestand hatte, ist allein seiner Wirtin Sylvia Bernhardt zu verdanken. Sie war ein halbes Jahrhundert mehr als nur die Seele der Kneipe. Sylvi war (und ist) eine Institution in Wiesbaden. Ihr großes Herz und ihr wacher Geist sind legendär in der Landeshauptstadt. Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Sylvia Bernhardt und ihrem „Bumerang“ in der Wellritzstraße. Dabei wird ein weiter Bogen von den Kriegsjahren in Wiesbaden bis heute geschlagen. Der Film lebt vor allem von den präzisen, anschaulichen und immer wieder witzigen Erinnerungen der Protagonistin. Aber natürlich kommen auch viele Wegbegleiter zu Wort, vorwiegend solche von der anderen Seite des Tresens. In den vielen persönlichen Erinnerungen spiegelt sich auch ein Stück deutscher Zeitgeschichte und Wiesbadener Stadtgeschichte. Das Filmprojekt wurde unterstützt von der Hessischen Filmförderung und dem Fonds Soziokultur, gesponsert von der NASPA. Zu Gast am 2.12.: Sylvia Bernhardt, Protagonistin Thomas Lawetzky, Regisseur und Mitglieder des Filmteams Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Wiesbadener Kinofestival e.V. FR 02.12. 20.00 UHR SO 04.12. 18.00 UHR film F I L M S TA D T W I E S B A D E N – M AT I N E E BRESLAU/ WROCŁAW 1000 Jahre in der Mitte Europas D/PL 2016, 45 Min. FSK: ungeprüft Regie: Andrzej Klamt Gordian Maugg Buch: Andrzej Klamt Gordian Maugg Kamera: Tomasz Kozik Frank Amann Vita Spieß Ronald Urbanczyk Musik: Georg Reichelt Schnitt: Armin Riegel 8 Die schlesische Metropole steht für 1000 Jahre einer bewegten Geschichte in der Mitte Europas. Sie ist eine idealtypische mitteleuropäische Stadt, die im Laufe der Jahrhunderte von einigen Ethnien bevölkert wurde und nacheinander Teil von sechs europäischen Staaten war. In der neuen Geschichte steht Breslau/Wrocław für den größten Bevölkerungstransfer innerhalb einer europäischen Großstadt. In den Jahren 1945-1947 verließen Deutsche Breslau und Polen. In Breslau wirkten im Laufe der Jahrhunderte so bedeutende Menschen wie die Hl. Hedwig, die Dichter Angelus Silesius und Martin Opitz sowie Edith Stein. Nach dem Film Podiumsdiskussion mit: Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Willy Brandt-Zentrum Wrocław Achim Exner, ehem. Oberbürgermeister von Wiesbaden und gebürtiger Breslauer Stefan Brauburger, Leiter der Redaktion Zeitgeschichte beim ZDF Andrzej Klamt, Filmautor und Regisseur Moderation: Dr. Peter Oliver Loew, Deutsches Polen-Institut Darmstadt Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne, Deutsch-Polnischer Verein Wiesbaden-Wrocław, Deutsches Polen-Institut Darmstadt und ZDF SO 04.12. 12.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 FRÜHSTÜCK BEI MONSIEUR HENRI (L‘ÉTUDIANTE ET MONSIEUR HENRI) F 2016, 95 Min., DF FSK: ab 0 Regie: Ivan Calbérac Buch: Ivan Calbérac Kamera: Vincent Mathias Musik: Laurent Aknin Mit: Claude Brasseur Guillaume de Tonquédec Noémie Schmidt 9 Leider konnten wir im Oktober bei ausverkauftem Haus nicht alle Ticketwünsche erfüllen, deshalb zeigen wir den neuesten französischen Komödienhit nochmals im Caligari: Henri ist ein mürrischer alter Kauz – ein echter Griesgram. Er lebt zurückgezogen in einer Pariser Altbauwohnung und ärgert sich über alles, allen voran über seine unterbelichtete Schwiegertochter Valerie. Eines Tages beschließt Sohn Paul, einen Mitbewohner für seinen alten Herren zu suchen. Er stellt eine Anzeige ins Internet, auf die sich Constance meldet. Die junge Frau bringt nicht nur Henris Routine durcheinander, sondern hält sich auch nicht immer an die ihr auferlegte Hausordnung. Sie trägt Henris Pantoffeln und spielt unerlaubt auf seinem Klavier. Als Henri merkt, dass Constance knapp bei Kasse ist, schlägt er ihr ein unmoralisches Geschäft vor: Sie soll Paul verführen und ihn dazu bringen, die verhasste Schwiegertochter zu verlassen. Im Gegenzug wird ihr die Miete für die nächsten Monate erlassen. Constance willigt ein und schon bald nehmen die Dinge ihren Lauf … Barrierefrei mit der App von Greta & Starks Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 05.12. 18.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 SEEFEUER (FUOCOAMMARE) I/F 2015, 114 Min. ital.-engl. OmU, FSK: ab 12 FBW: besonders wertvoll Regie: Gianfranco Rosi Buch: Gianfranco Rosi Kamera: Gianfranco Rosi 10 Unsere Auswahl der besten Filme, die 2016 in den deutschen Kinosgestartet sind, ist wie immer eine subjektive: mit Publikumslieblingen wie FRÜHSTÜCK BEI MONSIEUR HENRI, Filmen, die mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet wurden, und vor allem Filmen, die uns selbst begeistert haben. Aus den unterschiedlichsten Genres und mit einem Blick auf Schwerpunkte im Kinojahr. Dabei spielt das Thema „Flüchtlinge“ auch eine große Rolle: Wir zeigen dazu eine temporeiche Komödie (WELCOME TO NORWAY), ein mitreißendes Drama (NUR WIR DREI GEMEINSAM) und einen außergewöhnlichen Dokumentarfilm, der den Goldenen Bären als bester Film der Berlinale gewonnen hat. Gianfranco Rosi hat ein Jahr lang den 12-jährigen Samuel beobachtet, der wie sein Vater Fischer werden will. Mit seiner Schleuder streift er auf seiner Heimatinsel umher – keine Insel wie jede andere: Schon seit Jahren ist Lampedusa das Ziel von Männern, Frauen und Kindern, die in viel zu kleinen Booten und altersschwachen Schiffen aus Afrika überzusetzen versuchen. Tagtäglich sind die Einwohner Zeugen einer humanitären Tragödie. Rosi nähert sich durch Alltagsbeobachtungen einem ebenso realen wie symbolischen Ort und der Gefühlswelt einiger seiner Bewohner, die einem permanenten Ausnahmezustand ausgesetzt sind. Zugleich beschreibt der Film, der ohne Kommentar auskommt, wie sich zwei Welten selbst auf kleinstem Raum kaum berühren. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 05.12. 20.00 UHR film G E L I E B T U N D V E R D R Ä N G T AUFERSTEHUNG BRD/I/F 1958, 106 Min. FSK: ab 12 Regie: Rolf Hansen Buch: Renato Castellani nach dem Roman von Leo Tolstoj Kamera: Franz Weihmayr Musik: Mark Lothar Mit: Horst Buchholz Myriam Bru Edith Mill Ruth Niehaus 11 Große Adaptionen russischer Klassiker waren in der zweiten Hälfteder 1950er international angesagt, auch weil erfolgreich; und so entstanden dann auch in der BRD als internationale Gemeinschaftsproduktionen parallel zwei (sich produktionslogistisch einander wiederholt in die Quere kommende) Tolstoj-Adaptionen: Carmine Gallones lebenslustig-saftiger POLIKUSCHKA (1958) und eben Rolf Hansens bei allem Aufwand asketisch-verinnerlichter, einem unnachgiebigen christlichen Protoexistentialismus huldigender AUFERSTEHUNG. Deutsche Russiana vom Mächtigsten! Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 06.12. 17.30 UHR film S T U M M F I L M M I T M U S I K DIE SPINNEN – 2. TEIL DAS BRILLANTENSCHIFF D 1920, 72 Min. FSK: ungeprüft Regie: Fritz Lang Buch: Fritz Lang Kamera: Carl Hoffmann Karl Freund Mit: Carl de Vogt Reiner Steiner Ressel Orla Georg John Rudolf Lettinger Thea Zander Live-Musik von und mit: Uwe Oberg (Piano) 12 Im zweiten (und letzten) Teil von Fritz Langs großem Abenteuerfilm jagt der Millionär, Sportler, Abenteurer und Weltenbummler Kay Hoog die Verbrecherorganisation „Die Spinnen“, die ihm im ersten Teil das Leben schwer gemacht hatte. Die Gangster sind hinter einem Edelstein her, dessen Besitzer der Legende nach die Herrschaft über Asien erlangt. Nach einer Jagd um die halbe Welt kommt es zum Showdown auf den Falklandinseln. Kay Hoog, der Held mit Hut und Lederjacke, gilt als Vorbild für die Indiana-Jones-Filme. Um nach dem Riesenerfolg des ersten Teils den zweiten Teil so schnell wie möglich zu drehen, musste Fritz Lang die Regie für DAS CABINET DES DR. CALIGARI, für die er vorgesehen war, an Robert Wiene abgeben. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 06.12. 20.00 UHR film A T L A N T I S U P D A T E 1 HA 43 A D 2014, 52 Min. FSK: ungeprüft Buch: Monika Pirch Regie: Monika Pirch Kamera: Stefanie Gartmann Ulrich Esser Monika Pirch Mit: Heinz Kämmerling Andreas Kamphausen Bernhard Rüb Raimond Wilhelm Jürgen Beckmann Werner Sihorsch Benjamin Böhme Thomas Muchow 13 Im Museum Wiesbaden eröffnete am 13.11.16 die Ausstellung „Erdreich“ zum Thema Boden. Aus diesem Anlass zeigen wir das Filmessay von Monika Pirch, in dem sie alle zur Verfügung stehenden Ressourcen ihres kürzlich geerbten Stücks Ackerland untersucht: Grundbesitz, Bodeneigenschaften, menschliche Arbeit, Kartoffeln und Wind werden auf ihren Wert hin überprüft. Dabei macht die Autorin eine Reise in die Vergangenheit, in die Zukunft und in die Verwaltung. Und fast beiläufig beobachtet sie den Alltag in unserer Landwirtschaft, in der 2% der Bevölkerung die anderen 98% mit Lebensmittel versorgen. Im Anschluss an die Vorführung diskutieren die Filmemacherin Monika Pirch und der Bodenexperte Dr. Ralf Schaab mit Susanne Kridlo, Kuratorin Naturwissenschaft beim Museum Wiesbaden und der Ausstellung „Erdreich“. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Umweltamt Wiesbaden MI 07.12. 20.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L WAS MÄNNER SONST NICHT ZEIGEN – GESCHICHTEN AUS DER FINNISCHEN SAUNA (MIESTEN VUORO) FIN 2016, 84 Min. DF (8.12.), finn. OmU (14.12.) FSK: ab 6 Buch/Regie: Joonas Berghäll Mika Hotakaine Kamera: Heikki Färm Jani Kumpulainen Musik: Jonas Bohlin Mit: Aarne Aksila Marko Haapaniemi Mauno Alasuutari 14 In der wohligen Wärme der Sauna tauschen finnische Männer sowohl humorvolle als auch tiefgründige Lebensgeschichten aus und kehren ihr Innerstes nach außen. Im Mittelpunkt steht immer: die Sauna. Die ist in Finnland wohl aus jedem Raum mit vier Wänden zu machen – auch Telefonzellen, alte Wohnwagen und Erntemaschinen sind bestens geeignet, um Menschen zusammenzubringen. Mit Laien besetzt und auf analogem Filmmaterial gedreht, besticht der Film durch eine tolle Ästhetik, verstärkt Emotionen durch wundervoll komponierte Musik und hallt lange nach. In Skandinavien wurde der Film zum Publikumsliebling. „Der beste Saunafilm, den es je geben wird.“ Variety „Die Hitze in der Sauna öffnet die Poren, aber auch die Herzen.“ cinema.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 08.12. 18.00 UHR MI 14.12. 18.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L EINE GESCHICHTE VON LIEBE UND FINSTERNIS (A TALE OF LOVE AND DARKNESS) ISR 2015, 98 Min. hebr. OmU (8.12.) DF (9.12.) FSK: ab 12 Regie: Natalie Portman Buch: Natalie Portman Kamera: Slawomir Idziak Musik: Nicholas Britell Mit: Natalie Portman Shira Haas Gilad Kahana Amir Tessler 15 „Sich zu erinnern fühlt sich an, als würde man versuchen, ein uraltes Haus aus den Trümmern wieder aufzubauen. Und in den Steinen ist alles gegenwärtig.“ Amos Oz Amos wächst in den 1940er-Jahren in Jerusalem auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden auf einen israelischen Staat hoffen, der ihre rechtmäßige Heimat werden soll. Von diesem gelobten Land träumen auch Amos’ Eltern: seine fantasievolle Mutter Fania und sein intellektueller Vater Arieh. Der Bibliothekar hat gerade sein erstes Buch über hebräische Literatur veröffentlicht und hält seinem zehnjährigen Sohn gern Vorträge über Sprachwissenschaft. Die schönsten Geschichten erzählt aber seine Mutter. Doch auch Amos kann Fania nicht vor der Finsternis bewahren, die sie umfängt: Fania wird immer schwermütiger und teilnahmsloser. In ihrem Regiedebüt erzählt Natalie Portman basierend auf dem gleichnamigen Roman von Amos Oz dessen Jugendgeschichte. Sie spielt darin die Rolle seiner Mutter. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 08.12. 20.00 UHR FR 09.12. 17.30 UHR film K Ü N S T L E R * I N N E N DIE FLORENCE FOSTER JENKINS STORY D 2016, 93 Min. dt.-engl. OmU FSK: ab 0 Regie: Ralf Pleger Buch: Ralf Pleger Kamera: Christoph Valentien Mit: Joyce DiDonato Adam Benzwi Jan Rekeszus 16 2015 diente Foster Jenkins als Inspiration für Xavier Giannolis Film MADAME MARGUERITE UND DIE KUNST DER SCHIEFEN TÖNE, der auch im Caligari zu sehen war. Stephen Frears drehte dieses Jahr mit Meryl Streep ein Biopic der vielleicht „schlechtesten Sopranistin aller Zeiten“ das am 22., 23. und 28.12. im Caligari zu sehen sein wird. Doch zunächst zeigen wir den aktuellen Dokumentarfilm von Ralf Pleger, der dem Phänomen „Florence Foster Jenkins“ auf den Grund geht. Die ebenso steinreiche wie exzentrische Erbin setzte sich in den 1920er-Jahren in New York in den Kopf, als Opernsängerin auftreten zu wollen. Solange sie in kleineren Salons sang, konnten ihre Vertrauten noch verhindern, dass die Wahrheit über ihre Stimme nach außen drang. Erst als sich die Diva schließlich nicht mehr davon abhalten ließ, in der berühmten Carnegie Hall aufzutreten, konnte die Realität nicht länger vor der Welt verborgen werden … Auf der dokumentarischen Ebene präsentiert der Film sensationelle Archivfunde und lässt namhafte Experten zu Wort kommen, die auch die dunklen Seiten von Jenkins’ turbulentem Leben beleuchten. Virtuos verknüpft Regisseur Ralf Pleger sein vielschichtiges Dokumentarfilmmaterial mit eleganten Spielszenen, die allesamt auf originalen Quellen beruhen. Schritt für Schritt enthüllt der Film so die tragische Tiefe einer schillernden Figur. Zu Gast am 9.12.: Jan Rekeszus, Schauspieler Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne FR 09.12. 20.00 UHR SO 11.12. 18.00 UHR film F I L M S T A D T W I E S B A D E N JAZZ IN WIESBADEN D 2016, 115 Min. FSK: ungeprüft Regie: Harald Kuntze Recherche: Hans-Jürgen Anderle 17 Wegen der großen Nachfrage zeigen wir noch einmal JAZZ IN WIESBADEN: Swing Jugend, „Jazz-House“, die Kooperative New Jazz sind nur ein paar Beispiele dafür, dass Wiesbaden ein wichtiger Spot im Jazz der vergangenen 80 Jahre war und heute dabei ist, neue Impulse zu setzen. Der Film lässt Jazzmusiker und Fans ihre Geschichte selbst erzählen. Geschichte und Geschichtchen, Wesentliches und Unterhaltsames, Neues und Kurioses, verwoben zu einem Kaleidoskop der Zeitläufe. Von der Frühzeit der „SwingHeinis“ in der Nazi-Zeit zum legendären „Jazz-House“ – einem Brennglas der Szene in den 60er- und 70er-Jahren. Dabei spielte Swingfan und Wirt Albert Butz eine zentrale Rolle. Davor, in der Nachkriegszeit, brachten die amerikanischen Clubs nicht nur eine neue Musik, sondern auch ein neues Lebens- und Freiheitsgefühl nach Deutschland. In der Rhein-Main-Halle, in Kinos und Clubs gastierten die Großen der amerikanischen Szene. Paul Kuhn, Bill Ramsey und Volker Kriegel starteten von Wiesbaden aus ihre musikalische Laufbahn. Von den 70er-Jahren bis heute wird die Szene geprägt durch eine Vielfalt der Stile an wechselnden Veranstaltungsorten. Zu Gast: Harald Kuntze, Regisseur Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Wiesbadener Kinofestival e.V. SA 10.12. 17.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 WELCOME TO NORWAY N 2016, 95 Min. DF (10.12. & 20.12.) mehrspr. OmU (12.12.) FSK: ab 6 Regie: Rune Denstad Langlo Buch: Rune Denstad Langlo Kamera: Philip Øgaard Musik: Ola Kvernberg Mit: Anders Baasmo Christiansen Slimane Dazi Olivier Mukuta Henriette Steensrup 18 Primus ist ein Mann mit großen Visionen und noch größeren Niederlagen. Da kommen ihm trotz seiner Abneigung gegen alles Fremde die vielen Flüchtlinge gerade recht. Sein pleite gegangenes Hotel soll dank stattlicher staatlicher Subventionen zur Goldgrube werden. Ganze Busladungen marschieren in das Hotel ein, in dem Zimmer, Türen, Heizung und Strom fehlen. Schnell merkt Primus, dass ihm doch einiges Wissen für das Projekt fehlt. Und dann fordert die Ausländerbehörde auch noch Sprachkurse und einen Kooperationsrat, sonst wird kein Geld ausgezahlt. Bald hat Primus den Ruf eines Diktators, die Flüchtlinge bezeichnen ihr neues Zuhause als Guantanamo und die stets fremdenfeindlichen Einheimischen winken mit den Fäusten. Die charmante, schwarzhumorige Komödie mit Schnee und Tiefgang nimmt Vorurteile geschickt aufs Korn und lässt uns in Norwegens Bergen die brisante Gegenwart mit anderen Augen sehen. Eine wilde und bereichernde Schlittenfahrt auf dem glatten Eis globaler Verwicklungen, die der Regisseur von NORD mit originellen Ideen vollgepackt hat. Barrierefrei mit der App von Greta & Starks Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Deutsches Filminstitut − DIF e.V. SA 10.12. 20.00 UHR MO 12.12. 20.00 UHR DI 20.12. 20.00 UHR film F I L M & F R Ü H S T Ü C K DIE FAST PERFEKTE WELT DER PAULINE (LES CHAISES MUSICALES) F 2015, 83 Min., DF, FSK: ab 0 Regie: Marie Belhomme Pauline ist 39, sie teilt sich ihre Wohnung mit einer kleinen Maus und verdient einen noch kleineren Lebensunterhalt als Alleinunterhalterin auf seltsamen Partys. Als sie eines Tages verkleidet als Darth Vader von einer Kinder- zu einer Seniorenfeier unterwegs ist, erschreckt sie einen Mann so heftig, dass der in einen Abgrund stürzt. Pauline, die den nächsten Auftrag schaffen muss, nimmt Reißaus. Als sie später den bewusstlosen Mann im Krankenhaus besucht, beeindrucken sein Anblick und ihre Schuld daran Pauline so nachhaltig, dass sie an nichts anderes mehr denken kann. Film & Frühstück: 14 €, nur Film: 6 € / ermäßigt 5 € Wiesbadener Kinofestival e.V. und Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SO 11.12., FRÜHSTÜCK: 11.00 UHR, FILM: 12.00 UHR 19 9 0 J A H R E S C I E N C E F I C T I O N DER SILBERNE PLANET (NA SREBRNYM GLOBIE) PL 1988, 166 Min., poln. OmeU, FSK: ab 16 Regie: Andrzej Zulawski Mit: Andrzej Seweryn, Jerzy Trela, Grazyna Dylag 1977 verfilmte der polnische Autor Andrzej Zulawski (NACHTBLENDE) die Roman-Trilogie seines Großvaters Miroslaw Zulawski „Auf dem Silbermond“, die bereits Fritz Langs DIE FRAU IM MOND als Grundlage gedient hatte. Es geht um eine Expedition zu einem bewohnbaren Planeten, auf dem die Astronauten stranden und eine neue Zivilisation gründen. Jahrzehnte später hat sich diese Bevölkerung in Krieg und Konflikt ausgebreitet und befindet sich in Konkurrenz zur indigenen Bevölkerung des Planeten. Religiöse Blutopfer und Wahnsinn bestimmen diese neue Welt ... Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Deutsches Filminstitut − DIF e.V. SO 11.12., 20.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 DIE GETRÄUMTEN A 2016, 89 Min. FSK: ab 0 Regie: Ruth Beckermann Buch: Ina Hartwig Ruth Beckermann Kamera: Johannes Hammel Mit: Anja Plaschg Laurence Rupp 20 Von Liebe und Hass, von richtigen und falschen Worten erzählt dieser Film, von der außergewöhnlichen Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, beide bedeutende Vertreter der deutschsprachigen Lyrik nach 1945. Sie Österreicherin, er Jude aus Czernowitz, dessen Eltern im Holocaust umgekommen sind. Fast 20 Jahre dauerte der Briefwechsel zwischen den beiden. Zwei junge Schauspieler treffen sich in einem Tonstudio, um aus diesen Briefen zu lesen. Man hört Sehnsucht, Vorwürfe, Zweifel, von Nähe und Fremdheit und auch von Trennungen. Nicht nur der Text, auch seine Wirkung wird aufgeführt und immer wieder diskutiert. Ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Diagonale als bester Spielfilm und dem Prix International bei Cinéma du Réel: Ein faszinierender, intensiver Film über zwei außergewöhnliche Menschen mit außerordentlicher Sprachkunst. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 12.12. 18.00 UHR film R Ü C K B L E N D E – F I L M A B THE JUNGLE BOOK USA 2016, 106 Min. DF, FSK: ab 6 Regie: Jon Favreau Buch: Justin Marks Kamera: Bill Pope Musik: John Debney Mit: Neel Sethi 21 Seit einiger Zeit produzieren die Disney-Studios verstärkt Neuverfilmungen basierend auf ihren Trickfilmerfolgen. Besonders gut ist ihnen das bei DAS DSCHUNGELBUCH gelungen. Wobei THE JUNGLE BOOK bis auf den Darsteller des Mogli animiert ist und somit weniger „Realverfilmung“ als etwa 101 DALMATINER, SCHNEEWITTCHEN oder ALICE IM WUNDERLAND. Dafür hält sich der neue Film relativ eng an die Vorlage und ist mit über 27 Millionen Zuschauern immer noch erfolgreichster Film in der Bundesrepublik Deutschland (auf Platz 2 kommt TITANIC mit über 18 Millionen). Auch zwei der beliebtesten Songs („Probiers mal mit Gemütlichkeit“ und das Lied des Affenkönigs Louie) wurden in den neuen Film übernommen. Wie immer im Dezember zeigen wir in unserer Reihe „Rückblende – Film ab“ gemeinsam mit dem Seniorenbeirat einen Film für die ganze Familie! Eintritt: 4,50 € Deutsches Filminstitut − DIF e.V. und Seniorenbeirat in der Landeshauptstadt Wiesbaden DI 13.12. 15.30 UHR film G E L I E B T U N D V E R D R Ä N G T DIE LANDÄRZTIN BRD 1958, 93 Min. FSK: ab 12 Regie: Paul May Buch: Kurt Wilhelm Kamera: Oskar Schnirch Musik: Wolfgang Zeller Mit: Marianne Koch Rudolf Prack Friedrich Domin Rudolf Vogel Beppo Brem Willy Millowitsch 22 Paul May, neben Wolfgang Schleif der unbesungene BRD-Großmeister des Regiehandwerks, zeigt sich hier von seiner entspanntesten Seite: Die schlichte Geschichte von der Städterin mit den modernen Ideen und Methoden, die sich gegen die geballten Vorurteile der Bewohner eines Bergkaffs durchsetzen muss und dies tut, hat er linkshändisch, mit einem guten Ohr für amüsante Nuancen und einem klasse Auge für die inszenatorisch klar-schlankste Lösung durchgewuppt. Chapeau. Im übrigen ist DIE LANDÄRZTIN ein Muss für jeden Dominik-GrafInteressierten – ist er doch die Kerninspirationsquelle für dessen delirierende Dorffarce DR. KNOCK (1996). Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 13.12. 18.00 UHR film GOEAST PRÄSENTIERT − IN MEMORIAM ANDRZEJ WAJDA DER KANAL (KANAL) PL 1956/57, 97 Min. poln. OmU, FSK: ab 16 FBW: wertvoll Regie: Andrzej Wajda Buch: Jerzy Stefan Stawinski nach seiner gleichnamigen Erzählung Kamera: Jerzy Lipman Musik: Jan Krenz Mit: Wienczyslaw Glinski Teresa Izewska Tadeusz Janczar Teresa Berezwoska 23 Noch im April dieses Jahres feierten wir bei goEast den 90. Geburtstag des großen polnischen Regisseurs Andrzej Wajda mit vier seiner Filme. Am 9. Oktober verstarb Wajda in Warschau. Im Gedenken an Andrezj Wajda zeigen wir den Film, der ihm 1957 den Spezialpreis der Jury in Cannes einbrachte und ihn auf einen Schlag international berühmt machte. Basierend auf wahren Begebenheiten war DER KANAL der erste Film überhaupt, der über den Warschauer Aufstand gemacht wurde: Es ist Ende September 1944 in der polnischen Hauptstadt. Der Aufstand gegen die deutschen Besatzer nähert sich seinem tragischen Ende. Eine Widerstandsgruppe der polnischen Heimatarmee versucht, ihre Stellung in den Trümmern der Vorstadt zu behaupten. Als auch das nicht mehr gelingt, tauchen die vorwiegend jungen Leute in das unterirdische Kanalnetz, die dunklen, stinkenden Kloaken Warschaus ab. Wajda und sein Kameramann Jerzy Lipman verdichten den Film zu einem expressionistischen Drama mit dramatischen Hell-Dunkel-Kontrasten. Die tragische Größe der Figuren wächst mit der zunehmenden Grausamkeit ihrer Niederlage. Dass Wajda scheiternde Helden ins Zentrum seiner Erzählung rücken konnte, hatte auch mit dem Ende des Stalinismus und einer möglich gewordenen Absage an die stalinistische Kunstdoktrin mit ihrem Pathos und der Verklärung des siegreichen Widerstandskämpfers als „typischen“ Helden der Epoche zu tun. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 13.12. 20.00 UHR film donnerstag 01.12. Filmkunst aktuell Die Zeit der Frauen S. 4 IND/USA/GB 2015, 117 Min., hindi-engl. OmU FSK: ab 12, R: Leena Yadav 17.30 Filmkunst aktuell Das Versprechen – Erste Liebe lebenslänglich D 2016, 117 Min., dt.-engl. OmU, FSK: ab 12 R: Marcus Vetter, Karin Steinberger S. 5 Zu Gast: Karoline Rüsch 20.00 freitag 02.12. samstag 03.12. sonntag 04.12. 24 montag 05.12. dienstag 06.12. Künstler*innen Egon Schiele A/LUX 2016, 109 Min., FSK: ab 12 R: Dieter Berner S. 6 17.30 Filmstadt Wiesbaden Sylvis Bumerang D 2016, 77 Min., FSK: ungeprüft R: Thomas Lawetzky Zu Gast: Sylvia Bernhardt, Thomas Lawetzky und Mitglieder des Filmteams S. 7 20.00 Filmkunst aktuell Die Zeit der Frauen S. 4 IND/USA/GB 2015, 117 Min., DF, FSK: ab 12 R: Leena Yadav 17.30 Künstler*innen Egon Schiele, siehe 02.12. S. 6 20.00 Filmstadt Wiesbaden – Matinee Breslau/Wrocław D/PL 2016, 45 Min., FSK: ungeprüft R: Andrzej Klamt, Gordian Maugg Zu Gast: Andrzej Klamt Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Achim Exner und Stefan Brauburger S. 8 12.00 Filmstadt Wiesbaden Sylvis Bumerang D 2016, 77 Min., FSK: ungeprüft R: Thomas Lawetzky S. 7 18.00 Künstler*innen Egon Schiele, siehe 02.12. S.6 20.00 Best of 2016 Frühstück bei Monsieur Henri F 2016, 95 Min., DF, FSK: ab 0 R: Ivan Calbérac S. 9 18.00 Best of 2016 Seefeuer I/F 2015, 114 Min., ital.-engl. OmU FSK: ab 12, R: Gianfranco Rosi S. 10 20.00 Geliebt und verdrängt Auferstehung BRD/I/F 1958, 106 Min., FSK: ab 12 R: Rolf Hansen S. 11 17.30 Stummfilm mit Musik Die Spinnen – 2. Teil Das Brillantenschiff D 1920, 72 Min., FSK: ungeprüft, R: Fritz Lang S. 12 Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano) 20.00 D F = D e u t s c h e F a s s u n g Programm Dezember . O F = O r i g i n a l f film Filmkunst aktuell Das Versprechen – Erste Liebe lebenslänglich D 2016, 117 Min., dt.-engl. OmU, FSK: ab 12 R: Marcus Vetter, Karin Steinberger mittwoch 07.12. Atlantis update 1 ha 43 a D 2014, 52 Min., FSK: ungeprüft R: Monika Pirch Zu Gast: Monika Pirch, Dr. Ralf Schaab und Susanne Kridlo Filmkunst aktuell Was Männer sonst nicht zeigen – Geschichten aus der finnischen Sauna FIN 2016, 84 Min., DF, FSK: ab 6 R: Joonas Berghäll, Mika Hotakaine donnerstag 08.12. Filmkunst aktuell Eine Geschichte von Liebe und Finsternis ISR 2015, 98 Min., hebr. OmU, FSK: ab 12 R: Natalie Portman Filmkunst aktuell Eine Geschichte von Liebe und Finsternis ISR 2015, 98 Min., DF, FSK: ab 12 R: Natalie Portman freitag 09.12. samstag 10.12. a s s u n g . O m U = S. 13 20.00 S. 14 18.00 S. 15 20.00 S. 15 17.30 Künstler*innen Die Florence Foster Jenkins Story D 2016, 93 Min., dt.-engl. OmU FSK: ab 0, R: Ralf Pleger Zu Gast: Jan Rekeszus S. 16 20.00 Filmstadt Wiesbaden Jazz in Wiesbaden D 2016, 115 Min., FSK: ungeprüft Zu Gast: Harald Kuntze (Regie) S. 17 17.00 Best of 2016 Welcome to Norway N 2016, 95 Min., DF, FSK: ab 6 R: Rune Denstad Langlo sonntag 11.12. S. 5 17.30 25 S. 18 20.00 exground: Film & Frühstück Frühstück Die fast perfekte Welt der Pauline F 2015, 83 Min., DF, FSK: ab 0 R: Marie Belhomme S. 19 12.00 Künstler*innen Die Florence Foster Jenkins Story Siehe 09.12. S. 16 18.00 90 Jahre Science Fiction Der silberne Planet PL 1988, 166 Min., poln. OmeU, FSK: ab 16 R: Andrzej Zulawski S. 19 20.00 O r i g i n a l Programm Dezember m i t 11.00 U n t e r t i t e l n film montag 12.12. dienstag 13.12. Best of 2016 Die Geträumten A 2016, 89 Min., FSK: ab 0 R: Ruth Beckermann S. 20 18.00 Best of 2016 Welcome to Norway N 2016, 95 Min., mehrspr. OmU, FSK: ab 6 R: Rune Denstad Langlo S. 18 20.00 Rückblende – Film ab The Jungle Book USA 2016, 106 Min., DF, FSK: ab 6 R: Jon Favreau S. 21 15.30 Geliebt und verdrängt Die Landärztin BRD 1958, 93 Min., FSK: ab 12 R: Paul May S. 22 18.00 goEast präsentiert − in memoriam Andrzej Wajda Der Kanal PL 1956/57, 97 Min., poln. OmU, FSK: ab 16 S. 23 R: Andrzej Wajda 20.00 mittwoch 14.12. Filmkunst aktuell Was Männer sonst nicht zeigen – Geschichten aus der finnischen Sauna S. 14 FIN 2016, 84 Min., finn. OmU, FSK: ab 6 R: Joonas Berghäll, Mika Hotakaine 18.00 exground: Film des Monats Wiener Dog USA 2016, 88 Min., engl. OmU, FSK: ab 12 S. 30 R: Todd Solondz 20.00 26 donnerstag 15.12. freitag 16.12. samstag 17.12. D F = Künstler*innen Die Tänzerin F/B 2016, 112 Min., DF, FSK: ab 12 R: Stéphanie Di Giusto S. 31 17.30 Filmwunsch Alles was kommt F/D 2016, 100 Min., franz. OmU FSK: ab 0, R: Mia Hansen-Løve S. 32 20.00 Filmkunst aktuell Die Ökonomie der Liebe F/B 2016, 93 Min., franz. OmU FSK: ab 12, R: Joachim Lafosse S. 33 18.00 Künstler*innen Die Tänzerin F/B 2016, 112 Min., franz.-engl. OmU FSK: ab 12, R: Stéphanie Di Giusto S. 31 20.00 exground: Jugendfilm des Monats Morris aus Amerika D/USA 2016, 91 Min., dt.-engl. OmU FSK: ab 12, R: Chad Hartigan S. 34 17.30 Filmwunsch Alles was kommt F/D 2016, 100 Min., DF, FSK: ab 0 R: Mia Hansen-Løve S. 32 20.00 D e u t s c h e F a s s u n g Programm Dezember . O F = O r i g i n a l f film sonntag 18.12. montag 19.12 dienstag 20.12. donnerstag 22.12. freitag 23.12. dienstag 27.12. . O m U S. 35 18.00 Filmkunst aktuell Die Ökonomie der Liebe F/B 2016, 93 Min., DF, FSK: ab 12 R: Joachim Lafosse S. 33 20.00 100. Geburtstag Kirk Douglas Goldenes Gift USA 1947, 97 Min., engl. OmU, FSK: ab 18 R: Jacques Tourneur S. 36 18.00 Best of 2016 Nur wir drei gemeinsam F 2015, 102 Min., franz. OmU, FSK: ab 12 R: Kheiron S. 37 20.00 Geliebt und verdrängt Schwarzer Kies BRD 1960, 111 Min., FSK: ab 18 R: Helmut Käutner S. 37 17.30 Best of 2016 Welcome to Norway Siehe 10.12. S. 8 20.00 90 Jahre Caligari Kurzfilmprogramm Zu Gast: Volker Schlöndorff mittwoch 21.12. a s s u n g Künstler*innen Hieronymus Bosch – Garten der Lüste E/F 2016, 84 Min., mehrspr. OmU FSK: beantragt, R: José Luis López-Linares = S. 38/39 19.00 Filmkunst aktuell Café Society USA 2016, 96 Min., engl. OmU FSK: beantragt, R: Woody Allen S. 40 18.00 Künstler*innen Florence Foster Jenkins GB 2016, 111 Min., engl. OmU, FSK: ab 0 R: Stephen Frears S. 41 20.00 Künstler*innen Florence Foster Jenkins GB 2016, 111 Min., DF, FSK: ab 0 R: Stephen Frears S. 41 17.30 Filmkunst aktuell Café Society USA 2016, 96 Min., DF, FSK: beantragt R: Woody Allen S. 40 20.00 Best of 2016 Maggies Plan USA 2015, 99 Min., DF, FSK: ab 0 R: Rebecca Miller S. 42 17.30 Best of 2016 Toni Erdmann D 2016, 155 Min., FSK: ab 12 R: Maren Ade S. 43 20.00 O r i g i n a l Programm Dezember m i t 27 U n t e r t i t e l n film mittwoch 28.12. donnerstag 29.12. Filmkunst aktuell Café Society Siehe 23.12. S. 40 18.00 Künstler*innen Florence Foster Jenkins Siehe 23.12. S. 41 20.00 Filmkunst aktuell Love & Friendship IRL/NL/F 2016, 92 Min., engl. OmU FSK: ab 0, R: Whit Stillman S. 44 18.00 Filmkunst aktuell Die Reise mit Vater D 2016, 111 Min., FSK: ab 12 R: Anca Miruna Lazarescu freitag 30.12. S. 45 20.00 Filmkunst aktuell Die Reise mit Vater Siehe 29.12. S. 45 17.30 Filmkunst aktuell Love & Friendship IRL/NL/F 2016, 92 Min., DF, FSK: ab 0 R: Whit Stillman S. 44 20.00 Programm Dezember in der CALIGARI FilmBühne FILME ZUR VORWEIHNACHTSZEIT FÜR ALLE ALTERSGRUPPEN: Mi, 7. Dezember, 9.00 Uhr Di, 13. Dezember, 9.00 Uhr DER KLEINE PRINZ PADDINGTON Literaturverfilmung, Animationsfilm, FR 2015, R: Mark Osborne, 106 Min. Literaturverfilmung, Animationsfilm, Komödie, GB, FR 2014, R: Paul King, 95 Min. FSK: o.A., Altersempfehlung: ab 9 J., 4.– 6. Klasse FSK: o.A., Altersempfehlung: ab 6 J., 1.– 3. Klasse Do, 8. Dezember, 9.00 Uhr Mi, 14. Dezember, 9.00 Uhr RAFIKI – BESTE FREUNDE DER POLAREXPRESS Drama, Norwegen 2009, R: Christian Lo, 79 Min. FSK: ab 6 J., Altersempfehlung: ab 8 J., 2.– 5. Klasse „Paddington“ und „Disneys Eine Weihnachtsgeschichte“ können auf besonderen Wunsch und ab einer Gruppengröße von 80 SuS auch auf Englisch gezeigt werden. Weitere Informationen unter www.medienzentrum-wiesbaden.de Literaturverfilmung, Animation, Fantasyfilm, USA 2004, R: Robert Zemeckis, 99 Min. FSK: ab 6 J., Altersempfehlung: ab 8 J., 3.– 6. Klasse Do, 15. Dezember, 10.30 Uhr DISNEYS EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE Literaturverfilmung, Familienfilm, Animation, USA 2009, R: Robert Zemeckis, 96 Min. FSK: ab 12 J., Altersempfehlung ab 13 J., 7.–13. Klasse MEDIENZENTRUM WIESBADEN E.V. Infos & Anmeldung: 0611 1665841, [email protected] HHHHHHHHH Schenken Sie Kino 90 Jahre Caligari Die Jubiläumskarte* in der goldenen Filmdose nur im Dezember an der Kinokasse *Mit der Caligari-Jubiläumskarte zu 90 Euro haben Sie kostenlosen Eintritt zu allen Kinoveranstaltungen (ausgenommen Filmfest goEast und FernsehKrimi-Gala) vom 1.1. bis 30.6.2017 im Caligari. HHHHHHHHH film EXGROUND: FILM DES MONATS WIENER DOG (WIENER-DOG) USA 2016, 88 Min. engl. OmU, FSK: ab 12 Regie: Todd Solondz Buch: Todd Solondz Kamera: Ed Lachman Musik: James Lavino Mit: Tracy Letts Kieran Culkin Julie Delpy Danny DeVito Greta Gerwig Ellen Burstyn 30 Todd Solondz (HAPPINESS, WILLKOMMEN IM TOLLHAUS) ist zurück mit seinem bislang skurrilsten und abgründigsten Film, einer pechschwarzen Komödie über vier Menschen, deren Leben sprichwörtlich auf den Hund gekommen ist: Da ist der kleine Junge, der erdrückt wird von der Liebe seiner bourgeoisen Eltern. Die unscheinbare Tierarztassistentin, die sich auf ein Abenteuer mit einem Bad Boy einlässt. Der gescheiterte Drehbuchautor, der auf eine letzte Hollywood-Chance hofft. Und eine in die Jahre gekommene Dame, die nur dann von ihrer Enkelin besucht wird, wenn diese Geld braucht. Erträglich wird der Kampf der traurigen Helden gegen die Windmühlen des Alltags oft nur dadurch, dass sie den Hunde-Gefährten an ihrer Seite wissen. Mit einem Gespür für das Aberwitzige sozialer Kontakte, einer unvergleichlichen Beobachtungsgabe für die (Un-)Tiefen der menschlichen Existenz und einem Humor, der so gnadenlos ist, dass er weh tut, lässt Todd Solondz den titelgebenden Dackel in den emotionalen Abgründen amerikanischer Vororte buddeln. Ein Highlight des unabhängigen Kinos, das bereits beim Sundance Film Festival und dem San Francisco Film Festival euphorisch gefeiert wurde. „Todd Solondz ist der wohl eigenwilligste Regisseur der USA. Nirgendwo wird das deutlicher als in seinem neuen Film WIENER DOG, in dem er Dackeldurchfall und Godard zusammenbringt.“ Der Spiegel Wiesbadener Kinofestival e.V. MI 14.12. 20.00 UHR film K Ü N S T L E R * I N N E N DIE TÄNZERIN (LA DANSEUSE) F/B 2016, 112 Min. DF (15.12.) franz.-engl. OmU (16.12.) FSK: ab 12 Regie: Stéphanie Di Giusto Buch: Stéphanie Di Gusto Sarah Thibau Kamera: Benoît Debie Musik: Pierre Mertens Thomas Desjonqueres Eric Chevallier Mit: Soko Gaspard Ulliel Mélanie Thierry Lily-Rose Depp 31 DIE TÄNZERIN ist die Geschichte der einzigartigen Loie Fuller, der Pionierin des modernen Tanzes. Mit ihrem ungezügelten Verlangen nach Anerkennung und Perfektion tanzte sie bis an die Grenzen ihrer Kräfte und wurde mit ihrem spektakulären Serpentinentanz zum Star. Niemand hätte ahnen können, dass die Tochter eines Rodeoreiters irgendwo aus dem amerikanischen Westen zum Star der Belle Époque in Europa werden würde. Unter Metern von Seide, die Arme verlängert durch Holzstäbe, erfand sie ihren Körper auf der Bühne jeden Abend neu. Mit ihrem magischen Serpentinentanz wird sie im „Folies Bergère“ in Paris gefeiert wie keine zweite Künstlerin ihrer Zeit. Unterstützung findet sie in ihren Bewunderern. Der melancholische Adlige Louis Dorsay fasziniert sie. Die sanfte Gabrielle erdet und umsorgt sie. Die junge, grazile Tänzerin Isadora Duncan beflügelt sie, aber bringt sie auch fast um ihren Verstand. DIE TÄNZERIN wurde bei den Festivals in Cannes und München vom Publikum begeistert gefeiert. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 15.12. 17.30 UHR FR 16.12. 20.00 UHR film F I L M W U N S C H ALLES WAS KOMMT (L‘AVENIR) F/D 2016, 100 Min. franz. OmU (15.12.) DF (17.12.) FSK: ab 0, FBW: wertvoll Regie: Mia Hansen-Løve Buch: Mia Hansen-Løve Kamera: Denis Lenoir Mit: Isabelle Huppert André Marcon Roman Kolinka Edith Scob Sarah Le Picard Solal Forte 32 Gerade schien Nathalies Leben noch in bester Ordnung zu sein: Ein Beruf mit Berufung als Philosophielehrerin, eine eigene Lehrbuchreihe, eine stabile Ehe seit 25 Jahren und zwei fast erwachsene Kinder. Doch dann wird plötzlich alles anders. Ihr Mann verlässt sie für eine Andere, ihre exzentrische Mutter – die sonst Tag und Nacht um Nathalies Aufmerksamkeit buhlt – muss ins Altersheim und der Verlag deklariert ihre Bücher als altbacken und fordert eine Rundum-Modernisierung. Doch Nathalie, die die großen Gedanken stets den großen Gefühlen vorzieht, ist fest entschlossen, erhobenen Hauptes den Widerständen des Lebens zu trotzen und offen zu bleiben für alles, was kommt. Isabelle Huppert brilliert in einer Paraderolle als Nathalie und changiert subtil zwischen Trotz und Traurigkeit, Stärke und Zerbrechlichkeit. Mit feinem Gespür für leise Töne inszeniert Mia HansenLøve unaufgeregt und intelligent eine persönliche Suche nach neuen Wegen und wurde dafür bei der Berlinale 2016 mit dem Silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 15.12. 20.00 UHR SA 17.12. 20.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L DIE ÖKONOMIE DER LIEBE (L‘ÉCONOMIE DU COUPLE) F/B 2016, 93 Min. franz. OmU (16.12.) DF (18.12.) FSK: ab 12 Regie: Joachim Lafosse Buch: Joachim Lafosse Fanny Burdino Mazarine Pingeot Kamera: Jean-François Hensgens Mit: Bérénice Bejo Cédric Kahn Marthe Keller Jade Soentjens Margaux Soentjens 33 Marie und Boris sind seit 15 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder, die Zwillingsmädchen Jade und Margaux. Doch von ihrer Liebe ist nach all diesen Jahren nicht mehr viel übrig, im gemeinsamen Heim herrschen Alltagsstress und Entfremdung vor. Das Paar reicht die Scheidung ein, und so schnell wie möglich soll auch eine räumliche Trennung her, was sich jedoch als nicht ganz einfach erweist, denn Marie hat ihre finanziellen Mittel in das Eigenheim gesteckt und Boris verdient nicht genug, um sich eine eigene Wohnung zu leisten. Also zieht er auf das Sofa im Wohnzimmer und Marie und er müssen einen Weg finden, wie sie trotz unterschriebener Scheidungspapiere weiterhin gemeinsam unter einem Dach leben können ohne sich völlig aufzureiben. Mit Bérénice Bejo, Cédric Kahn und Marthe Keller gelingt Joachim Lafosse eine intelligente Komödie, durch und durch menschlich und herzerwärmend. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne FR 16.12. 18.00 UHR SO 18.12. 20.00 UHR film E X G R O U N D : J U G E N D F I L M D E S M O N AT S MORRIS AUS AMERIKA (MORRIS FROM AMERICA) D/USA 2016, 91 Min. dt.-engl. OmU, FSK: ab 12 FBW: besonders wertvoll Regie: Chad Hartigan Buch: Chad Hartigan Gabriele Simon Kamera: Sean McElwee Mit: Markees Christmas Craig Robinson Carla Juri Patrick Güldenberg Lina Keller 34 Ein wunderbar berührender Film über Freundschaft, erste Liebe und das Erwachsenwerden – der Hit auf dem diesjährigen Sundance Filmfestival erstmals in Wiesbaden: Morris ist ein übergewichtiger, dunkelhäutiger, amerikanischer Junge. Jedes dieser Merkmale führt dazu, dass er auffällt in Heidelberg. Dort lebt er mit seinem Vater Curtis, der im Trainerteam des hiesigen Profi-FußballClubs arbeitet. Morris’ Mutter ist vor nicht allzu langer Zeit gestorben. Er und Curtis sind eher wie Freunde, als dass sie eine typische Vater-Sohn-Beziehung hätten. Besonders ihre gemeinsame Liebe zu Hip-Hop schweißt sie zusammen. Morris’ einzige Kontakte in Heidelberg sind sein Vater und Inka, seine private Deutschlehrerin. Sie will, dass Morris mehr Kontakt zu anderen Jugendlichen hat und rät ihm, regelmäßig in ein Jugendzentrum zu gehen. Dort trifft er Katrin – und verliebt sich in sie. Im Gegensatz zu allen anderen, die Morris ablehnen und hänseln, findet Katrin Morris irgendwie interessant … Eintritt für Jugendliche bis 20 Jahre: 3,50 Euro Wiesbadener Kinofestival e.V. und Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SA 17.12. 17.30 UHR film K Ü N S T L E R * I N N E N HIERONYMUS BOSCH – GARTEN DER LÜSTE (EL BOSCO. EL JARDÍN DES LOS SUEÑOS) E/F 2016, 84 Min. mehrspr. OmU FSK: beantragt Regie: José Luis López-Linares Buch: Reindert Falkenburg Mit: Reindert Falkenburg Orhan Pamuk Salman Rushdie Cees Noteboom Renée Fleming Miquel Barceló Ludovico Einaudi Michel Onfray 35 Surrealistischer Fiebertraum, Allegorie der Schöpfungsgeschichte, Fantasmagorie des Bösen. Seit 500 Jahren fasziniert Hieronymus Boschs berühmtes Gemälde „Der Garten der Lüste“ seine Betrachter immer wieder aufs Neue. Historiker, Philosophen, Wissenschaftler, Restauratoren, Kuratoren und Künstler wie der Schriftsteller Salman Rushdie oder der Komponist Ludovico Einaudi laden uns ein, die unendlich vielfältigen Aspekte und Deutungsmöglichkeiten eines der bildgewaltigsten Werke der Kunstgeschichte zu entdecken. Ein ebenso farbenprächtiger wie spannender Trip in die rätselhafte Welt eines rätselhaften Künstlers, unterlegt mit einem soghaften Soundtrack, der von Bach bis Lana del Rey reicht und die Zeitlosigkeit von Boschs Meisterwerk auch musikalisch eindrucksvoll unterstreicht. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne SO 18.12. 18.00 UHR film 1 0 0 . G E B U R T S TA G K I R K D O U G L A S GOLDENES GIFT (OUT OF THE PAST) USA 1947, 97 Min. engl. OmU, FSK: ab 18 Regie: Jacques Tourneur Buch: Geoffrey Homes Kamera: Nicholas Musurace Musik: Roy Webb Constantin Bakaleinikoff Mit: Robert Mitchum Jane Greer Kirk Douglas Rhonda Fleming Steve Brodie Richard Webb Virginia Huston 36 Kirk Douglas wurde am 9.12.1916 geboren, vor 20 Jahren erhielt er den Ehren-Oscar für sein Lebenswerk, vor fünf Jahren überreichte er den Oscar für die beste Nebendarstellerin, letztes Jahr verschenkte er einen Großteil seines Geldes. Wir zeigen den großen Western- und Abenteuerfilmhelden in einem der absoluten Klassiker der „schwarzen Serie“, darstellerisch und inszenatorisch äußerst dicht. Perfekt werden alle Register gezogen, die für Spannung und Irritation sorgen: Ein smarter Detektiv, immer einen gewitzten Spruch auf den Lippen, verliebt sich in die Frau, die er wiederfinden soll – die Geliebte eines reichen und skrupellosen Mannes. Nun ist der Detektiv auf der Flucht, betrogen von eben jener Frau – und wird doch immer wieder von der Vergangenheit eingeholt, verfällt der Frau aufs Neue, wird aufs Neue betrogen. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 19.12. 18.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 NUR WIR DREI GEMEINSAM (NOUS TROIS OU RIEN) F 2015, 102 Min., franz. OmU, FSK: ab 12, FBW: besonders wertvoll Regie: Kheiron Mit: Kheiron, Leïla Bekhti, Gérard Darmon Eine wunderbare Komödie, ein warmherziger Familienfilm, ein kämpferisches Sozialdrama. Multitalent Kheiron erzählt die Biografie seiner eigenen Familie mit Witz, Verstand und Leidenschaft und macht daraus ein optimistisches Plädoyer für Liebe und Menschlichkeit: Als junger Jurastudent kämpft der Iraner Hibat auf Seiten der Kommunisten gegen die Macht des Schahs, wird inhaftiert und bleibt dennoch seinen Ansichten treu. Nach der Entlassung trifft Hibat die junge Krankenschwester Fereshteh. Es ist Liebe auf den ersten Blick, aber für ein unbekümmertes Leben zu zweit ist keine Zeit. Denn auf den Sturz der Monarchie folgt die Diktatur der Islamisten – und Hibat geht wieder in den Untergrund. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MO 19.12., 20.00 UHR 37 G E L I E B T U N D V E R D R Ä N G T SCHWARZER KIES BRD 1960, 111 Min., FSK: ab 18 Regie: Helmut Käutner Mit: Helmut Wildt, Ingmar Zeisberg, Hans Causa, Wolfgang Büttner Heimat, deine Düsternis. Ein Streitfall, ein Film, der aus diversen Gründen, die man mit dem Wort „Zensur“ bezeichnen müsste, rabiat nachgekürzt wurde. SCHWARZER KIES dramatisiert in knalligen „Noir“-Halbtönen die Auswirkungen der Besatzungstruppen, deren Tun und Lassen, auf die Bevölkerung des Hunsrückkaffs Sohnen – gemeint war damit Lautzenhausen, der nahegelegenen Hahn Air Base. Eine Generalabrechnung mit der BRD, deren hellsichtigem Zynismus wenig im Kino jener Jahre gleicht. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 20.12., 17.30 UHR 90 JAHRE Die Caligari FilmBühne, „ein Juwel unter den deutschen Lichtspielhäusern“ (Volker Schlöndorff), feiert Geburtstag. 1926 1955 2016 CALIGARI Am 21. Dezember 1926 eröffnete das Stummfilmtheater „Ufa im Park“ am Marktplatz, das seit 1980 Caligari heißt und heute das kommunale Kino in Wiesbaden ist. Kurzfilmprogramm Der Geburtstag ist zugleich der kürzeste Tag des Jahres. An diesem Tag wird in vielen Ländern der internationale Kurzfilmtag gefeiert. Kurzfilme präsentieren wir auch in unserem Jubiläumsprogramm, das viele Aspekte sowohl unseres Kinos als auch der damit ver bundenen 90 Jahre Filmgeschichte beleuchtet. Wir haben Gäste, die seit Jahren mit dem Caligari ver bunden sind und freuen uns ganz besonders, als Stargast Volker Schlöndorff begrüßen zu können, der uns einen Kurzfilm von Roman Polanski vorstellen wird. Außerdem präsentieren wir zwei kurze Stummfilme – eine frühe film ische Version von „Faust“ (eine echte Rarität) mit LiveMusikbegleitung von und mit Uwe Oberg und einen un terhaltsamen Film mit Leinwand-Lyrik von und mit Ralph Turnheim. Wer noch nicht erlebt hat, wie der Wortkünstler Filme urkomisch in Reimform begleitet, sollte sich das nicht entgehen lassen: Passend zur Weihnachtszeit erleben wir ihn mit den legendären Filmkomikern Oliver Hardy und Stan Laurel als Weihnachtsbaum-Verkäufer. Ebenfalls weihnachtlich wird es mit einem „Tom und Jerry“-Kurzfilm aus den 40er Jahren. Aber auch Avantgarde und Filmkunst ist im Jubiläums programm vertreten, und weitere wichtige Eckpunkte un seres Kinos wie Jugendarbeit, Inklusion und natürlich aus gewählte Kurzfilme der Festivals exground filmfest, goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films und der Werkstatt der jungen Filmszene, die seit Jahren das Caligariprogramm bereichern. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne und Deutsches Filminstitut − DIF e.V. MI 21.12. 19.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L CAFÉ SOCIETY USA 2016, 96 Min. engl. OmU (22.12.) DF (23.12. & 28.12.) FSK: beantragt Regie: Woody Allen Buch: Woody Allen Kamera: Vittorio Storaro Mit: Jesse Eisenberg Kristen Stewart Steve Carell Blake Lively Parker Posey Corey Stoll Jeannie Berlin 40 Das New Yorker Urgestein Woody Allen dreht mit 80 Jahren einen Film über das von ihm verachtete Hollywood. Doch wer denkt, der vierfache Oscarpreisträger bandle mit der verruchten Traumfabrik an, irrt natürlich. Der glamouröse Schauplatz in den späten 30erJahren dient nur als Einstieg in eine kuriose Dreiecks-Liebesgeschichte: Der junge Bobby kommt von New York nach Los Angeles, um in Hollywood Arbeit in der Filmbranche zu finden. Von seinem Onkel Phil Stern, einem mächtigen Agenten der Stars, unter dessen Fittiche genommen, erlebt James das Lebensgefühl der damaligen Zeit und kommt auch in Sachen Romantik nicht zu kurz. „Sarkastisch-ironische Dialoge, ein eleganter Jazzscore, Herzschmerz und amouröse Verwicklungen in edlem Setdesign – auch bei der romantischen Tragikomödie CAFÉ SOCIETY ist Woody Allen wieder einmal ganz in seinem Element. Und noch nie hat der vierfache Oscargewinner, der bei seinem 47. Kinofilm zum ersten Mal auf digitalem Material drehte, schönere Bilder auf die Leinwand gebracht als in diesem Eröffnungsfilm der 69. Filmfestspiele von Cannes 2016.“ filmstarts.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 22.12. 18.00 UHR FR 23.12. 20.00 UHR MI 28.12. 18.00 UHR film K Ü N S T L E R * I N N E N FLORENCE FOSTER JENKINS GB 2016, 111 Min. engl. OmU (22.12.) DF (23.12. & 28.12.) FSK: ab 0 Regie: Stephen Frears Buch: Nicholas Martin Kamera: Danny Cohen Musik: Alexandre Desplat Mit: Meryl Streep Hugh Grant Simon Helberg Rebecca Ferguson Nina Arianda Stanley Townsend 41 Mit MADAME MARGUERITE ODER DIE KUNST DER SCHIEFEN TÖNE von Xavier Giannoli entstand 2015 in Frankreich ein weiterer Film, der lose auf der Lebensgeschichte von Florence Foster Jenkins beruht. 2016 startet in Deutschland die Doku DIE FLORENCE FOSTER JENKINS STORY, die am 9. und 11.12. im Caligari zu sehen ist. Im selben Jahr entsteht das Biopic FLORENCE FOSTER JENKINS von Stephen Frears (HIGH FIDELITY, DIE QUEEN, PHILOMENA), in der er die letzten Monate der legendären Sopranistin, New Yorker Erbin und exzentrischen Persönlichkeit erzählt. Trotz ihres mangelnden Talents träumt sie davon, eine berühmte Opernsängerin zu werden. Ihr Lebensgefährte und Manager, St. Clair Bayfield, der ihr all die Jahre wohlmeinend die Wahrheit über ihren schiefen Gesang verschwiegen hatte, gerät plötzlich in arge Schwierigkeiten, als Florence beschließt, vor einem großen Publikum in der renommierten Carnegie Hall aufzutreten. „Die exzentrische Figur bietet eine Steilvorlage für Meryl Streep, die sie mit sichtlichem Vergnügen zur großartigen Glanzparade nutzt. Da capo!“ programmkino.de Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 22.12. 20.00 UHR FR 23.12. 17.30 UHR MI 28.12. 20.00 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 MAGGIES PLAN (MAGGIE‘S PLAN) USA 2015, 99 Min. DF, FSK: ab 0 Regie: Rebecca Miller Buch: Rebecca Miller Karen Rinaldi Kamera: Sam Levy Musik: Michael Rohatyn Mit: Greta Gerwig Julianne Moore Ethan Hawke Travis Fimmel 42 Rebecca Miller, die Tochter des Schriftstellers Arthur Miller, ist selbst eine großartige Autorin, dazu Malerin, Schauspielerin (ihr Kinodebüt hatte sie in Klaus Maria Brandauers GEORG ELSER) und erstklassige Regisseurin, die sich mit ihrem neuesten Film als weiblicher Woody Allen erweist – eine starbesetzte, turbulente und romantische Komödie über eine Dreiecksbeziehung, mit leichter Hand, brillanten Dialogen und intellektueller Schärfe inszeniert. Maggie, Mitte 30 und Single, arbeitet als Dozentin in New York, hat einen großen Freundeskreis und gelegentliche Affären. Zeit für ein eigenes Kind, beschließt sie. Ein Mann ist dabei in ihrem Leben allerdings nicht vorgesehen. Doch daraus entwickelt sich ein komplexes Bindungsgeflecht, in dem uns Greta Gerwig, Julianne Moore und Ethan Hawke mit sichtlichem Spiel-Vergnügen und einnehmendem Humor eine unermüdliche Neuorientierung der drei Protagonisten erleben lassen. Die Beziehungskomödie 2016! „Eine hochkarätig besetzte, spritzige und moderne Großstadtkomödie über die unplanbaren Zufälle im Leben und in der Liebe – pointiert, emotional, sehr unterhaltsam.“ programmkino.de Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 27.12. 17.30 UHR film B E S T O F 2 0 1 6 TONI ERDMANN D 2016, 155 Min. FSK: ab 12 Regie: Maren Ade Buch: Maren Ade Kamera: Patrick Orth Mit: Peter Simonischek Sandra Hüller Michael Wittenborn Thomas Loibl Trystan Pütter 43 Schon seit Jahren hat kein Film im Wettbewerb von Cannes mehr so lange Standing Ovations bekommen wie TONI ERDMANN. Maren Ade zeigte mit ihrem dritten Film, dass man eine höchst unterhaltsame Komödie drehen kann – und damit „trotzdem“ höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Unterhaltung und Kunst, Publikums- und Kritikererfolg müssen einander nicht ausschließen. Ausgezeichnet wurde sie so auch mit dem Preis der internationalen Filmkritik – und in Deutschland und Frankreich erreichte sie über eine Million Kinozuschauer, wobei der Film durch Mundpropaganda zum Dauerbrenner wurde. Winfried, ein sozialromantischer Alt-68er mit einem übergroßen Hang zu Scherzen, lebt allein mit seinem Hund. Seine einzige Tochter Ines jettet derweil um die Welt und arbeitet ehrgeizig an ihrer Karriere als Unternehmensberaterin. Als sein Hund stirbt, reist Winfried spontan nach Bukarest, um den Kontakt zu Ines wieder aufzunehmen. Doch zwischen Meetings, Businessempfängen und Hotelbars fühlt er sich schnell fehl am Platz, seine unentwegten Witze irritieren seine gestresste Tochter, und bald kommt es zum großen Krach. Da verwandelt Winfried sich in sein Alter Ego Toni Erdmann – mit schlechtsitzendem Anzug, Perücke, schiefem Gebiss und neuer Persönlichkeit mischt er sich kühn und voller Witz als ‚Coach ihres Chefs‘ in Ines‘ Berufsalltag. Es kommt zu einem offenen Schlagabtausch, der Vater und Tochter verblüffenderweise einander wieder näher bringt. Deutsches Filminstitut − DIF e.V. DI 27.12. 20.00 UHR MO 09.01. 20.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L LOVE & FRIENDSHIP IRL/NL/F 2016, 92 Min. engl. OmU (29.12. & 4.1.) DF (30.12. & 1.1.) FSK: ab 0 Regie: Whit Stillman Buch: Whit Stillman Kamera: Richard Van Oosterhout Musik: Benjamin Esdraffo Mit: Kate Beckinsale Chloë Sevigny Stephen Frey Xavier Samuel 44 Die britische Schriftstellerin Jane Austen („Stolz und Vorurteil“) zeigt uns in ihren Geschichten, unter welchem Druck bürgerliche Frauen im England des frühen 19. Jahrhunderts standen – vor allem, wenn sie keinen Mann hatten. LOVE & FRIENDSHIP basiert auf der als Briefroman verfassten Geschichte „Lady Susan“, die Austen 1794 schrieb, die aber erst posthum veröffentlicht wurde. Die schöne Witwe Lady Susan Vernon besucht das Anwesen ihrer Verwandtschaft, um dort die in der gehobenen Gesellschaft kursierenden, skandalträchtigen Gerüchte über ihre Affären auszusitzen. Während sie sich dort versteckt hält, schmiedet sie Pläne, um für sich selbst sowie für ihre heiratsfähige, aber widerwillige Tochter Frederica jeweils einen passenden Ehemann zu suchen und dadurch ihrer beider Zukunft zu sichern. Aber Lady Susan erregt die Aufmerksamkeit gleich dreier Männer: sowohl des jungen und attraktiven Reginald DeCourcy als auch des reichen, aber etwas einfältigen Sir James Martin sowie des äußerst gut aussehenden, jedoch verheirateten Lord Manwaring. Dieser Umstand verkompliziert die Angelegenheiten deutlich … „LOVE & FRIENDSHIP ist der lustigste und köstlich giftigste JaneAusten-Film, der je gemacht wurde [...].“ Empire Online Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 29.12. 18.00 UHR FR 30.12. 20.00 UHR SO 01.01. 18.00 UHR FR 30.12. 20.00 UHR film F I L M K U N S T A K T U E L L DIE REISE MIT VATER D 2016, 111 Min. FSK: ab 12 Regie: Anca Miruna Lazarescu Buch: Anca Miruna Lazarescu Kamera: Christian Stangassinger Musik: Ferenc Darvas Mit: Alex Margineanu Razvan Enciu Ovidiu Schumacher Susanne Bormann 45 REISE MIT VATER ist eine bewegende Geschichte und sie spielt in einem bewegten Jahr – 1968. Vor dem Hintergrund des „Prager Frühlings“ erzählt sie von Rumäniendeutschen aus Arad (Rumänien) – zwei ungleichen Brüdern und ihrem Vater – die sich auf eine Reise in die DDR begeben. Nach Wunsch des älteren Bruders soll dort durch eine Operation des lebensüberdrüssigen Vaters das Familiengleichgewicht wieder hergestellt werden. Doch als die Grenzen zurück in die CSSR durch sowjetische Panzer geschlossen werden und die Familie sich plötzlich in der BRD wiederfindet, stellt sich in der neuen Situation die universelle Frage: Ist das scheinbar zum Greifen nahe persönliche Glück wichtiger als die Familie? Das historische Roadmovie lässt den Zuschauer in einen faszinierenden Mikrokosmus eintauchen und zeigt neben den historischen Ereignissen rund um die Zerschlagung des „Prager Frühlings“ das Lebensgefühl dieser Zeit zwischen Freiheitsdrang und Angst vor der Zukunft. Kulturamt Wiesbaden – Caligari FilmBühne DO 29.12. 20.00 UHR FR 30.12. 17.30 UHR ZU GAST IM DEZEMBER 1.12. Das Versprechen – Erste Liebe lebenslänglich S. 5 Karoline Rüsch, langjährige Brieffreundin von Jens Söring und Anwältin 2.12. Sylvis Bumerang S. 7 Sylvia Bernhardt, Protagonistin Thomas Lawetzky, Regisseur Mitglieder des Filmteams 4.12. Breslau/Wrocław S. 8 Prof. Krzysztof Ruchniewicz, Willy Brandt-Zentrum Wrocław Achim Exner, ehem. OB von Wiesbaden und gebürtiger Breslauer Stefan Brauburger, Leiter der Redaktion Zeitgeschichte beim ZDF Andrzej Klamt, Filmautor und Regisseur 7.12. 1 ha 43 a S. 13 Monika Pirch, Filmemacherin Dr. Ralf Schaab, Bodenexperte Susanne Kridlo, Kuratorin Naturwissenschaft beim Museum Wiesbaden 9.12. Die Florence Foster Jenkins Story S. 16 Jan Rekeszus, Schauspieler 10.12. Jazz in Wiesbaden S. 17 Harald Kuntze, Regisseur 21.12. 90 Jahre Caligari S. 38/39 Volker Schlöndorff ORIGINALFassungen MIT UNTERTITELN (AUSWAHL) Englischsprachige OmU 14.12. Wiener Dog S. 30 19.12. Goldenes Gift S. 36 22.12. Café Society S. 40 22.12. Florence Foster Jenkins S. 41 29.12. Love & Friendship S. 44 Französischsprachige OmU 15.12. Alles was kommt S. 32 16.12. Die Tänzerin S. 31 (+ engl.) 16.12. Die Ökonomie der Liebe S. 33 19.12. Nur wir drei gemeinsam S. 37 Italienischsprachige OmU 5.12. Seefeuer S. 10 (+ engl.) Barrierefrei mit der App von Greta & Starks 5.12. Frühstück bei Monsieur Henri S. 9 10. / 20.12. Welcome to Norway S. 18 Unsere Kooperationspartner: Seniorenbeirat Wiesbaden Begeistern ist einfach. naspa.de/csr Wenn man das tun kann, was einem am Herzen liegt. Die Naspa fördert die Kunst und Kultur in ganz verschiedenen Bereichen, damit die Kulturszene in unserer Region lebendig und vielfältig bleibt.
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