Aus- und Weiterbildung Fachwissen und Installations-Know-how für das Marketing nutzen (Teil 5) Verkauf einer Kaffeemaschine Im Tagesgeschäft einer Elektroinstallationsfirma gibt es viele Situationen, wie eine aktive Kundenbindung erreicht werden kann. Dies geschieht einfach und parallel zum Tagesgeschäft. Dabei steht meistens die Person vor Ort bei Kunden im Mittelpunkt. Zusatzgeschäfte ohne Marketingkosten sollte jedes Elektrogeschäft betreiben. Im schlechtesten Moment steigt die Kaffeemaschine aus. Beim Reinigen der Maschine stellt Frau B. fest, dass diese in einer Wasserlache steht. Kurz vor dem Wochenende und es ist Besuch angesagt. Zum Glück hat Familie B. noch eine kleine Kapselmaschine im Keller, welche sie jeweils in die Ferien mitnimmt. Das Wochenende ist gerettet. von Frau B. beantwortet die Mitarbeitende kompetent. Frau B. entschliesst sich schliesslich für den Kauf einer neuen Maschine. Sie erhält das Versprechen, dass die Maschine spätestens innert 24 h direkt durch den Lieferanten zu ihr nach Hause geliefert wird. Ebenfalls erhält sie das Angebot, dass ein Servicemonteur vorbeikommt und die Maschine in Betrieb nimmt und erklärt Reparatur oder neue Maschine? Am Montag eilt Frau B. zum nahen Discounter. Man muss diese «einschicken ins Werk», meint der Verkäufer. Begutachtung und Porto lohnen sich bei einer 10-jährigen Maschine nicht. Frau B. entschliesst sich zum Kauf einer neuen, ein «Vollautomat». Der Verkäufer zeigt ihr die Auslage und stellt ihr die Maschinen anhand der Gestellschilder vor. Ablesen könnte ich die Schilder auch selber, denkt sich Frau B. Die Fragen kann der Verkäufer kaum beantworten, deshalb nimmt sie die defekte Maschine wieder mit. Fachmann für Haushaltgeräte Auf der Fahrt nach Hause erinnert sich Frau B. an ein Elektrounternehmen, das auf den Verkauf von Haushaltgeräten spezialisiert ist. Ihr Mann hat sie einmal beiläuffig auf die Firma aufmerksam gemacht. Die Mitarbeitende der Firma rät Frau B. ebenfalls, die Maschine nicht mehr zu reparieren. Gleichzeitig fragt sie diese nach den Vorstellungen und Anforderungen an die neue Maschine. Fragen Jura Kaffeevollautomat Impressa XF50. – und dies für einen kleinen pauschalen Betrag. Frau B. verzichtet auf diese Leistung und nimmt die Maschine selbst in Betrieb. Die alte wird sie bei einem Entsorgungsmarkt abgeben. Versprechen gehalten Als Herr B. am nächsten Morgen um Uhr das Haus verlässt, steht die Maschine bereits vor der Tür. Der Kurierdienst des Grossisten hat diese in den frühen Morgenstunden dort deponiert. Bereits am Mittag kann also Familie B. den Kaffee aus der neuen Maschine geniessen. Fazit Ein Blick ins Internet überzeugt Frau B. vollends, den richtigen Weg gewählt zu haben. Beim Discounter hätte die Maschine nicht weniger gekostet. Die Rechnung des Elektrounternehmers muss sie innerhalb von 30 Tagen begleichen, beim Discounter wäre Barzahlung notwendig gewesen. Einmal mehr stellen wir also fest, dass es dem Elektrounternehmer durchaus möglich ist, Haushaltgeräte zu konkurrenzfähigen Preisen zu liefern. Was aber noch viel mehr wiegt, ist die Tatsache, dass Kunden nicht nur günstige Geräte, sondern auch eine fachmännische Beratung wünschen. Elektrounternehmen sollten ihr Geschäft doch auf diese Kunden ausrichten und den Discountern jene Kunden überlassen, die keine Beratung wünschen oder brauchen. Familie B. ist jedenfalls überzeugt vom Fachhandel und wird die Firma sicher weiterempfehlen bzw. ihre «Kaffeemaschinengeschichte» weitererzählen. Diese Gratiswerbung kann jede Firma sehr gut gebrauchen. Diese gehört zudem zu den besten und effektivsten Werbemitteln. ■ Elektrotechnik 10/13 | 87
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