20 l Sport ZO/AvU Montag, 14. November 2016 Besser als der Leader EISHOCKEY Der EHC Dübendorf zeigte in Bülach nach einem verhaltenen Start eine starke Leistung und bezwang den Erstliga-Leader in einer lange Zeit offenen Partie gleich 5:1. «Das war ein starker Auftritt und ein verdienter Sieg», sagte Dübendorf-Coach Andrea Cahenzli nach dem letztlich klaren 5:1-Erfolg bei Erstliga-Tabellenführer Bülach. Sein Team habe zwar im Abschluss nicht restlos überzeugt, sei aber bissig gewesen und clever. Cahenzlis Urteil galt indes nicht für das erste Drittel. Was er in diesem gesehen hatte, wollte ihm nämlich nicht gefallen. Zu wenig hartnäckig und schnell hatten seine Mannen agiert und waren nach einem Abwehrfehler zu Recht in Rückstand geraten. «Die letzte Bereitschaft hat zunächst gefehlt», sagte der EHCD-Trainer. Allmählich fanden die Dübendorfer aber besser in die Partie. Sie begannen die Pace zu be stimmen und erarbeiteten sich noch im Startdrittel ein positives Schussverhältnis. Spätestens nach der ersten Pause und einigen lauten Worten des Trainers waren die Gäste die bessere Mannschaft, und schon bald schloss Falett eine schöne Kombination mit dem Ausgleichstor ab. Die Dübendorfer bestimmten das Geschehen auch weiterhin und bewegten sich gegen die taktisch geschickt agierenden Bülacher gut. Es dauerte aber bis kurz vor Drittelsende, bis der EHCD im Powerplay dank Stoob erstmals in Führung ging. Späte Entscheidung Im Schlussabschnitt dominierten die Glattaler die Partie nun gänzlich und schnürten das Heimteam in deren Zone teilweise regelrecht ein. Das Skore zu erhöhen vermochte Dübendorf jedoch lange Zeit nicht. Minuten vor Schluss mussten die Gäste gar froh sein, in Überzahl nicht gar den Ausgleich hinnehmen zu müssen. Bedanken konnten sie sich bei Keeper Trüb, der den Schuss des allein auf ihn zustürmenden Bülachers abwehrte. Erst in der vorletzten Minute machte der EHCD den Sack zu, als Blasbalg ins leere Tor traf. Die Tore von Barts und Seiler zum 5:1 waren gegen die nun aufsteckenden Unterländer nur mehr Zugabe. dh Biel mit Nerven aus Stahl CURLING Am internationalen Frauenturnier in Wetzikon gab es trotz des enttäuschenden Abschneidens der Weltmeisterinnen einen Schweizer Sieg. Dafür verantwortlich war der CC Biel Touring um Melanie Barbezat. Wie so oft entschied am 25. Internationalen Frauen-Curlingturnier in Wetzikon der letzte Stein. Die Spielerinnen von Biel Touring hatten der erfahrenen An drea Schöpp eine zwar schwierige, aber machbare Aufgabe gestellt. Doch der deutsche Skip scheiterte an dieser. Ihr Stein curlte zu stark und hängte an einem anderen an, sodass er nicht in besserer Position zu liegen kam als derjenige von Biel. Der 7:5-Finalsieg für die Schweizerinnen stand fest, das gemeinsame Freudentänzchen konnte beginnen. «Stolz und glücklich» sei sie nach diesem Triumph, sagte Skip Melanie Barbezat. Obwohl ihre Equipe nicht zum engsten Favoritenkreis gehört hatte, sei sie mit der Hoffnung auf den Turniersieg angereist. Ausschlaggebend dafür, dass es auch klappte, sei das Funktionieren des Teams sowie die gute Kommunikation untereinander gewesen. «Zudem sind wir in jeder Situation ruhig geblieben und haben bis zum Schluss gekämpft», sagte Barbezat. Wundersame Aufholjagd In der Tat hatten die Bielerinnen auf dem Weg zum Turniersieg mehr als nur eine heikle Situation zu meistern gehabt. Nach ihrer Startniederlage gegen die jungen Dübendorferinnen um Skip Chantal Bugnon hatten sie mit vier Erfolgen zwar noch souverän den Viertelfinal erreicht. In diesem setzten sie sich in einer umstrittenen Partie gegen Italien (Frederica Appolonio) aber erst im Zusatzend durch. Wundersamer war indes die Wende im Halbfinal gegen die Tschechinnen mit Skip Anna Kubeskova. Die Bielerinnen la- gen bereits 5:8 im Rückstand, als ihnen im achten End ein Dreierhaus gelang und sie danach ohne letzten Stein auch das Zusatzend für sich entschieden. Und schliesslich bewies der CC Biel Touring auch im Final Nerven, als er gleich zweimal einen ZweiPunkte-Rückstand umgehend wettzumachen vermochte. Schwache Weltmeisterinnen Während der CC Bern (Corina Mani) ebenfalls überzeugte und den Einzug in den Final nur knapp verpasste, scheiterten die weiteren Schweizer Teams bereits in der Vorrunde. Eine grosse Enttäuschung stellte dies insbesondere für den CC Flims dar. Die amtierenden Weltmeisterinnen um Skip Binja Feltscher zeigten kurz vor der EM eine schwache Leistung und schieden als Gruppendritte ebenso aus wie die ebenfalls als Sieganwärterinnen angetre tenen Russinnen (Victoria Moiseeva). Die Dübendorferin Irene Schori kam dabei krankheitshalber nur am Samstag zum Einsatz. Vorzeitig beendet war das Turnier auch für die Teams mit Skips aus der Region. Die Lokalmatadorinnen des CC Wetzikon mit Skip Elena Stern gewannen wie der CC Dübendorf zwei ihrer fünf Spiele, was beiden nicht zum Einzug in die Viertelfinals reichte. «Es ist nicht so gelaufen, wie wir wollten», sagte Stern. Sie hätten zwar über weite Strecken gute Leistungen gezeigt, diese aber nicht immer bis zum Ende durchziehen können. «Es fehlt nicht viel, um solche Spiele zu unseren Gunsten drehen zu können», ist die Adetswilerin indes überzeugt. Ähnlich erging es der aus demselben Ort stammenden Skip Alisha Mathis. Als Skip des CC Schaffhausen bezwang sie zwar EM-Medaillengewinner Finnland (Oona Kauste) und Kubeskova, schied aber dennoch aus und war damit nicht zufrieden. «Gegen Weltklasse-Gegnerinnen machen halt manchmal kleine Dinge einen grossen Unterschied», sagte Mathis. Daniel Hess Konstanz fehlte EISHOCKEY Erstligist Wetzikon verlor die spannende, unterhaltsame und torreiche Partie in Arosa nach einem Zweitore vorsprung noch mit 6:7. Für die knappe 6:7-Niederlage der Wetziker in Arosa das Fehlen einiger Akteure als Grund herbeizuziehen, wäre falsch. Vielmehr war der Auftritt des EHCW einfach zu unkonstant; zuweilen liessen Spieldisziplin und Abwehrverhalten zu wünschen übrig. Die Erstliga-Partie begann animiert: Nach nur 20 Sekunden bezwang Amstutz den Wetziker Keeper Neuenschwander im Alleingang zum 1:0. Die Antwort der Gäste folgte prompt. Pons verwertete einen Abpraller von Goalie Kunz zum 1:1-Ausgleich, und nur 51 Sekunden später traf Veseli gar zur 2:1-Führung für die Wetziker, indem er von einem Abpraller von der Bande hinter dem Tor profitierte. Es kam aber noch besser für die Gäste, als Bachmann in der 11. Minute auf 3:1 erhöhte. Danach überstand das Ritsch-Team einige Strafen schadlos und vermochte den Zweitorevorsprung in die erste Pause zu retten. Nach der starken Leistung im Startdrittel wähnten sich die Wetziker offensichtlich in Sicherheit und kamen unkonzentriert aus der Kabine. Dies wurde von den Bündnern umgehend bestraft. Innert weniger Minuten glichen sie das Skore aus. Arosa macht Wende perfekt Während Vesely und Pons danach klarste Chancen vergaben, schlossen die Schanfigger einen Konter nach einer halben Stunde erfolgreich ab und lagen erstmals in Führung. Der zuvor schon angeschlagene Neuenschwander liess sich danach durch Scherrer im Tor ersetzen. Immerhin vermochten die Wetziker sogleich mit einem sehenswert herausgespielten Powerplay-Tor zum 4:4 durch Trippel zu reagieren, doch Arosa gelang bei einem Konter die erneute Führung zum 5:4. Die Wetziker Abwehr verhielt sich dabei einmal mehr zu passiv. Im letzten Abschnitt ging das Schützenfest weiter. Jeweils noch zweimal trafen die beiden Teams. Die Wetziker drückten in den Restminuten auf den abermaligen Ausgleich, doch vermochten sie die knappe 6:7-Niederlage nicht mehr abzuwenden. mwe Fokussiert bis zur letzten Sekunde: Melanie Barbezat, der Skip des siegreichen CC Biel Touring, schickt einen Stein auf die Reise. Ungefährdeter ZSC, Harlachers Torpremiere Defensiv starke Lakers EISHOCKEY Eine erfolgreiche Runde für die Zürcher NLA-Teams: Die ZSC Lions bezwangen Biel klar 5:1, der EHC Kloten setzte sich bei den SCL Tigers 4:2 durch. EISHOCKEY Die Rapperswil-Jona Lakers zeigten sich beim 3:0-Heimsieg über Red Ice Martigny defensiv absolut auf der Höhe und feierten so den zweiten Zu-null-Sieg der NLB-Saison. Eine bessere Rückkehr ins Tor der Lakers hätte sich Janick Schwendener nicht wünschen können. Der 24-Jährige war im Sommer zu den St. Gallern gewechselt, um mehr Spielpraxis zu erhalten als in der NLA bei Bern und zuvor Davos, wo er jeweils die klare Nummer 2 war. Doch auch am Obersee musste er zunächst mit der Ersatzrolle vorliebnehmen. Und nachdem er in seinem dritten Spiel als Starting-Goalie mit Patzern massgeblich zur 3:4-Pleite bei Zug Academy beitrug, hatte er den Kredit bei Trainer Jeff Tom- Die ZSC Lions feierten gegen den EHC Biel einen ungefährdeten 5:1-Heimsieg – schon nach 17 Minuten stand es 3:0. Zweimal innerhalb von 24 Stunden verschliefen die Seeländer den Start. Gegen die SCL Tigers am Freitag liess Goalie Jonas Hiller in den ersten zehn Minuten gleich die ersten zwei Schüsse auf sein Tor passieren. In Zürich stand es bereits nach sechs Minuten 2:0 für die Lions. Zwei der ersten vier Schüsse fanden den Weg an Hiller vorbei ins Netz. Damit war schon mehr als eine Vorentscheidung gefallen. Vor über 9000 Zuschauern im Hallenstadion erwiesen sich die Gäste zu keiner Reaktion in der Lage. Die erste gute Torchance für Biel bot sich Marc-Antoine Pouliot erst in der 18. Minute. linson vollends verspielt. Inklusive Cup musste Schwendener neunmal in Folge zuschauen, ehe er gestern wieder einmal eine Einsatzgelegenheit erhielt – um Michael Tobler, der sich zuletzt in Hochform zeigte, eine Verschnaufpause zu ermöglichen. Die Chance genutzt «Die Situation war nicht neu für mich», meinte Schwendener. Er habe einfach weiter hart an sich gearbeitet. «Denn ich wusste: Irgendwann werde ich wieder eine Chance erhalten.» Gestern kam sie – und er nutzte sie, um Werbung zu machen. Schwendener strahlte von Beginn an viel Ruhe und Sicherheit aus. Am Schluss standen 31 Paraden zu Buche, womit sein erster Shutout im Lakers-Dress perfekt war. su Robert Pfiffner Wenig später gelang dem Heimteam in Überzahl das 3:0. Die ZSC Lions nützten die ersten beiden Powerplay-Chancen gleich zu Toren. Und nach dem Fehraltorfer Mike Künzle am Freitag gelang mit Inti Pestoni (3:0) auch dem zweiten temporär vom Team-Trainingsbetrieb ausgeschlossen gewesenen Akteur ein persönliches Erfolgserlebnis. Schlegel verpasst Shutout Bei den Zürcher hütete anstelle des Pfäffikers Lukas Flüeler sein Ersatz Niklas Schlegel wieder einmal das Tor und verpasste dabei nur knapp den Shutout. Erst in der 59. Minute musste er das Tor zum 1:5 einstecken. «Das kann passieren», sagte er. Insgesamt war der 22-Jährige mit seiner Leistung zufrieden. Schlegel freute sich über das Vertrauen des Trainers Hans Wallson und strich auch das gute Verhältnis zu seinem direkten Konkurrenten auf der Torhüterposition, Flüeler, heraus. Trotz dem problemlosen Samstagabend gab es auch bei den ZSC Lions nicht nur freudige Gesichter. Roman Wick, der Topskorer der Zürcher (20 Punkte in 21 Spielen), kehrte nach einem Check gegen den Kopf von Matthias Joggi im ersten Drittel wegen der Anzeichen auf eine Hirnerschütterung nicht mehr aufs Eis zurück. Gerber als Rückhalt Nach zuletzt zwei Niederlagen kehrte der EHC Kloten beim 4:2-Erfolg über die SCL Tigers auf die Siegesstrasse zurück. Die Unterländer verspielten dabei eine zwischenzeitliche 2:0-Führung, vermochten sich dann aber wieder zu steigern. Besonders im Fokus der Partie standen die beiden Torhüter Martin Gerber (31 Paraden) und Ivars Punnenovs (28 Paraden) sowie Klotens Verteidiger Edson Harlacher. Der 20-jährige Harlacher, ein Schweizer mit Wurzeln bis nach Angola, erzielte nach 52 Minu- ten zum 3:2 sein erstes NLA-Tor. Sein Weitschuss von der blauen Linie verdiente die Bezeichnung «Sonntagsschuss» am Samstagabend. Die Emmentaler haderten mit den Referees, die vor diesem entscheidenden Treffer und im Getümmel vor dem Langnauer Tor ein Foul am Topskorer Chris DiDomenico übersahen. «Der Schiedsrichter hatte nicht seinen besten Tag. Da hat Kloten dieses Mal Glück gehabt», sagte dazu SCL-Stürmer Claudio Moggi stellvertretend. Entscheidung durch Shore Die Tigers kämpften während der gesamten Partie mit viel Leidenschaft. Es fehlte indessen das Glück, das ihnen am Freitagabend beim Auswärtssieg in Biel noch beigestanden hatte. DiDomenico und Nüssli vergaben im Finish vorzügliche Ausgleichschancen. 47 Sekunden vor Schluss stellte Klotens Drew Shore mit einem Schuss ins leere Langnauer Tor den Sieg der «Flieger» sicher. sda/zo
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