€ Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 Österreich Allgemeine und berufliche Bildung Band 2 des Anzeigers für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 enthält 28 einzelne Länderberichte. Der Anzeiger baut auf den neuesten quantitativen und qualitativen Nachweisen auf, um die wichtigsten, kürzlich durchgeführten und aktuellen politischen Maßnahmen jedes EU-Mitgliedstaats vorzustellen und zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf den Entwicklungen seit Mitte 2015 liegt. Er ergänzt daher die vorhandenen Informationsquellen zur Beschreibung der nationalen Bildungsund Ausbildungssysteme. Die Länderberichte sind wie folgt strukturiert: Abschnitt 1 bietet einen statistischen Überblick über die wichtigsten Indikatoren für die allgemeine und berufliche Bildung. Abschnitt 2 identifiziert kurz die größten Stärken und Herausforderungen des Bildungs- und Ausbildungssystems des jeweiligen Landes. Abschnitt 3 befasst sich mit den Bildungsausgaben sowie mit demografischen und kompetenzbezogenen Herausforderungen. In Abschnitt 4 wird der Schwerpunkt auf frühe Schulabgänger, frühkindliche Bildung und Betreuung sowie auf Grundkompetenzen als wichtige Bereiche im Kampf gegen Ungleichheit und zur Förderung der Inklusion gelegt. Abschnitt 5 handelt von den Maßnahmen zur Modernisierung der Schulbildung und deckt unter anderem den Lehrberuf sowie digitale Kenntnisse und Sprachkenntnisse ab. In Abschnitt 6 werden Maßnahmen zur Modernisierung der Hochschulbildung diskutiert. Abschnitt 7 deckt schließlich die berufliche Aus- und Weiterbildung und die Förderung der Erwachsenenbildung ab. Das Manuskript wurde am 15. September 2016 fertiggestellt. ec.europa.eu/education/monitor ӦSTERREICH 1 1. Schlüsselindikatoren EU-Durchschnitt Ӧsterreich 2012 2015 2012 2015 7,8% 7,3% 12,7% 11,0% 26,1% 38,7% 36,0% 38,7% ET-2020-Benchmarks Frühe Schul- und Insgesamt Ausbildungsabgänger (18-24 Jahre) Abschluss im Tertiӓrbereich (30-34 Jahre) Insgesamt Frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung (FBBE) (ab 4 Jahren bis zum Anfangsalter der Schulpflicht) Anteil der Fünfzehnjährigen mit schwachen Leistungen in: 94,3% 11 94,0% 14 93,2% 11 94,3% 14 Lesen 19,5% : 17,8% : Mathematik 18,7% : 22,1% : Naturwissenschaften 15,8% : 16,6% : 90,6% 86,9% 75,9% 76,9% 14,2% 14,4% 9,2% 10,7% 5,0% 5,0% 14 5,0% 4,9% €8 831 €9 199 13 : : 13 €10 254 €10 467 13 : : 13 €11 934 €11 996 13 : : 13 6,2% 5,5% 11,6% 10,1% Beschäftigungsquote von Absolventen nach Bildungsgrad (20-34 Jahre, Ausscheiden aus dem ISC ED 3-8 (insgesamt) Bildungssystem 1-3 Jahre vor dem Referenzjahr) Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen ISC ED 0-8 (insgesamt) (25-64 Jahre) Andere Kontextindikatoren Ӧffentliche Ausgaben für Bildung als Prozentsatz des BIP Investitionen in Bildung Ausgaben für öffentliche ISC ED 1-2 und private ISC ED 3-4 Einrichtungen pro Lernendem in € KKS ISC ED 5-8 Im Inland geboren Frühe Schul- und Ausbildungsabgänger (18-24 Jahre) Im Ausland geboren Abschluss im Tertiӓrbereich (30-34 Jahre) 17,7% 19,0% 24,9% 19,0% Im Inland geboren 26,7% 41,0% 36,7% 39,4% Im Ausland geboren 24,2% 33,2% 33,8% 36,4% 89,4% 83,7% 69,7% 70,8% 93,8% 90,3% 81,5% 81,9% Beschäftigungsquote von ISC ED 3-4 Absolventen nach Bildungsgrad (20-34 Jahre, Ausscheiden aus dem Bildungssystem 1-3 Jahre vor dem ISC ED 5-8 Referenzjahr) Incoming-Mobilität von Absolventen (Bachelor) Lernmobilität Incoming-Mobilität von Absolventen (Master) 13,3% 13 16,2% 13 15,4% 14 18,5% 14 14,p 5,5% 13 5,9% 14 13,6% 13 13,9% 14 Quellen: Eurostat (siehe Abschnitt 9 für weitere Einzelheiten); OECD (PISA). Anmerkungen: Daten beziehen sich auf den gewichteten EU-Durchschnitt, der je nach Quelle eine andere Zahl von Mitgliedstaaten umfasst; b = Bruch in der Zeitreihe, d = Definition variiert, p = vorläufig, u = geringe Zuverlässigkeit, 11 = 2011, 13 = 2013, 14 = 2014. Weiterführende Informationen in dem betreffenden Abschnitt von Band 1 (ec.europa.eu/education/monitor). Abbildung 1. Position im Vergleich zur stärksten (äußerer Ring ) und schwächsten (Zentrum) Leistung Quelle: Berechnungen der DG Bildung und Kultur, anhand von Eurostat-Daten (Arbeitskräfteerhebung 2015) und OECD (PISA 2012) Hinweis: Alle Werte bewegen sich zwischen einem Maximum (höchste Leistungsstufe, veranschaulicht durch den äußeren Ring) und einem Minimum (niedrigste Leistungsstufe, veranschaulicht durch das Zentrum der Abbildung). Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 2 ÖSTERREICH 2. Schwerpunkte Die Quote der frühen Schulabgänger ist deutlich besser als im EU-Durchschnitt, und die Teilnahme an frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung nahm zu. Nationale und internationale Tests zeigen auf, dass Defizite bei den Grundkompetenzen bestehen und dass Bildungsergebnisse stark durch sozioökonomische Faktoren und den Migrationshintergrund beeinflusst werden. Die Umsetzung der Bildungsreform von November 2015 hat begonnen. Zusätzliche Ressourcen kommen von einer Bankenabgabe. Österreich ergreift verschiedene Maßnahmen, um die Integration der großen Anzahl an neu angekommenen Flüchtlingen in die allgemeine und berufliche Bildung zu sichern. Vor dem Hintergrund der erhöhten Studierendenzahlen setzt der Universitätsentwicklungsplan 2016-2021 strategische Ziele und legt den Schwerpunkt auf besseres Lehren, doch die verfügbaren Mittel reichen für die identifizierten Bedürfnisse nicht aus. Die Teilnahme an der beruflichen Aus- und Weiterbildung ist hoch, und es werden relevante Kompetenzen vermittelt. Kasten 1: Die länderspezifische Empfehlung zur allgemeinen und beruflichen Bildung im Rahmen des Europäischen Semesters 2016. Die länderspezifischen Empfehlungen (LSE) im Rahmen des Europäischen Semesters 2016 – für Österreich (Rat der Europäischen Union 2016) – enthielten eine Empfehlung zur allgemeinen und beruflichen Bildung: Ergreifen von Maßnahmen zur Verbesserung der Bildungsergebnisse benachteiligter junger Menschen, insbesondere jener mit Migrationshintergrund. 3. In Bildung investieren, um Herausforderungen im Hinblick auf Demografie und Kompetenzen zu begegnen Die allgemeinen Staatsausgaben für Bildung als Anteil des BIP blieben im Zeitraum 2011-2014 mit 5,0 % stabil.1 Dies entspricht in etwa dem EU-Durchschnitt für 2014 von 4,9 %. Die Ausgaben für Bildung als Anteil der Staatsausgaben insgesamt sind etwas zurückgegangen (von 9,9 % im Jahr 2013 auf 9,6 % im Jahr 2015) und liegen etwas über dem EU-Durchschnitt von 9,2 %. Eine spezielle Bankenabgabe dürfte in den nächsten 4 Jahren 1 Mrd. EUR generieren; diese Mittel sind komplett für die Bildung bestimmt. 750 Mio. EUR werden verwendet für die weitere Erhöhung der Zahl der Ganztagsschulen auf 225 000 bis 2021. 50 Mio. EUR sind Gründungskapital für eine Innovationsstiftung für Bildung, 100 Mio. EUR sollen verwendet werden für die Schaffung von 5000 zusätzlichen Studienplätzen für angewandte Wissenschaften und zusätzliche 100 Mio. EUR für die Unterstützung der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung. Österreich gibt weniger aus für Vorschulbildung als andere EU-Länder (OECD 2015: Tabelle B1. 1a), aber die Ausgaben auf anderen Niveaus der Allgemeinbildung sind über dem EU-21Durchschnitt. Nordische Länder geben im Vergleich mehr aus für das Volksschulniveau, aber deutlich weniger auf Sekundarniveau. Die Ausgaben Österreichs für die Hochschulbildung liegen wiederum unter denjenigen der Mehrheit vergleichbarer EU-Länder. 1 Quelle: Eurostat, Allgemeine Staatsausgaben nach Ausgabendatenbank (COFOG) . Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 ӦSTERREICH 3 Österreich strebt eine Reform der Governance im Bildungsbereich an, durch die die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen dem Bund und den Bundesländern effizienter und effektiver gestaltet werden soll. Um Verbesserungen in der Hochschulbildung zu erzielen, würden erhebliche zusätzliche Mittel benötigt. Da in allen Haushaltskapiteln Einsparungen erforderlich sind, sind zusätzliche Mittel zur Umsetzung der geplanten Reformen nur in sehr begrenztem Umfang verfügbar. Das Bildungsministerium hatte das zweite Jahr in Folge Schwierigkeiten, laufende Kosten für (staatseigene) Schulgebäude zu decken. 4. Ungleichheiten abbauen und Inklusion fördern Die Quote der frühen Schulabgänger ging 2015 in Österreich weiter zurück und erreichte 7,3 %. Dies liegt deutlich unter dem EU-Durchschnitt von 11 % und dem nationalen Europa-2020-Ziel, das 9,5 % beträgt. Die Quoten für Jungen und Mädchen unterscheiden sich nur um einen Prozentpunkt – eine der niedrigsten Geschlechterdifferenzen der EU. Es ist fast viermal wahrscheinlicher, dass Migranten früh von der Schule abgehen, als dies bei im Inland geborenen Schülern der Fall ist (19 % im Vergleich zu 5,5 %). Tatsächlich besteht diese Herausforderung aber nicht nur bei Migranten der ersten Generation, sondern auch bei der zweiten Generation, d.h. Menschen, die selbst in Österreich geboren wurden, deren Eltern aber aus dem Ausland stammen. Deutschkenntnisse sind ein zentrales Problem. Die internationale Schulleistungsstudie der OECD (PISA) für 2012 zeigte, dass der Anteil von Schülern mit schlechten Ergebnissen im Lesen über dem EU-Durchschnitt lag (19,5 % im Vergleich zu 17,8 %). Sie veranschaulichte auch den relativ großen Einfluss des sozioökonomischen Hintergrunds auf Bildungsergebnisse. Nationale Kompetenzprüfungen bestätigten die Resultate der internationalen Studie. Eine Standardüberprüfung für alle Zehnjährigen, die in März 2016 veröffentlich wurde, zeigte, dass 4 von 10 Schülern nicht in der Lage waren, einen kurzen Text zu lesen und/oder vollständig zu verstehen (13 % gar nicht und 25 % nur teilweise) und deshalb nicht die nationalen Leseverständnisziele erfüllen.2 Die allgemeinen Ergebnisse verbesserten sich um 23 Punkte auf einer Skala von 500 im Vergleich zum Referenzjahr 2010. Die Ergebnisse des PISA-Tests 2012, die einen zweijährigen Bildungsrückstand für Migranten der ersten Generation zeigten und nur etwas bessere Ergebnisse für Migranten der zweiten Generation, wurden auch von der neuesten nationalen Standardprüfung für Deutsch bestätigt. Ein Viertel der Zehnjährigen mit Migrationshintergrund erfüllt nicht die nationalen Bildungsstandards, gegenüber 10 % der im Inland geborenen Schüler. Ein weiteres Drittel erfüllt die Standards nur teilweise, gegenüber weniger als 10 % der im Inland geborenen Schüler. Auch nach Anpassungen zur Berücksichtigung des sozioökonomischen Hintergrunds bleibt der Unterschied groß (BIFI 2016). 2 Diese Prüfung verlangte auch von den Schülern, einen Text zu reproduzieren, und prüfte Hören und Sprachverstehen sowie Grammatik. Insgesamt 29 % hatten gute Ergebnisse in allen vier Bereichen, 25 % in mindestens drei Bereichen und 14 % in zwei Bereichen. Allerdings erfüllten 17 % nicht die Mindestanforderungen. Siehe https://www.bifie.at/system/files/dl/BiSt_UE_D4_ 2015_Bundesergebnisbericht.pdf. Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 4 ÖSTERREICH Abbildung 2. Nationale Prüfung 2015 – Deutsch 100% Anteil der Schüler/innen, 90% B1 – die Hauptpunkte verstehen 80% 70% A2 – kurzer einfacher Text 60% 50% A1 – das Kompetenzniveau nicht bestehen 40% 30% NMS = Neue Mittelschule - nicht-akademische Sekundarschule 20% 10% 0% NMS AHS Hören NMS AHS Lesen NMS AHS Schreiben AHS = Allgemeine Höhere Schule - akademische Sekundarschule (Unter- und Oberstufe) Quelle: BIFIE BIST-Ü E8 (2013) Bundesergebnisbericht Im Jahr 2014 besuchten 94 % der Schüler zwischen 4 Jahren und dem Einschulungsalter Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE); dies entspricht dem EU-Durchschnitt von 94,3 %. Die Zahl der Kinder unter 3 Jahren, die FBBE-Angebote besuchen, steigerte sich zwischen 2009/2010 und 2014/2015 um etwa 50 % auf 30 558 (Kaindl/Schipfer, 2015). Im November 2015 verabschiedete die österreichische Regierung ein Reformpaket, um diese Herausforderungen anzugehen. Die FBBE ist bereits jetzt für Fünfjährige obligatorisch und kostenlos, und die Regierung kündigte eine Ausweitung der Teilnahmepflicht auf Vierjährige an, mit der Möglichkeit nach drei Monaten auszusteigen, wenn keine besondere Unterstützung benötigt wird. Die für die Umsetzung benötigte Einigung mit den Bundesländern wurde jedoch noch nicht erzielt. Die Erstausbildung der FBBE-Mitarbeiter wird in das System der Berufsbildenden Höheren Schulen integriert; diese Schulen wurden neu in die ISCED-2011-Kategorie Kurzstudiengang/Tertiärbereich eingeordnet. Die verbesserte pädagogische Ausbildung wird sowohl den Umgang mit 4- bis 6-Jӓhrigen als auch die Betreuung von 0- bis 3-jӓhrigen abdecken. Die reformierte FBBE-Mitarbeiterausbildung wird jedoch nicht zum Bachelor- und Masterniveau erhoben, wie von Österreichs Sozialpartnern verlangt (Salzer B. 2015). Die Reform von November 2015 umfasst auch die Entwicklung allgemeiner Standards und sowie eines gemeinsamen Qualitätsrahmens mit den Bundesländern bis Ende 2016. Das erste Gesetzespaket, das den Bildungsreformplan 2015 implementiert, wurde im Juni 2016 angenommen. Es führt eine Übergangsphase ein, die das letzte FBBE-Pflichtjahr mit den ersten 2 Volksschuljahren verbindet. Dies würde flexiblere Übergänge und den Austausch von Informationen zwischen FBBE und Volksschulen ermöglichen. Das Hauptziel ist, Defizite früh festzustellen, mit besonderem Fokus auf der Sprache, um geeignete Strategien zur Unterstützung der betroffenen Kinder zu entwickeln. Die Gesetzgebung gibt Volksschulen auch mehr Selbstständigkeit; so können sie Klassen bilden, die zwei oder mehr Stufen umfassen, und in den ersten drei Volksschulklassen andere Bewertungsmethoden anwenden als einfache numerische Noten. Ein anderes wichtiges Element besteht darin, das Lernen der Unterrichtssprache zu stärken, und zwar für die, die Deutsch nicht zu Hause sprechen. Die Forschung zeigt, dass neben einem frühen Eingreifen auch hochwertige Ganztagsschulen ein wirkungsvolles Instrument zur Verbesserung der Bildungsergebnisse von Schülern aus benachteiligten Verhältnissen sind. Ganztagsschulen mit systematisch integriertem Vor- und Nachmittagsunterricht haben sich hier als besonders effektiv erwiesen. Die Anzahl der Ganztagsschulplätze ist zwischen 2007 und 2014 von 76 979 auf 140 102 gestiegen, d. h. sie hat sich fast verdoppelt. Ungefähr 40 % der Schulstandorte bieten Ganztagsbeschulung, aber nur 5 % Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 ӦSTERREICH 5 dieser Schulen sind integrierte Schulen (OECD 2015). Österreich verfügt bereits über ein 375 Mio. EUR umfassendes Investitionsprogramm, um die Anzahl der Ganztagsschulen zwischen 2015 und 2019 zu erhöhen. Zusätzliche 750 Mio. EUR von der Bankenabgabe werden in den nächsten Jahren verfügbar gemacht, doch bislang haben die Bundesländer nicht alle zugeteilten Mittel verwendet. Kasten 2: Die große Anzahl Bildungsherausforderung. an neuen Migranten und Flüchtlingen ist eine 88 912 Menschen beantragten 2015 in Österreich Asyl, dreimal so viele wie 2014. Im Jahr 2015 waren 9331 unter 18 Jahren, 663 davon unter 14. Dies stellt eine Zunahme um das Fünffache dar (Statistiken des Bundesministerium für Inneres). Der Zufluss an Flüchtlingen ging in den ersten 5 Monaten 2016 auf 22 435 zurück, von denen 540 unter 14 Jahren und 2426 zwischen 14 und 18 Jahren waren. Mehr als 9000 Schüler (etwa 1 % der gesamten Schulpopulation) in Pflichtschulen zu integrieren, ist eine Herausforderung, insbesondere da sich Flüchtlinge üblicherweise in städtischen Gebieten konzentrieren, mit Fokus auf Wien. Die verfügbaren Plätze reichen nicht überall aus, weshalb zusätzliche Klassen gebildet werden müssen. Und nicht alle Einrichtungen, insbesondere auf dem Land, haben die nötigen Kompetenzen, um Deutsch als Zweitsprache zu lehren und Schüler aus verschiedenen kulturellen Hintergründen zu integrieren. Sie haben auch keine Erfahrung im Umgang mit traumatisierten Kindern. In verschiedenen Phasen ist besondere Aufmerksamkeit notwendig: 1. Kinder unterhalb des Pflichtschulalters müssen FBBE-Angebote besuchen, um sie auf die Schule vorzubereiten; 2. Kinder in der Pflichtschule brauchen Unterstützung beim Deutschlernen und beim Aufholen in anderen Fächern; 3. junge Menschen über dem Pflichtschulalter brauchen Unterstützung, um eine Berufsausbildung zu absolvieren oder ihren Bildungsweg fortzusetzen; 4. junge Erwachsene brauchen ebenfalls Unterstützung beim Deutschlernen, damit sie motiviert sind, eine Berufsausbildung zu beginnen bzw. ihre Kenntnisse aufzufrischen. In allen Phasen ist das Vertrautwerden mit den lokalen Kulturnormen Teil des Lern- und Integrationsprozesses. Junge Menschen mit Migrationshintergrund so früh wie möglich in die FBBE integrieren, ist ein klares Politikziel in Österreich. Dies umfasst auch Überzeugungsarbeit bei Eltern, die zögern, ihre Kinder einzuschreiben. Zurzeit werden 73 Projekte entwickelt und umfassende Modelle für Sprachunterstützung evaluiert. Zusätzliche Maßnahmen sind u.a. Lehrerausbildung, Informationen über Deutsch als Zweitsprache, Unterricht in der Erstsprache und spezifische Sprachunterstützung in der beruflichen Aus- und Weiterbildung (Nationales Reformprogramm 2016). Junge Flüchtlinge mit elementarem Bildungsbedarf nach dem Schulpflichtalter (15 Jahre und darüber) in die Bildung zu integrieren, ist eine besondere Herausforderung. Die Gesetzgebung erlaubt Schulen generell nicht, Schüler oberhalb des Pflichtschulalters in den Unterricht zu integrieren. Allerdings können Schüler mit genügend Deutschkenntnissen ein freiwilliges zehntes Jahr der allgemeinen Pflichtschule besuchen. Mit dem Schuljahr 2016/17 wurde die Sprachunterstützung von den Pflichtschulen auf die Oberstufe der Sekundarschulen ausgeweitet. 2 Mio. EUR werden zur Finanzierung von Übergangsstufen in Berufsschulen und allgemeinbildenden Sekundarschulen bereitgestellt, die es Flüchtlingen erlauben, bei den Sprachkenntnisse und sonstigen Kompetenzen aufzuholen. Die österreichischen Schulen bemühen sich auch darum, dass Migranten in ihren Herkunftssprachen unterrichtet werden. 33 016 Schüler besuchten 2014/2015 solchen Unterricht –, ungefähr genauso viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Lehrkräfte ging um 5 % auf 400 zurück. Die Lehrkräfte unterrichteten in 27 Sprachen, am häufigsten in Türkisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Albanisch. Wie andere europäische Länder hat Österreich einen Mangel an Sprachlehrern. Wien muss beispielsweise kurzfristig 108 Lehrer für Deutsch als Zweitsprache einstellen. Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 6 ÖSTERREICH Acht von neun Bundesländern haben insgesamt 45 dedizierte Übergangsstufen für Flüchtlinge eingerichtet. Um 1000 Menschen zu helfen, plant Wien, in der zweiten Jahreshälfte 2016 private Schulen zu gründen, die öffentliche Einrichtungen außerhalb der Bürozeiten nutzen. Ein klarer Fokus des neuentwickelten Lehrplans für die Begrüßungsklassen besteht darin, die Unterrichtssprache zu erlernen. Allerdings stehen auch Englisch, Geschichte, Geografie, Mathematik und anderes auf dem Lehrplan. Die geschätzten zusätzlichen Kosten für 900 Schüler sind 2 Mio. EUR pro Jahr. Das sind 20 % der 24 Mio. EUR, die 2015 für Integration zur Verfügung gestellt wurden. Der österreichische Rechnungshof hat analysiert, wie das österreichische Bildungssystem mit Schülern mit Migrationshintergrund zurechtgekommen ist (Rechnungshof 2013/6). 2015 überprüfte er, inwieweit Maßnahmen zur Umsetzung der von ihm ausgesprochenen Empfehlungen ergriffen wurden. Er stellte fest, dass das Bildungsministerium nur wenige der Empfehlungen implementiert hat, während Wien als Region alle der – zahlenmäßig sehr viel begrenzteren – Empfehlungen erfüllt hat (Rechnungshof 2016/5). In einem neuen Bericht über die Neue Mittelschule (NMS) stellte der österreichische Rechnungshof Fortschritte bei einigen Punkten fest, z. B. bei der Evaluierung und der Verringerung der Ausgaben. Angemahnt wurde aber unter anderem eine bessere Kooperation zwischen den NMS und akademischen Sekundarschulen. Ein wichtiges Merkmal dieser Reform sind die Stärkung des individualisierten Lehrens und Lernens sowie die Unterstützung der Lehrkräfte in wichtigen Fächern (Deutsch, Fremdsprachen und Mathematik) durch eine zusätzliche Lehrkraft im Klassenraum („Team Teaching“). Diese zusätzlichen Lehrkräfte sollen von den akademischen Sekundarschulen rekrutiert werden, die das akademische Profil der NMS verbessern und den Übergang zur Oberstufe der Sekundarbildung erleichtern sollen. Allerdings hat es sich als schwierig erwiesen, genügend akademische Sekundarschullehrer zu finden, da im System etwa 1000 Lehrkräfte fehlen. Diese Funktion wird daher von Lehrkräften für die Unterstufe der Sekundarbildung ausgefüllt, die keine Hochschulausbildung als Lehrer haben. Die Regierung versucht, die Bundesländer dazu zu motivieren, den Prozess der Rekrutierung von Lehren aus akademischen Schulen energischer voranzutreiben, indem sie die Kosten für unzureichend qualifizierte Mitarbeiter nicht erstattet. Obwohl bei der Bewertung der Einführungsphase der NMS keine erheblichen Verbesserungen bei den Bildungsergebnissen festgestellt wurden, zeigen nationale Statistiken, dass mehr Schülerinnen und Schüler zur Oberstufe wechseln als dies bei der vorherigen Hauptschule der Fall war. Selbst wenn diese Schülerinnen und Schüler die erste Klasse der Oberstufe häufiger wiederholen, gibt es immer noch einen Nettogewinn (österreichischer Bildungsbericht 2016). 38,7 % der Schülerinnen und Schüler mit besonderen pädagogischen Bedürfnissen besuchen Sonderschulen. Der Rest erhält entweder Sonderschulunterricht in Regelschulen oder besucht Regelschulen und erhält weiter individuelle Betreuung. Die Quote variiert zwischen 18,8 % und 54 % je nach Bundesland. Es wurden „Inklusive Regionen“ gebildet, um bessere Lehrprozesse für die Integration von Schülern mit besonderen Bedürfnissen in Regelschulen zu erproben. Diese Pilotprojekte sollen es der Bundesregierung, den Bundesländern und den Gemeinden ermöglichen, ein detailliertes Entwicklungskonzept zu vereinbaren, das bis 2020 umgesetzt werden soll. Im Ausbildungsprogramm für Lehrkräfte 2015 ist die inklusive Pädagogik Teil des Lehrplans für alle künftigen Lehrkräfte. Ein neuer Lehrplan sieht ein Pflichtmodul zur staatsbürgerlichen Bildung vor, das das Themengebiet „Geschichte und Sozialkunde“ ergänzt. Dieser Kurs wird in der sechsten Klasse beginnen und in allen Schularten durchgeführt, und zwar ab dem Schuljahr 2016/2017. Dies soll insbesondere junge Bürgerinnen und Bürger darauf vorbereiten, von ihrem Wahlrecht ab 16 Gebrauch zu machen. Pädagogische Hochschulen werden dies unterstützen, indem sie Fortbildungsveranstaltungen anbieten. 5. Modernisierung der Schulbildung Die Verantwortung für die allgemeine Schulpflicht in Österreich ist aufgeteilt zwischen der Bundesund der Landesebene. Die Volksschulen und die nichtakademischen Sekundarschulen werden von den Ländern organisiert, die akademischen Sekundarschulen (Unter- und Oberstufe) vom Bundesministerium für Bildung. Diese Teilung wurde vom österreichischen Rechnungshof und in Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 ӦSTERREICH 7 internationalen Studien (OECD 2016) als kompliziert kritisiert, da sie das System schwer kontrollierbar und nicht immer effizient macht. Eine 2013 umgesetzte umfassende Reform der Lehrkräfteausbildung (PädagogInnenausbildung NEU) gilt für alle neuen Volksschullehrer ab dem Schuljahr 2015/2016 und für alle neuen Sekundarschullehrer ab dem Schuljahr 2016/2017. Der institutionelle Unterschied zwischen Pädagogischen Hochschulen, die für die Ausbildung von Volksschullehrern und einigen Sekundarschullehrern verantwortlich waren, und Universitäten, die den Rest der Sekundarschullehrer und alle Lehrer der Oberstufe ausgebildet haben, blieb erhalten. Allerdings sind beide Arten von Einrichtungen jetzt verpflichtet, eng bei der PädagogInnenausbildung auf Sekundarniveau zusammenzuarbeiten. Die Ausbildungsreform soll die Unterrichtsqualität steigern, indem sowohl die akademische als auch die praktische Ausbildung künftiger Lehrkräfte verbessert wird. Ab 2029 wird ein Masterabschluss Einstellungsvoraussetzung für alle Lehrkräfte sein. In der Zwischenzeit können sie sofort anfangen zu unterrichten, müssen aber ihren Masterabschluss innerhalb von 5 Jahren nachholen. Hierdurch wurde die Lehrkräfteausbildung bereits vereinheitlicht; praktisch wird sich dies jedoch erst ab 2020 auswirken. Die Digitalisierung ist generell gut in die österreichischen Strategien integriert. Im Bericht über den Stand der Digitalisierung in Europa 2016 wird Österreich ein schnellerer Fortschritt als bei anderen EU-Ländern bescheinigt. Allerdings nutzen österreichische Lehrkräfte nicht genügend digitale Werkzeuge. Gemäß dem Nationalen Bildungsbericht Österreich 2015 verwenden fast alle Lehrkräfte (90 %) – ungeachtet des Alters – digitale Tools und das Internet zur Unterrichtsvorbereitung, aber viel weniger während des Unterrichts selbst. Der Bericht stellt fest, dass die Lehrkräfte nicht genügend über relevante Methoden für digitale Pädagogik wissen. Es scheint, dass die berufsbegleitende Fortbildung für Lehrkräfte in dieser Hinsicht nicht ausreichend ist. 6. Modernisierung der Hochschulbildung Österreichs Hochschulabsolventenquote betrug 2015 38,7 % und entsprach damit dem EU-28Durchschnitt. Dies liegt auch nah am nationalen Europa-2020-Ziel von 40 %.3 In Österreich erwerben etwas mehr Frauen als Männer einen Hochschulabschluss: 40 % gegenüber 37,5 %. Der Unterschied von 2,5 Prozentpunkten ist fast viermal niedriger im EU-Durchschnitt (9,6 Prozentpunkte). Der Anteil an Hochschulabsolventen in der im Ausland geborenen Bevölkerung liegt um 7,8 Prozentpunkte hinter dem der im Inland geborenen Bevölkerung und übertrifft damit die durchschnittliche Differenz von 3 Prozentpunkten in der EU deutlich. Die Beschäftigungsquote der Hochschulabsolventen betrug 2015 90,3 % und lag damit 8,4 Prozentpunkte über dem EUDurchschnitt. Die mediane Dauer des Hochschulstudiums beträgt 8 Semester im Bachelor-Studium, 5,3 Semester im Master-Studium und 8,8 Semester im Promotionsstudium. Die Studienzeit in der Bachelor- und Masterstufe liegt damit unter derjenigen für Diplomstudiengänge (13,2 Semester), die vor der Bologna-Reform absolviert wurden. Frauen studieren etwas kürzer als Männer für den Bachelorabschluss, aber deutlich länger für die Promotion (Hochschulstatistik 2013/14). Jedoch bleibt die Abschlussquote 3 Jahre nach der Mindeststudienzeit mit 58 % für Bachelor- und 61 % für Masterbschlüsse in beiden Fällen unter dem OECD-Durchschnitt (OECD 2016). 2014 hatte Österreich 20,8 % Absolventen im Bereich Ingenieurwesen, Fertigung und Bauwesen (MINT) und lag damit über dem EU-Durchschnitt von 14,4 %. Dies war der zweithöchste Anteil nach Rumänien. Hiervon sind allerdings nur 5,8 % Masterabschlüsse und 0,9 % Promotionen, während 8,9 % auf Kurzstudiengänge und 6,8 % auf Bachelorabschlüsse entfallen. Dies veranschaulicht die Dominanz der niedrigeren Abschlussniveaus in Österreich im Vergleich zu anderen EU-Ländern mit ähnlichen Volkswirtschaften (siehe Abbildung unten). Weniger Absolventen mit höheren Qualifikationen (Master, Promotion) könnten einen negativen Einfluss auf Forschung und Innovation in Österreich haben und könnten ein limitierender Faktor bei der Erreichung des Ziels sein, zu den innovativsten der industrialisierten Nationen aufzuschließen. 3 Der Rückgang von 1,3 Prozentpunkten im Vergleich zu 2014 ist u.a. auf statistische Anpassungen im Jahr 2014 zurückzuführen. Im Jahr 2014 stieg die Quote von 27,1 % auf 40 % dank Einstufungsänderungen nach der Einführung von ISCED 2011. Diese Änderungen dienten der Anpassung an bestimmte Eigenschaften der österreichischen Berufsbildung in der Sekundarstufe II; deren letzten zwei Jahre wurden im neuen System als Kurzstudiengang (Tertiärbereich) eingestuft. Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 8 ÖSTERREICH Abbildung 3: Anteil an MINT-Absolventen (% der Gesamtzahl) 16 14 12 Kurzstudiengang 10 8 Bachelor 6 Master Promotion (PhD) 4 2 0 AT DK SE DE FI Quelle: Eurostat. Online-Datencode: educ_uoe_grad04 Die große Zunahme an Studierenden während der letzten Jahre hatte ein sehr unvorteilhaftes Lehrkräfte-Studierenden-Verhältnis zu Folge. 2014/2015 kamen 122,9 Studierende auf eine Lehrkraft, d. h. ungefähr doppelt so viele wie 1980/1981.4 Im Anschluss an die Evaluierung 2015 wird die Studieneingangs- und Orientierungsphase (STEOP) optimiert, indem ihre Funktion zur Orientierung der Studierenden in Richtung der am besten geeigneten Studienfächer gestärkt und die Lehrqualität verbessert wird. Universitäten bleiben die Hauptanbieter für Hochschulbildung. Allerdings erweitert Österreich kontinuierlich die Anzahl an Plätzen in Fachhochschulen – für 2016/2017 sind 320 neue Plätze geplant. Österreichs Universitätsentwicklungsplan für 2016-2021, der im Dezember 2015 veröffentlicht wurde, konzentriert sich auf die Verbesserung der Lehre. Die Verknüpfung der Finanzierung mit der Studierendenzahl wird vorbereitet, und der Plan basiert auf fünf Grundsätzen: differenzierte Hochschulbildung; starke Kohärenz; ausgewogener Zugang; ausgewogenes Verhältnis zwischen Berufsbildung und Hochschulbildung; ausreichende Finanzierung. Neben den für 2016-2018 vorgesehenen 600 Mio. EUR wurde ein zusätzlicher Bedarf in Höhe von 500 Mio. EUR festgestellt. Die zusätzlichen 116 Mio. EUR, die 2016 für die Hochschulbildung genehmigt wurden, reichen dafür nicht aus. 7. Modernisierung der beruflichen AusWeiterbildung und Förderung Erwachsenenbildung und der 2014 nahmen 70 % der Schüler der Sekundarstufe II (ISCED 3) an berufsbildenden Programmen teil. Dies ist einer der größten Anteile in Europa und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 48 %. Die Beschäftigungsquote von Berufsbildungsabsolventen ist ebenfalls sehr hoch (derzeit 83,7 %). Die Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen verharrte in den letzten sechs Jahren bei 1314 % (14,4 % im Jahr 2015 gegenüber dem EU-Durchschnitt von 10,7 %). Die Teilnahmequoten steigen mit dem Bildungsniveau. Bei Personen mit Abschluss im Tertiärbereich liegt die Quote bei durchschnittlich 26 %, mit Abschluss der Sekundarstufe II bei 10,7 % und mit Abschluss der Sekundarstufe I bei 4,5 %. Österreich intensiviert weiterhin das Coaching für Jugendliche, um jungen Menschen zu helfen einen geeigneten Bildungsweg zu wählen. Es wird eine Übergangsstufe eingeführt, die den Wechsel zu beruflichen bzw. höheren Schulen erleichtern soll. Ab dem Schuljahr 2016/2017 werden alle jungen Menschen unter 18 Jahren verpflichtet sein, Bildungs- bzw. Berufsbildungsangebote zu besuchen, auch wenn sie die Pflichtschulzeit absolviert haben. Dies kann beinhalten, dass sie eine 4 Statistik Austria, Hochschulstatistik 2014/15. Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016 ӦSTERREICH 9 akademische oder berufliche Sekundarschule (Sekundarstufe II) besuchen, ein duales Bildungs-/Ausbildungsprogramm absolvieren oder eine anerkannte Berufsbildungseinrichtung besuchen, die sie auf die Reintegration in Weiterbildungsangebote vorbereitet (Nationales Reformprogramm 2016). Im Februar 2016 hat der österreichische Nationalrat das Bundesgesetz über den Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) angenommen. Der NQR wird das österreichische Bildungssystem, insbesondere Qualifikationen in der Berufsausbildung, besser mit dem Rest von Europa vergleichbar machen. Er wird außerdem formales, nichtformales und informelles lebenslanges Lernen unterstützen. Dies wird insbesondere im Bildungswesen benachteiligten jungen Menschen zugutekommen. 8. Referenzen Berger et al. (2016), Ökonomische Analyse der Zuwanderung von Flüchtlingen nach Österreich, DonauUniversität Krems, http://www.donauuni.ac.at/imperia/md/content/department/migrationglobalisierung/forschung/schriftenreihe/berger_2016_oeko nomische_analyse_flucht.pdf Rat der Europäischen Union (2016), Empfehlung des Rates vom 12. Juli 2016 zum nationalen Reformprogramm Österreichs 2016 mit einer Stellungnahme des Rates zum Stabilitätsprogramm Österreichs http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/HTML/?uri=CELEX:32016H0818%2814%29&from=EN Rechnungshof (2016), Schüler mit Migrationshintergrund — Antworten des Schulsystems; Follow-upÜberprüfung, http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2016/berichte/teilberichte/bund/Bund_2016_05/B und_2016_05_3.pdf Europäische Kommission (2016), Länderbericht Österreich, http://ec.europa.eu/europe2020/pdf/csr2016/cr2016_austria_de.pdf Bundeskanzleramt (2016), Nationales Reformprogramm, Österreich 2016, http://ec.europa.eu/europe2020/pdf/csr2016/nrp2016_austria_de.pdf Bundesministerium für Bildung/bifie (2016), Nationaler Bildungsbericht Österreich 2016, https://www.bifie.at/nbb Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (2014), Statistisches Jahrbuch 2014 Bundesministerium für Inneres, Statistiken über Asylbewerber, http://www.bmi.gv.at/cms/bmi_asylwesen/statistik/start.aspx Kaindl M, Schipfer R (2015), Familien in Zahlen 2015, Statistische Informationen zu Familien in Österreich, Österreichisches Institut für Familienforschung, Universität Wien http://www.oif.ac.at/fileadmin/OEIF/FiZ/fiz_2015.pdf OECD (2016), Bildung auf einen Blick 2016, http://www.oecd.org/publications/bildung-auf-einen-blick-19991509.htm OECD (2015), Review zu Schulressourcen: Österreich, https://search.oecd.org/education/oecd-reviews-of-school-resources-austria-2016-9789264256729-en.htm Salzer B. 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Quellen der Schlüsselindikatoren Indikator Eurostat online data code Frühzeitige Schul- und Ausbildungsabgänger edat_lfse_02 + edat_lfse_14 Tertiärer Bildungsabschluss edat_lfse_03 + edat_lfs_9912 Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung educ_uoe_enra10 Beschäftigungsquote neuer Absolventen edat_lfse_24 Öffentliche Bildungsausgaben in Prozent des BIP gov_10a_exp Ausgaben für öffentliche und private Bildungseinrichtungen je Schüler/Studierenden educ_uoe_fini04 Lernmobilität educ_uoe_mobg03 Beteiligung Erwachsener am lebenslangen Lernen trng_lfse_01 Kommentare und Fragen zu diesem Bericht sind willkommen und können per Email gesendet werden an: Klaus KӦRNER Klaus [email protected] oder [email protected] Anzeiger für die allgemeine und berufliche Bildung 2016 November 2016
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