Pressemitteilung (PDF 7 KB)

IT-Gipfel: IG Metall fordert präventive und
bedarfsgerechte Qualifizierung
Die IG Metall dringt darauf, flächendeckende Aus- und Weiterbildungsangebote in den
Betrieben zu entwickeln, um alle Beschäftigtengruppen für eine Tätigkeit in der digitalen
Arbeitswelt fit zu machen. "Qualifizierung ist ein Thema, das Unternehmen und Beschäftigte
gleichermaßen angeht. Der Arbeitsort muss für alle zum Lernort werden", sagte Jörg Hofmann
am Donnerstag anlässlich des Nationalen IT-Gipfels in Saarbrücken.
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Eine präventive und bedarfsgerechte Qualifizierung sei die beste Beschäftigungssicherung in der
technischen Transformation. Deshalb müsse Lernen, Bildung und Weiterbildung während des
gesamten Erwerbslebens mit einem individuellen Rechtsanspruch für alle Beschäftigten verbunden
werden. „Wir brauchen einen Kulturwandel, damit der Anspruch auf berufliche Fortbildung als
öffentliches Gut selbstverständlich wird. Dazu gehört die Öffnung der Berufsschulen und der
Hochschulen für Weiterbildungsangebote wie auch die materielle Absicherung des Einzelnen für eine
zweite Ausbildung.“
Die Betriebe müssten sich jetzt der Aufgabe stellen, wie sie das Lernen am Arbeitsplatz fördern und
so allen Beschäftigten den Zugang zu neuem Wissen ermöglichen können, sagte Hofmann in einer
Diskussionsrunde mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft während des IT-Gipfels. „Die betriebliche
Mitbestimmung ist die wichtige Stellschraube, damit zeitgemäße Qualifizierungsangebote Realität
werden. Dazu sind aber mehr Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte in Form eines Initiativrechts
notwendig, um Weiterbildungsangebote einfordern zu können“, sagte Hofmann. „Industrie 4.0 kann für
alle Seiten zum Gewinn werden, wenn sie von einer veränderten Unternehmens-, Führungs- und
Arbeitskultur flankiert und unterstützt wird. Dies wiederum setzt eine lebendige Mitbestimmung und
Beteiligung der Beschäftigten in den Betrieben voraus.“
Als wichtigen Schritt in die richtige Richtung bewertete der IG Metall-Vorsitzende die
Handlungsempfehlungen der Arbeitsgruppe ‚Arbeit, Aus- und Weiterbildung‘ der Plattform Industrie
4.0, die sich aus Betriebsräten, Unternehmens- und Verbandsvertretern zusammensetzt und von der
IG Metall geleitet wird. Die Arbeitsgruppe empfiehlt, eine flexible und stetige Weiterbildung zu
ermöglichen, Bildungsbereiche zu verzahnen, sowie Testfelder und Kompetenzzentren stärker als
bislang für Qualifizierung zu nutzen.