33. Sonntag im Jahreskreis C Lesung aus dem Buch Maleachi (Mal 3, 19-20b) Seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: Da werden alle Überheblichen und Frevler zu Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben. Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung. Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 21, 5-19) In jener Zeit als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden. Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen, und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen, und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen. Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, so dass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern, und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen. Wenn man das Evangelium liest und an die jüngste Vergangenheit denkt, glaubt man, dass dieser Text im Jahr 2016 geschrieben wurde. „Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen…“ Kommen Ihnen beim Lesen dieser Zeilen nicht auch Bilder in den Sinn? Fotos aus den Medien, Berichterstattungen und vieles mehr? Eine Liedzeile von Johann Georg Neumark aus dem 17. Jahrhundert fasst zusammen, um was es in diesen Schriftlesungen und letztlich auch angesichts allen Leids in der Welt geht: „Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut.“ Und Jesus verspricht: „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ Wer nur den lieben Gott lässt walten und hoffet auf ihn allezeit, den wird er wunderbar erhalten in aller Not und Traurigkeit. Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut, der hat auf keinen Sand gebaut. Was helfen uns die schweren Sorgen, was hilft uns unser Weh und Ach? Was hilft es, dass wir alle Morgen beseufzen unser Ungemach? Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit. Sing, bet und geh auf Gottes Wegen, verricht das Deine nur getreu und trau des Himmels reichem Segen, so wird er bei dir werden neu. Denn welcher seine Zuversicht auf Gott setzt, den verläßt er nicht. Johann Georg Neumark Der heutige Sonntag steht ganz im Zeichen der heiligen Elisabeth von Thüringen, deren Gedenktag am 19. November gefeiert wird. In vielen Pfarren werden heute Rosen verkauft als Erinnerung an das sogenannte „Rosen-Wunder“: Als Elisabeth mit einem Korb voller Brot für die Armen vor ihrer Burg aufgehalten, zur Rede gestellt und gezwungen wurde, ihren Korb zu öffnen, fand man darin nur wohlduftende Rosen. Elisabeth war die Tochter des Königs Andreas II. von Ungarn und seiner Gattin Gertrud von Andechs. 1207 in Ungarn geboren, kam sie mit vier Jahren auf die Wartburg, wo sie von der Landgräfin Sophie, ihrer späteren Schwiegermutter, erzogen wurde. Vierzehnjährig wurde sie mit dem Landgrafen Ludwig IV. von Thüringen vermählt. Die glückliche Ehe dauerte allerdings nur sechs Jahre, denn 1227 starb Ludwig auf einem Kreuzzug. Eine tiefe Christusliebe hatte sie schon bisher erfüllt und in ihr die Liebe zur Einfachheit, zur Armut und zu den Armen genährt. Sie floh von der Wartburg, wo man ihre Art und ihre Sendung nicht verstand, und lebte in großer Armut. Sie konnte jedoch bei Marburg an der Lahn ein Spital gründen, das sie leitete und in dem sie die Arbeiten übernahm, die sonst niemand tun wollte. Sie selbst starb nach kurzer Krankheit in der Nacht vom 16. auf den 17. November 1231. Erst nach ihrem Tod wurde ihre Größe sichtbar. Kurz vor dem Ende des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ zeigt uns das Leben und Wirken dieser Frau, was es bedeutet, barmherzig zu sein: in den Armen Christus erkennen und ihm dienen. Nehmen wir uns an ihr ein Beispiel!
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