Datum: 09.11.2016 Die Botschaft 5312 Döttingen 056/ 269 25 25 www.botschaft.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'364 Erscheinungsweise: 3x wöchentlich Themen-Nr.: 150.002 Abo-Nr.: 1092093 Seite: 6 Fläche: 131'611 mm² Befreiende 40 Jahre Bildung und Propstei Das Bildungszentrum in der ehemaligen Niederlassung der Benediktiner von St. Blasien feiert. Die Bildungsleiterin hält Rückblick. Claudia Mennen WISLIKOFEN - Mit dem Motto «40 Jah- re unglaublich befreiend» feiert die Römisch-Katholische Landeskirche im Aargau im Jahr 2016 das 40-jährige Bestehen der Propstei Wislikofen als Ort von Bildung und Begegnung und die Arbeit der dazugehörigen Fachstelle der Erwachsenenbildung. Nirgendwo sonst in der Schweiz leistete sich eine Kantonalkirche eine solch profilierte Bildungsarbeit und stellt dazu bereitwillig materielle Ressourcen zur Verfügung. Entstanden in der Aufbruchsstimmung des Zweiten Vatikanischen Konzils und deren ortskirchlichen Umsetzungsbemühungen durch die Synode 72 fokussierte die kirchliche Bildungsarbeit des Aargaus während vier Jahrzehnten «Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen..., besonders der Armen und Bedrängten aller Art» (Gaudium et Spes 1). Wie kam es zu dieser engagierten, in der Praxis verwurzelten Bildungsarbeit? Wie veränderte sie sich durch die 40 Jahre hindurch? Welchen Beitrag leistet die Propstei Wislikofen und die Fachstelle in der Kirche und in der Gesellschaft von morgen? Das Jubiläum der Fachstelle «Bildung und Propstei» bietet Gelegenheit, auf den beschrittenen Weg zurückzuschauen und sich gleichzeitig den Herausforderungen der Zukunft zu stellen. Die Anfänge der Propstei als Bildungshaus Im Jahr 1976 eröffnete die Römisch-KaDr. theol. Claudia Mennen, Leiterin Bildung und Propstei. tholische Landeskirche in der Propstei Wislikofen, dem ehemaligen Benediktinerkloster und der Aussenstelle des Klosters St. Blasien, ein Bildungshaus. Der Weg bis dahin war jedoch lang. Der Bericht mit Antrag an die Röm.-Kath. Synode des Kantons Aargau betreffend ein Kreditbegehren von 2,4 Millionen Schweizer Franken für die Errichtung eines Bildungszentrums in der Propstei Wislikofen liest sich wie ein Krimi. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 63372124 Ausschnitt Seite: 1/3 Bericht Seite: 6/18 Datum: 09.11.2016 Die Botschaft 5312 Döttingen 056/ 269 25 25 www.botschaft.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'364 Erscheinungsweise: 3x wöchentlich Schon 1954 wurde über die Schaffung grosser Mehrheit zugestimmt. Das jahrelange Seilziehen um ein Bileiner Stätte der Begegnung für Erwach- sene diskutiert. Eine Arbeitsgemein- dungszentrum der Aargauer Katholischaft nahm sich dieser Idee an und ver- kinnen und Katholiken fand damit ein suchte, sie in die Tat umzusetzen. Leider glückliches Ende. Der Arbeitsgemeinlange Zeit vergeblich. Im Jahr 1963 wurde die Arbeitsgemeinschaft auf die alte, baufällige Propstei aufmerksam. Ein Antrag auf der Frühjahrssynode der Röm.Kath. Landeskirche Aargau 1964 wurde schaft von 1953, den Befürwortern trotz abschlägigen Synodenbescheids, sowie den Mitgliedern der Studienkommission von 1966 gebührt noch heute grosser nische Konzil, welches vor allem in seinem Dekret über das Apostolat der Laien mehrmals auf die grosse Bedeutung der weltanschaulich-religiösen Weiterbildung hinwies, erwies sich für die Befürworter bald als kraftvolle Hilfe. So konnte die Ablehnung des Projektes Propstei Wislikofen durch die Synode eine neue Initiative nicht verhindern. Im Frühjahr 1966 erhob die Synode den eingereichten Antrag, die Schaffung eines Bildungszentrums sei durch eine vom Synodalrat einzusetzende Kommission intensiv zu bearbeiten, zum Beschluss. Laien. Ihre Initiative war eine Bewegung von unten, die den Wert der Bildung im Kontext der kirchlichen Aufbrüche des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Synode 72 richtig einschätzte. Dank für ihre Beharrlichkeit und Leijedoch abgelehnt. Das Zweite Vatika- denschaft gegenüber der Berufung der Jahrelanges Seilziehen mit glücklichem Ende Im Herbst 1966 nahm die Studienkom- mission ihre Arbeit auf. Im Frühjahr 1968 wurde der Antrag gestellt, eine Finanz- und Baukommission einzusetzen, die die Umsetzung des Bildungshauses in der Propstei Wislikofen vorantreibe. Die Kommission argumentierte im Antrag: «Innerhalb und ausserhalb der Kirche besteht heute die Überzeugung, dass weltanschaulich-religiöse Weiterbildung des katholischen Christen ein Erfordernis der Zeit und der Zukunft ist. Wir können und müssen uns dieser Aufgabe stellen. Sollten wir uns dieser unserer Pflicht entschlagen, so würden wir ungezählten Mitmenschen die so dringende erwünschte Möglichkeit zu tiefgreifenden Themen-Nr.: 150.002 Abo-Nr.: 1092093 Seite: 6 Fläche: 131'611 mm² kirchenpolitischen Aufwind des Zweiten Vatikanischen Konzils war die Propstei angehalten, zuerst Weiterbildungsveranstaltungen kirchlicher Organisationen und Verbände zu beherbergen und in zweiter Linie ein eigenes Weiterbildungsprogramm anzubieten. Drittens sollten auch andere Organisationen Platz in der Propstei erhalten. Erster Leiter des neuen Bildungszentrums Propstei Wislikofen wurde Dr. Martin Simonett. Kirchliche Bildung von der Propstei zum Kanton Gleichzeitig lässt sich in der Errichtung des kantonalen Bildungszentrums Wislikofen ein sehr gelungenes Beispiel von produktiver Zusammenarbeit im dualen Kirchensystem der Schweiz entdecken, das bis heute segensreich für eine lebendige Aargauer Kirche auf der Höhe der Zeit wirkt. Symbolisch steht die Rettung der alten baufälligen Propstei und ihre Umnutzung zu einem Haus der Be- Innerhalb kurzer Zeit empfanden kirchliche Verbände mit ihrer Orts- und Kantonalstruktur sowie Räte und Gruppen aus Pfarreien und Kirchgemeinden die Propstei als ihr liturgisch-spirituelles und pastoral-inspirierendes Zuhause. Die Begeisterung für eine Kirche, die sich als Volk Gottes und als Gemeinschaft auf dem Weg versteht, die Mitberatung, Mitverantwortung und Mitentscheidung der Laien fordert und fördert, gab dem Bildungshunger Nahrung. gegnung und Bildung für den Umbau der Kirche im Geist des Konzils: eine Kirche, die sich als pilgerndes Volk Gottes versteht, sich den Menschen zuwendet und ihren Dienst in der Welt ernst nimmt. Die grosse Nachfrage führte zum Ausbau der Bildungsarbeit im Kanton. Vier regionale Stellen entstanden, die das Angebot des Bildungshauses ergänzen und unterstützen sollten. Grundkurse in den Regionen sollten durch Aufbaukurse im Bildungsarbeit im Aufwind Mit dem Zweiten Vatikanum hat die katholische Kirche bewusst eine andere Rolle zur modernen Gesellschaft ge- Bildungshaus ergänzt werden. Es gab von Anfang an die Option des prozesshaften Lernens sowie die Entscheidung, dass Bildung ein emanzipatorischer Prozess ist, der nachhaltig und vor Ort seine besten Ergebnisse zeitigt. sucht und diese Veränderung theologisch begründet. Sie akzentuiert eine solidarische Zeitgenossenschaft mit allen Men- Schwerpunkte und Themen ändern sich schen, besonders mit den «Armen und Im Laufe von 40 Jahren stand die AusrichBedrängten aller Art». Sie legitimiert tung der Fachstelle immer wieder auf dem die Pluralität von sprachlichen und kul- Prüfstand. Wie die Zeichen der Zeit aufgeturellen Ausdrucksformen des Glaubens griffen werden können und wie sich aktuin der Liturgie. Sie betrachtet das Gewis- elle Fragen in den Inhalten eines Bildungssen des Einzelnen, das auch als irriges programms spiegeln, ist bis heute ein heGewissen seine Würde nicht verliert, als rausfordernder Transformationsprozess. Gesprächen und echter menschlicher Begegnung vorenthalten.» (Bericht der Studienkommission 1968) Vor 40 Jahren wurden erstmals inteAm 28. Mai 1973 legte die Baukom- den Knotenpunkt der Gemeinsamkeit mission «Propstei Wislikofen» der Früh- zwischen Christen und Nichtchristen ressierte Laien zur Auseinandersetzung jahrssynode der Aargauer Landeskirche und damit als die eigentliche Drehschei- mit Theologie und Bibel eingeladen. Sie einen detaillierten und gutbegründeten be des Dialogs. sollten aktiv das kirchliche Leben ge1976 wurde die Propstei als «Haus stalten, an pastoralen Fragen partizipie«Bericht und Antrag für die Errichtung eines Bildungszentrums in der Propstei der Aargauer Katholiken» eröffnet, al- ren und am Verkündigungsauftrag der Wislikofen» vor. Diesem wurde mit sehr lerdings von vornherein mit der Opti- Kirche mittragen. Pfarreiräte wurden on, auch «Organisationen weltanschau- gegründet, ökumenische Fragen diskulich neutraler Natur» offen zu stehen. Im Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 63372124 Ausschnitt Seite: 2/3 Bericht Seite: 7/18 Datum: 14.11.2016 Die Botschaft 5312 Döttingen 056/ 269 25 25 www.botschaft.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'364 Erscheinungsweise: 3x wöchentlich Themen-Nr.: 150.002 Abo-Nr.: 1092093 Seite: 1 Fläche: 89'576 mm² Kirche findet an der Basis statt und lebt «Unglaublich befreiend» hat das Motto des 40-Jahr-Jubiläums der Propstei als Bildungszentrum gelautet. I I II 1 111 11 1111 11111111111 11111 1 1 l 1111111111 11 Die Wisliker Gruppe mit den vollen und leeren Netzen bei der Präsentation. WISLIKOFEN (fi) - Vom Seetal bis zum werde von der Kirchenleitung ignoriert, gagement. wurde beklagt. Dabei lebe die Kirche am Zum Beispiel Sulztal, Fricktal, Seetal Ort oder gar nicht. In Rheinsulz ist die alte Margreten-KaZum Beispiel Hermetschwil pelle renoviert worden. Das Kleinod am Im Reusstal-Dorf Hermetschwil gibt es Jakobsweg wurde mit neuem Leben genicht nur einen kiaxstmkturierten Pfar- füllt. Das Angebot, das von der Gruppe reirat, sondern auch eine aus drei Frauen vorgestellt wurde, reicht von Musikanbestehende Liturgiegruppe. Die Frauen lässen, Offenem Singen und Meditatihaben 2003 ihre dreijährige Ausbildung on bis zu einem kirchlich getrimmten Zum Beispiel Wislikofen- Rtimikon An Halbtagswanderung und Diskussi- begonnen, nutzen eine Supervision und Halloween. Eine weitere Gruppe aus onsabend hat sich eine Gruppe das Wun- betreiben laufend Weiterbildung. Alle dem Fricktal schilderte die Heilsamder vom See Genezareth vorgenommen sechs Wochen feiern sie mit der Pfarrei keit autobiografischen Schreibens. Da und nach den leeren und vollen Net- einen Wortgottesdienst mit Kommunion. war von der Vermittlung eines neuen zen an Tägerbach und Rhein gefragt. Die Einsätze sind mit dem jeweiligen Ge- Gottesbildes die Rede. Man könne geAuf der erfolgreichen Seite wurden un- meindeleiter abgesprochen, sind fester wissermassen schreibend vom Menschter anderem Synergien zwischen Pfarrei Bestandteil des Liturgieplans und wer- lichen zum Göttlichen gelangen. Da war und Propstei, das Bestehen zweier akti- den von der Kirchenpflege unterstützt. gar ein eindrückliches Glaubenszeugnis ver Liturgiegruppen, die Sonntagsfeiern Die Gläubigen haben sich nicht nur an zu hören. mit den Kleinen und die verhältnismässig das Frauentrio am Altar gewöhnt - AusInnovativ und dennoch bodenständig grosse Zahl Aktiver in der kleinen Pfar- wärtige kommen zum Gottesdienst. Der sei die Bruder-Klausen-Pfarrei Meisterrei erwähnt. Bisweilen schien aber das sehr initiativen Gruppe ist es allerdings schwanden, war zu hören. Die Gruppe Kummervolle fast zu überwiegen: Ausge- auch nicht gelungen, vermehrt junge aus der jungen Pfarrei im Seetal hatte hebelte Pfarrerwahl und Sakramenten- Leute in die Kirche zu locken. Dennoch Formalismus und vieles mehr. Die Basis ermutigen sie auch Frauen und Männer anderer Pfarreien zu einem solchen En- Fricktal sind sie gekommen, die Gruppen, welche sich ihr Rüstzeug für die Pfarreiarbeit geholt hatten. Sie haben über ihre Erfahrungen berichtet und gezeigt, dass Kirche auch dort gedeihen kann, wo nicht Sonntag für Sonntag ein Profi am Altar steht. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 63400497 Ausschnitt Seite: 1/2 Bericht Seite: 11/18 Datum: 14.11.2016 Die Botschaft 5312 Döttingen 056/ 269 25 25 www.botschaft.ch Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 8'364 Erscheinungsweise: 3x wöchentlich Themen-Nr.: 150.002 Abo-Nr.: 1092093 Seite: 1 Fläche: 89'576 mm² Lokale Verankerung Gemeindeammann Hein Rohner uberbrachte Dank, Gluckwunsch und ein kleines Geschenk der Gemeinde Wishkofen Er lobte das gute Einvernehmen und meinte «Der Gemeinderat steht hinter der Propstei und ist stolz auf sie.»Alice Fischer doppelte als Prasidentin der Kirchenpflege nach Wie das der Kirchgemeinde zugesicherte Nutzungsrecht an Kirche und Propsteiraumen gehandhabt wird, hange von der jeweiligen Leitung Kirchenratspräsident Luc Humbel anerkennt die Bildungsarbeit in der Propstei. Gemeindeammann Hein Rohner betont die gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Propstei. ein Bruder-Klausen-Rad gebaut und die teils nach innen, teils nach aussen lens. Sie dankte Claudia Mennen fur ihr gerichteten Speichen mit «Stille», «Liebe», «Geborgenheit» und «Freiheit» benannt. Feiernde und Gratulanten Bildungsleiterin Claudia Mennen hat die Gäste empfangen. Die Bildungsarbeit im Haus und in den Regionen scheue sich auch nicht vor kritischen Erwachsenenbildner Kurt Adler mit Kindern von der Ein-Eltern-Woche. des Hauses ab. Dass es diesbezuglich har- Tönen und Themen Immer wieder gelinge es aber zu zeigen, wie viel in und mit dieser Kirche möglich ist. Die Propstei sei gewissermassen das gelebte Selbstverständnis der Landeskirche, stellte Kirchenratspräsident Luc Hum- moniert, bekraftigte sie mit einem Blumenstrauss und herzlichen Dankesworten an Claudia Mennen. Der Anlass von gestern Sonntagabend wurde vom Musik-Trio «Amal» nutgestal- bel fest. Sie sei wertvoll für Glaubende und Suchende. Nicht zuletzt mit Blick auf das Haus meinte Humbel, das historische Erbe erheische Respekt. Er zoll- tet Die Musikerin und die beiden Musiker gingen jeweils spontan auf die vorgetragenen Erfahrungsbenchte ein Das te sowohl jenen, die das Zentrum gegründet haben, und jenen, die es seither führen, Anerkennung. Regionalleiterin Gabriele Tietze freute sich, dass die Synode für die Propstei eine neue Wärmepumpen-Heizung bewilligt hat. Für sie persönlich sei die ehemalige Benediktiner-Niederlassung ein Ort des Wohlfüh- Bildungsleiterin Claudia Mennen mit Trio, das vornehmlich Musik aus dem Balkan, Zigeuner- und Klezmerklange zu bieten hat, bekam begeisterten Applaus. Fur das Wohlbefinden nicht weniger wichtig waren die Häppchen aus der Küche und Wirken und entbot beste Wünsche für das vielgestaltige Dessert zum Schluss. die Zukunft. dem Geschenk der Wisliker. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 63400497 Ausschnitt Seite: 2/2 Bericht Seite: 12/18
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