Brief UTA 2016 - auf www.stuttgart

Bürgerverein Fasanenhof - Hier leben wir e.V.
Bürgerverein Fasanenhof - Hier leben wir e.V.
Europaplatz 26 A, 70565 Stuttgart
An Herrn /Frau
Stuttgart den 6.11.2016
Nachverdichtung im Quartier Ehrlichweg auf dem Fasanenhof
Sehr geehrte
Am 22.11.2016 wird der UTA des Gemeinderats über die Nachverdichtungspläne der
Baugenossenschaften im Bereich Ehrlichweg / Kurt-Schumacher-Straße beraten.
Wir möchten Sie daher dringend auffordern, den Antrag der
Baugenossenschaften nicht zu unterstützen!
Der Vorstand des Bürgervereins und die Bevölkerung des Fasanenhofs lehnen
diese Bauvorhaben ab!
Dies belegen u.a. die bis heute 876 Unterschriften und die Bürgerempfehlung,
die sich aus der sogenannten Bürgerbeteiligung ergeben hat. Diese ablehnende
Bürgerempfehlung wird von den Bürgerredakteuren am 14.11.2016 Herrn
Bürgermeister Pätzold im Rathaus übergeben.
Wir möchten unsere ablehnende Haltung gegenüber den geplanten
Nachverdichtungen hier noch einmal ausführlich erläutern.
1. Wie kaum ein anderer Stadtteil leidet der Fasanenhof unter den
Umweltbelastungen wie Lärm und erhöhte Abgas- und Feinstaubbelastung
durch die A8, die B27 sowie der Nord-Süd-Straße und dem Flugverkehr
(festgestellt durch das Amt für Umweltschutz im März 2016: höhere
Grundbelastung an Luftschadstoffen).
Telefon: 0711 / 6522 7122
1. Vorsitzender: Günther Joachimsthaler
Fax: 0711 / 6522 1949
Stellv. Vorsitzender: Olaf Geier
Email: [email protected]
Kassierer: Norbert Schray
Homepage: www.stuttgart-fasanenhof.de
Schriftführer: Angelika Lehrer
Bankverbindung: LBBW Stuttgart – IBAN: DE02 6005 0101 0002 571 393 – BIC: SOLADEST
Eingetragen beim Amtsgericht Stuttgart VR 720306
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Eine erhöhte Umweltbelastung rechtfertigt daher schon aus ökologischer Sicht
in unseren Augen in keinster Weise Nachverdichtungspläne für den
Fasanenhof, besonders nicht auf den bisher noch nicht bebauten
Innenflächen.
Abzulehnen ist auch das Abholzen von über 50 Jahre altem Hecken- und
Baumbestand, der dem Frischluftaustausch dient (Mammutbaum). Und auch
die Vertreibung von artengeschützen Tieren muss verhindert werden.
Durch das Projekt „Soziale Stadt“ kam es in den letzten 10 Jahren zu einer
qualitativen Verbesserung des existierenden Wohnungsbestands, und es kam
auch bereits zu einer massiven Nachverdichtung entlang der KurtSchumacher-Straße, des Kreisauer Wegs sowie auf dem Europaplatz. Über
600 neue Wohnungen wurden neu gebaut à auf einer Fläche von ca. 1
Quadratkilometer wohnen Stand 30. September 2016 7302 Menschen.
Räumliche Enge verschlechtert aber die Lebens und Wohnqualität. Der
Fasanenhof wird nicht als bevorzugte Wohnlage gesehen, der Wert- und
Imageverlust nimmt zu.
Wir fordern: Die getätigten Investitionen (ca. 150 Mio. Euro) müssen gesichert
werden, es darf zu keiner Verschlechterung der Lebensqualität und des
Images des Fasanenhofs und damit zu einem Wertverlust der Immobilien
kommen.
2. In anderen Stadtteilen wird, durch profitable Immobiliengeschäfte mit
Luxuswohnungen und überflüssigen Einkaufszentren, systematisch der Bau
von bezahlbarem Wohnraum verhindert und damit die Wohnbebauung für die
sozial schwächeren Einwohner in die Wohn- und Schlafstädte, aus den 60er
Jahren (wie den Fasanenhof) verlagert, wo dann die Ghettos von Morgen
entstehen werden.
Wir fordern: Bevor im Fasanenhof weiter verdichtet werden darf, müssen erst
mal andere Stadtteile ihren Beitrag zum bezahlbaren Wohnungsmarkt leisten!
3. Trotz des Projekts “Soziale Stadt“ und den Bemühungen der Ehrenamtlichen
ist der Fasanenhof nach wie vor in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ein
schwieriger Stadtteil. Die Kaufkraft seiner Bewohner sinkt und die Zahl der
Einwohner, die auf Unterstützung angewiesen sind, steigt. Der Anteil an
Migranten unter 6 Jahren liegt bei 78 % und der aller Migranten bei ca. 51 %.
Das führt bereits jetzt zu Sprach und Förderproblemen in den Kitas und in der
Grundschule. Mit dem Bezug des Flüchtlingsheims für 321 Bewohner wird
sich die Situation verschärfen, da von der Verwaltung nicht mehr Betreuungsund Lehrpersonal zur Verfügung gestellt wird.
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Diese Entwicklung darf sich nicht durch die geplante und extrem unattraktive
Nachverdichtung fortsetzen. Denn schon allein die Sorge um die
Bildungschancen ihrer Kinder wird zu weiterer Abwanderung von kaufkräftigen
Bewohnern aus dem Mittelstand führen.
4. Die Bewohner des Fasanenhofs sind seit 55 Jahren „Spezialisten“ in Sachen
Integration von Migranten und sozial Benachteiligten. Dazu haben in nicht
unerheblichem Umfang die Ehrenamtlichen aus dem Mittelstand und der
Kirchen beigetragen. Doch die Ressourcen an Ehrenamtlichen sind begrenzt.
Zusätzliche soziale Aufgaben können nicht mehr verkraftet werden; das
Ehrenamt wird wegen der Überforderung der Einzelnen in Vereinen, Kirchen
und Helferkreisen ausbluten. Deshalb können wir nur davor warnen, den
Mittelstand aus dem Fasanenhof durch weitere Veränderungen der
gesellschaftlichen Zusammensetzung zu vertreiben.
Es kann und darf doch nicht sein, dass die Stadtverwaltung den Fasanenhof
bereits aufgegeben hat und eine Ghettoisierung des Stadtteils mit allen
Konsequenzen billigend in Kauf nimmt!
Wir fordern eine sozial ausgewogene Entwicklung des Stadtteils, d.h. keine
massive Bebauung von lebenswichtigen Grünflächen, sondern eine gezielte
mit den Bewohnern abgestimmte und verträgliche Planung. Bezahlbare
Eigentumswohnungen und Reihenhäuser für junge Familien werden in der
Stadt genauso dringend benötigt wie bezahlbare Mietwohnungen.
mit freundlichen Grüßen
Der Vorstand des Bürgervereins Fasanenhof – Hier leben wir e.V.
Günther Joachimsthaler, Olaf Geier, Norbert Schray, Angelika Lehrer
Zählen fast 900 Unterschriften gegen die Nachverdichtung nicht?
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