Call for Papers Was macht Geschichtsmuseen zukunftsfähig?

Call for Papers
26. Fachgruppentag Geschichtsmuseen im Deutschen Museumsbund
am 10. – 12. November 2016 in Hamburg, Museum für Hamburgische
Geschichte
Was macht Geschichtsmuseen zukunftsfähig?
Sollen wir es Krise nennen oder existenzielle Bedrohung? Während die
Kunstmuseen häufig als kulturelle Leuchttürme hervorgehoben werden und
ihr Imagefaktor für die Stadt hoch geschätzt wird, fehlt den historischen
Museen vielfach dieser Rückhalt in der Kulturpolitik und den Feuilletons.
Junge, gebildete Menschen treffen sich zu Kulturgenuss und Pflege sozialer
Kontakte bei Kunstausstellungen, aber wo sind sie in den historischen
Museen? Die zunehmende Ausbildung von innovativen Spezialmuseen und
Gedenkstätten seit den Neunziger Jahren ist für den schleichenden
Bedeutungsverlust ebenso verantwortlich wie die mangelnde finanzielle
Unterstützung durch Träger und Sponsoren. Die tiefgreifende Veränderung
der Gesellschaft durch den Zuzug anderer Kulturen,
Urbanisierungsprozesse, Globalisierung und die Digitalisierung unserer
Kommunikation sind Faktoren, mit denen sich insbesondere die
Stadtmuseen auseinandersetzen müssen.
Doch was ist, wenn das historische Museum des Ortes nicht mal mehr 10%
der Bürger erreicht? Was ist, wenn die Relevanz dieser Institutionen – deren
Wurzeln vielfach im 19. Jahrhundert liegen – nicht gesehen wird oder nicht
sichtbar ist oder heute vielleicht eine ganz andere ist? Was macht die
historischen Museen wiederum zu Institutionen und Orten von Relevanz?
Was macht sie zu unverzichtbaren, lebendigen Orten? Was macht sie
zukunftsfähig – und was sind die Faktoren für die Zukunftsfähigkeit?
Wir möchten in eine ernstzunehmende Diskussion zu diesen existenziellen
Fragen gehen. Unbequeme Fragestellungen und die Sicht von außen auf
unsere Institution sind notwendig und sollen sich im Tagungsprogramm
niederschlagen. Was sind die Erwartungen an die historischen bzw. StadtMuseen? Ist z. B. die Dauerausstellung als Format überhaupt noch
zeitgemäß? Sind wir als Museumsleute auf Grund unserer Ausbildung
überhaupt noch in der Lage, den zukünftigen Ansprüchen an unsere
Institution gerecht zu werden?
Von Interesse sind sowohl grundsätzliche Beiträge als auch konkrete
Beispiele aus der Museumsarbeit, in denen eine These reflektiert wird. Die
Beiträge sollen sich als Impulsvorträge von ca. 15 -20 Minuten verstehen.
Fahrtkosten und Spesen können leider nicht übernommen werden. Bitte
melden Sie sich mit einem Exposé zu Ihrem Vortrag und einer Kurzbiografie
bis zum 1. Juli 2016 bei:
Dr. Claudia Gemmeke
Stadtmuseum Berlin
Poststraße 13–14
10178 Berlin
[email protected]
Tel. 030 24002-127
oder
Dr. Susanne Sommer
Kultur- und Stadthistorisches Museum Duisburg
Johannes-Corputius-Platz 1
47049 Duisburg
[email protected]
Tel. 0203 283 2656