PM "HRK-Präsident zur Situation in der Türkei: Unerträgliche

Pressemitteilung
HRK Hochschulrektorenkonferenz
Die Stimme der Hochschulen
17.11.2016
HRK-Präsident zur Situation in der Türkei:
Unerträgliche Eingriffe in die akademischen Freiheiten
Zu den jüngsten Entwicklungen an den Hochschulen in der Türkei sagte der Präsident der
Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Horst Hippler, heute in Berlin:
„Die deutschen Hochschulen verurteilen in schärfster Form die unerträglichen Eingriffe in die
Freiheit von Wissenschaft, Forschung und Lehre durch den türkischen Staat.
Der Druck auf die Hochschulen in der Türkei wächst seit Monaten. Schließung von 15
Universitäten, Entlassung von mehreren Tausend Hochschulmitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
Verhängung von Ausreiseverboten, Verhaftung von mehreren Hundert Hochschulangehörigen,
die Absetzung von frei gewählten Rektoren – die Liste der staatlichen Repressionen gegen
unsere türkischen Kolleginnen und Kollegen ist erschreckend lang. Ich fordere die Türkei auf,
die weltweit gültigen akademischen Freiheiten wieder herzustellen. Unabhängige Forschung,
angstfreies Lehren und Lernen und der offene Dialog dienen der gesellschaftlichen
Entwicklung, in Deutschland wie in der Türkei, und sind die Basis für die so wichtigen türkischdeutschen Wissenschaftsbeziehungen.
Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt der Türkisch-Deutschen Universität in Istanbul. Auch
dort ist es in den letzten Wochen zu politisch bedingten Entlassungen von Lehrpersonal
gekommen. Diese und weitere Repressionen gefährden die Grundlage dieses Projektes, in dem
sich 35 HRK-Mitgliedshochschulen engagieren. Eine Türkisch-Deutsche Universität, in der der
Schutz der akademischen Freiheiten nicht gewährleistet ist, ist undenkbar.
Gerade weil wir die Geschehnisse in der Türkei als gravierend einschätzen, wollen wir als
Stimme der deutschen Hochschulen in Abstimmung mit unseren europäischen Partnern das
Gespräch mit der türkischen Seite nicht abreißen lassen. Wir lassen unsere Kolleginnen und
Kollegen an den türkischen Hochschulen nicht allein.“
Hochschulrektorenkonferenz
German Rectors‘ Conference
Berlin
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Ansprechpartnerin:
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Zeichen:
44/2016